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Im April, also vor mehr als einem halben Jahr, wurde im Zuge der Präsentation des Startup-Corona-Hilfspakets auch ein mit staatlichen Garantien gestützter 50 Millionen Euro VC-Fonds angekündigt: Der “Runway-Fonds”. Doch seit der Ankündigung folgten kaum weitere Informationen von offizieller Seite. Seit Monaten hieß es vom Wirtschaftsministerium, die Sache liege beim Finanzministerium. Von dort gab es für den brutkasten keinen Kommentar dazu. In der Szene wurde indessen mitunter schon angezweifelt, ob der Fonds überhaupt noch zustande kommt.
Bis heute. Denn nun kam ein kräftiges Lebenszeichen des Hilfsinstruments aus dem Finanzministerium. Die Finanzierungszusage ist da und der Runway-Fonds wandert weiter zum aws, das nun mit den nächsten Schritten betraut ist. Eine Antwort auf die Frage, was im Ministerium so lange gedauert hat, gibt es aus dem Büro von Finanzminister Gernot Blümel nach wie vor nicht. Allerdings wurden weitere Details zu den Rahmenbedingungen genannt.
Details Runway-Fonds: 25 Mio. Euro Garantien bei 50 Mio. Euro Volumen
Demnach soll über den Fonds in 30 bis 40 Startups “mit Sitz oder Betriebsstätte im Inland” investiert werden. “Mit dieser Startup-Hilfe wollen wir besonders technologieorientierte und innovative Startups gezielt fördern, die sonst aufgrund der Corona-Krise einen schweren Start gehabt hätten. Das System soll einen Anreiz für Investitionen in den Wirtschaftsstandort Österreich geben und unsere Startup Landschaft noch innovativer und stärker machen”, kommentiert Blümel.
Das Fondsvolumen soll – wie ursprünglich kolportiert – 50 Millionen Euro betragen. Allerdings gibt es die neu geschaffenen fondsgebundene Garantien nicht für die gesamte Summe. “Zum Zweck der Aufbringung von Risikokapital, soll eine marktübliche 50 Prozent-Garantie des Bundes die Einbringung von Eigenkapital durch private Investoren bis zu einem Gesamtrahmen der Kapitalgarantien von bis zu 25 Millionen Euro unterstützen”, heißt es aus dem Ministerium. Die Übernahme von Kapitalgarantien sei aufgrund des Covid-19 Zusammenhangs bis 31. Dezember 2021 befristet.
Die Fondslaufzeit betrage bis zu 15 Jahre. Die Abrechnung der Garantie erfolge am Ende der Fondslaufzeit nach Vorliegen des Jahresabschlusses und des Gewinnverteilungsbeschlusses für das letzte Jahr der Fondslaufzeit und unter Berücksichtigung allfälliger noch im Fonds befindlicher Vermögenswerte. “Um eine marktübliche Ausgestaltung im Sinne des europäischen Beihilferechts sicherzustellen, hat der Investor ein marktübliches Garantieentgelt zu leisten”, heißt es weiter.
Ball nun beim aws – das lange Warten hat noch kein Ende
Zwei ganz zentrale Schritte fehlen aber noch, bis der Fonds überhaupt seine Investment-Tätigkeit aufnehmen kann. Denn nun führt das aws, in dem für den Runway-Fonds eine neue Teilgesellschaft eingerichtet wird, erstens zunächst einmal eine Ausschreibung zum Fondsmanagement durch. Erst wenn das Management steht, beginnt zweitens der Fundraising-Prozess für den Fonds. Konkrete Fristen für diese Schritte werden zumindest seitens des Finanzministeriums nicht genannt. Eines steht aber jedenfalls fest: Das lange Warten auf den Runway-Fonds hat noch kein Ende.