22.05.2023

Skinscreener: AI-Startup mit Sebastian Kurz-Beteiligung bei 2 Minuten 2 Millionen

Mit seiner AI-basierten Hautkrebs-Erkennung via App überzeugte Skinscreener bereits Sebastian Kurz als Investor. Nun ist das Grazer Startup bei 2 Minuten 2 Millionen zu sehen.
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SkinScreener-Gründer Michael Tripolt zeigt die App bei 2 Minuten 2 Millionen an Jurorin Barbara Meier vor
SkinScreener-Gründer Michael Tripolt zeigt die App bei 2 Minuten 2 Millionen an Jurorin Barbara Meier vor | (c) PULS 4 Gerry Frank

Was ist das für ein Fleck auf meiner Haut? Ist er harmlos oder bedenklich? Das Grazer Startup Medaia will Menschen mit seinem Produkt Skinscreener bei der Beantwortung dieser häufigen Frage helfen. Dabei handelt es sich um eine App, die mithilfe Künstlicher Intelligenz mit 98 Prozent Treffsicherheit Hautkrebs erkennen kann. Der Markt dafür ist groß. “Hautkrebs ist die häufigste Krebserkrankung und in den nächsten zehn Jahren wird sie noch um das Doppelte ansteigen”, erklärt Michael Tripolt, der das Startup gemeinsam mit Albin Skasa auf Basis jahrelanger Forschung und Entwicklung gegründet hat.

Der “namhafte Ex-Kanzler”, dessen Namen Puls4 scheinbar nicht nennen will

Diese Woche ist Skinscreener in der Puls4-Show 2 Minuten 2 Millionen zu sehen. Eine Besonderheit am Startup: “Tripolt und Skasa konnten mit ihrem Konzept bereits einen namhaften österreichischen Ex-Kanzler überzeugen”, wie der Fernsehsender in einer Aussendung schreibt. Der, dessen Name bei Puls4 scheinbar nicht genannt werden soll, ist Sebastian Kurz – der brutkasten berichtete bereits vergangenes Jahr von seinem Investment in das Grazer Startup. (Berichte über Kurz als 2min2mio-Investor sind dagegen erlogen – das war der brutkasten Aprilscherz 2023). Der Ex-Kanzler hält als Privatperson zwei Prozent der Medaia GmbH, ist also nicht über das Beteiligungsunternehmen AS²K eingestiegen, das er gemeinsam mit Ex-2 Minuten 2 Millionen-Investor Alexander Schütz betreibt.

Skinscreener-App im Bezahl-Abo oder über einen Partner

Skinscreener ist ISO-zertifiziert und EU-weit als Medizinprodukt der Klasse IIa zugelassen. Die App ist mittlerweile in zahlreichen europäischen Ländern verfügbar. Regulär müssen Nutzer:innen ein Monatsabo für fünf bzw. ein Jahresabo für 35 Euro abschießen, um im jeweiligen Zeitraum unbegrenzt Scans durchführen zu können. Dank der B2B-Schiene von Medaia ist Skinscreener aber auch für viele Kund:innen von Partner-Unternehmen gratis verfügbar. Derartige Partnerschaften bestehen etwa mit der Wiener Städtischen Versicherung, der Merkur Versicherung oder dem Pharma-Konzern MSD.

Außerdem in dieser Episode von 2 Minuten 2 Millionen zu sehen: GK’s Hufschuh, 7 Hauben und DistrictART.

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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