15.04.2024
UNTERNEHMENSFÜHRUNG

Leadership: Vier Tipps von Philipp Maderthaner

Interview. Philipp Maderthaner ist Unternehmer, Berater und ehemaliger „2 Minuten 2 Millionen“-Investor. Ende 2023 erschien sein Buch „Führen oder geführt werden. Wie wir Teams zum Erfolg navigieren".
/artikel/philipp-maderthaner-leadership-tipps
Philipp Maderthaner über Leadership
Philipp Maderthaner | Foto: Ricardo Herrgott/NEWS

Dieser Artikel erschien zuerst in unserem aktuellen brutkasten-Printmagazin (Download-Möglichkeit am Ende des Artikels).


Er ist einer der erfolgreichsten Business-Podcaster Österreichs und richtet sich mit Business Gladiators an Führungskräfte und Menschen mit Unternehmergeist: Philipp Maderthaner. Kürzlich hat er außerdem die Mehrheit der von ihm gegründeten Agentur Campaigning Bureau verkauft, bei der er operativ schon länger aus der Geschäftsführung ausgeschieden war. Für das brutkasten-Printmagazin hat Maderthaner vier seiner Leadership-Tipps verraten.

brutkasten: Müssen Gründer:innen anders an das Thema Leadership herangehen als angestellte Führungskräfte?

Philipp Maderthaner: Meine Erfahrung ist: Man nimmt es als Gründerin oder Gründer oft noch persönlicher. Das ist nicht immer hilfreich. Es ist hilfreich, sich immer wieder vor Augen zu führen: Es ist dein Business. Du hast dich entschieden, „all in“ zu gehen – für andere darf es auch mal nur ein Job sein. Die Gefahr, die eigene Motivation auf andere zu projizieren, ist groß.

Angenommen, ich bin ein:e produktorientierte:r Gründer:in, mein Startup wächst und ich bin zu einem immer größeren Teil mit Leadership-Aufgaben konfrontiert. Wie gehe ich damit um?

Das ist ja eines der häufigsten Probleme: Du bist verliebt in das, was du tust, und plötzlich hast du einen Job, für den du dich nie beworben hast – nämlich CEO. Es ist wichtig, eine bewusste Entscheidung zu treffen, ob man bereit ist, sich dieser Aufgabe vollumfänglich zu stellen, oder ob es richtiger ist, eine:n CEO zu installieren.

Wie vermeide ich es als Führungskraft, ins Micromanagement abzugleiten?

Mir hat am meisten geholfen, dass ich meine Aufgabe und Zielsetzung neu definiert habe. Ich habe mich entschieden, dass es mir wichtig ist, dass das Unternehmen größer ist als ich selbst; dass es mich überdauert und etwas ist, das bleibt.

Wer so denkt, muss ein Unternehmen mit jeder Entscheidung darauf ausrichten, dass es ohne einen funktioniert. CEOs sollten jeden Tag daran arbeiten, sich ersetzbar zu machen, um sich um die wirklich wichtigen Aufgaben zu kümmern: Richtung und Werte. Oder, um es im Business-Sprech zu sagen: Strategie und Kultur.

Mental Health wird heute groß geschrieben. Gehört es zu Leadership, dass ich mich als Führungskraft auch für private Probleme in meinen Teams interessiere? Und wie finde ich die richtige Balance?

Das ist tatsächlich eine Herausforderung. Die Erwartungen, die heute an Führungskräfte gestellt werden, sind nahezu unerfüllbar. Das Ausmaß an Reflexion, innerer Klarheit und Stabilität, das es – gepaart mit herausragender Kommunikationsfähigkeit – braucht, entspricht eher einem Übermenschen. Wir sind aber keine Übermenschen.

Ja, du sollst dich für das Wohlbefinden deiner Leute interessieren, aber wenn es eine bestimmte Grenze überschreitet, empfehle ich auch hier: Verstärke dich als Führungskraft, so gut es geht. Wenn du das Gefühl hast, dass jemand private Probleme hat oder dass die Wurzel eines Themas tiefer liegt, biete einen externen Coach an und lass die Profis ran.


Aus dem Archiv: “Führung ist das Thema unserer Zeit” – Videotalk mit Philipp Maderthaner

Sichere dir das brutkasten-Magazin in digitaler Form!

Trag dich hier ein und du bekommst das aktuelle brutkasten-Magazin als PDF zugeschickt und kannst sofort alle Artikel lesen!

Du erhältst mit der Anmeldung künftig auch Zugang für unseren Startup-Newsletter, den wir drei Mal pro Woche verschicken. Du kannst dich jederzeit unkompliziert wieder abmelden.

Deine ungelesenen Artikel:
vor 9 Stunden

Bitcoin über 100.000 Dollar – wie geht es weiter?

Crypto Weekly #153. Erstmals in seiner Geschichte hat der Bitcoin-Kurs die Marke von 100.000 US-Dollar überschritten. Wie kam es dazu - und wie geht es jetzt weiter?
/artikel/crypto-weekly-153
vor 9 Stunden

Bitcoin über 100.000 Dollar – wie geht es weiter?

Crypto Weekly #153. Erstmals in seiner Geschichte hat der Bitcoin-Kurs die Marke von 100.000 US-Dollar überschritten. Wie kam es dazu - und wie geht es jetzt weiter?
/artikel/crypto-weekly-153
Crypto Weekly 153, Bitcoin
Foto: Adobe Stock
Crypto Weekly
Abonniere unser wöchentliches Krypto-Briefing – was passiert gerade in der Branche und was bewegt den Markt?
Jeden Freitag

Die Kurstafel:

🚀 Bitcoin steigt erstmals über die 100.000-Dollar-Marke

Jetzt ist es also wirklich passiert: In der Nacht auf Donnerstag überschritt der Bitcoin-Kurs die 100.000-Dollar-Marke. Fundamental betrachtet bedeutet diese natürlich: genau nichts. Die Symbolwirkung ist aber enorm, zumal diese Marke in der Kryptobranche seit Jahren beschworen wurde. 

Stichwort Laseraugen etwa: Ein 2021 entstandener Social-Media-Trend, bei dem Bitcoiner auf ihren Profilbildern ihre Augen durch Laseraugen ersetzten - und dies so beibehalten wollten, bis der Bitcoin-Kurs eben die 100.000-Dollar-Marke erreichen würde. Der schien damals nicht völlig außer Reichweite - zumal Bitcoin damals bis auf fast 70.000 Dollar gestiegen ist. Nicht alle hielten aber dann den anschließenden Kryptowinter durch und so manches Profilbild wurde dann doch still und heimlich wieder getauscht. 

Aber wie dem auch sei: Nun sind die 100.000 Dollar erreicht (auch wenn der Kurs am Freitagabend dann wieder knapp darunter lag). Wie aber kam es zum Überschreiten der vielbeschworenen Marke? Grundsätzlich ist die Aufwärtsbewegung weiterhin im Kontext der US-Politik zu sehen. Schon im Vorfeld der US-Wahl hatte der Bitcoin-Kurs aufgrund der Umfragen einen Trump-Sieg einzupreisen begonnen. Trump war eindeutig der favorisierte Kandidat der US-Kryptobranche, die sich von ihm einen Kurswechsel in der Krypto-Politik erwartete. 

Als  sich Trumps Sieg tatsächlich abzuzeichnen begann, erreichte Bitcoin noch in der Wahlnacht ein Rekordhoch. In den folgenden Tagen ging es dann deutlich nach oben: Zuerst über die 80.000-Dollar-Marke, dann bald auch über die 90.000 Dollar. Die 100.000 Dollar waren greifbar nahe. 

👀 Wie es dazu kam…

Doch bei 99.000 Dollar war dann vorerst Schluss. Die Aufwärtsbewegung kam ins Stocken, es ging zwischenzeitlich wieder abwärts. Das ist eben die Psychologie der Finanzmärkte: Auch wenn diese runden Zahlen fundamental betrachtet keine Rolle spielen dürften, geht es an den Märkten eben nicht immer ganz rational zu. Und so ist es nichts Ungewöhnliches, dass eine Aufwärtsbewegung direkt vor einen vielbeschworenen Marke doch ins Stocken kommt.

Nach zwei Wochen, in denen recht wenig geschah, ging es diese Woche dann doch wieder nach oben - über die 100.000-Dollar-Marke. Einen direkten Auslöser für den letzten Push gab es auch: Am Vorabend hatte der nächste US-Präsident Donald Trump angekündigt, wer dem in der Krypto-Branche unbeliebten Chef der US-Börsenaufsicht, Gary Gensler, nachfolgen soll – und zwar Paul Atkins.

Der Jurist gilt als der Kryptobranche wohlgesonnen. In Trumps Ankündigung nahm er darauf auch explizit Bezug: Atkins erkenne an, “dass digitale Assets und andere Innovationen entscheidend sind, um Amerika großartiger zu machen als je zuvor”, schrieb Trump auf der Plattform “Truth Social”.

🤔 …und wie geht es jetzt weiter mit Bitcoin?

Jetzt, wo die 100.000-Dollar-Marke nun endlich überschritten ist, stellt sich natürlich die Frage: Wie geht es jetzt weiter? Kommt jetzt der große Bull Run - oder wird es so laufen wie im März, als Bitcoin einen damaligen Höchststand erreichte, dann aber die Luft heraußen war? Die Antwort darauf kennt klarerweise niemand. 

Was sich aber feststellen lässt: Die Kursgewinne der vergangenen Wochen waren maßgeblich von Erwartungen getrieben: Dass es einen Kurswechsel in der US-Politik gegenüber der Kryptobranche geben würde. Und im weiteren Sinne auch, dass die Wirtschaftspolitik der kommenden Trump-Regierung günstig für die Finanzmärkte werden würde. Jetzt, wo sich die Dinge langsam zu konkretisieren beginnen, wird sich nach und nach herausstellen, ob diese Erwartungen berechtigt waren oder nicht.

Der erwartete Kurswechsel in der Krypto-Politik der USA wird kommen, soviel ist bereits klar. Die neue US-Regierung - und damit auch die neue Führung der Börsenaufsicht - werden der Krypto-Branche freundlicher gestimmt sein, als dies bisher der Fall ist. Was konkret aber in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren passieren wird, ist noch offen. Sollte es zu weitreichenden Maßnahmen kommen, die die Rahmenbedingungen für die Kryptobranche in den USA deutlich verbessern, würde sich dies natürlich auch auf den Markt auswirken - durchaus auch mittel- und langfristig. Dinge wie die Nominierung von Atkins zum Chef der Börsenaufsicht wiederum schlagen sich zumindest kurzfristig in den Kursen nieder.

Doch trotz all dem gilt es eines zu berücksichtigen: Ereignisse auf der makroökonomischen oder geopolitischen Ebene können jegliche Entwicklungen in der Branche schnell überlagern - im positiven wie auch im negativen Sinne. Und auch in diesem Bereich dürfte die kommende US-Regierung ein Einflussfaktor sein. Wie die Außenpolitik der zweiten Trump-Regierung wirklich aussehen wird, lässt sich aber schwer abschätzen. Klar ist aber: Sehr berechenbar wird sie nicht sein, auf Überraschungen sollte man eingestellt sein. Und damit potenziell auch auf Volatilität an den Märkten.


Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Leadership: Vier Tipps von Philipp Maderthaner

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Leadership: Vier Tipps von Philipp Maderthaner

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Leadership: Vier Tipps von Philipp Maderthaner

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Leadership: Vier Tipps von Philipp Maderthaner

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Leadership: Vier Tipps von Philipp Maderthaner

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Leadership: Vier Tipps von Philipp Maderthaner

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Leadership: Vier Tipps von Philipp Maderthaner

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Leadership: Vier Tipps von Philipp Maderthaner

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Leadership: Vier Tipps von Philipp Maderthaner