16.07.2020

Probando: Grazer Startup matcht Forscher mit Studienteilnehmern

Das in Graz ansässige Startup Probando hat eine Online-Plattform zur Rekrutierung von Studienteilnehmern für die medizinische Forschung entwickelt. Der brutkasten hat mit Matthias Ruhri, Co-Founder & Managing Partner, über die Technologie und das Geschäftsmodell von Probando gesprochen.
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Probando - Corona-Impfdosen
(c) Probando - Das Probando-Team.

Die Rekrutierung von Probanden für klinische Studien ist für Forscher in der Regel mit vielen Herausforderungen verbunden. Dazu zählen unter anderem strenge regulatorische Hürden. Wie Matthias Ruhri, Co-Founder & Managing Partner des Grazer Startups Probando, erläutert, dürfen Forscher beispielsweise nicht über die Sozialen Medien potentielle Probanden anwerben. Das führe in weiterer Folge dazu, das neun von zehn Studien ihr Rekrutierungsziel in der gewünschten Zeit nicht erreichen und sich Ergebnisse signifikant verzögern. Ruhri, der zuvor bei Up to Eleven als Head of Company Builder und 8eyes als Portfolio Manger tätig war, ist nun mit dem Startup Probando angetreten, um genau dieses Problem zu lösen.

Die Plattform von Probando

Gemeinsam mit seinem Gründerteam entwickelte Ruhri eine Online-Plattform zur Rekrutierung von Studienteilnehmern für die medizinische Forschung. Über die Plattform können Forscher ihre aktuellen Studien online stellen und vorab die Zielgruppe der Probanden definieren. Im Anschluss werden sie mit den passenden Personen gematcht.

Im Umkehrschluss können sich potentielle Probanden als Nutzer auf der Plattform von Probando anmelden und durchlaufen zunächst ein Online-Self-Assessment. Dabei geben sie relevante Informationen, wie beispielsweise Vorerkrankungen, an, die für die Studienautoren von Bedeutung sein könnten. Zudem bekommen sie auf Basis ihrer Angaben relevante Studien vorgeschlagen und können selbst entscheiden, ob sie an der Studie teilnehmen wollen oder nicht.

Der Mehrwert für Probanden

In der Regel erhalten Studienteilnehmer durch die Teilnahme an klinischen Studien eine Aufwandsentschädigung in Form von Geld. Ruhri erläutert, dass die Motivation vieler Probanden jedoch noch viel weitreichender ist. “Durch die Teilnahme an Studien erfahren die Teilnehmer mehr über ihren Körper und ihre eigenen Gesundheit. Teilweise erhalten sie dadurch sogar einen exklusiven Zugang zu den neuesten Therapien und können so ihre persönliche Lebenssituation verbessern.”

Zudem würden immer mehr Menschen die Teilnahme als “Social Responsibility” gegenüber der Gesellschaft verstehen. “Wir glauben, dass COVID-19 das Bewusstsein für die Relevanz von klinischen Studien weltweit erhöht hat. Es werden zukünftig auch Personen an Studien teilnehmen, die das davor nicht gemacht hätten”, so Ruhri.

Das Geschäftsmodell von Probando

Das Geschäftsmodell von Probando ist im Prinzip sehr simpel. Für jeden vermittelten Probanden erhält das Startup eine Gebühr vom Auftraggeber der Studie. Diese beträgt je nach Art der Studie zwischen 30 und 150 Euro.

Derzeit wird der Markt für klinische Studien laut Ruhri pro Jahr auf zirka 50 Milliarden US-Dollar geschätzt. 2027 gehen Prognosen von rund 70 Milliarden US-Dollar pro Jahr aus. International gebe es laut Ruhri natürlich Mitbewerber, wie beispielsweise Mondosano oder ClinLife aus Deutschland. “Zum Unterschied von anderen Plattformen steht bei uns der User im Mittelpunkt”, so Ruhri über den USP des Geschäftsmodells von Probando.

Finanzierungsrunde für Herbst 2020 geplant

Derzeit läuft laut Ruhri die Akquise von Studienautoren und Probanden. Damit die Akquise in den nächsten Monaten noch weiter intensiviert werden kann, sei laut Ruhri für Herbst 2020 eine erste Finanzierungsrunde geplant.

“Unsere Ziele sind ambitioniert und wir glauben an einen schnellen internationalen Rollout. Dafür braucht es Investoren, die dieses Potenzial ebenfalls sehen und an uns glauben”, so Ruhri. Erste Umsätze sollen bis Ende 2020 erzielt werden. Läuft alles nach Plan soll zudem im ersten Quartal 2021 der Rollout im gesamten DACH-Raum erfolgen.


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PÜSPÖK
(c) PÜSPÖK/Alex Lang Photography - PÜSPÖK Agrar-Photovoltaikpark Nickelsdorf II.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt der Püspök Unternehmensgruppe 80 Millionen Euro für die Errichtung von sechs Agrar-Solarfarmen im österreichischen Burgenland zur Verfügung. Dieses Vorhaben wird gemeinsam mit der Erste Bank der österreichischen Sparkassen realisiert, die zusätzlich ein Darlehen von 43 Millionen Euro bereitstellt. Davon wiederum werden 28 Millionen Euro durch die EIB refinanziert.

Püspök: Ausbau erneuerbarer Energien

Bis Mitte 2026 werden in Nickelsdorf, Parndorf, Gattendorf und Mönchhof Agri-PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 257 Megawattpeak entstehen, ergänzt durch ein Batteriespeichersystem mit einer Kapazität von 4,1 Megawatt/8,6 Megawattstunden.

Diese Anlagen sollen in der Lage sein, den Strombedarf von 71.000 Haushalten zu decken und damit einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit von Energieimporten leisten.

“Ein schneller Ausbau der erneuerbaren Energien ist entscheidend für die Dekarbonisierung der Wirtschaft. Die von Püspök geplanten Solarfarmen stellen einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer klimaneutralen Energieversorgung dar und tragen dazu bei, Europas Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten zu reduzieren”, sagte Thomas Östros, Vizepräsident der EIB.

REPowerEU

Die Projekte werden auf Grundlage von Marktprämienverträgen gemäß dem österreichischen Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz realisiert. Zusätzlich unterstützt der REPowerEU-Plan der Europäischen Union dieses Vorhaben mit dem Ziel, die europäische Abhängigkeit von fossilen Energieträgern rasch zu reduzieren. Dank REPowerEU kann die EIB 72 Prozent der Gesamtkosten von 144 Millionen Euro finanzieren.

“Die Unterstützung der Europäischen Investitionsbank und der Erste Bank ermöglicht uns die Realisierung von sechs Agrar-Photovoltaikparks, die einen Meilenstein auf unserem Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft darstellen. Mit einer Leistung von 257 Megawattpeak beschleunigen wir nicht nur den Weg zur Energieunabhängigkeit Österreichs, sondern leisten auch einen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele. Durch die Integration eines leistungsfähigen Batteriesystems sorgen wir für eine stabilere Einspeisung und entlasten damit die Netze”, erklärt Lukas Püspök, CEO von Püspök und Founding Partner von Push Venures. “Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz und eine lebenswerte Zukunft.”

Hans Unterdorfer, Firmenkundenvorstand Erste Bank Österreich, sieht die grüne Transformation der Wirtschaft als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit: “Gleichzeitig ist sie eine enorme Wachstumschance für innovative Unternehmen”, sagt er. “Mit dem Bau der Solarparks adressiert Püspök einen entscheidenden Erfolgsfaktor für eine erfolgreiche Zukunft, nämlich eine verlässliche und nachhaltige Energieversorgung. Daher freut es uns besonders, Partner dieses zukunftsweisenden Projekts sein zu dürfen.”

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