Das chinesische Fashion-E-Commerce-Scaleup Shein etablierte sich in den vergangenen Jahren vor allem in der jungen Zielgruppe weltweit.
Das chinesische Fashion-E-Commerce-Scaleup Shein etablierte sich in den vergangenen Jahren vor allem in der jungen Zielgruppe weltweit.
Noch ist der Deal nicht unter Dach und Fach und die Verhandlungen laufen. Doch wie Bloomberg berichtet, dürfte das chinesische Fashion-E-Commerce-Scaleup Shein bald eine Finanzierungsrunde in der Höhe von einer Milliarde US-Dollar abschließen. Die Bewertung soll dabei 100 Milliarden US-Dollar betragen. Das wäre mehr als die Mode-Branchenriesen H&M und Zara zusammen wert sind. Der Abstand zur Bewertung der globalen Top 100 börsennotierten Unternehmen ist damit auch nicht mehr besonders groß - Platz 100 lag zuletzt bei rund 130 Milliarden US-Dollar Börsenwert.
In der jüngeren Zielgruppe von 15 bis 25 und da vor allem bei Teenagern, hat das 2008 gegründete Unternehmen in den vergangenen Jahren große Marktanteile gewonnen. Shein punktet stark mit dem Preis, mit dem sogar Billig-Ketten wie Kik kaum mithalten können. Gleichzeitig konnte das "Ultra Fast Fashion"-Unternehmen aber ein deutlich "cooleres" Image aufbauen als die Discounter, indem es extrem schnell auf neue Mode-Trends reagiert. Dazu verwendet man unter anderem KI-Algorithmen, die TikTok-Videos screenen, und schreckt nicht vor schamloser Design-Kopie zurück. Und natürlich können die billigen Preise nur auf Kosten von Qualität, Arbeitsbedingungen und Nachhaltigkeit geboten werden.
Die letzten Geschäftszahlen liegen für 2020 vor - in dem Jahr verzeichnete man eine Verdreifachung des Umsatzes auf rund zehn Milliarden US-Dollar. Für 2021 sind also noch keine Umsatz-Zahlen bekannt, wohl aber andere Werte, wie etwa Download-Zahlen der App: So lag die App zuletzt mit einem Wachstum von 68 Prozent bei den Installs im Vergleich zum Vorjahr schon auf Platz 2 der Shopping-Apps in den USA hinter Amazon. Weltweit lag das chinesische Unternehmen in den Download-Charts sogar vor dem E-Commerce-Giganten.
Shein hat bereits große VCs wie Tiger Global, IDG und Sequoia an Bord. Laut Bloomberg dürften in der aktuell verhandelten Mega-Runde noch weitere, darunter General Atlantic aus New York dazu kommen. Auch an seinem IPO arbeitet das Unternehmen laut Berichten bereits. Dafür will Gründer Sky Xu aber laut Reuters eine Holding in Singapur vorschieben, um chinesische Regelungen zu umgehen und im Ausland an die Börse gehen zu können. Auch strebe der Gründer dafür den Wechsel der Staatsbürgerschaft an, heißt es im Bericht aus dem Februar.