25.05.2022

Seasy: Grazer Segel-Startup holt 150.000 Euro bei Investoren

Seasy setzt auf Raumfahrttechnologie, um Anlegeplätze für Segler:innen zu finden. Bei 2 Minuten 2 Millionen hat Gründer Baumgartner damit Investoren überzeugt.
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Seasy, 2 minuten 2 millionen
(c) Puls 4/Gerry Frank -

Dass Seasy eigentlich ein SpaceTech-Startup ist, würde man auf den ersten Blick nicht vermuten. Die Grazer stellen eine App zur Verfügung, mit der Segler:innen und andere Boote freie Anlegeplätze in Marinas finden können. Dafür setzt Seasy, das seinen Sitz im „Business Incubation Center“ (BIC) der Weltraumagentur ESA in Graz hat, auf Weltraumtechnologie zur Ortung über Satellitensysteme. Das “Airbnb für Segler:innen” hat sich mit diesem Pitch nun bereits das zweite Investment geholt. 150.000 Euro hat sich Gründer Niklas Baumgartner in der TV-Show 2 Minuten 2 Millionen gesichert. Die Zusage kam von drei Investoren: GoStudent-Founder Felix Ohswald, Unternehmer Alexander Schütz und Hans Peter Haselsteiner geben jeweils 50.000 Euro für je 1,25 Prozent der Anteile.

Seasy findet Plätze in über 200 Marinas

Baumgartner hatte Seasy 2020 gemeinsam mit Martin Olsansky und Ivana Zemanovicova gegründet. Das Startup hat bisher 5.000 Buchungen abgedeckt und verfügt über 200 Marinas sowie 70.000 Nutzer. Eine erste sechsstellige Finanzierungsrunde gelang 2021, als über ein Wandeldarlehen ein mittleres sechsstelliges Investment von dem oberösterreichische Business-Angel Oliver Sikora und dem Salzburger Risikokapitalgeber Next Floor eingesammelt werden konnte.

In Zukunft will Seasy den Sicherheitsaspekt der App verstärken. Baumgartner ist selbst begeisterter Segler und Motorbootfahrer und kam bei einer Ausfahrt auf die Idee zu dem Startup. Organisatorische Probleme mit dem eigentlich gebuchten Marina-Platz führten zu Stress und Hektik. Noch heikler ist die Situation bei rasch wechselnden Wetterverhältnissen und genau in diesem Fall will Seasy Nutzer:innen unterstützen. „Noch bevor der Segler in Turbulenzen gerät, können wir eine Warnung inklusive mögliche Anlegeplätze via Push-Nachricht übermitteln“, sagte Baumgartner. Gelingen soll das über eine intensivere Nutzung der Möglichkeiten von Weltraumtechnologie.

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Christopher Helf und Constantin Dißelkamp | Bild: pagent.ai

Christopher Helf war CTO und CO-Founder beim Wiener Krypto-Trading-Startup Trality. Im August des Vorjahres musste dieses Konkurs anmelden. Bereits ein Monat zuvor musste die Trading-Plattform ihren Service einstellen. Damals sei es dem Startup “aufgrund des aktuellen Marktumfelds nicht möglich gewesen, die Plattform und Dienstleistungen weiterhin anzubieten” – brutkasten berichtete.

Mit Januar 2024 startete Helf eine neue Challenge als CTO und Co-Founder des in Bonn sitzenden AI-Startups pagent.ai – gemeinsam mit CEO und Co-Founder Constantin Dißelkamp. Am gestrigen Montag vermeldete das Startup positive Nachrichten: Nämlich den Abschluss einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 900.000 US-Dollar – umgerechnet etwa 857.000 Euro.

AI-basierte Hyperpersonalisierung

Pagent.ai befasst sich mit der “AI-basierten Hyperpersonalisierung von Websites”. Das nun frische Kapital stammt vom teilstaatlichen High-Tech Gründerfonds (HTGF) – einem der größten deutschen Seed-Investoren, ebenfalls mit Sitz in Bonn.

Mit der generativen KI von pagent.ai können personalisierte Webinhalte erstellt und damit eine bessere Nutzeransprache ermöglicht werden. Wie das deutsche Medium startbase.de berichtet, soll pagent.ai “Webseiten automatisch auf die Bedürfnisse und Vorlieben bestimmter Zielgruppen abstimmen”, wodurch diese Marketingziele effizienter erreichen können.

Die Lösung von pagent.ai eigne sich insofern für Unternehmen, als dass diese keine A/B-Testungen mehr durchführen bräuchten, so das Startup. Das AI-System des Startups soll “automatisch die effektivste Variante der Website” identifizieren und “sie den Nutzern ausspielen, was zu einer verbesserten Nutzererfahrung führt”, heißt es auf starbase.de. Die Lösung soll überdies auf die “Verbesserung von Text- und Bildelementen” setzen.

Telekom und E-Commerce im Fokus

Für das kommende Geschäftsjahr plane das Startup, die Funktionalitäten seiner Technologie auf Struktur, Design und Video-Inhalte auszudehnen. Aktuell würden Testungen mit Pilotkunden durchgeführt, wobei sie die sogenannten “pagents” von pagent.ai testen. Diese “pagents” ermöglichen es, Website-Elemente automatisiert zu optimieren und die beste Version für Nutzer:innen auszuspielen, heißt es.

“Unser langfristiges Ziel ist es, das führende AI-Modell für personalisierte Kommunikation zu entwickeln und Online-Erfahrungen völlig neu zu gestalten”, wird Co-Founder Dißelkamp von startbase.de zitiert.

Die Lösung zeige sich bislang – nach Angaben des Startups – besonders für Unternehmen aus den Bereichen der Telekom und des Mode-Online-Handels interessant. Co-Founder Helf bestätigt: “Besonders Telekommunikations- und Fashion-E-Commerce-Unternehmen zeigen großes Interesse für die Automatisierungslösung. Für jede Organisation mit Onlinepräsenz liegt großes Potenzial in der Marketingautomatisierung mit AI, um ihre Ziele besser zu erreichen.”

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