31.07.2019

easyVEGAN: Salzburger Startup versorgt Rosenberger mit veganen Burgern

Das 2017 gegründete Salzburger Food-Startup easyVEGAN hat sich auf die Herstellung veganer Burger-Pattys auf Linsenbasis spezialisiert. Nun konnte das Startup einen Großauftrag des Raststättenbetreibers Rosenberger an Land ziehen, der Ende letzten Jahres in die Insolvenz schlitterte und im Frühjahr 2019 vom österreichischen Masterfranchisenehmer der US-Fastfood-Kette "Burger King" übernommen wurde.
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easyVEGAN
(c) easyVEGAN: Die Salzburger Gründer Cassandra Winter und Martin Jager präsentieren mit Linsenlaibchen & Co. eine genussvolle Alternative zu Fleischprodukten

Veganes Essen erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Die Erfolgsstory von “Beyond the Meat” in den USA ist nur ein Teil dessen. Auch heimische Startups und Unternehmen versuchen auf den Zug aufzuspringen, um sich ein Stück des Wachstumsmarktes zu sichern.

+++ In Salzburg gedeiht ein einzigartiges Startup-Ökosystem +++

Ein veganes Food-Startup, das erst seit kurzem am Markt vertreten ist, aber bereits den heimischen Gastrogroßhandel mit veganen Produkten beliefert, ist easyVEGAN aus Salzburg. Das 2017 gegründete Startup stellt Laibchen, Bällchen & Co auf rein pflanzlicher Linsenbasis her, die nicht nur laktose- und glutenfrei, sondern auch halãl und koscher sind.

easyVEGAN sichert sich Großauftrag

Wie easyVEGAN nun in einer Aussendung mitteilte, konnte das Startup einen Großauftrag an Land ziehen – genauer gesagt vom österreichischen Raststättenbetreiber Rosenberger. Ab morgen, den 1. August, bieten nämlich alle 14 Rosenberger-Raststätten den neuen “Rosenburger 2.0” an, der auf dem Linsen-Patty von easyVEGAN aufbaut.

easyVEGAN(c) Ab. 1. August bietet Rosenberger österreichweit in allen 14 Raststätten den neuen Rosenburger an.

Neuer Rosenberger-Eigentümer

“Wir haben sehr sorgsam und intensiv unsere Lieferanten für den neuen Rosenburger ausgewählt. easyVEGAN hat uns mit seinem Patty auf Linsenbasis durch und durch überzeugt”, betont Hartmut Graf, CEO der TQSR Group, dem neuen Eigentümer der Rosenberger Restaurants. Interessantes Detail am Rande: Die TQSR Group ist der österreichische Masterfranchisenehmer der US-Fastfoodkette Burger King.

Im Frühjahr 2019 erfolgte durch die TQSR Group die Übernahme der Rosenberger-Kette, die Ende 2018 in die Insolvenz schlitterte. Bei Antrag auf Eröffnung des Sanierungsverfahrens beliefen sich die Verbindlichkeiten laut damaligen Medienberichten auf rund zwölf Millionen Euro.

“Sanierung und Rosenburger 2.0”

Für die Sanierung des Unternehmens möchte die TQSR Group rund 40 Millionen Euro in die Hand nehmen – davon sollen 30 Millionen in den Ausbau der Autobahnraststätten investiert werden. Trotz der Übernahme soll die Marke “Rosenberger” künftig bestehen bleiben. Teil der Marketing-Strategie ist nun auch der “Rosenburger 2.0” mit dem Linsen-Patty des Salzburger Startups easyVEGAN.

Vom Selbstversuch zum Gastrogroßhandel

Das Startup easyVEGAN, das von Cassandra Winter und Martin Jager gegründet wurde, beliefert seit Anfang des Jahres den heimischen Gastrogroßhandel. Wie Jager erläutert, hätte das Business aber ganz klein gestartet: “Aus einem veganen Selbstversuch heraus, haben wir uns vor über fünf Jahren entschieden, uns künftig rein pflanzlich zu ernähren. Da es außer Haus kaum Angebote gab, und ich Burger liebe, habe ich angefangen vegane Burger-Pattys zu entwickeln.”

Im Freundeskreis waren die Pattys so beliebt, dass sich Jager mit einem rein veganen Foodtrailer selbstständig machte und durch ganz Österreich und Bayern tourte. Schlussendlich entschlossen sich Winter und Jager aufgrund des Erfolgs ein neues Unternehmen zu gründen. Teil dessen war auch der Aufbau einer Produktionsstätte, um die Burger-Pattys im großen Stil herstellen zu können. Unterstützt wurden sie dabei von der Initiative Startup Salzburg und im Rahmen des Inkubationsprogramm Startup Salzburg Factory.


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Videoarchiv: Salzburg Startup Demo Day 2019

Live vom Startup Salzburg Demo Day mit den Gewinnern des heutigen Publikumsvotings.

Gepostet von DerBrutkasten am Dienstag, 12. März 2019

Live von den Startup Salzburg Demo Days mit Lorenz Leutgeb Maschke von Wirtschaftskammer Salzburg, Lena Hödl von Female Founders, Business Angel Lukas Püspök von PUSH Ventures für die Austrian Angel Investors Association und Natasa Deutinger, FH Salzburg Startup Center über die 10 Finalisten und das Salzburger Startup Ecosystem!

Gepostet von DerBrutkasten am Dienstag, 12. März 2019

 

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Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer)
Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer) | Foto: brutkasten

“No Hype KI” wird unterstützt von CANCOM Austria, IBM, ITSV, Microsoft, Nagarro, Red Hat und Universität Graz


Mit der neuen multimedialen Serie “No Hype KI” wollen wir eine Bestandsaufnahme zu künstlicher Intelligenz in der österreichischen Wirtschaft liefern. In der ersten Folge diskutieren Doris Lippert, Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Österreich, und Thomas Steirer, Chief Technology Officer bei Nagarro, über den Status Quo zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT.

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„Das war ein richtiger Hype. Nach wenigen Tagen hatte ChatGPT über eine Million Nutzer”, erinnert sich Lippert an den Start des OpenAI-Chatbots Ende 2022. Seither habe sich aber viel geändert: “Heute ist das gar kein Hype mehr, sondern Realität“, sagt Lippert. Die Technologie habe sich längst in den Alltag integriert, kaum jemand spreche noch davon, dass er sein Smartphone über eine „KI-Anwendung“ entsperre oder sein Auto mithilfe von KI einparke: “Wenn es im Alltag angekommen ist, sagt keiner mehr KI-Lösung dazu”.

Auch Thomas Steirer erinnert sich an den Moment, als ChatGPT erschien: „Für mich war das ein richtiger Flashback. Ich habe vor vielen Jahren KI studiert und dann lange darauf gewartet, dass wirklich alltagstaugliche Lösungen kommen. Mit ChatGPT war dann klar: Jetzt sind wir wirklich da.“ Er sieht in dieser Entwicklung einen entscheidenden Schritt, der KI aus der reinen Forschungsecke in den aktiven, spürbaren Endnutzer-Bereich gebracht habe.

Von erster Begeisterung zu realistischen Erwartungen

Anfangs herrschte in Unternehmen noch ein gewisser Aktionismus: „Den Satz ‘Wir müssen irgendwas mit KI machen’ habe ich sehr, sehr oft gehört“, meint Steirer. Inzwischen habe sich die Erwartungshaltung realistischer entwickelt. Unternehmen gingen nun strategischer vor, untersuchten konkrete Use Cases und setzten auf institutionalisierte Strukturen – etwa durch sogenannte “Centers of Excellence” – um KI langfristig zu integrieren. „Wir sehen, dass jetzt fast jedes Unternehmen in Österreich KI-Initiativen hat“, sagt Lippert. „Diese Anlaufkurve hat eine Zeit lang gedauert, aber jetzt sehen wir viele reale Use-Cases und wir brauchen uns als Land nicht verstecken.“

Spar, Strabag, Uniqa: Use-Cases aus der österreichischen Wirtschaft

Lippert nennt etwa den Lebensmittelhändler Spar, der mithilfe von KI sein Obst- und Gemüsesortiment auf Basis von Kaufverhalten, Wetterdaten und Rabatten punktgenau steuert. Weniger Verschwendung, bessere Lieferkette: “Lieferkettenoptimierung ist ein Purpose-Driven-Use-Case, der international sehr viel Aufmerksamkeit bekommt und der sich übrigens über alle Branchen repliziert”, erläutert die Microsoft-Expertin.

Auch die Baubranche hat Anwendungsfälle vorzuweisen: Bei Strabag wird mittels KI die Risikobewertung von Baustellen verbessert, indem historische Daten zum Bauträger, zu Lieferanten und zum Bauteam analysiert werden.

Im Versicherungsbereich hat die UNIQA mithilfe eines KI-basierten „Tarif-Bots“ den Zeitaufwand für Tarifauskünfte um 50 Prozent reduziert, was die Mitarbeiter:innen von repetitiven Tätigkeiten entlastet und ihnen mehr Spielraum für sinnstiftende Tätigkeiten lässt.

Nicht immer geht es aber um Effizienzsteigerung. Ein KI-Projekt einer anderen Art wurde kürzlich bei der jüngsten Microsoft-Konferenz Ignite präsentiert: Der Hera Space Companion (brutkasten berichtete). Gemeinsam mit der ESA, Terra Mater und dem österreichischen Startup Impact.ai wurde ein digitaler Space Companion entwickelt, mit dem sich Nutzer in Echtzeit über Weltraummissionen austauschen können. „Das macht Wissenschaft zum ersten Mal wirklich greifbar“, sagt Lippert. „Meine Kinder haben am Wochenende die Planeten im Gespräch mit dem Space Companion gelernt.“

Herausforderungen: Infrastruktur, Daten und Sicherheit

Auch wenn die genannten Use Cases Erfolgsbeispiele zeigen, sind Unternehmen, die KI einsetzen wollen, klarerweise auch mit Herausforderungen konfrontiert. Diese unterscheiden sich je nachdem, wie weit die „KI-Maturität“ der Unternehmen fortgeschritten sei, erläutert Lippert. Für jene, die schon Use-.Cases erprobt haben, gehe es nun um den großflächigen Rollout. Dabei offenbaren sich klassische Herausforderungen: „Integration in Legacy-Systeme, Datenstrategie, Datenarchitektur, Sicherheit – all das darf man nicht unterschätzen“, sagt Lippert.

“Eine große Herausforderung für Unternehmen ist auch die Frage: Wer sind wir überhaupt?”, ergänzt Steirer. Unternehmen müssten sich fragen, ob sie eine KI-Firma seien, ein Software-Entwicklungsunternehmen oder ein reines Fachunternehmen. Daran anschließend ergeben sich dann Folgefragen: „Muss ich selbst KI-Modelle trainieren oder kann ich auf bestehende Plattformen aufsetzen? Was ist meine langfristige Strategie?“ Er sieht in dieser Phase den Übergang von kleinen Experimenten über breite Implementierung bis hin zur Institutionalisierung von KI im Unternehmen.

Langfristiges Potenzial heben

Langfristig stehen die Zeichen stehen auf Wachstum, sind sich Lippert und Steirer einig. „Wir überschätzen oft den kurzfristigen Impact und unterschätzen den langfristigen“, sagt die Microsoft-Expertin. Sie verweist auf eine im Juni präsentierte Studie, wonach KI-gestützte Ökosysteme das Bruttoinlandsprodukt Österreichs deutlich steigern könnten – und zwar um etwa 18 Prozent (brutkasten berichtete). „Das wäre wie ein zehntes Bundesland, nach Wien wäre es dann das wirtschaftsstärkste“, so Lippert. „Wir müssen uns klar machen, dass KI eine Allzwecktechnologie wie Elektrizität oder das Internet ist.“

Auch Steirer ist überzeugt, dass sich für heimische Unternehmen massive Chancen eröffnen: “Ich glaube auch, dass wir einfach massiv unterschätzen, was das für einen langfristigen Impact haben wird”. Der Appell des Nagarro-Experten: „Es geht jetzt wirklich darum, nicht mehr zuzuwarten, sondern sich mit KI auseinanderzusetzen, umzusetzen und Wert zu stiften.“


Folge nachsehen: No Hype KI – wo stehen wir nach zwei Jahren ChatGPT?


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