20.11.2023

Rieder FinTech sucht Investor, um Auflösung zu verhindern

David Bader, Gründer und Geschäftsführer der Stockanalyzer GmbH, sucht Käufer, um sein Analyse-Startup zu retten.
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Stockanalyzer, Bader, Finvaley, Aktienanalyse
(c) Stockanalyzer GmbH - David Bader, Gründer und Geschäftsführer der Stockanalyzer GmbH.

Die Stockanalyzer GmbH aus dem oberösterreichischen Ried im Innkreis rund um Founder und Geschäftsführer David Bader hat 2021 das Aktienanalyse-Tool Finvaley vorgestellt. Dieses soll es Anlegern vereinfachen, günstig bewertete Aktien zu finden und zu vergleichen (der brutkasten berichtete). Nach rund fünf Jahren sucht man jetzt Käufer bzw. Investoren. Ein bisheriges Partnerunternehmen gibt Anteile zurück.

Stockanalyzer: Kein Budget für Vermarktung

“Seit der Gründung unseres Unternehmens haben wir hart daran gearbeitet, ein leistungsstarkes Aktienanalyse-Tool zu entwickeln, das auf innovative Weise Daten analysiert und Einblicke für Investoren liefert. Unser Gründer-Team hat alles bisher nebenberuflich gestemmt, und während die technologische Entwicklung erfolgreich verlief, stehen wir nun vor neuen Herausforderungen”, sagt Bader.

Die Entwicklung des Analyse-Tools Finvaley hat einen beträchtlichen Teil der finanziellen Mittel beansprucht: “Wir stehen vor dem Dilemma, dass wenig bis kein Budget für die Vermarktung übrig ist. Dies hat dazu geführt, dass wir trotz vielversprechender Gespräche Schwierigkeiten haben, Kunden zu gewinnen”, erklärt der Founder weiter. “Ein bedeutender Schritt in unserer Unternehmensentwicklung ist nun die Trennung von einem unserem Partner, was zur Freigabe von 25 Prozent der Unternehmensanteile führt.”

Die Gründe, warum die “LeadGen KG” ihre Anteile zurückgibt, sollen, Bader nach, mit dem jeweiligen Interessenten persönlich besprochen werden.

Externes Kapital anziehen

“Die Entscheidung, 25 Prozent der Unternehmensanteile freizugeben, ist notwendig, um externes Kapital anzuziehen und sicherzustellen, dass unser Aktienanalyse-Tool die bestmögliche Unterstützung erhält”, erläutert der CEO weiter. “Wir glauben fest daran, dass die Suche nach einem externen Käufer oder Investor, der nicht nur die finanziellen Mittel, sondern auch die strategischen Ressourcen mitbringt, der Schlüssel für das weitere Wachstum und den Erfolg unseres Unternehmens ist. Es ist unser Ziel, eine Partnerschaft einzugehen, die es uns ermöglicht, unsere Vision zu verwirklichen und das volle Potenzial unseres Produkts zu entfalten.”

Stockanalyzer sucht konkret einen strategischen Partner oder Investor, der nicht nur das Potential ihres Aktienanalyse-Tools erkennt, sondern auch über die Ressourcen und das Know-how verfügt, um das Unternehmen weiterzuentwickeln. Idealerweise einen strategischen Partner, der im Finanz- und Technologiebereich beheimatet ist. Auch eine Eingliederung in ein bestehendes System wäre denkbar.

Stockanalyzer und die Bewertungsfrage

Auf die Frage nach der Höhe des Eintritt-Tickets meint Bader, dass man gerne bereit wäre, über das Investment zu verhandeln, um sicherzustellen, dass beide Parteien profitieren.

“Die Zukunft des Unternehmens hängt stark von der Suche nach einem geeigneten Käufer (Voll- oder Teilverkauf) ab. Sollte sich jedoch kein passender Investor finden, sind wir gezwungen, die Auflösung des Unternehmens in Betracht zu ziehen. Dies wäre bedauerlich, da viel Herzblut und Engagement in die Entwicklung des Aktienanalyse-Tools geflossen sind, aber wir sind bereit, alle möglichen Optionen zu prüfen, um das Beste für die Zukunft des Unternehmens zu gewährleisten”, sagt Bader abschließend. “In dieser herausfordernden Phase bleiben wir optimistisch und sind zuversichtlich, dass wir einen Partner finden werden, der die Vision und das Potenzial unseres Aktienanalyse-Tools erkennt und das Unternehmen auf die nächste Stufe hebt.”

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Tomohiro Ishikawa und Miyu Nishihira (v.l.) | (c) brutkasten / Martin Pacher

Herkömmliche Drohnen navigieren in offenen Bereichen oft mithilfe von GPS, um ihre Position und Flugroute zu bestimmen. In geschlossenen Gebäuden oder unterirdischen Bauwerken wie Tunneln ist dies jedoch nicht möglich. Daher sind spezielle technologische Lösungen erforderlich, um eine zuverlässige Navigation von Drohnen in solchen Umgebungen zu gewährleisten. Eine Lösung dafür entwickelt das japanische Technologieunternehmen Spiral Inc., das 2016 von Tomohiro Ishikawa gegründet wurde.

Spiral liefert Lösung mit Augmented Reality (AR)

Durch den Einsatz von Augmented-Reality-Markern navigieren die Drohnen präzise durch Innenräume und ermöglichen eine lückenlose Überwachung von Infrastrukturen wie Dämmen, Tunneln, Abwassersystemen oder anderen schwer zugänglichen Orten. Die sogenannte “MarkFlex-Air (MFA)-Technologie eignet sich somit besonders für Einsätze in Umgebungen, in denen kein GPS-Signal zur Verfügung steht.

Die Technologie kommt aktuell zur Inspektion von Tunneln zur Anwendung | (c) Spiral

Die Drohnen erfassen in Echtzeit Videodaten und senden diese in die Cloud, wo sie sofort ausgewertet werden können. Dies ermöglicht es Bauunternehmen, schnelle, datenbasierte Entscheidungen zu treffen, die den Fortschritt ihrer Projekte beschleunigen und gleichzeitig die Kosten senken.

In Japan hat das Unternehmen sich bereits in mehreren Projekten bewährt, darunter Tests mit dem japanischen Ministerium für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus sowie führenden Bauunternehmen. So wurde die Technologie dafür eingesetzt, um Shinkansen-Eisenbahntunnel zu inspizieren.

Expansion nach Europa

Nach den erfolgreichen Projekten in Japan verfolgt das Unternehmen nun ehrgeizige Pläne für die internationale Expansion, insbesondere in Europa. “Wir haben herausgefunden, dass es enorme Potenziale in der europäischen Industrie gibt,” so Miyu Nishihira, Global Marketing Manager von Spiral Inc. gegenüber brutkasten. Sie betont die wachsende Nachfrage nach der innovativen Drohnentechnologie.

Miyu Nishihira | (c) brutkasten / martin pacher

Der nächste logische Schritt sei der Einstieg in den europäischen Markt. “Ich habe Gespräche mit potenziellen Kunden in Österreich geführt, wie Bauunternehmern, Bauingenieurbüros und Eisenbahngruppen”, so Nishihira. Und sie merkt an: “Sie sind daran interessiert, unsere Drohnen in Notfällen, wie bei Unfällen in Tunneln, oder zur Erstellung von 3D-Karten auf Baustellen zu nutzen.“ Die positiven Rückmeldungen würden zeigen, dass die Technologie in Österreich auf großes Interesse stößt und einen wichtigen Beitrag zur Bau- und Sicherheitsbranche leisten könne.

Österreich als idealer Ausgangspunkt – FlexCo in Gründung

Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach ihren innovativen Drohnentechnologien hat Spiral Inc. sich dazu entschieden, einen Standort in Österreich zu eröffnen. Derzeit befindet sich FlexCo in Gründung, deren Geschicke künftig Nishihira als Österreich-Geschäftsführerin verantworten wird.

Als großen Standortvorteil betont sie unter anderem, dass Österreich über eine große Anzahl an Tunnelprojekten verfügt. So sei der Markt hierfür vier Mal größer als in Japan. Zudem würde es auch einen großen Kreis an potentielle Kunden wie die Strabag oder Porr geben “Österreichs zentrale Lage in Europa und seine herausragende Expertise im Bereich Bau- und Infrastrukturlösungen machen das Land zum idealen Ausgangspunkt für unsere Expansion.”

Bei der Präsentation war auch der japanische Botschafter Ryuta Mizuuchi in Österreich anwesend | (c) brutkasten / martin pacher

Unterstützung durch Global Incubator Network

Neben den Gesprächen mit potenziellen Kunden betont Nishihira auch die Unterstützung durch das Global Incubator Network Austria (GIN), das entscheidend für den Markteintritt von Spiral Inc. in Europa sei. “Das Global Incubator Network hat uns dabei geholfen, wichtige Verbindungen in Österreich und darüber hinaus zu knüpfen,“ sagte sie. “Durch das Netzwerk haben wir Zugang zu lokalen Partnern erhalten, die uns helfen, unsere Technologie an die Bedürfnisse des europäischen Marktes anzupassen.”

Spiral Inc wird seit Frühling 2023 über das GO Austria Programm des Global Incubator Network unterstützt. Mit dem Programm werden jedes Jahr Startups aus den GIN-Zielregionen von Asien nach Österreich eingeladen (brutkasten berichtete). Im konkreten Fall von Spiral wurde das Unternehmen von GIN im Rahmen des GO AUSTRIA PLUS Programms bei der Unternehmensgründung und den damit verbundenen Aufwänden und Kosten unterstützt.

Das Unternehmen ist übrigens das zweite japanische Startup, das sich über das Programm in Österreich ansiedelte. Erst im Mai 2023 eröffnete auch das japanische Startup Godot sein EU-Forschungs- und Entwicklungszentrum in Wien.

Die Indoor-Drohnentechnologie wurde bei cargo-partner iLogistics Center präsentiert | (c) martin pacher / brutkasten

Präsentation der Technologie bei cargo-partner

Zum Marktstart in Österreich präsentierte Spiral Inc. am Donnerstag im cargo-partner iLogistics Center nahe dem Wiener Flughafen vor ausgewähltem Fachpublikum seine Technologie. In Österreichs größter Logistik Halle aus Holz wurden mehrere Indoor-Testflüge erfolgreich absolviert.

Erst im letzten Jahr wurde die österreichische Spedition Cargo-partner Teil der Nippon Express Group, die wiederum in Spiral Inc. investiert ist. Neben der Inspektion von Tunneln könnte die Technologie künftig auch im Bereich der Logistik Anwendung finden, wie Martin Schenzel, Geschäftsführer von cargo-partner Österreich, betonte.

Spiral plant, die Funktionen seiner Drohnen in der nächsten Phase weiter auszubauen. Geplant ist die Integration von Sensoren wie Gasdetektoren, chemischen Sensoren und Mikrofonen, um die Anwendungsbereiche der Technologie zu erweitern. Drohnen sollen so künftig zusätzliche sicherheitskritische Aufgaben übernehmen können, wie etwa die Detektion von schädlichen Gasen.


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