11.01.2019

Schramböck kündigt Startup-Paket an: Erleichterte Finanzierung und Sandboxes

Im Gespräch mit dem brutkasten am Rande der Regierungsklausur in Mauerbach kündigte Digitalisierungministerin Margarete Schramböck ein neues Startup-Paket der Bundesregierung an.
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Margarete Schramböck im Interview mit Dejan Jovicevic - Neues Startup-Paket
Screenshot: Margarete Schramböck im Interview mit Dejan Jovicevic

Die Vorgängerregierung ist mit ihrem Startup-Paket letztlich nicht sehr weit gekommen. Nun soll es einen neuen Anlauf geben – wohl mit anderen Schwerpunktsetzungen. Details dazu sind noch nicht bekannt, aber: “Es wird ein eigenes Paket für Startups geben, das derzeit gerade in Ausarbeitung ist”. Das sagte Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck heute im Video-Talk mit dem brutkasten am Rande der Regierungsklausur in Mauerbach. Man wolle damit Startups zusätzlich unterstützen und fördern und die Rahmenbedingungen verbessern.

Startup-Paket: Anreize für ausländische Investoren und mehr Sandboxes

Konkret soll es etwa Erleichterungen bei der Finanzierung geben. “Es geht auch darum, dass Investoren stärker nach Österreich kommen, als sie es bisher getan haben”, sagt Schramböck. Auch im Bereich Corporate Startup Collaboration will man verbesserte Bedingungen schaffen. “Teil des Startup-Pakets soll auch sein, weitere Sandboxes zu entwickeln”, sagt Schramböck. Man eruiere gerade, in welchen Bereichen das passieren werde. Im Herbst war das Modell der regulatorischen Sandbox nach Vorlage des FinTech-Beirats in einem ersten Schritt für den Finanzbereich für dieses Jahr angekündigt worden. Auf Anfrage des brutkasten heißt es aus dem Digitalisierungsministerium, es würden in den kommenden Tagen weitere Informationen zum Startup-Paket folgen.

Margarete Schramböck im Video-Talk am Rande der Regierungsklausur:

Live von der Regierungsklausur mit der Bundesministerin Margarete Schramböck über die neue Digitalisierungsoffensive #DigitalAustria, das gepnate Startup Paket uVm.

Gepostet von DerBrutkasten am Freitag, 11. Januar 2019

Digital Austria als neue Digitalisierungs-Dachmarke

Das Startup-Paket soll ein Teil der Digitalisierungsstrategie der Bundesregierung werden. Das Thema Digitalisierung war für die Regierungsklausur und das gesamte Jahr als eines von drei Schwerpunktthemen definiert worden. Im Rahmen der Klausur wurde auch die Plattform Digital Austria präsentiert – der brutkasten berichtete. “Es war wie in einem Unternehmen. Jeder Minister hat seine Digitalisierungsthemen präsentiert. Und wir fassen das unter der Dachmarke Digital Austria zusammen”, erzählt Schramböck über die Hintergründe. Derzeit handle es sich noch um eine Informationsplattform. Im nächsten Schritt solle Digital Austria eine interaktive Plattform werden, in der eine aktive Diskussion stattfinde, bei der unter anderem ExpertInnen und BürgerInnen involviert sind. Für die Plattform verantwortlich ist die Digitalisierungsagentur DiA.

⇒ Zur Plattform Digital Austria

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Gründerin Ines-Jeanne Paupié
Gründerin Ines-Jeanne Paupié | Foto: Flash Chance

Was kann man tun, wenn man Tickets für ein Konzert oder Theaterstück besitzt, aber spontan nicht hingehen kann? Oder wenn man einen Gutschein bis zum Ablaufdatum nicht einlösen kann? Diese Fragen hat sich Gründerin Ines-Jeanne Paupié gestellt und daraus die Idee für den Online-Marktplatz „Flash Chance“ entwickelt. Das Wiener Unternehmen Flash Chance ging final am 26. Juni 2023 online.

Flash Chance: “Gefällt mir statt verfällt Dir”

Auf dem Online-Marktplatz können ungenutzte Gutscheine, Tickets oder Reservierungen kurzfristig gekauft oder weiterverkauft werden. Da viele dieser Produkte und Dienstleistungen ein Verfallsdatum haben, soll Flash Chance helfen, eine Nicht-Nutzung zu vermeiden – ganz nach ihrem Unternehmensmotto: “Gefällt mir statt verfällt Dir”.

Das Unternehmen zielt darauf ab, den „Freizeitstress“ der Nutzer:innen zu verringern und Verkäufer:innen die Möglichkeit zu geben, einen Teil des gezahlten Betrags zurückzuerhalten. Laut eigenen Angaben unterstützt die Plattform die Kreislaufwirtschaft, indem sie die „Wiederverwendung von Ressourcen“ fördert. Zudem soll der ökologische Fußabdruck minimiert werden, indem die Produktion neuer Produkte reduziert wird.

Gleichzeitig soll Flash Chance Käufer:innen die Chance bieten, von vergünstigten Angeboten zu profitieren. Außerdem könne man auf der Plattform Inspiration finden, wenn man beispielsweise kurzfristig ein Geschenk benötigt.

Online-Marktplatz für “kurzfristige Gelegenheiten”

Der Online-Marktplatz Flash Chance ist in drei verschiedene Kategorien unterteilt. Die erste Kategorie umfasst Gutscheine, die kein festes Ablaufdatum haben und nicht an eine bestimmte Person gebunden sind. Aktuell sind hier zahlreiche Angebote für Luxusautomieten und Geschenkgutscheine zu finden. In der zweiten Kategorie werden Tickets und verfügbare Plätze mit einem festen Datum angeboten, ebenfalls ohne Namensbindung. Die dritte Kategorie trägt den Namen „2nd Chance“ und beinhaltet beispielsweise Blumenarrangements oder kurzfristig abgesagtes Catering.

Das Unternehmen bietet ein „sicheres und schnelles Zahlungssystem mit Geld-zurück-Garantie“ über den Anbieter Stripe sowie einen „zuverlässigen Lieferservice“. In Wien und Graz sollen die über Flash Chance erworbenen Karten innerhalb von 3 Stunden abgeholt und zugestellt werden. In anderen Teilen Österreichs erfolge die Lieferung innerhalb von 1-2 Werktagen.

Grundsätzlich ist die Plattform für alle Nutzer:innen kostenlos. Bei einem erfolgreichen Onlinekauf wird eine Serviceprovision von mindestens fünf Euro oder sieben Prozent einbehalten. Verkäufer:innen haben die Möglichkeit, durch kostenpflichtige Zusatzpakete ihre Produkte sichtbarer zu machen und gezielt an bestimmte Zielgruppen zu senden.

15 Prozent Firmenanteile für 120.000 Euro Investment

Am kommenden Montag wird sich Flash Chance bei der VOX-Sendung „Die Höhle der Löwen“ vorstellen. Gründerin Ines-Jeanne Paupié hofft auf ein Investment von 120.000 Euro, um die Plattform weiter auszubauen. Im Gegenzug erhalten die Investoren 15 Prozent der Firmenanteile an Flash Chance.

Erst kürzlich erhielt das Unternehmen ein Investment von Cyberhouse, eine Tochtergesellschaft der E-Conomix Group – brutkasten berichtet. Cyberhouse hält seither neun Prozent der Firmenanteile von Flash Chance.

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