21.04.2021

Österreichs Händler im Image-Check

Im ersten Retail Reputation Report von Handelsverband (HV) und dem Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) sichert sich Lebensmittelhändler Spar im Image-Ranking den ersten Platz.
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Reputation
©AdobeStock/dihard

Um herauszufinden, welcher Händler hierzulande die beste Reputation hat und auch in Corona-Zeiten den Spagat zwischen sozialer Verantwortung zur Eindämmung des Virus, den Anforderungen der Kunden und den ökonomischen Aspekten der Unternehmensführung meistert, haben HV und IMWF erstmals eine umfassende Studie entwickelt. Analysiert wurden die 51 umsatzstärksten Handelsunternehmen in Bezug auf die öffentliche Kommunikation in den fünf Dimensionen Nachhaltigkeit, Arbeitgeber, Service, Qualität und allgemeines Ansehen. In Summe hat man mehr als 42.000 Aussagen, die schriftlich online im Zeitraum zwischen 15. September 2020 und 15. März 2021 getätigt wurden, mit Hilfe künstlicher Intelligenz genau unter die Lupe genommen und mit einem Index-Wert versehen. Je höher dieser ausfällt, desto besser steht ein Unternehmen in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit da. Die anaylsierten Texte stammen aus journalistischen Nachrichtenmedien und deren Diskussionsforen ebenso wie aus sozialen Medien wie Twitter, Facebook und Instagram oder Blogs.

Spar ist Nummer eins im Gesamtranking

Als Sieger mit den Attributen besonders relevant, verantwortungsbewusst und nachhaltig, geht Lebensmittelhändler Spar hervor. Das Unternehmen mit Firmenzentrale in Salzburg erreicht 9,1 von 10 möglichen Punkten und ist der beste Performer in zwei von fünf Kategorien. Damit liegt der Marktführer im österreichischen Lebensmittelhandel vor dem Diskonter Penny (7,3) und den beiden Drogeriefachhändlern Bipa und dm drogerie markt mit jeweils 7,2 Punkten.

Sieger nach Branchen

Bipa und dm sichern sich zudem Rang eins im Drogeriefachhandel, Ikea liegt mit 6,7 Punkten im Möbelsektor vorn und bei den Baumärkten kann Lagerhaus (6,1) am stärksten überzeugen. Im Elektrohandel heißt der Sieger Mediamarkt (5,5), in der Kategorie Sport & Freizeit Gigasport (7,0), bei Fashion Kastner & Öhler (5,8) und bei Büchern- und Papierbedarf Morawa (4,8).

© HV/IMWF

Beratung und Service als Reputationstreiber, Nachhaltigkeit weniger bedeutend

Zwei Drittel der analysierten Handelsunternehmen verfügen über ein gutes bis exzellentes Ansehen sowie gute bis herausragende Reputation im Bereich Service. “Das unterstreicht die zentrale Bedeutung einer guten Servicierung und Beratung des Kunden im stationären Handel. Diese Kernkompetenz sichert den Geschäften auch einen entscheidenden Mehrwert gegenüber den Pure Online Playern”, erklärt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

Mit dem Thema Nachhaltigkeit können hingegen nur 25 Prozent der analysierten Händler ihr Image glaubhaft aufpolieren. “Reputation ist Wahrnehmung. Getreu dem Sprichwort ‚Tue Gutes und sprich darüber‘ müssen die Händler hier an den kommunikativen Stellschrauben drehen”, betont Studienautor, Kommunikationswissenschaftler und IMWF Österreich-Geschäftsleiter Axel Maireder.

Umgang mit Mitarbeitern als Imagebooster

In Sachen Arbeitgeber-Reputation wurden Themen wie Arbeitsplatzsicherheit, Gleichbehandlung, Familienfreundlichkeit, Karrierechancen und faire Entlohnung in der Öffentlichkeit am stärksten diskutiert.

“Digitalisierung, Individualisierung und der Fokus auf gute Lebensführung rücken das Image von Unternehmen zunehmend in das Zentrum von Konsumentscheidungen. Für Kunden wird immer wichtiger, wofür ein Unternehmen steht und eintritt. Im Recruiting spielt die Reputation eine ebenso entscheidende Rolle wie bei den Verkaufszahlen, wo sie für mehr als ein Drittel des Umsatzes sorgen kann. Diese Potenziale wollen wir für den heimischen Handel aufzeigen”, erklärt Rainer Will abschließend zu den Hintergründen der Studie. Gleichzeitig wolle man den Händlern unabhängig von ihrem Ranking ein Benchmark-Instrument zur Verfügung stellen, das sie bei der eigenen Weiterentwicklung unterstützen kann.

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Lympik
Teamfoto: Links: Tom Schwartz, rechts Thomas Peroutka | (c) Lympik

Bereits im Oktober 2022 hat die ESA in Hinblick auf die olympischen Spiele 2024 in Paris und 2026 in Milano-Cortina Förderungen unter dem Motto “Space for Olympic Games” ausgeschrieben. Europäische Startups und KMUs sollten und sollen weiterhin dabei unterstützt werden, erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln, die Weltraumtechnologie nutzen und den olympischen Spielen damit Nutzen bringen.

Das niederösterreichische Startup Lympik hat aus dem Topf eine Förderung im unteren sechsstelligen-Bereich erhalten. Damit möchte man seine Produkte weiterentwickeln und Geschäftsfelder ausweiten. Auch eine Folgeförderung stehe im Raum.

Lympik: Angebot ausbauen

“Meine Idee war von Beginn an, Weltraumtechnologie wie Satellitennavigation und -kommunikation, für den Sport zu nutzen”, erklärt der Gründer von Lympik, Thomas Peroutka, der selbst viele Jahre als Leistungssportler aktiv war. “Begonnen haben wir mit einer neuen Art der digitalen Zeitmessung, dann kamen GPS-Tracking und Videoanalyse dazu. Diese Kombination können wir nun dank der ESA-Förderung schneller und umfangreicher ausbauen.” Aktuell ist das ÖSV-Biathlon-Team der erste Testanwender der neuen Lösung.

“In sechs bis neun Monaten wollen wir so weit sein, dass unsere Lösung für digitale Zeitmessung, GPS-Tracking und Videoanalyse für unterschiedliche Sportarten einsatzbereit ist”, so Peroutka weiter.

Bisher konnten in Sportarten wie Ski Alpin oder Langlauf im Training lediglich die Endzeiten sowie drei bis vier Zwischenzeiten verglichen werden. Mit der Technik von Lympik – brutkasten berichtete – sei eine minutiöse Detailanalyse möglich: Etwa, wer an welcher Stelle auf welcher Linie wie viele Millisekunden gewonnen oder verloren hat oder welche Ausrüstung zum Einsatz kam.

Sensoren

“Durch unsere Lösung stehen nicht nur viel mehr Informationen zur Verfügung, die Teams ersparen sich auch viel Zeit- und Personalaufwand bei der Analyse und noch mehr bei der Auswertung. Während bisher immer eine Person während des Trainings alle Eckpunkte manuell in ein Tablet eingeben musste, geht jetzt alles automatisch”, erklärt Peroutka.

Die Athletinnen und Athleten werden vom Startup dazu mit Sensoren ausgestattet und das Training wird gefilmt. Nach dem Training werden die Videos in eine App geladen und automatisch mit den Daten aus der Zeitmessung und dem GPS-Tracking synchronisiert. Nach wenigen Sekunden stehen die Daten aufgegliedert bereit.

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