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Die Firma Imhotep wurde 2019 als Spin-off der neoom group gegründet und hat mit dem Phantor einen atmosphärischen Wassergenerator entwickelt, der bis zu 10.000 Liter Trinkwasser pro Tag aus der Umluft gewinnen kann. Nach einem Investment von einer Million Euro und dem Gewinn des Green-Award in Berlin bzw. des Globe World Award bewegen sich die Oberösterreicher in Asien, haben nach dem Prototyp ein Nachfolgemodell entwickelt und stehen vor der nächsten Finanzierungsrunde.
Phantor erhielt Patent
“Es gibt bereits Geräte für den Haushalt, die 20 bis 50 Liter Wasser pro Tag aus der Luft gewinnen können, aber die brauchen sehr viel Energie”, erklärt CCO Lothar Stadler den Unterschied zu bisherigen Geräten. “Unser Anspruch war es eine energieeffiziente Lösung zu bringen. Und das haben wir geschafft.”
Imhotep hat im Dezember des Vorjahres für seine Idee ein Patent erteilt bekommen, 2019 bei einem Hotelbauprojekt in Dubai Bauarbeiter mit Wasser versorgt und mit einer kleinen Variante ihres Phantors (Phantor 6000 mit bis zu 6.000 Liter Wasser pro Tag) in Berlin beim Greentech-Festival einen Award gewonnen.
Asien, USA und Italien
Letzten Herbst vollführte das Team rund um die Founder Walter Kreisel und Manfred Ledermüller den Asienmarktstart. Konkret erhielt man eine Einladung zum Greentech-Festival in Singapur und hat im botanischen Garten aus botanischer Luft Wasser produziert, wie Stadler freudig erklärt.
“Unser nächster Schritt sind heuer noch die USA als Zielmarkt, auch München, Nürnberg und Italien stehen auf unserer Agenda”, sagt er. “Der Phantor 6000 ist für jede Location gedacht. Er kann über zwei Millionen Liter Wasser im Jahr gewinnen und ist so konzipiert, dass er in Serie gehen kann. Wir wollen bis zum Ende des nächsten Jahres vier bis acht Stück produzieren und dann hochskalieren.”
Weitere Vorteile des 6000er-Modells sind neben dem Format eines “20‘‘ Standard Containers” (6 x 2,3 x 2,6m) sein Gewicht von elf Tonnen, womit er leichter zu transportieren sei.
Die typischen Einsatzgebiete sind, wie vom Phantor 10000 gewohnt, Regionen ohne Trinkwasseranbindung, abgelegene Baustellen, autarke Hotels und Krankenhäuser oder Industrien, die reinstes Prozesswasser benötigen.
Phantor 6000 kann aus Überschussenergie Wasser erzeugen
Der Phantor 6000 braucht zur Produktion von Wasser zwar elektrische Energie. Doch setze man ihn neben ein Windkraftwerk, eine PV Anlage oder ein herkömmliches Kraftwerk, so könne er Überschussenergie abnehmen und Wasser damit erzeugen.
Geplante Einsatzorte sind laut Stadler Südost-Asien, Kuala Lumpur, Thailand, Vietnam, Indonesien und Laos. Bei letzterem Standort habe man bereits mit dem Verein “Save the Children” in Kontakt.
Afrika ein Thema
Natürlich ist auch Afrika mit seiner Wasserknappheit ein Thema. “Dafür suchen wir Foundations und Philantrophen”, erklärt Stadler. “In Kenia zum Beispiel gibt es ein großes ‘refugee camp’. Für die dortige ‘Angelina Jolie Primary School’ stehen wir in Gesprächen, leider dauert das alles. Partner und internationale Organisationen sind nicht immer die schnellsten.”
Aktuell befindet sich Imhotep auch in Verhandlungen zur nächsten Finanzierungsrunde. Mit dabei ein prominenter Fan: Greentech-Festival-Gründer Nico Rosberg, der sich jüngst über die Wassergewinnungsmaschine begeistert gezeigt hat: “Es ist die Effizienz, mit der sie anführen. Die haben da draußen in 20 Minuten 600 Liter Wasser aus der Luft produziert.”
Weitere Pläne beinhalten einen stationären Phantor, der bis zu 100.000 Liter Wasser am Tag produzieren soll und für autarke Communities oder als “Backup-Solutions” für etwa Krankenhäuser gedacht ist. Auch das Thema “Industrieprozesswasser” ist in den Köpfen des Imhotep-Teams stark vertreten.
“Je größer, desto energieeffizienter sind wir”, erklärt Stadler. “Aber wir wollen künftig nicht nur Wasser generieren, sondern auch gefilterte, getrocknete Luft verwenden. Für Industrieanwendungen, Klimatisierung und nachhaltige Gebäude.”