03.11.2017

Rasenreich: Der Fair Trade-Fußball aus Wien in der Höhle der Löwen

Seit vielen Jahren entwickeln und produziert der Fußball-Hersteller Rasenreich Fair Trade-Fußbälle für namhafte Clubs wie FC Bayern München, Hertha BSC, FC Basel oder auch Austria Wien. Jetzt wird an zwei neuen Produkten gearbeitet. Das Kapital dafür sollte in der Sendung „die Höhle der Löwen” und bei Kickstarter gesammelt werden.
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(c) Rasenreich

„Mit meiner Leidenschaft und meinem technischen Wissen werde ich die Fußballwelt revolutionieren”, erklärt Gründer Johannes Anderl sein hochgestecktes Ziel. Mit seinen innovativen Trainingsgeräten will Anderl die Welt des Fußballs jedenfalls bereichern. Denn sein Unternehmen Rasenreich entwickelt seit Jahren fußballspezifische Reaktionsbälle, die unter fairen Arbeitsbedingungen produziert werden und mit denen Amateure, aber auch Profis trainieren können. Trainingsziel ist dabei, die Koordination, Technik, Reaktionsfähigkeit und Handlungsschnelligkeit zu verbessern.

(c) Rasenreich

Zweifel bei den Löwen in der Höhle

Bevor er die Firma Rasenreich mitgegründet hat, arbeitete Anderl als Produktentwickler im Headquarter für Nike in den USA. Die erste Idee zu CORPUS ist aus einem Kunstprojekt entstanden. Das Ergebnis aus seiner Erfahrung und Kreativität ist heute ein innovatives Trainingsgerät, das so viel wiegt und so verarbeitet ist wie ein Fußball. Nur ist der Original-Corpus nicht rund, sondern hat die Form eines symmetrisches Dreiecks oder einer Kapsel. In der deutschen Startup-Show „Die Höhe der Löwen”, die das Pendant zu Österreichs „2 Minuten 2 Millionen” darstellt, hat Rasenreich für 80.000 Euro 20 Prozent der Unternehmensanteile angeboten. Doch leider hat keiner der „Löwen” angebissen. Denn trotz der großen Fußball-Begeisterung der Investoren gelang es Johannes Anderl nicht, sie von der Funktionalität und dem Potenzial seines Produkts zu überzeugen. Und obwohl sie beim Kicken mit dem Erfinder sichtlich Spaß hatten – ihre Skepsis insbesondere bezüglich des Trainingseffekts ließen sie sich nicht nehmen.

Redaktionstipps

Neues bei Kickstarter

„Auf Kickstarter pre-launchen wir gerade exklusiv zu neue, faire Fußbälle”, erklärt der unermüdliche Gründer Johannes Anderl. Rasenreich PLUS ist ein fairer Fußball für den Fußballplatz und die Wiese. Die zweite Innovation, der Rasenreich Memento, ist ein fairer Freestyle-Fußball für die Stadt und den Asphalt und wurde von Martin Schopf mitentwickelt. Die Kampagne läuft noch bis Ende November und ist mit einem Funding-Ziel von 4.000 Euro recht übersichtlich. Nach Zeitplan werden die ersten, vorfinanzierten Trainingsbälle Ende März 2018 ausgeliefert.

Link zur Kampagne

 

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CTO Sebastian Baron, CEO Simon Valverde, Co-Founderin Helene Herrmann (c) Twine

Künstliche Intelligenz vereinfacht uns das Leben in vielen Bereichen und könnte uns in mancher Hinsicht sogar ersetzen. Bald wird KI möglicherweise in der Lage sein, menschliche Emotionen zu erkennen und nachzuahmen. Doch kann KI auch zwischenmenschliche Beziehungen einschätzen und für uns sogar das „Perfect Match“ finden?

Dieser Herausforderung nimmt sich Gründer und CEO Simon Valverde mit seinem PsyTech-Startup Ascalon an. Zusammen mit Kommiliton:innen entwickelte er während des Studiums die App Twine, die auf einer Matching-AI basiert. Durch die Verbindung von Psychologie und KI soll Twine Menschen zusammenbringen, die wirklich gut zueinander passen. Im Interview mit brutkasten gibt Simon Valverde einen Einblick in die Möglichkeiten, die sich hinter PsyTech verbergen.

Twine fokussiert sich auf Hobbys und Interessen

Die Entstehungsgeschichte von Twine begann in einem Studentenwohnheim in Salzburg, entstanden aus der Frustration, keine:n passende:n Partner:in für bestimmte Aktivitäten gefunden zu haben. Jede:r kennt das Problem: Man will ein Hobby oder Interesse teilen, aber im eigenen Umfeld findet sich niemand. Außerdem fiel dem Freundeskreis auf, dass Menschen generell immer weniger soziale Beziehungen eingehen würden.

Seit Oktober dieses Jahres kann das zehnköpfige Team aus Psychologie- und Data-Science-Studierenden oder -Absolvent:innen nun endlich sein Produkt präsentieren: Twine ist eine App, über die man durch gemeinsame Interessen und Freizeitaktivitäten neue Leute kennenlernen kann – „ohne Aufwand und mit der Gewissheit, dass man sich versteht“.

Hinter Twine steckt ein eineinhalb Jahre lang optimiertes Matching-AI-Modell. Sein Ziel war es, einen “Algorithmus zu entwickeln, der Leute zueinander bringt, die zueinander passen“, erklärt CEO Simon Valverde.

KI soll zwischenmenschliche Beziehungen verstehen

Das Besondere an Twine: Die Matches basieren auf psychologischen Erkenntnissen und werden mithilfe von KI ausgewählt. Das zugrunde liegende KI-Modell funktioniert wie folgt: Bei der Anmeldung beantwortet man einen Fragebogen, auf dessen Basis ein persönliches Charakterprofil erstellt wird. Dazu werden Informationen über die Persönlichkeit und Interessen der jeweiligen Person erhoben. Vor allem die Erwartungen und Bedürfnisse sind nach den Erkenntnissen der Sympathieforschung entscheidend für die zwischenmenschlichen Beziehungen. „Persönlichkeitsmerkmale müssen in Beziehungen gar nicht perfekt übereinstimmen,“ erklärt Valverde, der selbst Psychologie, Data Science und Wirtschaft in Salzburg studiert hat.

Die KI lernt kontinuierlich dazu: sie verarbeitet die Fragebögen sowie das Verhalten, die Interaktionen und das Feedback der Nutzer:innen, um immer besser zu erkennen, welche Eigenschaften und Erwartungen zusammenpassen. Bei einem Match erhält man einen individualisierten Text, der erklärt, warum die andere Person gut zu einem passt.

Das Twine-Team arbeitet aktuell an neuen Funktionen für die App. Zukünftig wird es möglich sein, eine ganze Gruppe für gemeinsame Aktivitäten zu finden oder die bestehende Freundesgruppe zu erweitern. Durch den Vergleich mit bestehenden Freundschaften soll die KI künftig noch besser verstehen, wie zwischenmenschliche Beziehungen funktionieren.

Startup möchte mit psychologischem KI-Modell in B2B-Bereich

Twine verzeichnet bereits erste Erfolge: Seit dem Start am 1. Oktober zählt die Matching-App 300 aktive Nutzer:innen, vorwiegend aus der Boulder-Community in Salzburg.

Aktuell wird das Projekt noch aus eigenen Mitteln finanziert, doch das Team hofft auf Investoren, um die Matching-KI weiter zu verbessern. „Diese App ist jedoch nur ein erster Schritt, um Social-AI-Modelle in einem realen Umfeld zu testen und weiterzuentwickeln,“ erklärt Valverde. Twine konzentriert sich derzeit vor allem auf den Customer-Proof und die Datensammlung, um das KI-Modell für den B2B-Bereich zu optimieren. Das langfristige Ziel sei es, einer KI das “soziale Judgement eines Psychologen” anzutrainieren. Diese Fähigkeit könne in vielen Bereichen Anwendung finden, etwa bei der Suche nach passenden Mitarbeiter:innen. Langfristig plant das Startup Ascalon, diese psychologischen KI-Modelle im B2B-Sektor zu monetarisieren.

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