04.11.2021

Schrankerl erhält FFG-Förderung für “Meal Demand Forcasting”

Das Wiener Startup Schrankerl erhielt frisches Kapital und möchte sich damit noch besser auf Kundenbedürfnisse einstellen.
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Schrankerl, Mittagessen, Kühlschrank, Bowle, Wraps, Kantine
Die Schrankerl-Founder Stephan Haymerle und Sara Mari | © Schrankerl

Interne Chatdienste. Die Kolleg:innen, die man gerade erwischt. Oder der klassische Schrei durch das Büro. Wenn es um das Mittagessen geht, bedarf es in vielen Unternehmen beinahe eine eigene Organisationsstruktur, um sich den Bauch zu füllen. Mit Schrankerl, dem Startup von Sara Mari und Stephan Haymerle, sollen Mitarbeiter auch in kleineren Unternehmen ab 50 Personen die Möglichkeit haben, ein stressfreies und gesundes Mittagessen zu konsumieren.

Zugang erhalten sie über eigene Kühlschränke, die das Startup in den Unternehmen aufgestellt, und eine App. Über diese können die Speisen auch bargeldlos bezahlt werden. Zudem können die Nutzer Feedback über das gelieferte Essen geben.

20 Schrankerl verkauft

Das Startup wurde vor rund einem Jahr gegründet und konnte im Februar seine erste Firma als Kunden gewinnen. Mittlerweile wuchs man mit 20 Schrankerl in 17 Unternehmen und hat sich zum Ziel erkoren bis Jahresende sieben weitere Kühlschränke zu vertreiben.

Für diese Pläne gab es von15 Kleininvestoren (darunter auch drei Kunden) 230.000 Euro Kapital. “Aktuell laufen über unsere Schrankerl monatlich 3000 Speisen. Wir möchten uns 2022 auf 80 Standorte ausdehnen und bereiten alles vor”, sagt Hamyerle. “Es geht um den richtigen Einsatz von Ressourcen, um mehr zu schaffen, auch um das ‘Onboarding’, sowie die Essensqualität und -menge zu intensivieren. Zudem möchten wir anfangen eigene Rezepte zu entwickeln und haben dafür mittlerweile eine Ernährungswissenschaftlerin im Team.”

Das Mittagessen in den ausgestellten Kühlschränken ist zwischen zwei und fünf Tage haltbar, das Frühstück fünf bis zehn. Je nach Konsum wird das Schrankerl nach zwei bis fünf Tagen gefüllt. “Wir kontrollieren, welche Produkte abgelaufen sind und versuchen Speisen direkt am Ablauftag zu spenden”, erklärt Haymerle. “Dafür arbeiten wir mit der Caritas und Frauenhäusern zusammen. Denn nur weil etwas abläuft, heißt es nicht, dass es schlecht wird.”

FFG-Förderung erhalten

Neben der Investment-Runde gab es für das Startup auch eine FFG-Förderung. Über die genaue Höhe möchte der Gründer nicht näher sprechen, lässt sich aber entlocken, dass es sich um eine mittlere sechsstellige Summe handelt.

Dieses Kapital wird unter anderem für “Meal Demand Forecasting” eingesetzt: “Wir entwickeln ein eigenes Programm, das uns hilft Foodwaste zu reduzieren und den Geschmack unserer Kunden besser zu treffen. Denn, wir wollen besser vorhersagen was für Essen in welcher Menge wir an welchem Standort brauchen. Mit dem Zielen weniger ‘Foodwaste’ zu haben, nachhaltiger und profitabler zu sein”, so Haymerle weiter.

Er weiß, dass es zwischen den Kunden große Unterschiede gibt. Manche brauchen eine Abendverpflegung, andere haben wenig Zeit und greifen lieber auf Bowlen und Wraps zurück, andere bräuchten eine richtige Kantine. Auch das Wetter und Urlaubszeiten spielen da eine große Rolle, wie der Founder erklärt.

Ex-Runtastic-Mitarbeiter bei Schrankerl

Für dieses Unterfangen konnten bisher Simon Lasselsberger, der zehn Jahre bei Runtastic tätig war und TU Wien Professor Peter Filzmoser gewonnen werden. 2020 soll das Team um zwei weitere Developer wachsen, die Erfahrung im Data Analytics-Bereich mitbringen.

“Wir sind ja die einzigen ‘im ultrafrisch-Bereich’, die ohne Vorbestellung an kleine Zielgruppen liefern”, so Haymerle. “Rewe und Spar haben auch frische Produkte, aber einen Durchlauf der 100 Mal höher ist. Sie locken damit die Kunden an, auch um sie dazu zu bringen profitablere Produkte zu kaufen. Wir aber sind die einzigen, die hier versuchen ein Geschäftsmodell damit zu bauen.”

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(c) Coworkingsalzburg

Das Aus für Coworking Salzburg ist vorerst besiegelt: Wie Gründerin Romy Sigl am Freitag in einem LinkedIn-Posting bekannt gab, wird der erste heimische Coworking-Space außerhalb Wiens im Frühjahr 2025 seine Pforten schließen. “Genau heute vor 13 Jahren haben wir hier am Techno-Z unsere Türen geöffnet. Und genau heute startet der Countdown unserer letzten 90 Tage. Das verflixte 2×7 14. Jahr”, so Sigl. Damit endet ein Kapitel, das über ein Jahrzehnt lang prägend für Salzburgs Innovations- und Gründerszene war.

Coworking Salzburg bot bekannten Startups Platz

2012 gestartet, war Coworking Salzburg der erste Coworking-Space außerhalb der Bundeshauptstadt. Der Space bot flexible Rahmenbedingungen: Von tageweisen Mietplätzen bis hin zu fixen Büros konnten Selbstständige, Gründer:innen und Teams individuell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Arbeitsplätze nutzen.

Zu den Unternehmen, die ihre ersten Schritte bei Coworking Salzburg machten, zählen heute bekannte Namen wie Symptoma, Hotelkit, Authentic Vision sowie der spätere Founder von MyflexBox. Der Space war nicht nur ein Ort zum Arbeiten, sondern auch eine Bühne für Pitches und eine Plattform für Austausch und Unterstützung innerhalb der Community.

Drei Monate Schonfrist

Bereits im Dezember 2024 erhielt Sigl von ihrem Vermieter, dem Techno-Z Salzburg, eine dreimonatige Schonfrist (bruktasten berichtete). Damals wurden Gespräche mit dem Land und der Stadt Salzburg angekündigt, die allerdings noch nicht stattgefunden haben. “Es braucht ein Zeichen an die Gesellschaft“, appellierte Sigl im Dezember. Doch das Zeichen blieb vorerst aus, und nun folgt der vorläufige Schlusspunkt. Am 29. März findet eine Abschlussparty statt – Sigl möchte dann die weiteren Schritte bekannt geben. Zudem hat Sigl eine Umfrage gestartet mit dem Titel: “Was machen wir aus den letzten 90 Tagen Coworkingspace Salzburg?”


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