09.05.2019

Pocket Sky: Wiener Startup erreicht Kickstarter-Ziel nach wenigen Stunden

Das Wiener Startup Active Wearables startete mit seiner Lichttherapie-Brille Pocket Sky heute eine Kickstarter-Kampagne. Das (bescheidene) Ziel von 20.000 Euro war nach kurzer Zeit erreicht.
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Pocket Sky
(c) Pocket Sky

Mit seiner Lichttherapie-Brille Pocket Sky gibt das Wiener Startup Active Wearables ein vielleicht gerade in der heutigen Zeit relevantes Versprechen: “Wach bleiben”.  Beim Tragen der Brille unterdrückt ein blaues Licht, das ähnlich wie Sonnenlicht auf das Auge scheint, das Schlafhormon Melatonin. Die Brille ist für dunkle Wintertage mit wenig Sonnenstunden gedacht. Ein weiteres Anwendungsgebiet sei die Schichtarbeit, heißt es vom Startup. Zudem könnten Passagiere, die Langstreckenflüge unternehmen, die Tages- und Nachtzeit flexibel regulieren.

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Pocket Sky: Die Gründer Mark Wallerberger und Michael Geyer
(c) Pocket Sky: Die Gründer Mark Wallerberger und Michael Geyer

Pocket Sky: Licht statt Energy Drink

Durch das Aufsetzen der Brille bekomme der Nutzer in nur 20 Minuten “wieder neue Energie”, vergleichbar mit der Wirkung einer Tasse Kaffee oder eines Energydrinks – so der Claim. Die Akku-Laufzeit soll zwei Wochen betragen. Geladen wird Pocket Sky über USB C. App ist dafür keine notwendig. Kürzlich gewann das Startup mit der Brille den “reddot design award 2019”.

Archiv: Pocket Sky Co-Founder Mark Wallerberger im Video-Talk

Bescheidenes Kickstarter-Ziel am ersten Tag erreicht

Für den Produktlaunch wählte man nun eine Kickstarter-Kampagne. Dort lässt sich Pocket Sky zunächst um 89 Euro, ab morgen um 99 Euro erwerben. Der Marktpreis soll später 199 Euro betragen. Das Finanzierungsziel wurde mit 20.000 Euro wohl bewusst niedrig angesetzt. Dafür wurde es bereits nach wenigen Stunden erreicht. Die Kampagne läuft noch bis 7. Juni. Bislang hatte sich das Wiener Startup aus eigenen Mitteln und mit Förderungen durch aws, FFG und Wirtschaftsagentur Wien finanziert. Es lässt die Brille beim niederösterreichischen Unternehmen Miraplast produzieren.

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Pixelrunner FireStart P4 Therapeutics - Insolvenzen
(c) Adobe Stock

Schon seit 2022 ist das Jungunternehmen an Bahnhöfen und in ausgewählten Firmen vertreten – darunter etwa im 42 Vienna oder in der Uniqa. Mit seinem 360-Grad-Verpflegungskonzept hat sich das Güssinger Startup Foodie Fridge, hinter dem die Venvie GmbH unter Geschäftsleitung von Alexander Billasch steht, bereits ein Standing in der modernen Nahversorgung erarbeitet.

Bei Foodie Fridge handelt es sich um eine automatisierte Lösung zur Firmenverpflegung und unkomplizierten Versorgung im öffentlichen Raum. Konkret bietet das Startup kleine Automatenrestaurants mit “Gourmet-Anspruch”.

Zu jeder Tages- und Nachtzeit sollen Hungrige per Knopfdruck “hochwertige Mahlzeiten” erwerben können. Im Kühlschrank enthalten sind fertige, hochwertige Gerichte, wie das Startup auf seiner Website preisgibt. Darunter vegetarische, vegane sowie fisch- und fleischhaltige Wochenmenüs. Indes beruft sich das Startup auf regionale Zucht und österreichischen Anbau. Auch Snacks, Drinks und Riegel finden sich im Kühlschranksortiment.

Konkurs statt Angebots-Erweiterung

Erst im vergangenen Juni vermeldete das Startup, sein bestehendes Angebot ausbauen zu wollen und “dieses Jahr durch einen Postversand in Kooperation mit dem Next Day Fresh Service der Österreichischen Post” zu ergänzen.

Finanziell scheint die Rechnung des Startups jedoch nicht aufgegangen zu sein. Wie der Kreditschutzverband KSV1870 und der Alpenländische Kreditorenverband AKV am heutigen Dienstag vermelden, musste das Güssinger Startup Konkurs anmelden. Das Verfahren wurde über Eigenantrag eröffnet. Eine Fortführung der GmbH dürfte somit nicht vorgesehen sein (prinzipiell könnte auch im Laufe des Verfahrens noch ein Sanierungsantrag eingebracht werden).

“Engagiert gestartet”, dann “sprichwörtlich untergegangen”

Auf brutkasten-Anfrage äußert sich Geschäftsführer Alexander Billasch zum laufenden Konkursverfahren:

“Wir sind mit Foodie Fridge sehr engagiert und erfolgreich gestartet. Auf der Habenseite stehen Partnerschaften mit renommierten Unternehmen wie Sodexo, Lieferando, Edenred und der ÖBB. Wir konnten einige Firmen von unserem Verpflegungskonzept überzeugen. Was nicht ausreichend funktioniert hat, ist der öffentliche Bereich. Öffentliche Plätze unterliegen strengen Auflagen und sind nur schwer oder mit hohen Investments zu bekommen. In Tullnerfeld sind wir außerdem mit dem Bahnhof sprichwörtlich untergegangen.”

Preissensibilität und Manufakturqualität

Überdies nennt Geschäftsführer Billasch nicht nur ein geringeres Pendleraufkommen als Grund für ausbleibenden Umsatz: “Auf der Firmenseite haben uns hybrides Arbeiten (keine ausreichende Frequenz) und mangelnde Bereitschaft, in Mitarbeiterverpflegung zu investieren (trotz steuerlicher Anreize), zu schaffen gemacht. Zwei Lohnrunden mit überdurchschnittlicher Kollektivvertraglicher Erhöhung sowie die derzeitige wirtschaftliche Lage beeinflusst unser Thema sehr stark. Dazu kommt hohe Preissensibilität auf Endkundenseite. Wir haben lange versucht, Manufakturqualität auf niedrigem Preisniveau zu halten, aber die meisten Kunden sind leider nur bereit, Industriepreise zu bezahlen. Da konnten wir mit unserer Produktionsmenge nicht dagegenhalten.”

Auch über eine mögliche Zukunft von Foodie Fridge schafft Geschäftsführer Billasch Klarheit: “Wir nehmen sehr viel an Erfahrung mit, eine Fortführung des Unternehmens ist in dieser Form aber nicht geplant.”

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