26.05.2020

Rebel Meat und die “Nicht-Imitation des Fleisches”

Cornelia Habacher, Philipp Stangl und Wolfang Heidinger von Rebel Meat schlugen sich in der Startup-Show "2 Minuten 2 Millionen" derart gut, dass sie zwei Angebote bekamen, die sie aber beide ablehnten. Mittlerweile sind mehre Business Angels beim Unternehmen eingestiegen und investierten einen mittleren sechsstelligen Betrag. Damit soll bewiesen werden, dass es sich lohnt in eine weitere Expansion der "Burgermacher" zu investieren.
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Stangl, Rebel Meat, 2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) Rebel Meat - Das Rebel Meat-Team schloss eine Business Angel-Runde ab.

Österreich ist ein Land, das den Genuss liebt. Wahrlich sind wir damit nicht alleine. Was dem Franzosen sein Wein oder dem Italiener seine Nudeln sind, ist dem gemeinen Bürger hierzulande sein Fleisch. Laut Global 2000 liegt die Republik EU-weit auf dem dritten Platz der Fleischverzehrer (hinter Luxemburg und Spanien) und global auf dem 15. Platz. In Zahlen ausgedrückt sind es im Schnitt über 64 Kilogramm an Fleisch pro Kopf, die innerhalb eines Jahres in den Magen wandern. Ein Umstand, den Rebel Meat mit Burgern bekämpfen möchte.

+++ Food & Beverage Startups in der Coronakrise +++

Das Startup rund um Cornelia Habacher, Philipp Stangl und Wolfang Heidinger kombiniert Bio-Rind-Fleisch mit Pilzen und Hirse, um umweltfreundlichere Fleischprodukte herzustellen. Die Zutaten dafür sind aus nachhaltiger, biologischer Landwirtschaft aus Österreich. Somit besteht ein Rebel Meat-Burger nur zu 50 Prozent aus “Meat”. Die Idee hinter dem “halben Fleischburger”: den Fleischkonsum zu reduzieren.

Rebel Meat imitiert kein Fleisch

Im Gegensatz zu fleischlosen Produkten von Beyond Meat und Impossible Burger, richten sich Stangl und Co. an die Fleischesser als Zielgruppe. Und wollen diese mit dem Geschmack abholen, der bei ihrem Erzeugnis nicht “Fleisch imitiert”, wie es andere versuchen, sondern nur weniger davon verwendet.

Keine Lust auf hohe Abgabe

Ein Konzept, das gleich zwei TV-Investoren gefallen hat. Während Wein-Guru Leo Hillinger beinahe beschämt und wie ein Schuljunge zu Boden blickend 150.000 Euro für 26 Prozent bot, machte sein Kollege und Nachhaltigkeitsexperte Martin Rohla Ernst und legte 100.000 Euro drauf. Die Gründer allerdings lehnten auch die Viertel-Million ab.

Stangl erklärt: “Wir wollen mit Rebel Meat zum europäischen Marktführer für ‘blended meat’-Produkte werden. Das ist eine große Vision und wird sehr viel Geld brauchen, um real zu werden. Daher wollten wir nicht in einer so frühen Phase bereits mehr als 25 Prozent der Firmenanteile abtreten. Das würde Investoren zu einem späteren Zeitpunkt abschrecken. Wir sind aber in gutem Austausch mit Martin Rohla und vielleicht klappt es ja zu einem späteren Zeitpunkt”.

Rebel Meat im Supermarkt

Was Rebel Meat allerdings aus der Sendung mitnahm, ist eine Listung bei Merkur und Billa. Ab dem 27. Mai wird es die “Pattys” österreichweit bei Merkur, in 200 ausgewählten BILLA-Filialen sowie in 25 Sutterlütys geben. Außerdem wird das Produkt auch im Billa-Online-Shop erhältlich sein.

Crowdfunding für Bratwürstel

Seit der Aufzeichnung konnte das Unternehmen zudem zwei neue Gastropartner und zwei Großhändler dazugewinnen (vollständige Liste auf der Homepage).

“Und, neben der abgeschlossenen Business Angel-Runde (Anm.: mittlerer sechsstelliger Betrag für 20 Prozent Anteile) sind wir gerade dabei unser zweites Produkt, Rebel Meat Bio-Bratwürstel, zu entwickeln. Dafür haben wir letzte Woche eine Crowdfunding-Kampagne auf Startnext gestartet”, erklärt Stangl.

Proof of Concept und Expansion als Ziel

Mit diesem Kapital soll in den nächsten Monaten bewiesen werden, dass ‘blended meat’ am Markt grundsätzlich funktioniert, wie Stangl erzählt, und dass es sich lohne in eine weitere Expansion seines Startups zu investieren: “Durch die COVID-Krise ist unser Finanzierungsbedarf allerdings noch einmal stark gestiegen. Wir evaluieren daher aktuell die diversen staatlichen Instrumente. Uns geht es darum, zu wachsen und alle Bereiche – von Produkt über Vertrieb und Marketing – ständig zu verbessern. Bis wir als Unternehmen bereit für die internationale Expansion sind”.


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Cocoon Capital Advisory Sebastian Kurz - Startups und Beteiligungen - Dream Security
Sebastian Kurz | (c) EVP via Wikimedia Commons

Vor gut zwei Jahren co-gründete der österreichische Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz das Cybersecurity-Startup Dream Security. Mit an Bord ist Shalev Hulio, Ex-CEO der Spionagefirma NSO. Bereits zum Start holte sich das Unternehmen 20 Millionen US-Dollar Kapital. Kurz hielt danach ein Drittel der Anteile.

Investment an Gaza-Grenze

Im November 2023 holte sich Dream ein neues Investment in Höhe von 33,6 Millionen US-Dollar. Kurz hielt danach noch rund 20 Prozent der Anteile. Das Kapital kam primär von den Bestandsinvestoren Aleph und Group 11 – beide aus Israel. Kurz darauf bezifferte das Wall Street Journal die Bewertung der Kurz-Startups mit rund 200 Millionen US-Dollar.

“Die heutige Cyberlandschaft erfordert innovative Ansätze, um aktuellen Bedrohungen effektiv und zielgerichtet zu begegnen. Dank dieser Finanzierungsrunde sind wir in der Lage, weiterhin rasch zu wachsen”, kommentierte der Ex-Kanzler in einem Statement, das brutkasten damals erhielt.

Seither zeigt der eskalierte Gaza-Konflikt Auswirkungen auf Dream Security. So war CEO Shalev Hulio zum Zeitpunkt des letztjährigen Investments selbst als Reservist in der israelischen Armee tätig. Unterschrieben wurde der damalige Investment-Vertrag von Hulio in Uniform an der Grenze zu Gaza.

125 Millionen US-Dollar Umsatz

Im November 2023 zählte das Unternehmen noch 70 Mitarbeiter:innen – 60 davon in Israel. Mittlerweile sei die Belegschaft auf 150 Mitarbeitende gewachsen. “Ihr seid der Grund dafür, dass wir heute dort stehen, wo wir sind”, so der Ex-Kanzler in einem seiner jüngsten LinkedIn-Postings. Gedankt wird auch den bisherigen Investor:innen, darunter Dovi Frances, der Group 11 und Michael Eisenberg, Partner bei Aleph. Überdies verkündet Ex-Kanzler Kurz, mit Dream bereits “über 125 Millionen US-Dollar Umsatz in Europa, dem Nahen Osten und Asien” erreicht zu haben.

Party in der Wüste

Darüber hinaus schreibt Kurz auf LinkedIn: “Für uns als Österreicher war es eine neue Erfahrung, eine Party in der Wüste zu feiern, und dazu noch dem Thema entsprechend gekleidet zu sein… das hat auf jeden Fall eine Menge Spaß gemacht!” Gefeiert wurden die genannten Meilensteine laut dem Posting im Rahmen eines “Tribe-Events”.

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Rebel Meat und die “Nicht-Imitation des Fleisches”

  • Was dem Franzosen sein Wein oder dem Italiener seine Nudeln sind, ist dem gemeinen Bürger hier sein Fleisch.
  • Die Zutaten für Rebel Meat sind aus nachhaltiger, biologischer Landwirtschaft aus Österreich.
  • Somit besteht ein Rebel Meat-Burger zu 50 Prozent aus Fleisch und zur Hälfte aus Pilze und Hirse.
  • Was Rebel Meat aus der Sendung mitnahm ist eine Listung bei Merkur und Billa.
  • Ab dem 27. Mai wird es die “Pattys” österreichweit bei Merkur in 200 ausgewählten BILLA-Filialen, sowie in 25 Sutterlütys geben.
  • Außerdem wird das Produkt auch im Billa-Online-Shop erhältlich sein.

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