17.03.2020

Wiener Startup refurbed schließt fast 16 Millionen Euro Series-A-Runde ab

Das Wiener Startup refurbed, das seit 2017 einen Online-Marktplatz für vollständig erneuerte Elektronikprodukte mit Garantie betreibt, sicherte sich in einer Series-A-Runde ein Investment in der Höhe von 15,6 Millionen Euro. Der brutkasten hat mit refurbed Gründer Peter Windischhofer über die Hintergründe des Investments gesprochen, das bislang zu einer der höchsten Series-A-Runden in Österreich zählt.
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refurbed
Das Gründertrio Jürgen Riedl, Peter Windischhofer und Kilian Kaminski (v.l.n.r.) | (c) refurbed

Mitten in der Coronakrise ein Knalleffekt innerhalb der heimischen Startup-Landschaft: Das Wiener Startup refurbed konnte sich in einer Series-A-Finanzierungsrunde ein Investment in der Höhe von 15,6 Millionen Euro sichern. Dabei handelt es sich um eine der bislang höchsten Series-A-Finanzierungsrunden in Österreich.

Refurbed wurde 2017 gegründet, und betreibt einen Online-Marktplatz, auf dem vollständig erneuerte Produkte, wie Smartphones oder Laptops, mit Garantie angeboten werden.

+++ mehr zum Thema: Nachhaltigkeit & Innovation +++

Investoren mit Marktplatz-Expertise

Als neue Geldgeber beteiligen sich eine internationale Investorengruppe, angeführt von Evli Growth Partners, sowie Almaz, Bonsai Partners, All Iron Ventures und FJ Labs. Die bestehenden Investoren Inventure Partners und der österreichische Business Angel Klaus Hofbauer ziehen mit.

Die VC-Investoren verfügen über einen Investitions-Fokus, der auf Nachhaltigkeit und Online-Handel setzt. So hat sich beispielsweise der finnische VC Evil Growth Partners auf Series A und Series B Investitionen in Startups und Unternehmen spezialisiert, deren Geschäftsmodelle auf Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte aufbauen.

Die spanischen Fonds Bonsai Partners und All Iron Ventures tätigen hingegen vorwiegend Investments in Online-Marktplätze. FJ Labs zählt mit über 500 Investments, darunter in Uber und Alibaba, zu den größten Marktplatzinvestoren weltweit.

Expansion und Branding

Im Interview mit dem brutkasten erläutert refurbed Gründer Peter Windischhofer, dass das Geld in erster Line für das weitere Wachstum am deutschen Markt eingesetzt werden soll. Zudem sei das Erschließen drei weiterer europäischer Märkte geplant, die allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt kommuniziert werden sollen.

Für das weitere Wachstum plant Windischhofer mit seinem Team massiv ins Branding zu investieren, um die Marke “refurbed” im DACH-Raum nachhaltig zu etablieren. “Am Anfang betrieben wir auf fast allen Kanälen Performance-Marketing, gehen aber mittlerweile für das weitere Wachstum immer stärker ins Branding über”, so Windischhofer.

Umsatz verfünfacht

Aufgrund der Investitionen ins Marketing ist refurbed derzeit nicht Cashflow positiv. “Operativ gesprochen sind wir aber ‘break even’, das heißt, dass alles was wir in Werbung investieren, wieder zurückkommt. Das Unternehmen ist derzeit profitabel, aber die Fixkosten für Mitarbeiter und das Büro wurden immer über Investorengelder gedeckt”, so Windischhofer.  Derzeit verfügt das Unternehmen über 80 Mitarbeiter. Das Team soll im nächsten Jahren weiter ausgebaut werden.

Windischhofer betont, dass sein Startup das Wachstum verfünffachen konnte. 2018 betrug der Außenumsatz rund acht Millionen Euro, 2019 waren es bereits 40 Millionen Euro. Zudem verweist er auf die hohe Return-Rate der Kunden. “Wir haben sehr viele Kunden, die drei bis vier Produkte innerhalb von sechs Monaten kaufen”, so Windischhofer.

Pläne für 2020 und Corona

Für 2020 strebt refurbed ein Handelsvolumen von 100 Millionen Euro an. Aufgrund der Coronakrise verzeichnet das Unternehmen derzeit eine hohe Nachfrage nach Laptops. Windischhofer versichert gegenüber dem brutkasten, dass es im operativen Geschäft bislang noch keine Probleme gibt. “Wir haben als Unternehmen derzeit wenig Probleme, da wir Home-Office gut umsetzen können. Zudem verfügen wir über 80 Händler, die sehr dezentral aufgestellt sind. Daher gibt es noch genug Angebot auf der Plattform.”


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Jumug Carbon Recovery Ataleo Insolvenzen
(c) Adobe Stock

Das Unternehmen ilvi mit Sitz in Gleisdorf, Steiermark, digitalisiert mit seiner Hardware-Software-Kombination die Erfassung von Vitalwerten von Patient:innen. 2018 gab es dafür eine knapp siebenstellige Kapitalspritze unter dem Lead von eQventure. Wie nun der KSV (Kreditschutzverband) bekannt gab, wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Graz beantragt.

ilvi: Sanierungsplanquote von 20 Prozent

Es gibt 37 Gläubiger, elf Dienstnehmer:innen und rund 165.000 Euro Aktiva, bei 1,6 Millionen Euro Passiva. Das Unternehmen bietet eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren vom Tag der Annahme des Sanierungsplanvorschlages an.

Zu den Gründen für die Insolvenz zählen, dass die Umsatzerlöse der ilvi GmbH für das Jahr 2024 nicht erzielt werden konnten. Zudem wurde ein gewährtes Darlehen schneller verbraucht als ursprünglich angenommen. Eine weitere Darlehensvergabe war nicht möglich. Gespräche mit potentiellen Investoren führten ebenfalls zu keinem positiven Abschluss.

2018 gegründet

Zur Geschichte: Die ilvi GmbH wurde am 16. August 2018 von Erwin Berger und Christoph Kauer als Spin-off der Berger Medizintechnik GmbH gegründet. Nach mehreren Wechseln an der Spitze wird das Unternehmen seit dem 14. Mai 2024 durch Geschäftsführer Franz Salomon selbstständig vertreten.

Das Medtech fokussierte sich auf Softwareentwicklung im Bereich der Medizintechnik, insbesondere im Bereich mobiler Datenerfassung im Gesundheitsbereich. Darauf basierend entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen Medizintechnikprodukte.

Die mobilen Softwarelösungen hingegen zielen darauf ab, die Lebens- und Versorgungsqualität der Patient:innen zu verbessern und gleichzeitig die Gesundheitsversorgung der Zukunft sicherzustellen. Der “Personal Digital Assistant”, der Gesundheitswerte direkt am Krankenbett erfasst, via Bluetooth mit unterschiedlichen Geräten kommuniziert und Daten an das Krankenhaus-Informationssystem überträgt, soll die Arbeitsprozesse des Pflegepersonals digitalisieren und dadurch zugleich optimieren.

Fortführung von ilvi geplant

Die ilvi GmbH beabsichtigt das Unternehmen unter Umsetzung einiger Sanierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen fortzuführen: “Der zu bestellende Insolvenzverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann”, sagt Brigitte Peißl-Schickmair, Leiterin Unternehmensinsolvenz Graz.

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Wiener Startup refurbed schließt fast 16 Millionen Euro Series-A-Runde ab

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  • So hat sich beispielsweise der finnische VC Evil Growth Partners auf Series A und Series B Investitionen in Startups und Unternehmen spezialisiert, deren Geschäftsmodelle auf Umweltaspekten aufbauen.
  • “Am Anfang betrieben wir auf fast allen Kanälen Performance-Marketing, gehen aber mittlerweile für das weitere Wachstum immer stärker ins Branding über”, so Windischhofer.
  • Aufgrund der Investitionen ins Marketing ist refurbed derzeit nicht Cashflow positiv.
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  • Für 2020 strebt refurbed ein Handelsvolumen von 100 Millionen Euro an.

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