26.05.2016

Pioneers Festival: “The Ocean Cleanup” will Meer vom Plastikmüll befreien

Plastikmüll im Meer, mittlerweile ein gewohntes Bild. Doch hinter all diesem Müll steckt eine ernstzunehmende Bedrohung für Mensch und Tier. Die niederländische non-profit Organisation "The Ocean Cleanup" startet noch heuer ihr Projekt, um die Meere vom Plastik zu säubern.
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Die niederländische Initiative "The Ocean Cleanup" will den Ozean von Plastikmüll säubern.

Die Verschmutzung der Ozeane durch Plastik nimmt immer schlimmere Ausmaße an. Wöchentlich gelangt das Volumen von zwei Empire State Buildings ins Meer. Boyan Slat hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, die Meere vom Plastik zu befreien. Am Pioneers Festival 2016 in der Wiener Hofburg erzählt der 21-jährige Niederländer über seine Pläne und den Stand der Dinge beim Projekt “Ozean-Säuberung”.

“Die Meeresverschmutzung ist eine tickende Zeitbombe.”

Ocean Cleanup Testphase in der Nordsee

Ziel von The Ocean Cleanup ist es, im Meer kilometerlange Sperren auszulegen, die am Meeresboden verankert werden. Darin soll sich der Plastikmüll sammeln, der im Ozean schwimmt – die Plastikteile sollen von der Strömung hineingetrieben werden. Ende Juni wird The Ocean Cleanup die erste Barriere in der Nordsee vor der niederländischen Küste auslegen. “Es geht bei diesem Test nocht nicht so sehr darum, das Meer vom Plastik zu säubern, sondern zu beweisen, dass das Konzept funtkioniert”, sagt The Ocean Cleanup-Gründer Boyan Slat.

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Verschmutzung auch Bedrohung für Menschheit

Die enorme Belastung der Meere durch Plastikmüll stellt im Wesentlichen drei große Probleme dar:

  • der ökologische Schaden – bereits mehr als 100 Tierarten sind akut vom Aussterben bedroht
  • die Nahrungskette – Plastik zersetzt sich über die Zeit in Mikroteilchen. Dadurch gelangen Chemikalien in die Nahrungskette. Das betrifft auch die Menschheit.
  • der ökonomische Schaden – Tourismus, Fischfang, Transport u.ä. Wirtschaftssektoren leiden unter der Umweltverschmutzung. Laut den Vereinten Nationen verursacht die Meeresverschmutzung jährlich einen Schaden in Höhe von 13 Milliarden US-Dollar.

“Die gute Nachricht ist, dass 95 % des Plastiks in den Ozeanen noch aus großen Teilen besteht. Es hat sich noch nicht zersetzt, das macht es einfacher es herauszufischen. Es zeigt aber auch, wie dringend wir etwas tun müssen. Das Problem ist eine tickende Zeitbombe. Darüberhinaus ist definitv billiger das Plastik aus dem Meer zu fischen, als es dort zu lassen”, mahnt Slat.

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100 Kilometer lange Barriere

Boyan Slat am Pioneers Festival. (c) Daisuke Yoshinari
Boyan Slat am Pioneers Festival. (c) Daisuke Yoshinari

In der Testphase wird eine 100 Meter lange Barriere in der Nordsee ausgelegt, um das Konzept zu bestätigen. Bei der “richtigen” Säuberung, die im Jahr 2020 anfangen soll, wird die Barriere 100 Kilometer lang sein. “Der logistische Aufwand für dieses Projekt ist enorm. Die Barriere muss tausende Kilometer von der Küste entfernt angebracht werden. Jene Menschen die diesem Ort am nächsten sind, sind die Astronauten auf der ISS”, erklärt Slat.

“Es ist definitv billiger das Plastik aus dem Meer zu fischen, als es dort zu lassen.”

Kritik von Ozeanologen

Ozeanologen und Biologen äußerten bereits mehrmals schwere Bedenken, ob des Netzsystems. Da diese eine Bedrohung für die Tierwelt darstelle. Slat hingegen versichert, The Ocean Cleanup sei so konzipiert, dass keine Gefahr für die Tierwelt bestehe. Er wolle ein ökölogisches Problem lösen und keines kreieren. Die Barrieren schweben an der Wasseroberfläche. Unter der Wasseroberfläche schwimmt ein Netz, das den Plastikmüll auffängt und mit Hilfe der Strömung, wie ein Trichter in eine Sammelstelle treibt.

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“Plastikindustrie ist nicht das Problem – die Menschheit ist es”

Der 21-jährige Niederländer, der das Projekt im zarten Alter von 17 Jahren gestartet hatte, sieht das Hauptproblem nicht in der Plastikindustrie. “Das Problem ist die Menschheit, die verantwortungslos mit dem Plastik umgeht”, sagt Slat. Auf die Frage wie die Plastikindustrie zu seinem Projekt stehe meint er: “Sie sind nicht meine Unterstützer, aber auch nicht meine Gegner.”


Ca. 8 Millionen Tonnen Plastik verschmutzen jährlich die Ozeane. “The Great Pacific Garbage Patch” ist eine Müllinsel im Pazifik, deren Größe nicht genau bekannt ist. Schätzungen schwanken zwischen der Größe des Bundesstaates Texas oder der doppelten Größe der USA.


Projekt könnte sich von selbst finanzieren

Ein Prototyp in der Nordsee. (c) Facebook
Ein Prototyp in der Nordsee. (c) Facebook “The Ocean Cleanup

The Ocean Cleanup blickt auf eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne zurück. 2.2 Millionen US-Dollar wurden gesammelt, die den Status Quo ermöglicht haben. “Es ist noch nicht genau absehbar was die Säuberung kosten wird. Wir haben aber bereits jetzt Anfragen von mehr als 100 Unternehmen, die uns den Plastikmüll abkaufen wollen. So könnte sich das Projekt auf lange Sicht von selbst finanzieren”, gibt sich Slat zuversichtlich.

Abfangsystem in Flüssen

“80 Prozent des Plastikmülls gelangt von den Straßen in Flüsse und von Flüssen ins Meer”, sagt Slat. Auf sehr lange Sicht sei es da Ziel bereits in den Flüssen Abfangsysteme zu installieren. Jetzt momentan habe der Ozean Vorrang, so Slat weiters.

Mehr Info unter The Ocean Cleanup

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“Ich werde ganz oft gefragt, ob ich eigentlich generell optimistisch bin, was die Zukunft betrifft. Der Grund, warum ich die Frage trotz all der Krisen stets mit Ja beantworte, ist, dass Menschen immer schon einfallsreich waren”, sagt Amelie Groß, Vizepräsidentin Wirtschaftskammer Österreich und Präsidentin des Rudolf Sallinger Fonds in ihrer Eröffnungsrede bei der Verleihung des S&B Awards 2024.

Dieser Eindruck habe sich bei den zehn Finalisten-Projekten des Awards, der dieses Jahr zum achten Mal vergeben wurde, umso mehr verfestigt. “Ich glaube, ich übertreibe nicht, wenn ich sage: Jedes dieser Teams hätte den Preis verdient”, so Groß, “denn jede dieser Ideen hat das Potenzial, die Welt so wie wir sie kennen zu verändern.”

“Unheimlich bitter, dass wir aus den zehn Top Ten-Projekten nur einen Sieger küren dürfen”

Das bestätigt auch Rudolf Dömötör, Jury-Mitglied und u.a. Managing Director des WU Gründungszentrums, in seiner Rede: “Die Qualität der Einreichungen war wirklich sehr, sehr stark.” Es sei für die Jury bereits eine große Herausforderung gewesen, aus den ursprünglich 23 Einreichungen von Forscher:innen von insgesamt 14 Universitäten, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen, die Finalisten herauszufiltern. “Der wichtigste Diskussionspunkt in der Jury war tatsächlich der, dass es unheimlich bitter ist, dass wir aus den zehn Top Ten-Projekten nur einen Sieger küren dürfen”, so Dömötör.

Letztlich ermittelte die Jury aber ein Sieger-Projekt, das bei der von Elisabeth Mayerhofer, CEO und Gründerin von What’s Next Institute, moderierten Award-Zeremonie am 16. Mai präsentiert wurde. Den Rahmen der Verleihung bildeten Talks mit dem Gründer:innen-Team des Vorjahressiegers Holloid, Tina Frank und Peter van Oostrum, sowie mit Hokify-Gründer Karl Edlbauer, 2015 Gewinner der ersten Future Founders Challenge des Rudolf Sallinger Fonds.

QUBO holt Hauptpreis beim S&B Award 2024

Das Siegerteam des S&B Award 2024 kann sich über einen Zuschuss von 20.000 Euro freuen. Bei der Jury durchsetzen konnte sich letztlich “QUBO – Quantensichere Digitale Zahlung” rund um Philip Walther, Borivoje Dakic, Stefan Fürnsinn und Ursula Ranft von der Uni Wien. QUBO hat einen neuen Sicherheitsstandard für elektronische Zahlungen entwickelt, der auf Quantenkryptographie auf Basis von Lichtteilchen beruht. Elektronische Zahlungen können damit deutlich sicherer gemacht werden als bisher.

QUBO wurde beim S&B Award 2024 zum Sieger gekürt | (c) Rudolf Sallinger Fonds
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Im kommenden Jahr plant die QUBO Technology GmbH, gemeinsam mit einem Industriekonsortium die weltweit erste Quantenzahlung in Wien durchzuführen. “Dieser Preis gibt uns die Möglichkeit, noch schneller den nächsten Schritt in der Entwicklung zu machen”, kommentiert Co-Founder Philipp Walter gegenüber brutkasten.

I.E.C.T.-Sonderpreis für Sisyphus

Neben dem Hauptpreis wurden auch Sonderpreise von I.E.C.T – Hermann Hauser und von brutkasten vergeben. Das Siegerteam des I.E.C.T.-Sonderpreises erhält einen Platz in der “Summer School” der Initiative. Durchsetzen konnte sich Sisyphus. Das Team rund um Lorenz Lindenthal, Thomas Cotter und Christoph Rameshan hat eine Technologie entwickelt, mit der CO2 in den Rohstoff Syngas umgewandelt werden kann – brutkasten berichtete bereits. “Die Summer School ist für mich als Wissenschaftler eine großartige Gelegenheit, das Wissen auf der geschäftlichen Seite zu erweitern, was sehr relevant ist, je weiter man in Richtung Unternehmensgründung geht”, kommentiert Co-Founder Thomas Cotter.

Sisyphus holte sich den I.E.C.T.-Sonderpreis | (c) Rudolf Sallinger Fonds

Valaex holt sich brutkasten-Sonderpreis beim S&B Award 2024

Der brutkasten-Sonderpreis wurde mit einem Online-Voting ermittelt, für das mehr als 3.000 Stimmen abgegeben wurden. Das Sieger-Team erhält einen Gutschein über 5.000 Euro Medienvolumen. Hier konnte sich Velaex Technologies rund um Martin Wilkovitsch, Sebastian Hecko, Linda Waldherr, Johannes Bintinger und Hannes Mikula durchsetzen. Das Spin-off entwickelt eine neue Form der Krebstherapie, die auf einem implantierbarem System basiert. Dieses System erlaubt eine präzise Verabreichung und Dosierung von Wirkstoffen direkt an der Tumorstelle. “Für uns als sehr, sehr junges Startup sind die Publicity und die Reichweite durch diesen Preis Gold wert”, kommentiert Valaex-Co-Founder Sebastian Hecko.

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