16.03.2018

Bluttest-Startup: Schwere Strafe für Theranos-Gründerin Elizabeth Holmes

Bluttest-Startup: Theranos Gründerin Elizabeth Holmes entgeht Klage wegen möglichen Investorenbetruges mittels Vergleich mit der Börsenaufsicht (SEC). Die Strafe: 500.000 US-Dollar und zehn Jahre lang keine Manager-Position mehr in börsennotierten Unternehmen.
/artikel/schwere-strafe-fuer-theranos-gruenderin
Theranos
(C) Theranos - Elizabeth Holmes ist der Star in Sachen größter Startup-Cons der Geschichte.

Das gescheiterte Bluttest-Startup Theranos wurde 2003 von der damals 19-jährigen Elizabeth Holmes gegründet. Das Ziel: Ein innovatives Bluttest-Gerät zu entwickeln, dass Blut auf Krebs und Cholesterin untersuchen könne; und dabei nur auf ein paar Tropfen Blut aus den Fingerspitzen zurückgreife. Am Höhepunkt ergatterte das Unternehmen mehr als 700 Millionen Dollar an Förderung. Es wurde mit einem Marktwert von neun Milliarden Dollar taxiert.

+++ US-Starinvestor Tim Draper im Interview: „Europäer müssen mutiger werden“ +++

Wie Theranos Investoren täuschte

Doch die Erfolgsgeschichte der Selfmade-Milliardärin, die mit 19 ihr Stanford-Studium abbrach, um die Welt zu erobern, kam zu einem jähen Ende. Der investigative Reporter des Wall Street Journals, John Carreyrou, deckte auf, dass die Technologie von Theranos nicht funktioniert und die Firma für Blutproben konventionelle Geräte der Konkurrenz einsetzte. Zudem habe Holmes vor Investoren fälschlicherweise behauptet, dass Technologie ihres Unternehmens in Kampfeinsätzen in Afghanistan und in Rettungshubschraubern von der US-Army eingesetzt werden würde. Auch ein Umsatz von 100 Millionen Dollar wurde potentiellen Geldgebern für 2014 in Aussicht gestellt – tatsächliche Einnahmen: 100.000 Dollar.

Theranos
(c) Theranos

Pitches: Reihe von Falschinfos

Die US-Börsenaufsicht hat auch den früheren Präsidenten Ramesh “Sunny” Balwani angeklagt und plant auch hier einen Fall aufzubauen. “Theranos, Holmes und Balwani haben eine Reihe von falschen und irreführenden Aussagen in Investor-Pitches, Produktdemonstrationen und Interviews getätigt”, heißt es seitens der SEC. “Hier,” so Jina Choi, Direktorin der SEC San Francisco, “gilt es für das Sillicon Valley eine wichtige Lehre zu ziehen. Visionäre, Macher und Entwickler, die versuchen einen Industriezweig zu revolutionieren, müssen den Förderern die Wahrheit darüber sagen, was deren Technologie heute kann – nicht bloß das, was sie hoffen eines Tages zu können.”

Auch Rupert Murdoch unter geschädigten Financiers

Wie berichtet wird, befindet sich unter den getäuschten Geldgebern auch Medienmogul und Wall Street Journal Besitzer Rupert Murdoch, der rund 100 Millionen Dollar verloren haben soll. Holmes Vermögen dagegen wurde vom Forbes Magazin 2014 auf 4.5 Milliarden Dollar geschätzt und soll mit Juni 2016 auf 0 geschrumpft sein. Nun hat ihr der Vergleich mit der SEC zwar eine glimpfliche Strafzahlung von einer halben Million Dollar eingehandelt, das Berufsverbot von  zehn Jahren dagegen wirkt da schwerer.

⇒Theranos offizielle Page

Deine ungelesenen Artikel:
03.05.2024

Wiener AdTech-Startup GetNano geht an Influencer-Plattform

Die international tätige Influencer-Vergütungs-Plattform stylink hat das Wiener Startup GetNano übernommen.
/artikel/wiener-startup-getnano-geht-an-deutsche-influencer-plattform
03.05.2024

Wiener AdTech-Startup GetNano geht an Influencer-Plattform

Die international tätige Influencer-Vergütungs-Plattform stylink hat das Wiener Startup GetNano übernommen.
/artikel/wiener-startup-getnano-geht-an-deutsche-influencer-plattform
Das Gründerteam von GetNano: Daniel Keinrath, Claudio Rebernig und Late-Co-Founder Raphael Sperlich (c) LinkedIn

Unter dem Namen Nano Influence GmbH gründeten Claudio Rebernig – auch Regional Director der Sigma Squared Society – und Daniel Keinrath eine Plattform zur User-Generated-Content-Videovermarktung im DACH-Raum. Seit seiner Gründung 2020 entwickelte sich das Startup zu “GetNano” – einer der “größten Plattformen für deutschsprachige User-Generated-Content-Videos (UGC)”. In vier Jahren erreichte GetNano über 2.500 B2B-Kund:innen und 20.000 registrierte Content Creators.

Switch zu UGC brachte Erfolg

Geschäftskern von GetNano waren ursprünglich Nano-Influencer – per Definition “die kleinste Variante des klassischen Influencers”, die auf Sozialen Medien eine Follower-Zahl von 1.000 bis etwa 10.000 zählen. In seiner Rohfassung vermarktete GetNano die Social-Media-Reichweite von Nano-Influencern.

Nach einem Switch des Business-Modells hat sich das Wiener Startup als Video-Vernetzungsplattform und Marketing-Tool aufgestellt: Marken oder Agenturen können über GetNano individuelle User-Generated-Content-Werbevideos beantragen.

User-Generated-Content (UGC) bedeutet: “Simple” Social-Media-Nutzer:innen können Werbevideos produzieren, ohne den professionellen “Influencer-Stempel” zu tragen. Auf demselben Prinzip basieren heute unter anderem die vor allem unter der Gen Z aufstrebende Plattform TikTok sowie das bekannte Social- und Marketing-Network Instagram.

AdTech hält Kunden wie ÖAMTC, Maresi und Stiegl

Marken, Unternehmen oder Agenturen können über GetNano Aufträge für UGC-Werbevideos erstellen, einen zur Corporate Identity des Unternehmens passenden Influencer wählen und im Anschluss ein individuell kreiertes UGC-Video erhalten. Der Content wurde für Social Media Ads optimiert – die Werbevideos der durch GetNano vermittelten Content Creators konnten bereits am 59 Euro pro Stück angeboten werden.

Wie das Gründerteam per Aussendung kommuniziert, soll es damit bereits Kunden wie ÖAMTS, Maresi, Isostar und Stiegl an Bord geholt haben. „Die Vorteile liegen auf der Hand – geringe costs per click, eine conversion rate von 200% und dreimal höherer return on advertising spending im Vergleich zu klassischen Werbevideos“, so CO-Founder Keinrath über ihr Erfolgsmodell. Aktuell soll GetNano sechsstellige Umsätze verzeichnen.

Das Geschäftsmodell erwies sich auch für Käufer aus dem DACH-Raum interessant. Gerade in Zeiten des hohen Streuverlusts und praktisch unvermeidbarer, Algorithmus-basierter Filterbubbles scheint eine Nano-Zielgruppe für Marken als optimale Engagement-Strategie.

Exit nach Münster

Potenzial sieht nun auch die internationale Influencer-Vergütungsplattform stylink: Wie GetNano-Co-Founder Rebernig gestern in einem LinkedIn-Posting verkündete, wurde das Wiener Startup von der deutschen Agentur akquiriert. Eine Summe oder Größenordnung wurde nicht genannt. Eine brutkasten-Anfrage blieb bislang unbeantwortet. Wie die Website des Käufers verrät, soll die in Münster sitzende Plattform stylink im DACH-Raum, in einigen Ländern Europas sowie Übersee in den USA und in Australien aktiv sein.

Expansion in Aussicht

Mit der Übernahme sollen internationale Expansion und Volumen gestärkt werden. Skylink zählt – laut Aussendung des gekauften Ad-Techs – international 200.000 Content Creators und soll für Kund:innen einen jährlichen Bruttowarenwert von 600 Millionen Euro generieren.

Das GetNano-Founderteam Rebernig und Keinrath – später ergänzt durch Late-Co-Founder Raphael Sperlich und unterstützt von Investoren Michael Rosenzweig, Norbert Himmelbauer und Stefan Ortmair – tätigte erste Gründungsversuche noch während der Schulzeit. Die Gründung erfolgte in ihrem ersten Uni-Jahr 2020.

Nun trennen sich aber vorerst die Wege der seit Schulzeiten vereinten Co-Gründer: Keinrath verlässt GetNano und plant bereits sein nächstes Unternehmen. Rebernig wird die technische Produkt-Weiterentwicklung der Plattform fortführen: „Stylink wird die Marke GetNano weiterführen. Wir verfolgen mit der Übernahme und den neuen Ressourcen zwei Ziele: Eine Expansion innerhalb ganz Europas und den Ausbau unserer Plattform durch die Nutzung von KI.”

Auf LinkedIn verrät der Co-Founder, sich wieder in das österreichische Startup-Ecosystem stürzen zu wollen. Von Februar bis April dieses Jahres war Rebernig indes als Event & Startup Manager, zuvor in der Rolle des Partnerships Lead bei AustrianStartups tätig.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Bluttest-Startup: Schwere Strafe für Theranos-Gründerin Elizabeth Holmes

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bluttest-Startup: Schwere Strafe für Theranos-Gründerin Elizabeth Holmes

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bluttest-Startup: Schwere Strafe für Theranos-Gründerin Elizabeth Holmes

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bluttest-Startup: Schwere Strafe für Theranos-Gründerin Elizabeth Holmes

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bluttest-Startup: Schwere Strafe für Theranos-Gründerin Elizabeth Holmes

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bluttest-Startup: Schwere Strafe für Theranos-Gründerin Elizabeth Holmes

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bluttest-Startup: Schwere Strafe für Theranos-Gründerin Elizabeth Holmes

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bluttest-Startup: Schwere Strafe für Theranos-Gründerin Elizabeth Holmes

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bluttest-Startup: Schwere Strafe für Theranos-Gründerin Elizabeth Holmes