10.07.2019

3 Minuten 3 Millionen: Public Sale des Bitpanda-IEO lief gut an

Gestern startete der Public Sale des Bitpanda-IEO (Initial Exchange Offering). Alleine in den ersten drei Minuten wurden BEST-Token im Wert von rund drei Millionen Euro verkauft. Nach 24 Stunden stand man bereits bei mehr als 10 Millionen Euro - zusätzlich zu mehr als 10 Millionen Euro aus dem Private Sale.
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Bitpanda: Fragen zu IEO, BEST-Token und Pantos
© derbrutkasten: Die Bitpanda-Co-Founder Eric Demuth und Paul Klanschek

Es ist eine Story, wie man sie seit dem ICO-Hype im Jahr 2017 kaum noch zu lesen bekam. Das Wiener Krypto-Startup Bitpanda startete gestern den Public Sale seines IEO (Initial Exchange Offering) und konnte sofort einen Ansturm auf den emittierten Coin BEST verzeichnen. Drei Millionen Euro kamen alleine in den ersten drei Minuten herein. Nach 24 Stunden ist der Betrag auf mehr als zehn Millionen Euro aus dem Public Sale gewachsen. Zusammen mit weiteren mehr als zehn Millionen Euro aus dem (nach wie vor laufenden) Private Sale – der brutkasten berichtete – steht man bereits bei rund der Hälfte des möglichen Gesamtbetrags.

+++ Fokus: Blockchain & Krypto +++

Wird das maximale Volumen im IEO ausgeschöpft?

Denn knapp über 40 Millionen Euro könnten mit dem geplanten Verkauf von 500 Millionen BEST-Token im IEO hereinkommen. Insgesamt wurden eine Milliarde Coins kreiert. Dass man in den Wochen bis zum Ende des IEO am 6. August tatsächlich das gesamte Volumen ausschöpft, erwartet Bitpanda-Co-Founder und CEO Eric Demuth aber nicht, wie er im Gespräch mit dem brutkasten sagt. “Es ist aber möglich. Im Private Sale kommen auch noch laufend Käufer dazu”, sagt er.

Paul Klanschek, Eric Demuth und Lukas Enzersdorfer-Konrad von Bitpanda im ausführlichen Video-talk zum IEO

Live-Talk mit Bitpanda

Paul Klanschek, Eric Demuth und Lukas Enzersdorfer-Konrad von Bitpanda beantworten alle User-Fragen rund um IEO und Exchange.

Gepostet von DerBrutkasten am Mittwoch, 10. Juli 2019

10 Millionen von 120 Käufern, 10 Millionen von 10.000 Käufern

Etwa 120 Personen seien es gewesen, die trotz 50.000 Euro-Mindestkaufsumme bislang am Private Sale teilgenommen haben – teilweise auch in Millionenhöhe, verrät Demuth. Im Public Sale hätten sich in den ersten 24 Stunden bereits rund 10.000 Käufer gefunden.

Sie alle sind wohl nicht nur an den Benefits (etwa Rabatte bei Transaktionsgebühren) interessiert, die der Token Usern ab dem 7. August auf der dann gelaunchten Bitpanda Global Exchange bringen soll. “Es wird einmal ein Utility Token, der auch tatsächlich genutzt wird”, kommentiert Demuth in Anspielung auf zahlreiche gescheiterte Projekte. Die Käufer dürften auch mit einem entsprechenden Wertzuwachs des BEST-Token rechnen. Zu diesem wollen die Bitpanda-Gründer aber kein Ziel ausgeben.

Kein Problem mit Volatilität

Eine mögliche hohe Volatilität des Coin würde seine Eignung als Utility Token jedenfalls nicht einschränken, sagt Co-Founder Paul Klanschek. “Dazu haben wir einen Mechanismus, der Usern garantiert, dass der Token, wenn er für das Zahlen von Gebühren auf unserer Plattform genutzt wird, zumindest mit 12 Cent bewertet wird, auch wenn er am Markt weniger wert ist”. Umgekehrt würden die User aber profitieren, wenn sich der Wert des Coin entsprechend steigere.

BEST-Token: Benefits in “ständig wachsendem Ökosystem”

Generell sei BEST als Instrument in einem ständig wachsenden Ökosystem gedacht. “Da geht es etwa um Zahlungsdienstleistungen, für die wir ja seit kurzem die Lizenz haben, das geplante IEO-Launchpad und eine ganze Reihe von weiteren Services, die wir nach und nach launchen werden. Der Token wird Usern überall Vorteile bringen”, sagt Klanschek. Ob einer dieser Services auch eine Krypto-Debit-Karte sein könnte, lässt Eric Demuth offen: “Das kann sein, kann aber auch nicht sein”.

Weiter warten auf Pantos

Auf Dauer soll BEST, der als ERC20-Token auf der Ethereum-Blockchain läuft, auch mit der Pantos-Technologie verknüpft werden und damit Blockchain-unabhängig werden. Wann das soweit sein wird, wollen die Gründer aber nicht beantworten. “Pantos ist ein Forschungsprojekt. Da können wir nicht alle zwei Wochen News herausschießen. Und generell handhaben wir es so, Dinge dann zu kommunizieren, wenn sie tatsächlich fertig sind. An der Global Exchange haben wir auch zwei Jahre lang gearbeitet und sie erst angekündigt, als wir sie bereits erprobt hatten und ein Launch-Datum garantieren konnten”, sagt Demuth.

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Vor einem Jahr war man noch skeptisch: Nicht mal ein Viertel der heimischen Bevölkerung nutzte Generative KI rund um ChatGPT am Arbeitsplatz. Eine neue Studie von EY – namentlich die EY Work Reimagined Studie – zeigt nun, wie schnell sich das Blatt wenden kann.

Wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft am heutigen Montag vermeldet, sollen unter den von ihnen befragten Arbeitnehmer:innen mittlerweile drei Viertel – genau 75 Prozent – zu generativer KI am Arbeitsplatz greifen. Am häufigsten greift man zu KI-Tools im Technologiesektor. Dort liegt die Nutzungsrate schon bei 90 Prozent. Der öffentliche Sektor bildet mit einer Nutzungsrate von 60 Prozent das Schlusslicht.

EY: KI-Schulung sei “überdurchschnittlich” und “exzellent”

Von den drei Vierteln all jener, die KI regelmäßig am Arbeitsplatz nutzen, merkt ein Drittel bereits positive Auswirkungen durch den Einsatz von Generativer KI. Folgen genannt werden etwa gesteigerte Produktivität (37 Prozent) sowie die Möglichkeit, sich auf stärker wertschöpfende Aufgaben zu konzentrieren (36 Prozent).

Darüber hinaus beobachten KI-Nutzende einen starken Kompetenzaufbau: 58 Prozent der Befragten bewerten die themenbezogenen Entwicklungs- und Schulungsprogramme ihres Unternehmens als “überdurchschnittlich” oder “exzellent”.

Boomer hinken hinten nach

Wenig überraschend macht sich allerdings eine Alterskluft bei der Nutzung von KI am Arbeitsplatz bemerkbar: So nutzen 27 Prozent der befragten Millennials KI regelmäßig, während dies nur bei sieben Prozent der Babyboomer der Fall ist.

Dass die Einführung von KI im Unternemen auch einen wesentlichen Einfluss auf das Standing im Arbeitsmarkt und das Mithalten im Wettbewerb hat, weiß Regina Karner von EY Österreich. der EY-Partnerin zufolge habe GenAI “Wichtige Themen für die Belegschaft in den Fokus gerückt”. Darunter Technologie- und Kompetenzinvestitionen, Unternehmenskultur, Vertrauen und Mitarbeiterbindung.

GenAI sei überdies essenziell für die Talentestrategie von Arbeitgeber:innen – und beeinflusse damit deren Standing am Arbeitsmarkt.

KI beeinflusst Blick auf Karriere

Allerdings zeigt EY mit seiner neuen Studie auch, dass sich KI nicht nur auf die Arbeit selbst, sondern auch auf arbeitsbezogene Sichtweisen auswirkt. So vermeldet die Wirtschaftsprüfung das Stimmungsbild, dass sich Mitarbeitende zwar als “motivierte Unterstützung” ihres Arbeitgebers sehen, gleichzeitig dennoch “nach höheren Verdienstmöglichkeiten” Ausschau halten (81 Prozent der Befragten).

Zudem rückt KI und dessen Effizienzsteigerung die Themen “Work-Life-Balance” und “Karriereaussichten” (79 Prozent) sowie die Nachfrage nach einer “besseren Führungskultur” (76 Prozent) in den Vordergrund. Auch die Möglichkeit, remote arbeiten zu können, ist für drei Viertel der befragten Belegschaft ein essentielles Kriterium, das durch den Einsatz von GenAI stärker in das Rampenlicht gerückt ist.

Im Rennen um das Gewinnen und Halten von Talenten sind Unternehmen dazu angehalten, sich auf die eben genannten “Soft”-Aspekte zu bemühen. Allen voran: Unternehmenskultur, Anreizsysteme und Bildungsangebote, sagt Karner, “um so die gewünschten Geschäftsergebnisse zu erreichen”.

Lust zur Kündigung steigt – vor allem bei jungen Männern

Außerdem hebt EY die Haltung jüngerer Generationen – allen voran die GenZ (geboren 1996 und 2012) und Millennials (geboren zwischen 1980 und 1995). Die beiden Jung-Generationen am Arbeitsmarkt haben eine fast doppelt so hohe Kündigungsabsicht wie Babyboomer. Außerdem sind Männer im Vergleich zu Frauen um ein- bis zweimal eher bereit, ihren Job zu kündigen.

Diese Bereitschaft sei allerdings nicht schlichte Utopie, sondern ein konkreter Plan: Denn die jüngste EY-Studie verzeichnet, dass rund 38 Prozent der befragten Mitarbeitenden in “den nächsten zwölf Monaten kündigen wollen”. Von diesen planen 26 Prozent, so EY, “einen Wechsel in ihrer aktuellen Sparte”. Ein Viertel der Kündigungs-Sympathisanten plant allerdings den Wechsel in eine andere Branche.

Am ehesten stünden Millennials der Kündigung nahe – ganze 40 Prozent denken laut EY darüber nach. Unter Babyboomern sei es nur ein knappes Viertel – konkret 23 Prozent.

Die Kündigungsabsicht ist im Vergleich zum Vorjahr im Allgemeinen gestiegen – um ganze vier Prozent, heißt es von EY. Auch über einen Wechsel des primären Arbeitsortes wird immer mehr nachgedacht (37 Prozent).

Individualismus im Vordergrund

“Individuelle Erwartungen stehen immer mehr im Vordergrund, und traditionelle Ansätze zu Karriere, Belohnungen und Arbeitsort greifen nicht mehr”, stellt Karner in Bezug auf die Studienergebnisse klar. Ein häufiger Wechsel des Arbeitgebers bringe neue Erfahrungen, andere Fähigkeiten und zudem die Möglichkeit auf Flexibilität. Für Personalverantwortliche sei ein Fokus auf Werte und Erfahrungen indes ein Vorteil, so Karner.

Dass KI dezidiert zur Kündigungsbereitschaft von jungen Generationen beiträgt, wird so in der Studie nicht dargelegt. Dennoch könnte der technologische Fortschritt, flexibleres Arbeiten und das Schaffen neuer Geschäftsbereiche – in Kombination mit der immer größer werdenden Bedeutung von Individualismus und Selbstbestimmtheit – zur Wechselbereitschaft der Generation beitragen.

Talente-Management soll in den Fokus

Angesichts der präsentierten Studienergebnisse empfiehlt Karner, sich als Unternehmen einen Vorsprung im Talente-Management zu erarbeiten. Dafür sei ein Fokus auf folgende Bereiche notwendig: Gesundheit, Technologie und GenAI, faire Vergütung sowie Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten und Unternehmenskultur. Bei 70 Prozent der Befragten bleibt dahingehend allerdings noch Luft nach oben, heißt es.


*Im Rahmen der Studie befragte EY weltweit 17.350 Mitarbeitende und 1.595 Arbeitgeber:innen aus 23 Ländern und 27 Branchen.

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