03.06.2015

Post kauft Startup Aktionsfinder: Gründer Gerhard Froner über den Exit und wie es dazu kam

/artikel/post-kauft-startup-aktionsfinder-gruender-gerhard-froner-ueber-den-exit-und-wie-es-dazu-kam
© Aktionsfinder: Die beiden Gründer des Aktionsfinders: Michael Niedermoser und Gerhard Froner bleiben als Geschäftsführer an Bord. Nicole Lendl kommt von der Österr. Post AG dazu.

Es war eine der großen Neuigkeiten über die in der österreichischen Startup-Szene in den letzten Tagen gesprochen wurde: Die österreichische Post steigt mit 60 Prozent beim Startup Aktionsfinder aus Salzburg ein. Erst an diesem Wochenende erfolgte das Closing zur Übernahme der Anteile. 2014 verzeichnete das Internetportal von Aktionsfinder pro Monat durchschnittlich eine knappe Million Visits. Die Plattform zählt zu den größten Internet-Portalen für aktuelle Werbeprospekte in Österreich und ermöglicht den elektronischen Abruf von in Österreich verteilten Prospekte, Aktionen und Angebote. Aktionsfinder ermöglicht einen direkten Preisvergleich sowie standortbezogenes Suchen nach Aktionen. Die beiden Gründer des Aktionsfinders, Michael Niedermoser und Gerhard Froner, bleiben als Geschäftsführer an Bord. Zusätzlich wird von der Österreichischen Post AG Nicole Lendl entsandt.

Dem Brutkasten erzählt Gründer Gerhard Froner, wie es sich anfühlt, sein “Baby” herzugeben und wie denn der Deal zustande kam.

Wie kam es denn zur Idee?

Wir haben uns im Jahr 2009 gedacht, dass eine große Vergleichsplattform für Artikel des täglichen Gebrauchs fehlt. So haben wir erst einmal gestartet. Das Prospekt ist erst 2010 dazugekommen. Dann sind Business Angel auf uns aufmerksam geworden, die einen ähnlichen Hintergrund hatten und schon mit ähnlichen Plattformen gearbeitet haben. Die fanden unsere Idee grundsätzlich gut, aber meinten, wir sollten das Prospekt noch viel mehr in den Vordergrund rücken. Ohne Prospekt hatten wir in ihren Augen ausreichendes Business Modell. Sie meinten, dass sie erst Interesse hätten, wenn wir unser proof-of-concept erbringen, also, wenn wir es schaffen, die ersten Kunden zu bringen. Das haben wir gemacht und im Jahr 2011 sind dann die gleichen Business Angel bei uns eingestiegen.

War es denn schwer die ersten Kunden zu bekommen?

Das war unglaublich mühsam. Ein langer Prozess. Über Kaltakquise haben wir es etwa probiert. Ein halbes Jahr lang sind wir ohne Erfolgserlebnis geblieben.

Wieso habt ihr trotzdem nicht aufgegeben. Ich stelle mir das unendlich hart vor, ohne Finanzierung und ohne Erfolg weiter zu machen?

Wir haben auch zu dritt gestartet. Der Dritte im Bunde ist ausgestiegen, weil er sich eben genau diese Frage gestellt hat: “Was soll das?” Aber Michael und ich sind dran geblieben und haben an unsere Idee geglaubt. Dass wir schlussendlich Kapital von den Business Angels bekommen haben, war ganz wichtig. Denn dadurch konnten wir aus unserem Startup ein professionelles Business machen mit Büroräumlichkeiten, Mitarbeitern, etc. Die Zeit damals war wirklich hart. Wenn man da nicht auch Unterstützung aus dem privaten Umfeld bekommt…

Wie kam es denn zum Team?

Wir haben in derselben Firma gearbeitet. kommen aus der Technik-Ecke und haben uns sehr gut im Internet ausgekannt. Wir haben nur lange nach dem richtigen Business Modell gesucht.

Seid ihr denn überhaupt noch ein Startup?

Wir haben uns bis zuletzt als Startup gesehen. Wir haben unabhängig Entscheidungen getroffen, haben das volle Risiko getragen. Alles was wir hinein investiert haben, mussten wir wieder verdienen. Wir sind auch unter den 100 besten Startups im Trend Magazin gelistet.

Nun macht ihr gerade mit eurem Exit an die Österreichische Post AG Schlagzeilen. Wie läuft sowas denn ab?

Ab 2012 sind Firmen auf uns zugekommen. Da war die Post auch schon dabei, aber die Zeit war noch nicht reif. Letztes Jahr dann wieder. So richtig damit beschäftigt haben wir uns dann aber erst ab November 2014.

Wie fühlt sich das an, wenn man verkauft?

Es bleibt ja doch irgendwie dein Baby, das aber eben auch schon 5 Jahre alt ist. Insofern musste es so kommen. Die letzten sechs Monate hatten wir extreme Hochs und Tiefs. Man weiß, dass es jeden Tag scheitern kann. Die Zeit war nicht leicht, Hut ab vor meinem privaten Umfeld.

Damals bei unserer Finanzierungsrunde hatten die Business Angel 40 Prozent, wir je 30 Prozent. Nun sind die Business Angel gesamt ausgestiegen, wir haben noch je 20 Prozent, die Post hält 60. Leider kann ich nicht über Details sprechen.

Am Freitag war schließlich das signing. Da freut man sich natürlich. Aber am Ende geht es weiter wie bisher und wir sind schon wieder am Arbeiten. Und man ist schon auch stolz – auf die Entwicklung, vom Baby.

Vielen Dank!

Deine ungelesenen Artikel:
16.05.2024

Dynatrace: Linzer Softwarefirma machte über 1,4 Mrd. Dollar Jahresumsatz

Schwarze Zahlen Ende nie: Das vor fast 20 Jahren in Linz gegründete Software-Unternehmen Dynatrace kommuniziert ein neues Umsatzhoch.
/artikel/dynatrace-ueberspringt-letztjaehrige-umsatzmilliarde
16.05.2024

Dynatrace: Linzer Softwarefirma machte über 1,4 Mrd. Dollar Jahresumsatz

Schwarze Zahlen Ende nie: Das vor fast 20 Jahren in Linz gegründete Software-Unternehmen Dynatrace kommuniziert ein neues Umsatzhoch.
/artikel/dynatrace-ueberspringt-letztjaehrige-umsatzmilliarde
Gründer und CTO von Dynatrace - Bernd Greifeneder © Ines Thomsen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 – bis zum 31. März 2024 – hat das in Linz gegründete und global tätige Softwareunternehmen Dynatrace einen Umsatz von 1,431 Milliarden US-Dollar erreicht. Gemessen am Vorjahresumsatz in Höhe von 1,159 Milliarden US-Dollar entspreche dies einem Umsatzzuwachs von 23 Prozent, gab das Unternehmen bekannt.

Gegründet wurde das Software-Multinational am 2. Februar 2005 als dynaTrace Software GmbH durch Bernd Greifeneder, Sok-Kheng Taing und Hubert Gerstmayr. Im Jahr 2011 kaufte die US-amerikanische Compuware-Corporation mit Hauptsitz in Detroit, Michigan, das SoftwareTech. Damit gelang dem AI-Specialist aus Linz einer der größten Tech-Exits der österreichischen Startups-Geschichte – für 256 Millionen US-Dollar.

Den Durchbruch hat dann der Pivot zum Cloud-Fokus gebracht. Nach dem ersten Exit an Compuware folgte ein zweiter Verkauf – nämlich die Übernahme durch die in Chicago ansässige Beteiligungsgesellschaft Thomas Bravo für 2,4 Milliarden US-Dollar.

Pivot brachte Durchbruch

Seit seiner Gründung im Jahr 2005 hatte sich der AI-Spezialist auf den Bereich Application Performance-Monitoring fokussiert. Ab 2015 stellte Gründer und CTO Bernd Greifeneder mit seinem Team das Produkt mit Fokus auf Entreprise Cloud neu auf. Inzwischen wurde das Unternehmen vom US-Marktforschungsunternehmen Gartner als Marktführer in seinem Bereich gelistet. Schon damals positionierte sich Dynatrace als SaaS-Market-Leader in der Kategorie AI-powered Software Intelligence.

Konkret ist Dynatrace auf Netzwerk-Monitoring spezialisiert – das multinationale Unternehmen überwacht den Netzwerkverkehr auf Host- und Prozessebene. Überwacht wird indes, welche Prozesse die meiste Netzwerkbandbreite verbrauchen und wo es Verbindungsprobleme gibt. Die aus dem Monitoring gewonnenen Informationen dienen der Kapazitätsplanung und -optimierung – ressourcenintensive Prozesse werden indes “auf einen Blick erkennbar”, wie das SoftwareTech auf seiner Website schreibt.

2019 ging das Unternehmen dann mit einem erfolgreichen IPO an die New Yorker Börse. Der Wachstumskurs setze sich fort: 2022 erreichte der Software-Spezialist fast eine Milliarde Dollar Umsatz – konkret 929 Millionen US-Dollar bis zum 31. März 2022 – damals eine Umsatzsteigerung um 32 Prozent im Vorjahresvergleich. Als CEO ist seit Dezember 2021 Rick M. McConnel tätig.

Zuwachs bei Belegschaft

Nach oben geht es auch mit der Zahl der bei Dynatrace Beschäftigten: Binnen eines Jahres sind 500 neue Mitarbeitende in den Betrieb aufgenommen worden. Weltweit erhöhte sich die Dynatrace-Belegschaft damit von 4.200 auf 4.700 Personen.

Das von Gründer und CTO Bernd Greifeneder geleitete Forschungs- und Entwicklungsteam (R&D) ist nach Angaben des Unternehmens von 1.400 auf über 1.600 Mitarbeitende gewachsen sein. Damit seien rund ein Drittel der Mitarbeitenden des Konzerns im Bereich Forschung & Entwicklung – zu Englisch Research und Development (R&D) – beschäftigt.

KI soll gegen Engpässe und Kostenfallen helfen

„Dynatrace unterstützt die größten Unternehmen der Welt dabei, ihre digitalen Innovationen voranzutreiben, Cyber-Risiken zu minimieren und Cloud-Kosten zu optimieren. Dabei spielt der Gründungsstandort eine zentrale Rolle“, erklärt Bernd Greifeneder.

Bereits Anfang des Jahres hat Dynatrace seine Analyse- und Automatisierungsplattform um Observability und Security – zu Deutsch Beobachtbarkeit und Sicherheit – für KI-gestützte Anwendungen erweitert. Diese soll Schutz vor technischen Leistungsengpässen und Kostenfallen bieten, wie Dynatrace kommuniziert.

Spatenstich in Linz

Erst im März 2024 startete der Ausbau des Dynatrace Engineering Headquarters in der Linzer “Am Fünfundzwanziger Turm-Straße”. Der Campus soll über sieben Stockwerke verfügen – und das Herz der Produktentwicklung bilden, heißt es in einer Aussendung. Bis Ende 2025 soll das Gebäude fertig sein. Der gesamte Dynatrace-Campus soll indes auf eine Bürofläche von 29.000 Quadratmetern gewachsen sein – und rund 1.500 Software-Entwickler:innen aus aller Welt beheimaten.

Österreich zählt über ein Viertel der globalen Belegschaft

Zudem sollen die Entwicklungs-Labors in Wien und Graz erweitert werden: Im laufenden Mai soll Der Wiener Standort im Icon Tower des Hauptbahnhofs ein zusätzliches Stockwerk bekommen. In Graz stehe im baldigen Sommer eine Übersiedelung bevor – und zwar in den Grazer Impuls Campus auf den Reininghaus-Gründen.

Nach eigenen Angaben sollen in ganz Österreich mehr als 1.200 Expert:innen aus über 60 Nationen angestellt sein. An den österreichischen Dynatrace-Standorten Linz, Wien, Graz, Klagenfurt, Hagenberg und Innsbruck sind damit 26 Prozent – also über ein Viertel – der weltweiten Belegschaft beschäftigt.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Post kauft Startup Aktionsfinder: Gründer Gerhard Froner über den Exit und wie es dazu kam

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Post kauft Startup Aktionsfinder: Gründer Gerhard Froner über den Exit und wie es dazu kam

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Post kauft Startup Aktionsfinder: Gründer Gerhard Froner über den Exit und wie es dazu kam

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Post kauft Startup Aktionsfinder: Gründer Gerhard Froner über den Exit und wie es dazu kam

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Post kauft Startup Aktionsfinder: Gründer Gerhard Froner über den Exit und wie es dazu kam

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Post kauft Startup Aktionsfinder: Gründer Gerhard Froner über den Exit und wie es dazu kam

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Post kauft Startup Aktionsfinder: Gründer Gerhard Froner über den Exit und wie es dazu kam

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Post kauft Startup Aktionsfinder: Gründer Gerhard Froner über den Exit und wie es dazu kam

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Post kauft Startup Aktionsfinder: Gründer Gerhard Froner über den Exit und wie es dazu kam