23.09.2021

Exit: Linzer Startup Roomle geht an deutsche Homag Group

Albert Ortig, Gründer des auf 3D-Möbel-Konfiguration spezialisierten Startups, behält auch nach dem Deal 20 Prozent der Firmenanteile.
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Hans-Jörg Schelling - Ex-Finanzminister - beteiligt sich an Roomle
(c) Roomle - Hans Jörg Schelling mit Roomle CEO Albert Ortig und Team

Ein 3D-Möbel-Konfigurator für Smartphone, Tablet und Laptop, bei dem man das Ergebnis mittels Augmented Reality direkt im Raum ansehen kann, wo das Stück stehen soll – und das kombiniert mit einer Bestellfunktion. Das ist das Produkt, mit dem das Linzer Startup Roomle in den vergangenen Jahren groß wurde. Laut Unternehmensangaben steht man aktuell bei mehr als sechs Millionen Installationen weltweit und zehntausenden Konfigurationen pro Monat. Das Prinzip begeisterte auch zahlreiche Investoren, etwa den OÖ HightechFonds, den aws Gründerfonds oder auch den ehemaligen Finanzminister Hans Jörg Schelling.

“Keine Änderungen an Firmensitz, Teamstruktur und Geschäftszielen” bei Roomle geplant

Wie heute bekanntgegeben wurde, ist Roomle seit kurzem Teil der deutschen Homag Group AG. Der Weltmarktführer für integrierte Lösungen in der Möbelproduktion übernimmt 80 Prozent des Linzer Unternehmens. Die restlichen 20 Prozent verbleiben bei Gründer Albert Ortig. Dieser bleibt auch bleibt auch Geschäftsführer. Auf absehbare Zeit seien keine Änderungen an Firmensitz, Teamstruktur und Geschäftszielen geplant, heißt es in einer Aussendung.

Ortig bedankt sich bei den bisherigen Investoren, die “eine mutige Idee großartig unterstützt” hätten. “Ich bin froh, dass wir ihr Vertrauen rechtfertigen konnten – und nun als Teil einer perfekten Struktur ideal positioniert sind, um die gesamte Wertschöpfungskette vom Verbraucher bis zur Produktionshalle abzubilden”, so der Roomle-Gründer.

OÖ HightechFond und aws Gründerfonds kommentieren Exit

“Albert Ortig und Roomle zeigen erneut, welches Potential die oberösterreichische Startup Szene hat. Es ist großartig, wenn oberösterreichische Startups den Weltmarkt erobern”, kommentiert Thomas Meneder vom OÖ HightechFonds, der somit einen weiteren Exit feiert. Der vor wenigen Tagen ausgeschiedene bisherige aws Gründerfonds-Geschäftsführer Ralf Kunzmann kommentiert: “Als Partner der ersten Stunde hat der aws Gründerfonds Roomle über mehrere Finanzierungsrunden hinweg als Lead Investor beim Wachstum begleitet. Wir sehen die HOMAG Group als optimalen weiteren Wachstumsbegleiter, da sich mit Roomles innovativer Technologie und HOMAGs starker Vertriebsstruktur eine klare Win-Win Situation ergibt”.

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Das Gründerteam von Kern Tec | (c) Kern Tec
Das Gründerteam von Kern Tec | (c) Kern Tec

Der Marketed Innovation Prize, verliehen von EIT Food, wählt Startups aus der Lebensmittelbranche aus, die „den Übergang zu einem gesünderen und nachhaltigeren Lebensmittelsystem unterstützen“. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 55.000 Euro vergeben. EIT Food wird vom Europäischen Innovations- und Technologieinstitut (EIT) gefördert, einer Einrichtung der Europäischen Union.

Eines der ausgezeichneten Startups ist das niederösterreichische Unternehmen Kern Tec. Es verwandelt Obstkerne, die normalerweise als Abfall gelten, in hochwertige Zutaten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Diese finden zudem auch Anwendung in kosmetischen und industriellen Produkten.

Kern Tec: “Die Anerkennung bestärkt uns in unserer Mission”

Luca Fichtinger, Co-Gründer von Kern Tec, freut sich gemeinsam mit seinem Team über den Marketed Innovation Prize. Er sagt: „Die Anerkennung bestärkt uns in unserer Mission, Lebensmittelabfälle in wertvolle, nachhaltige Produkte umzuwandeln. Indem wir Aprikosenkerne zu nahrhaften Snacks aufwerten, wollen wir Abfälle reduzieren und gleichzeitig ein zirkuläreres und nachhaltigeres Lebensmittelsystem fördern. Dieser Preis bestätigt nicht nur unsere Bemühungen, sondern inspiriert uns auch, weiterhin innovative und skalierbare Lösungen zu entwickeln, die zu einem besseren Lebensmittelsystem für alle beitragen“.

Preise für “innovative Lebensmittel-Startups”

Insgesamt vergab EIT Food acht Preise an europäische Startups im Bereich Lebensmittelinnovationen. Mit dem Preis sollen „innovative und einflussreiche Agrar- und Lebensmittel-Startups“ ausgezeichnet werden, die „wirkungsvolle Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt” brachten, wie die Organisation erklärt.

„Diese Gewinner des Marketed Innovation Prize führen den Wandel in unserem gesamten Lebensmittelsystem an, von der Förderung der Proteindiversifizierung bis hin zur Entwicklung KI-gestützter landwirtschaftlicher Lösungen. Sie bieten den Verbrauchern spannende, gesündere Alternativen und geben Lebensmittelproduzenten innovative und nachhaltige Techniken an die Hand, um Effizienz und Produktivität zu steigern“, betont Richard Zaltzman, CEO von EIT Food.

2023: Kern Tec erhielt Investment von 12 Mio. Euro

Kern Tec rund um Gründer-Team Michael Beitl, Luca Fichtinger, Sebastian Jeschko und Fabian Wagesreither startete 2019 mit einer Technologie, um Öle und Proteine aus Obstkernen zu gewinnen. Dabei verwendete man Obstkerne von Marillen, Kirschen und Zwetschken – typische Abfallprodukte der heimischen Obstindustrie. Inzwischen brachte das Startup pflanzliche Alternativen von Milch, Joghurt, Eis und Käse auf Basis von Obstkernen auf den Markt.

Im vergangenen Jahr sicherte sich Kern Tec in einer Series-A-Finanzierungsrunde ein Investment von 12 Millionen Euro – brutkasten berichtete. Die Finanzierungsrunde wurde von Telos Impact angeführt, mit Beteiligung des PeakBridge Growth 2 Fonds und des European Innovation Council (EIC) Fonds. Mit diesem Kapital plante das Unternehmen, international zu expandieren und seine Produktpalette weiter auszubauen.

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