09.02.2016

10 Fakten zu 100.000 erfolgreichen Kickstarter-Kampagnen

Die Crowdfunding-Seite Kickstarter zählt 100.000 erfolgreich "gefundete" Kampagnen. Unter anderem liegt der Gewinn von vier Grammys und eines Oscars Kickstarter-Projekten zu Fuße.
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Die Crowdfunding-Seite Kickstarter zählt 100.000 erfolgreiche Projekte. Zwischen einem Förderer und Initiator kam es sogar zur Hochzeit. Martin Debus - fotolia.com

Anfang Februar 2016 war es so weit: Das Fotografie-Projekt „Falklands/Malvinas: One War, all Wars“ wurde die hunderttausendste erfolgreiche Kickstarter-Kampagne. In den 6 Jahren, 9 Monaten und 11 Tagen seit dem Kickstarter Launch hat sich viel getan. Projekt Nr. 100.000 als Anlass nehmend, hat sich der Brutkasten ein paar interessante Fakten zu der Crowdfunding-Seite angeschaut.

10 Hardfacts zu 100.000 Kickstarter-Projekten

  1. Anzahl erfolgreich „gefundeter“ Projekte seit dem Launch im April 2009: 100.000
  2. Anzal an unterschiedlichen Kategorien – von Architektur bis Zines: 165
  3. Zeit bis die ersten 100 Kampagnen ihr Ziel erreicht hatten: 121 Tage
  4. Zeit bis die 100 aktuellsten Kampagnen ihr Ziel erreicht hatten: 3 Tage
  5. Menschen, die diese 100.000 Projekte gelauncht haben: 86.101
  6. Menschen, die mehr als ein erfolgreiches Projekt gestartet haben: 8.539
  7. Höchste Anzahl an erfolgreichen Projekten von einer Person: 94
  8. Anteil erfolgreicher Initiatoren, die auch ein Kickstarter-Projekt von jemand anders unterstützen: 70.58 %
  9. Anzahl an repräsentierten Ländern beim „internationalsten“ Projekt: 169
  10. Anzahl an Menschen, die diese 100.000 Projekte unterstützen: 9.088.422

+++Mehr zum Thema Kickstarter: Die 7 absurdesten Kickstarter-Kampagnen+++

10 Softfacts zu 100.000  Kickstarter-Projekten

  1. Musiker, die für ihre Kampagne einen Grammy bekommen haben: 4
  2. Anteil erfolgreicher Kickstarter-Projekte bei „25 Best Inventions of the Year“ vom Time Magazine von 2013-2015: 20 %
  3. Bekannte Hochzeiten zwischen einem Initiator und einem Unterstützer: 1
  4. Kickstarter finanzierte Filme, die für einen Oscar nominiert wurden: 11
  5. Kickstarter finanzierte Filme, die einen Oscar gewonnen haben: 1 (die Doku „Inocente“)
  6. Erfolgreich finanzierte Projekte von jemand names Oscar: 16
  7. Anzahl an Wörtern beim „The Noun Project“ – einer Datenbank an Icons die jeder versteht und anwenden kann: 150.000
  8. Anzahl an 5-Stern Reviews für „Cards against Humanity“ auf Amazon: 28.986
  9. Projekte die von Shakespeare inspiriert wurden: 274
  10. Kickstarter-Videospiele, die aktuell auf „Steam“ gespielt werden können: 150

+++Mehr zum Thema Crowdfunding: Rekord – Biogena sammelt 1,3 Millionen €+++

Quelle: Kickstarter

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vl.: Michael Seifner, Antonín Jaroš und Philipp Haslinger | Foto: Philipp Haslinger
vl.: Michael Seifner, Antonín Jaroš und Philipp Haslinger | Foto: Philipp Haslinger

0,045 Nanometer – das ist aktuell die Auflösungsgrenze der leistungsstärksten Transmissionselektronenmikroskope. Ein großes Virus mit bis zu 150 Nanometern Durchmesser kann man damit schon recht gut erkennen, aber wenn es um die Untersuchung von einem DNA-Strang mit rund 2,5 Nanometer Durchmesser geht, sieht man nicht mehr viel – und das obwohl man im Prinzip einzelne Atome mit etwa 0,1 Nanometer Durchmesser sehen kann. Das Problem ist, dass der Elektronenstrahl die biologischen Bindungen, die die Atome zusammenhalten, zerstört.

Zukunftstechnologie Quantenoptik

Hier kommen der TU-Wien-Professor Philipp Haslinger und sein Team ins Spiel. „Mit klassischer Elektronenmikroskopie stößt man irgendwann an die Grenzen. Zudem werden organische Samples wie etwa Viren durch die Elektronenstrahlen zerstört“, erklärt Haslinger im Gespräch mit brutkasten. Seine Antwort: Quantenoptik – übrigens eine von 105 Zukunftstechnologien, die sich auf der neuen Innovation Map der WKÖ finden.

Genauer und „zerstörungsfrei“

Konkret ist es Quantenelektronenoptik, an der Haslinger und sein Team arbeiten. Dabei kombinieren sie zwei Technologien: Das Elektronenmikroskop (konkret: Transmissionselektronenmikroskopie) und die Spinresonanzspektroskopie, die aus der Magnetresonanztomografie (MRT) bekannt ist. “MRT ist eine nicht-invasive, also zerstörungsfreie Methode“, erläutert Haslinger. „Unsere Vision ist es, diese Idee auf die Nanowelt zu übertragen und damit kleinste Objekte sichtbar zu machen. Damit könnte man beispielsweise Protein-Strukturen auslesen, ohne sie zu beschädigen.“

Ungeahnte Möglichkeiten

Das ist aber nur eine von vielen potenziellen Anwendungsmöglichkeiten. Auch für die Materialforschung oder Energiespeichertechnologien könnte die Methode neue Perspektiven eröffnen. „Wir wissen heute noch gar nicht, welche Türen sich damit öffnen werden“, sagt Haslinger. „Im Grunde verleihen wir der Elektronenmikroskopie eine neue Charakterisierungmöglichkeit, eine neue Farbe. Sie liefert dann Informationen, die bisher unsichtbar waren. Das kann zu vielen neuen Erkenntnissen führen.“

Es sei vergleichbar mit dem Erkenntnisgewinn, den MRT gegenüber klassischer Computertomografie auf Röntgenbasis bringe: „Man sieht Dinge, die man vorher nicht gesehen hat“, so Haslinger, „als der erste Computer gebaut wurde, war auch noch nicht klar, dass einmal das Internet und später Künstliche Intelligenz folgen würden.“

„Können schon jetzt Dinge machen, die vorher nicht möglich waren“

Noch ist die Forschungsgruppe aber nicht am Ziel. „Mit unserem Prototypen können wir schon jetzt Dinge machen, die vorher nicht möglich waren, etwa die quantenmechanischen Eigenschaften von mikroskopischen Objekten mit dem Elektronenstrahl vermessen“, sagt der Forscher. Die angestrebte atomare Auflösung habe man aber noch nicht erreicht. Dafür brauche es weitere Prototypen, für die erst kürzlich unter anderem eine Förderung im Rahmen des Programms „Transfer.Science to Spin-off“ der „Christian Doppler Forschungsgesellschaft“ eingeworben wurde – brutkasten berichtete.

Antonín Jaroš am Prototyp im Labor der Forschungsgruppe | Foto: Philipp Haslinger

Diese Förderung schaffe Raum dafür, weiterzuforschen und gleichzeitig bereits an einer Spin-off-Ausgründung zu arbeiten, sagt Haslinger. Denn er forscht nicht alleine, sondern mit einem starken Team: Antonín Jaroš (PhD-Student) und Michael Seifner (PostDoc) sollen weiter die Möglichkeit haben, auch wissenschaftlich auf hohem Niveau zu arbeiten. Dennoch soll bereits in zwei bis drei Jahren gegründet werden – hierbei wird Haslingers Team auch mit den neu geschaffenen Spin-off-Strukturen innerhalb der TU Wien, zu denen unter anderem Noctua Science Ventures (brutkasten berichtete) zählt, unterstützt.

Mikroskopie als Milliardenmarkt

Und für die Zukunft gibt es durchaus große Pläne. „Elektronenmikroskopie ist ein Milliarden-Dollar-Markt mit weltweit zehntausenden Geräten – jedes große Krankenhaus, wie zum Beispiel das Wiener AKH, hat so ein Gerät“, sagt Haslinger. Und er gehe davon aus, dass die von seinem Team entwickelte Technologie in Zukunft neue Anwendungen in dem Bereich ermöglichen wird. „Es gibt jetzt schon mehrere Gruppen, die unser Produkt für die Forschung haben wollen“, so der Wissenschaftler.

Mit dem nächsten Prototypen werde man dann bereits erste Kooperationen umsetzen können. Und in weiterer Folge soll in einigen Jahren der Rollout der Technologie folgen. Ob man dann selber die Technologie herstellen werde, oder Lizenzen an Partner vergeben werde, sei aktuell aber noch nicht klar, so Haslinger. „Erst einmal müssen wir sehen, wie gut die nächsten Prototypen wirklich funktionieren und wie groß das Interesse dann tatsächlich ist.“


Entdecke die Innovation Map

Die Forschung von Philipp Haslinger und seinem Team steht exemplarisch für die Innovationskraft, die an Österreichs Universitäten steckt – und dafür, wie wissenschaftliche Erkenntnisse Schritt für Schritt ihren Weg in die Anwendung finden. Technologien wie die Quantenelektronenoptik zeigen, dass der nächste große Durchbruch oft dort entsteht, wo Grundlagenforschung auf Unternehmergeist trifft.

Wer mehr solcher Zukunftsprojekte kennenlernen möchte – von neuen Energiespeicherlösungen über MedTech-Innovationen bis zu Quantentechnologien – findet auf der „Innovation Map“ der Wirtschaftskammer Österreich einen Überblick über mehr als 100 Forschungs- und Entwicklungsvorhaben. Die interaktive Plattform macht sichtbar, wo bereits heute an der Zukunft gearbeitet wird – und lädt dazu ein, selbst einzutauchen in die Welt der Innovation.

👉 Jetzt entdecken, welche Technologien Österreichs Innovationslandschaft prägen: innovationmap.at

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