07.04.2020

Schramböck: “Kaufen Sie nicht auf internationalen Plattformen”

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger haben heute eine gemeinsame Initiative zur Stärkung des österreichischen E-Commerce präsentiert. Über oesterreich.gv.at steht ab sofort ein eigener Online-Marktplatz für heimische Unternehmen und deren Produkte zur Verfügung.
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Schramböck - Investitionskontrolle - investitionsprämie und verlustrücktrag - covid-startup-hilfsfonds
Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck | (c) BKA

Am Dienstagvormittag stand im Rahmen der heutigen Regierungs-Pressekonferenz die Stärkung des heimischen Handels im Mittelpunkt. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck präsentierte gemeinsam mit Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger eine Initiative zur Stärkung des österreichischen Handels und E-Commerce.

+++ Coronakrise, Wirtschaft und die Innovation +++

Über österreich.gv.at/onlinemarktplatz steht ab sofort ein eigener Online-Marktplatz für heimische Unternehmen und deren Produkte zur Verfügung. Kunden finden dort bestehende österreichische Online-Einkaufsplattformen, wie shöpping.at oder markta.at, aber auch kleinere lokale Lieferservices und Händler. Zudem sind auch Onlinelinehändler Verzeichnisse, wie retail.at, gelistet.

“Kaufen Sie nicht auf internationalen Plattformen”

Die Wirtschaftsministerin appellierte an die Bevölkerung, dass sie nicht auf Plattformen, wie Amazon & Co, sondern bei lokalen Händlern kaufen soll. “Kaufen Sie nicht auf internationalen Plattformen”, so Schramböck. Die Digitalisierung hätte laut der Wirtschaftsministerin das Kaufverhalten zu Gunsten von Großkonzernen verändert, nun sei die Zeit gekommen, dies zu ändern und den heimischen Handel zu stärken.

Damit dies auch möglich wird, muss Österreich im E-Commerce laut Schramböck digital aufrüsten, der neue Online-Marktplatz soll dafür ein erster Schritt sein. Über die Plattform können Händler, die noch keinen Webshop haben, auf entsprechende Video-Tutorials zugreifen. Zudem sei die Bundesregierung mit der heimischen Startup-Community im engen Kontakt, um auch diese beim Aufbau der Plattform mit einzubeziehen.

Regionale Lebensmittel online kaufen

Als Landwirtschaftsministerin nahm Elisabeth Köstinger Bezug auf den Online-Vertrieb regionaler Lebensmittel. Zur Stärkung lokaler Erzeuger wurde in den letzten Tagen die Plattform frischzumir.at aufgebaut, die bereits in Betrieb ist. Mittlerweile sind über 600 Lebensmittelproduzenten und Bauern registriert. Zudem sollen auch Restaurants und Gasthäuser die Plattform nutzen können. 100.000 Kunden hätten das Angebot bislang genutzt, so Köstinger.

Anstieg bei E-Commerce

Ebenfalls bei der Pressekonferenz vertreten war Georg Pölzl, CEO der Österreichischen Post AG. Im Zuge der Coronakrise sei laut Pölzl ein eindeutiger Anstieg im E-Commerce zu verzeichnen. Im Moment entfällt der E-Commerce-Anteil zu 60 Prozent auf ausländische und 40 Prozent auf österreichische Unternehmen.

Zudem ging Plözl auf die Performance des Online-Marktplatzes der Österreichischen Post AG  shöpping.at näher ein. Die Post verfolgt damit das selbsternannte Ziel die “Wertschöpfung in Österreich” zu behalten.

Durch die Coronakrise hätte der Marktplatz laut dem Post-Chef einen enormen Zulauf erfahren. “Im vergangenen Jahr haben wir eine Verfünffachung des Umsatzes erlebt und im Moment haben wir Steigerungsraten, die deutlich darüber liegen – man kann von einem Faktor Zehn ausgehen”, so Pölzl.


=> zum Online-Marktplatz

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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