19.08.2020

Österreichs CEOs mögen das “neue Normal”

Eine PwC-Befragung unter heimischen CEOs zeigt, dass diese trotz aller Herausforderungen dem durch Corona hervorgerufenen neuen Normalzustand einiges abgewinnen können.
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Home office-Tools und Remote Work - das neue Normal - Calipio asynchrones Screensharing
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In Sachen Führungstätigkeit hat der Coronavirus-Pandemie-bedingte Lockdown in den meisten Unternehmen alles auf den Kopf gestellt. Und auch danach sind die wenigsten Unternehmen in Österreich wieder ganz zum alten Zustand zurückgekehrt. Das “neue Normal” hat bei all seinen Herausforderungen nämlich auch zahlreiche Vorteile, etwa Chancen zur Kosteneinsparung und Effizienzsteigerung. Dass auch die heimischen CEOs das so sehen, zeigt nun eine Studie von PwC, für die im Juni und Juli 30 Top-Entscheidungsträger befragt wurden.

“Kein Zurück zur prä-Covid-19-Arbeitswelt”

“Die Krise hat gezeigt, welche alternativen Arbeitsweisen möglich sein können: eine Arbeitswelt, die vorwiegend remote funktioniert. Es kristallisiert sich immer deutlicher heraus, dass es ein Zurück zu einer prä-Covid-19-Arbeitswelt nicht geben kann und die Lösung eine neue Normalität sein muss”, kommentiert Olivia Stiedl, Leiterin des Bereichs People and Organisation bei PwC Österreich, die Ergebnisse.

Konkret gaben 87 Prozent der befragten Führungskräfte an, dass sich ihre Führungstätigkeit durch die Coronakrise bereits verändert hat. 93 Prozent sind sich sicher, dass eine “digitale Führung” in Zukunft bedacht werden muss. 70 Prozent der befragten CEOs möchten fortan flexiblere Arbeitszeitmodelle anbieten und mehr digitale Coworking-Tools einsetzen. Home Office soll auch nach der Krise um 22 Prozent häufiger genutzt werden. Und mehr als 80 Prozent der Befragten sehen in Video Calls das Potenzial, Meetings und Geschäftsreisen auch in Zukunft zu reduzieren.

Team Spirit als eine der größten Herausforderungen im “neuen Normal”

Während technische Hürden bei der Bereitstellung von Homeoffice bei den meisten Unternehmen nur punktuelle Probleme dargestellt hätten, blieben Herausforderungen wie der Erhalt des Team Spirits und der informellen Kommunikation im Homeoffice auch auf lange Sicht bestehen, heißt es von den Studien-Autoren. “Für Teams, die die tägliche Zusammenarbeit im Büro gewohnt waren, braucht es neue Wege für den informellen Austausch. Eine Möglichkeit ist beispielsweise, regelmäßige digitale Kaffeepausen fest im Teamkalender einzuplanen”, empfiehlt Stiedl.

Die Expertin betont auch die Wichtigkeit, als Arbeitgeber auch im “neuen Normal” die notwendige Stabilität, Authentizität und Verantwortungsübernahme zu vermitteln. “Die Bedenken, Ängste, Anliegen und Wünsche des eigenen Teams können durch die räumliche Trennung des Homeoffice noch schwerer adressiert werden als zuvor. Eine Mitarbeiterbefragung ist daher ein einfaches, aber geeignetes Tool, um Mitarbeiter in künftige Führungsentscheidungen einzubeziehen. Zudem bietet es gute Einsicht in die aktuelle Stimmung des Teams sowie mögliche Problemherde”, so Stiedl.

Genau diese ist aber noch nicht Teil des “neuen Normal”. Nur zehn Prozent der befragten Führungskräfte gaben an, dass in ihrem Unternehmen zu Zeiten der Coronakrise regelmäßig Mitarbeiterbefragungen durchgeführt wurden. Bei 21 Prozent gab es zumindest eine, bei 69 Prozent allerdings gar keine Mitarbeiterbefragung.

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Ein Startup-Studio nach Vorbild von Rocket Internet sollte es werden. Acht Startups in vier Jahren aufzubauen lautete der Plan in Zahlen des Wiener Startup-Studios Trive Studio. Und die Zeichen standen gut. Es war Jänner 2022, die Boomphase seit Ende 2020 war in vollem Gange und niemand sollte ahnen, dass diese mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine ein jähes Ende finden würde.

“Es gab noch nie eine bessere Zeit, um etwas zu gründen. Denn aktuell passen alle Rahmenbedingungen, man muss es nur tun”, sagte Trive Studio-Gründer Martin Sirlinger damals zum offiziellen Start im brutkasten-Interview. Das erste Startup des Studios – Emma Wanderer – war bereits einige Monate zuvor gelauncht worden.

Liquidation von Holding-Gesellschaft trive studio GmbH & Co KG

Doch keine drei Jahre später ist es mit dem “ersten Vollblut-Startup-Studio Österreichs”, wie Sirlinger es damals nannte, vorbei. Die trive studio GmbH & Co KG, die als Holding-Gesellschaft fungiert hat und namhafte Investoren, darunter Hansi Hansmann, an Bord hatte, wird liquidiert.

Unter der Hand gegenseitige Kritik nach Konkursen und Übernahme

Die Bilanz: Zwei Startups wurden gegründet, in ein weiteres investiert. Von diesen drei Startups wurde eines verkauft, die beiden anderen mussten Konkurs anmelden. Begleitet wurden diese Vorgänge von Kritik an Sirlinger und der Arbeit von Trive Studio – immer unter der Hand. Von Trive Studio gab es auf brutkasten-Anfrage kein öffentliches Statement dazu. Ein geplantes Interview kam nicht zustande. Fest steht: Zumindest einige der involvierten Akteur:innen gingen nicht im Guten auseinander.

Pluz Care lebt weiter, Emma Wanderer kürzlich neu gestartet

Dabei leben im Trive Studio geschaffenen Ideen auf die eine oder andere Weise weiter. Emma Wanderer startete kürzlich mit dem alten Gründer:innen-Team und einem neuen Konzept erneut. Pluz Care, das zweite im Studio gegründete Startup, besteht als Teil des Wiener Startups Teledoc, von dem es 2023 übernommen wurde, weiter. Doch Sirlingers Anfang 2022 formuliertes Ziel, zu “beweisen, dass das Studio-Modell als Assetklasse für Investor:innen sehr spannend sein kann und in der Lage ist, mit dem klassischen VC-Modell mitzuhalten”, kann wohl als gescheitert angesehen werden.

Statement von Trive-Studio-Gründer Martin Sirlinger

Edit: Nach Veröffentlichung dieses Artikels erhielt brutkasten ein Statement von Trive-Studio-Gründer Martin Sirlinger, das folgend im Wortlaut wiedergegeben wird:

“Die Liquidation der trive studio GmbH & Co KG ist der letzte Schritt eines geordneten Rückzugs. Er erfolgt aufgrund der Nichterreichung unserer gesetzten Ziele. Diese Maßnahme ist leider ebenso notwendig wie unausweichlich.

Das Studio-Modell per se zu kritisieren, trifft zu kurz. Externe Faktoren, wie etwa die Verschlechterung der makroökonomischen Lage, als auch interne Entwicklungen waren im Nachhinein betrachtet wesentlich ausschlaggebender.

Alle Beteiligten haben aus meiner Sicht ihr Bestes gegeben und es sind auch gute Dinge passiert, auf die man in Zukunft aufbauen kann.”

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AI Summaries

Österreichs CEOs mögen das “neue Normal”

  • In Sachen Führungstätigkeit hat der Coronavirus-Pandemie-bedingte Lockdown in den meisten Unternehmen alles auf den Kopf gestellt.
  • Und auch danach sind die wenigsten Unternehmen in Österreich wieder ganz zum alten Zustand zurückgekehrt.
  • Das “neue Normal” hat bei all seinen Herausforderungen nämlich auch zahlreiche Vorteile, etwa Chancen zur Kosteneinsparung und Effizienzsteigerung.
  • PwC befragte dazu heimische CEOs.
  • 93 Prozent sind sich etwa sicher, dass eine “digitale Führung” in Zukunft bedacht werden muss.
  • 70 Prozent der befragten CEOs möchten fortan flexiblere Arbeitszeitmodelle anbieten und mehr digitale Coworking-Tools einsetzen.

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