02.09.2024
PAKETZUSTELLER

Paketstation in “Schlapfennähe”: Post mietet sich bei myflexbox ein

Die Österreichische Post wird zum Untermieter bei myflexbox: Mit der Post versandte Pakete können nun auch an die 550 Paketstationen des Salzburger Corporate-Startups geliefert werden.
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v. l. Lukas Wieser (Co-CEO & Founder myflexbox), Walter Oblin (Finanzvorstand der Post & design. Generaldirektor); Jonathan Grothaus (Co-CEO & Founder myflexbox); Peter Klima (CTO & Founder myflexbox)
v. l. Lukas Wieser (Co-CEO & Founder myflexbox), Walter Oblin (Finanzvorstand der Post & design. Generaldirektor); Jonathan Grothaus (Co-CEO & Founder myflexbox); Peter Klima (CTO & Founder myflexbox)

Wer regelmäßig von einer Abholstation zu nächsten muss, um Pakete von verschiedenen Zustellern abzuholen, wird sich freuen: Ab sofort kooperiert die Österreichische Post mit dem Paketstationen-Anbieter myflexbox. Genauer gesagt mietet die Post Abholfächer in allen österreichweit rund 550 myflexbox-Stationen an. Der erste Standort wurde in Wien-Favoriten (Maria-Lassnig-Straße 1) eröffnet. In einigen Wochen sollen österreichweit alle Paketstationen dazukommen.

80 Prozent aller Pakete unter einem Dach

Für das Corporate-Startup der Salzburg AG ist die Zusammenarbeit ein großer Erfolg, wie Founder und Co-CEO Jonathan Grothaus sagt: “Unsere langersehnte Vision wird wahr: Dank der Kooperation mit der Post können in Österreich jetzt nahezu alle Pakete in einer myflexbox abgewickelt werden. Alle großen Paketdienstleister sind unter einem Paketstationen-Dach vereint und bieten darüber hinaus die ganze Palette an Services an, wie Abholen, Versenden und Retournieren.” Schon bisher konnten bei myflexbox Pakete von Diensten wie DPD, UPS, GLS, DHL, Hermes und FedEx abgegeben werden. Durch die Kooperation mit der Post könne man nun knapp 80 Prozent aller Pakete in Österreich in einer Infrastruktur empfangen.

Für die Post bedeuten die myflexbox-Stationen eine Erweiterung der eigenen Selbstbedienungsstandorte. Sie werden allerdings nur für “Direct to Locker”-Zustellung genutzt werden. Das heißt, Kund:innen müssen Pakete aktiv in myflexbox-Stationen bestellen oder über die Post App umleiten. Vorfrankierte Retourpakete können ebenfalls abgegeben werden. Walter Oblin, Finanzvorstand der Post und designierter Generaldirektor, sagt: “Durch unsere Kooperation mit myflexbox rückt eine Abholstation im Schlapfenradius für viele Österreicherinnen ein großes Stück näher.” Durch die angemieteten Paketstationen von myflexbox würden der Post 17.000 zusätzliche Abholfächer zur Verfügung stehen.

CO2-Einsparung auf beiden Seiten

myflexbox wurde 2018 als Corporate-Startup der Salzburg AG gegründet und definiert sich selbst als “Smart-City-Unternehmen für anbieter:innenunabhängige Smart-Locker-Systeme”. Für die Standorte kooperiert man unter anderem mit Wohnbaugesellschaften, dem Lebensmitteleinzelhandel, Tankstellen und einzelnen Gemeinden und Städten. Im Februar 2023 konnte sich das Startup ein Investment in Höhe von 75 Millionen Euro vom Star IV Fonds sichern, der durch Star Capital Partnership LLP verwaltet wird – brutkasten berichtete.

Die Paketstationen sollen den Zustellern nicht nur Zeit ersparen, die für erfolglose Zustellversuche benötigt wird, sondern auch CO2 einsparen. Die “Direct to Locker”-Zustellung senke die CO2-Emissionen der Zusteller. Auch Paketempfänger:innen sollen ihren Individualverkehr besser organisieren können. Dadurch würden auch auf Kund:innenseite CO2-Emissionen eingespart werden, erklärt das Unternehmen. Co-Founder Lukas Wieser sieht darin auch eine Verbesserung für den öffentlichen Raum: “Wertvolle urbane Räume werden dadurch noch effizienter genutzt.”

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v.l. Kilian Kaminsiki und Markus Linder

Neben der Klimakrise erleben wir eine ebenso Biodiversitätskrise. Während der Fokus meist auf der Reduktion von CO₂-Emissionen liegt, gerät der rasante Verlust an Artenvielfalt oftmals in den Hintergrund. Dabei sind beide Krisen eng miteinander verwoben: Intakte Ökosysteme wie Wälder, Moore oder Korallenriffe sind nicht nur Lebensräume für unzählige Arten, sondern auch essenzielle Kohlenstoffspeicher.

Um die Biodiversitätskrise wirksam anzugehen, ist ein umfassendes Monitoring entscheidend, um den Zustand der Ökosysteme zu bewerten, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen ergreifen zu können. Eine Lösung dafür bietet das Münchner Startup Hula Earth.

Die Lösung von Hula Earth

Hula Earth hat sich auf das Echtzeit-Monitoring von Biodiversität spezialisiert. Durch die Kombination von Satellitendaten mit vor Ort installierten IoT-Sensoren das Unternehmen eine präzise Erfassung und Analyse von Umweltparametern. Diese Sensoren sind solarbetrieben und sammeln kontinuierlich Daten, die über ein Funknetzwerk übertragen werden, selbst in abgelegenen Waldgebieten.

Die gesammelten Daten werden mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz ausgewertet und in eine benutzerfreundliche Plattform integriert. Dies ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, ihre Auswirkungen auf die Biodiversität zu messen, zu überwachen und transparente Berichte zu erstellen. Zudem unterstützt Hula Earth laut eigenen Angaben auch die Ausstellung von Biodiversitätszertifikaten, die gemäß der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) anrechenbar sind.

Hula Earth holt bekannte Investoren an Bord

Für das weitere Wachstum konnte sich Hula Earth im Rahmen einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde ein 1,6-Millionen-Euro-Investment sichern. Die Runde wurde von Point Nine Capital angeführt, mit Beteiligung von Climate Founders, Partners in Clime, WithEarth sowie Tier Mobility Gründer. Lawrence Leuschne.

Mit Kilian Kaminski, Gründer von refurbed, und Inoqo-Gründer Markus Linder, beide bekannt für ihr Engagement in der Nachhaltigkeit, beteiligen sich auch zwei bekannte Investoren aus Österreich am Unternehmen.

Neben dem Aufbau von inoqo war Linder bereits in der Vergangenheit als Angel Investor aktiv und investiere in diverse Startups, die sich mit skalierbaren Geschäftsmodellen dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben haben. Unter anderem hat er dafür das Investment-Vehikel Triple Impact Ventures gegründet. Zum Portfolio zählen unter anderem die zwei bekannten FoodTech-Startups Arkeon und Fermify (brutkasten berichtete).


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