24.11.2023

Quantum Connect: Neues Ö-Konsortium für KI im Quanten-Computing

Mehrere Player wollen mit Quantum Connect eine Community für die Forschung an und Entwicklung von Quantum-Machine-Learning-Anwendungen aufbauen.
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Quantum Connect
© James Thew / AdobeStock

Durchbrüche beim Quanten-Computing werden immer wieder verkündet. Noch ist die Technologie aber nicht im Alltag angekommen, sondern bleibt in erster Linie ein Forschungsgegenstand. Die große Erwartung: Durch die potenziell massiv überlegene Rechenleistung von Quantencomputern gegenüber klassischen Supercomputern entstehen in der Künstlichen Intelligenz (KI) ganz neue Möglichkeiten. Mit Quantum Connect wurde in Österreich nun ein neues Konsortium gebildet, das sich diesem Themenbereich widmet.

“Österreichs erste nationale Quantum Machine Learning Initiative”

Dazu arbeiten das Wiener Machine Learning-Unternehmen Gradient Zero, das deutsche Quanten-Startup Anaqor, das deutschen Quanten-Cloud-Unternehmen QMware und und das Wiener Beteiligungsunternehmen PQML zusammen. Quantum Connect sei “Österreichs erste nationale Quantum Machine Learning Initiative”, heißt es in einer Ausendung: “Die Initiative zielt darauf ab, eine aktive Community aufzubauen, die sich der Erforschung und Entwicklung von Quantum-Machine-Learning-Anwendungen für den zukünftigen Einsatz in verschiedenen österreichischen Industrien sowie der öffentlichen Verwaltung widmet.”

Quantum Connect: “Kombination von Fähigkeiten ist für einzelne Unternehmen nur schwer zu erreichen”

Die Entwicklung von Machine Learning-Anwendungen, die von Quantencomputing profitieren können, erfordere nicht nur Machine Learning-Fachwissen, sondern auch Kenntnisse über die spezifischen Quanten-Hardwareplattformen und die Verbindung von Infrastruktur, Quantenmathematik und Machine Learning, heißt es von Quantum Connect weiter. “Diese Kombination von Fähigkeiten ist für einzelne Unternehmen nur schwer zu erreichen, was die Notwendigkeit einer interdisziplinären Zusammenarbeit aller Stakeholder unterstreicht, um einen breiteren Zugang zu Quantum Machine Learning zu ermöglichen.”

Anaqor stellt dazu seine Community-betriebene Quanten-Computing-Plattform PlanQK zur Verfügung. Von QMWare kommt der Zugang zur Quanten-Rechenleistung in der Cloud. Gradient Zero steuert seine Machine Learning-Expertise bei. So biete man “Machine Learning-Entwicklern direkten und einfachen Zugang zu einem voll funktionsfähigen Quanten-System”.

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Alexander Voura (CEO) und Florian Derntl (CTO) von Jannik.ai (c) Jannik.ai

Vergangene Woche launchte Jannik.ai, ein KI-assistierter, digitaler Tennis-Coach. brutkasten hat mit dem Gründer Alexander Voura Gesprochen, welcher mehrjährige Erfahrung als Tennis-Trainer und Sales-Stratege mehrerer Startups mit sich bringt.

Die Eigenheit von Jannik ist es, mit den Nutzer:innen über den Messenger Dienst WhatsApp zu kommunizieren. Neben Alexander Voura bringt Florian Derntl die technische Expertise. Gerhard Kürner unterstützt das Unternehmen als KI-Experte und Business Angel. Kürner selbst gründete bereits das KI-Startup 506.ai (brutkasten berichtete).

Tennis-Coach über WhatsApp

“Viele Tennisspieler nutzen klassische Suchmaschinen und Videos auf YouTube und Social-Media, um ihr Spiel verbessern”, sagt Voura. Seine Idee ist es mit Jannik sowohl Techniktrainer:in, Physiotherapeut:in als auch Ernährungsberater:in zu kombinieren und das Trainigsangebot, dem Breitensport zugänglich zu machen.

“Nutzer:innen sollen mit dem Tennis-Coach Jannik über WhatsApp kommunizieren, sprachlich und textlich. Man braucht also keine weitere App downloaden”, so Voura. Den Vorteil des KI-basierten Coaches sieht er vor allem in der individuellen Ausrichtung für die User:innen und in der Pro-Aktivität der KI: “Jannik stellt sich wirklich auf den User ein und somit bekommen sie ein personalisierter Training.”

Abo-Modell soll Geld bringen

Aktuell wird Jannik noch zur Gänze gebootstrappt. Das Unternehmen möchte aber noch im vierten Quartal einen Business Angel an Bord nehmen und ein Investment im Bereich von 100.000 Euro aufnehmen. Damit soll dann das Marketing befeuert werden.

Das Geschäftsmodell des Unternehmen basiert auf einem Abo-Modell, welches 26 Euro im Monat kostet. “Für uns ist jetzt das erste Jahr das entscheidende”, so Voura. Über Online- und Performancemarketing will er deshalb zahlende User:innen generieren. 

Für das kommende Jahr hat sich das Unternehmen die europaweite Expansion als Ziel gesetzt. Voura hofft hierbei auf eine vierstellige Anzahl an bezahlten User:innen. Ein möglicher Exit ist in den ersten drei bis vier Jahren geplant.

KI trainiert sich selbst

Jannik hat nicht nur das Ziel Tennis-Spieler:innen zu trainieren, es trainiert sich auch selbst anhand der Beta-User:innen. Weiters ist man aber mit hochkarätigen Tennis-Profis aus den Niederlanden im Gespräch, heißt es von Voura. Angedacht sind hierbei Verträge mit Sport- und Tennisagenturen. Die schnell zugängliche WhatsApp-API (Programmierschnittstelle) soll es den Profis ermöglichen, mit den User:innen direkt zu kommunizieren.

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