16.07.2020

Remote Work und Home Office: Gekommen, um zu bleiben

Laut der aktuellen Flexible Working Studie erlebte Remote Work nicht nur im Lockdown einen Boom, sondern wird auch weiterhin praktiziert.
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Home office-Tools und Remote Work - das neue Normal - Calipio asynchrones Screensharing
(c) Adobe Stock / yossarian6

Flexibles Arbeiten ist auch nach dem Corona-Lockdown nicht mehr aus den heimischen Unternehmen wegzudenken – das belegt auch die neue Flexible Working Studie von Deloitte, Universität Wien und Universität Graz belegt. Während des Lockdowns ist die Nutzung von Home Office rasant angestiegen. Mit dem schnellen Umstieg auf flexible Arbeitsweisen hat sich die Verwendung digitaler Kommunikationstools wie MS Teams oder Zoom durchgesetzt. Nun gibt es aber Handlungsbedarf: Damit mobiles Arbeiten in den Unternehmen gut funktioniert, braucht es eindeutige Regeln und eine klare Kommunikation für Mitarbeiter und Führungskräfte.

Fakten zu Home Office während des Lockdowns

Bislang wurde Home Office in 75 % der österreichischen Unternehmen nur von wenigen Einzelpersonen oder sehr eingeschränkten Zielgruppen genutzt. Das hat sich durch Corona schlagartig geändert: Insgesamt geben 90 % der Befragten an, dass während der Shutdown-Phase zumindest die Hälfte der Belegschaft von zu Hause aus gearbeitet hat. In knapp 60 % der Unternehmen arbeiteten sogar nahezu alle Mitarbeiter aus dem Home Office.

„Home Office hat durch die COVID-19-Pandemie einen Boom erlebt. 96 % der befragten Unternehmen haben Home Office während des Lockdowns intensiv genutzt. Was vor der Krise oft nur Einzelpersonen vorbehalten war, ist nun eine etablierte Arbeitsweise. Jetzt gilt es aus dem Krisenmodus zu lernen und mobiles Arbeiten nachhaltig zu verankern“, sagt Barbara Kellner, Managerin bei Deloitte Österreich.

So schnell stellten die Unternehmen um

Es benötigt meist viel Zeit und Energie, um neue Arbeitsweisen in Unternehmen langfristig zu integrieren. In der Krise war jedoch rasches Handeln gefragt: 82 % der Unternehmen haben innerhalb weniger Tage die technischen Voraussetzungen für nahezu flächendeckendes Home Office geschaffen. Mitarbeiter eigneten sich neue Tools wie MS Teams, Zoom oder Skype schnell und durchwegs gut an – obwohl laut Befragung nur in der Hälfte der Unternehmen klare Qualifizierungsmaßnahmen gesetzt wurden.

„Führungskräfte und Teams mussten rasch ihre Arbeitsweise umstellen und neue Tools anwenden. 84 % der Befragten nutzen nun mehr digitale Kommunikationskanäle als zuvor. Virtuelle Meetings richtig einzusetzen und sie effektiv sowie effizient zu gestalten will aber gelernt sein – hier besteht häufig noch Unterstützungsbedarf “, sagt Barbara Kellner.

Notwendigkeit von Regeln im Home Office

Die ursprünglich hohe Bedeutung der physischen Anwesenheit im Büro wurde in Zeiten des Lockdowns durch Erwartungen an die virtuelle Verfügbarkeit abgelöst. Knapp 70 % geben an, dass diese bei ihnen im Unternehmen sehr wichtig geworden ist. „Ein starker Fokus auf Erreichbarkeit führt bei den Mitarbeitern oft zu großem Druck. Viel wichtiger ist es, die Leistung in den Vordergrund zu rücken und klare Rahmenbedingungen als Orientierung zu vereinbaren“, rät Bettina Kubicek, Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Graz.

Damit mobiles Arbeiten sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber reibungslos funktioniert, braucht es daher Spielregeln: Erwartungen an Erreichbarkeit, ein Verständnis über geeignete Tätigkeiten oder Einschränkungen für bestimmte Zielgruppen – wie beispielsweise Neueintritte – müssen klar kommuniziert werden.

Home Office und Remote Work bleiben auch langfristig

Durch die COVID-19-Pandemie wurde Home Office in vielen Unternehmen im Eiltempo ausgerollt. Laut über 80 % der Befragten werden zukünftig sowohl die Anzahl der regelmäßig mobil arbeitenden Personen als auch das durchschnittliche Ausmaß von Home Office höher sein. 83 % sind überzeugt, dass sogar jene Mitarbeiter verstärkt von zu Hause aus arbeiten werden, bei denen das aufgrund ihrer Aufgaben bislang undenkbar war. Das Grundverständnis darüber, ob Besprechungen tatsächlich physisch stattfinden müssen, hat sich seit der Krise ebenfalls verändert. Rund 86 % der Unternehmen wägen nun kritisch ab, welche Meetings physisch oder virtuell abgehalten werden.

Unternehmen müssen laut Christian Korunka, Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Wien, ihre Lehren aus der Krise ziehen und sich mit den veränderten Ansprüchen an die Arbeit auseinandersetzen: „Um die neuen Herausforderungen erfolgreich zu meistern, sollte verstärkt auf Vertrauen und Ergebnisorientierung gesetzt werden. Wenn diese Punkte berücksichtigt werden, kann sich mobiles Arbeiten auch langfristig erfolgreich etablieren.“

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Österreich-Pavillon auf der Expo 2025 (c) Expo Austria/BMW Designers & Architects

Die Expo 2025 in Osaka (Japan) bietet zahlreichen österreichischen Unternehmen, Startups, Universitäten und Forschungseinrichtungen die Möglichkeit, ihre Innovationen vorzustellen. Mit dem Konzept „People’s Living Lab“ positioniert sich die Expo als ein “Experimentierfeld und Labor für die Gesellschaft der Zukunft”.

Über 28 Millionen Besucher:innen, mehr als 160 teilnehmende Länder und 25 internationale Organisationen werden erwartet. Laut Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) bietet die Veranstaltung eine “einzigartige Plattform”, um Innovationen voranzutreiben, den internationalen Austausch zu fördern und gemeinsam Lösungen für globale Herausforderungen zu entwickeln.

Innovation Lab Austria: “Austria Composing the Future”

Die Teilnahme an der Expo sei für Österreich als Wirtschaftsstandort von großer Bedeutung. Beim Innovation Lab Austria – im österreichischen Pavillon – werden unter dem Motto „Austria Composing the Future“ heimische Unternehmen präsentiert, die die Vielfalt und Leistungsfähigkeit des Landes repräsentieren sollen. Die Veranstaltung würde die Möglichkeit bieten, das Land als zukunftsorientierten, innovativen Wirtschafts-, Investitions- und Forschungsstandort zu positionieren, so das Bundesministerium.

Der Budgetrahmen für die Teilnahme liegt bei 19,3 Millionen Euro. 75 Prozent der Kosten werden vom BMAW getragen, während die restlichen 25 Prozent durch die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) finanziert werden.

Auswahl der teilnehmenden Startups

Eine vollständige Auflistung der teilnehmenden Unternehmen ist hier zu finden: Expo Austria. Hier eine Auswahl der in Osaka vertretenen heimischen Startups:

KI & Technologie:

  • Blockpit: Dokumentation und Auswertung von Kryptowährungen für Privatpersonen, Unternehmen und Behörden
  • Oscar Stories: Entwicklung kinderfreundlicher und bias-reduzierter KI-Anwendungen
  • Newsadoo: KI für News-Automatisierung, Daten-Extraktion und Content-Personalisierung
  • parity qc: Architektur zum Bau von Quantencomputern

Life Science & Biowissenschaften:

  • My Bioma: Gesundheitsplattform zur Analyse des Darmmikrobioms mittels Stuhlproben
  • Fermify: KI-gesteuerte Fermentationsplattform zur Herstellung von Kasein (Schlüsselprotein für Käse)

Green Tech:

  • backbone.one: Verknüpfung von dezentralen Energiequellen wie Solaranlagen, Batterien und Elektrofahrzeuge auf einer Plattform
  • Blue Planet Ecosystems: Entwicklung von vertikal integrierten, solarbetriebenen Aquakultursystemen für eine nachhaltige Fischproduktion
  • FreyZein: Textillösungen, die auf bio-intelligenten und bio-inspirierten Prinzipien basieren
  • HydroSolid: Entwicklung von innovativen Wasserstoff-Speichertechnologien
  • Lignovations: Umwandlung der Abfälle aus der Landwirtschaft und der Holzverarbeitung in hochwertige Inhaltsstoffe
  • plasticpreneur: Kunststoff-Recyclinglösungen aus Maschinen, Spritzgusswerkzeugen und Wissenstransfer-Tools
  • Swimsol: Bereitstellung von großen Solarkapazitäten in Regionen, in denen wenig Landmasse vorhanden ist

Nachhaltiges Bauen:

  • greenpass: Grüne Pass für klimasichere Immobilien und Freiräume
  • Spiral Europe: Drohnensysteme für Baustellen und Tunnelinspektionen

Halbleiter & Smart Factory:

  • Holloid: KI-gestützte Analytik für Schlüsselbereiche wie synthetische Biologie, alternative Proteine und grüne Chemie

Mobility & Automotive:

Tourismus:

  • LiveVoice: Cloud-Technologie, die Smartphones und Computer in eine flexible Audiolösung verwandelt

Kreativwirtschaft:

  • Music Traveler: Globale Plattform, die es Künstler:innen und Kreativen ermöglicht, Proberäume, Studios und Veranstaltungsorte zu vermieten oder zu buchen

Gesundheit:

  • NovoArc: Skalierbare Technologien für einzigartige Lipide in biopharmazeutischen Formulierungen
  • smaXtec: Gesundheitsmanagementsystem für den Milchviehbetrieb

Österreich als Innovationsstandort

„Österreich ist ein Land der Ideen und ein Innovationsstandort, der Fortschritt aktiv gestaltet, sowohl in Europa als auch in der Welt. Belege dafür sind Österreichs 6. Platz im EU-Innovations-Ranking (…) und die Forschungsquote von 3,34 Prozent”, eint Wirtschaftsminister Martin Kocher. Das “Innovation Lab” im Österreich-Pavillon auf der EXPO 2025 Osaka biete eine perfekte Bühne.

Mit den vorgestellten Projekten möchte Österreich seine Position als international wettbewerbsfähiger Innovationsstandort hervorheben und ein „Zeichen für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Zukunft“ setzen.

Japan ist zweitwichtigster Wirtschaftspartner in Asien

Die Expo bietet nicht nur eine Bühne, um Österreich als starken Wirtschaftsstandort zu positionieren, sondern auch großes Potenzial für neue Partnerschaften mit Japan. Mit einem Publikum, das voraussichtlich zu 88 Prozent aus japanischen Besucher:innen besteht, eröffnet die Veranstaltung große Chancen für den internationalen Austausch.

Japan, der zweitwichtigster Wirtschaftspartner Österreichs in Asien, trägt für Österreich daher eine große Relevanz. Das Land entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten zu einem bedeutenden Handelspartner und ist ein Innovationstreiber in der Technologiebranche.

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AI Summaries

Remote Work und Home Office: Gekommen, um zu bleiben

  • Rasanter Anstieg: 96 % der Unternehmen nutzten Home Office im Lockdown umfangreich
  • Rasche Digitalisierung: 84 % verwenden mehr digitale Kommunikationstools als vor COVID-19
  • Notwendige Spielregeln: Umgang mit Home Office und Erwartungen an Erreichbarkeit der Mitarbeiter müssen klar kommuniziert werden
  • Neuer Blickwinkel: 86 % der Unternehmen haben neues Grundverständnis für Notwendigkeit physischer Meetings
  • Verstärkte Nutzung: Mehr als 80 % erwarten dauerhaft mehr Home Office im Unternehmen

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