03.01.2022

OroraTech: Erster Satellit von Münchner Anti-Waldbrand-Startup soll am 13. Jänner ins All fliegen

Das in München ansässige SpaceTech OroraTech rund um den österreichischen Co-Founder Thomas Grübler hat ein satellitengestütztes Waldbrand-Frühwarnsystem entwickelt. Am 13. Jänner soll der erste Kleinsatellit mit einer eigens entwickelten Infrarotkamera ins All geschossen werden.
/artikel/ororatech-forest-1
OroraTech
Thomas Grübler von OroraTech | (c) OroraTech

In den vergangenen Jahren haben Anzahl und Ausmaß von Waldbränden besorgniserregend zugenommen. Allein in den USA zerstörten Brände 2020 über 41.000 km² Fläche, im Mittelmeerraum brannte es über 50.000 Mal. Weltweit setzen Brände jährlich rund acht Milliarden Tonnen CO2 frei – mehr als der weltweite Automobilverkehr – und verursachen versicherte Schäden in Höhe von rund 24 Milliarden US-Dollar.

Eine Lösung für dieses Problem hat das Münchner SpaceTech OroraTech auf den Markt gebracht, das 2018 vom gebürtigen Villacher Thomas Grübler mit drei weiteren Mitstreitern gegründet wurde. Das Spin-Off der Technischen Universität München entwickelte ein globales, satellitenbasiertes Frühwarnsystem für Waldbrände. Mittlerweile zählt das Unternehmen weltweit zahlreiche staatliche Behörden und private Unternehmen zu seinen Kunden.

Millionen-Investment für OroraTech

Im Sommer 2021 konnte OroraTech in einer Series-A-Finanzierungsrunde rund 5,8 Millionen Euro aufnehmen. Das frische Kapital sollte unter anderem den Start einer eigenen Flotte an Kleinsatelliten finanzieren, die mit Infrarotkameras ausgestattet sind. Ziel ist es, Temperatur-Abweichungen mit einer noch höheren zeitlichen und örtlichen Auflösung aufzuspüren. Unter anderem sollen so Einsatzkräfte vor Ort Brände noch gezielter bekämpfen können.

Die Mission trägt den Namen FOREST | (c) OroraTech

Bis lang setzte das Startup auf Daten, die von Erdbeobachtungssatelliten der ESA und NASA generiert werden. Allerdings gebe es laut Grübler insbesondere am Nachmittag aufgrund der Platzierung der Satelliten noch Beobachtungslücken, eine Zeit in der die Waldbrandgefahr besonders hoch ist. Mit den kleinen Nano-Satelliten und den eigens entwickelten Infrarotkameras sollen diese Lücken künftig geschlossen werden. “Mit Hilfe der Wärmebildkameras können wir künftig noch detaillierte Bilder liefern und somit auch neue Kunden- und Geschäftsfelder eröffnen“, so Grübler.

Start für den 13. Jänner geplant

Wie das Startup in einem eigenen Newsletter über die Weihnachtsfeiertage angekündigt hat, soll nun am 13. Jänner der erste Nano-Satellit mit SpaceX von Cape Canaveral in Florida abheben. Sofern alles nach Plan verläuft, erfolgt der Start um 12:30 Uhr (MEZ). OroraTech arbeitet zudem mit dem Satelliten-Unternehmen Spire Global rund um den Österreicher Peter Platzer zusammen. Unter anderem werden die Wärmbildkameras in einem Labor von Spire in Glasgow in die Nanosatelliten-Plattform (CubeSat) verbaut und anschließend getestet.

Der rund vier Kilogramm schwere Satellit trägt den Namen FOREST-1 und ist Teil einer ersten Satelliten-Konstellation. Innerhalb der nächsten zwei Jahre sollen so 14 Kameras in eine erdnahe Umlaufbahn geschossen werden. Die erste Konstellation gewährleiste das Schließen von Beobachtungslücken der großen Erdbeobachtungssatelliten, so Grübler.

Bis 2026 sollen rund 100 weitere Satelliten folgen. Diese sollen Waldbrände von einer Fläche ab zehn mal zehn Metern Größe binnen 30 Minuten erkennen und Temperaturen im Stundentakt weltweit hochauflösend messen können. Für 2022 plant das Startup zudem eine weitere Finanzierungsrunde im zweistelligen Millionenbereich abzuschließen.


Tipp der Redaktion: Thomas Grübler zu Gast bei Editor’s Choice

Deine ungelesenen Artikel:
21.06.2024

Warum die US-Börsenaufsicht ihre Ethereum-Untersuchung eingestellt hat

Crypto Weekly #145. Die US-Politik war die vergangenen Wochen das große Thema in der Kryptobranche. Diese Woche gab es wieder eine neue Entwicklung.
/artikel/crypto-weekly-145
21.06.2024

Warum die US-Börsenaufsicht ihre Ethereum-Untersuchung eingestellt hat

Crypto Weekly #145. Die US-Politik war die vergangenen Wochen das große Thema in der Kryptobranche. Diese Woche gab es wieder eine neue Entwicklung.
/artikel/crypto-weekly-145
Crypto Weekly
Abonniere unser wöchentliches Krypto-Briefing – was passiert gerade in der Branche und was bewegt den Markt?
Jeden Freitag

Die Kurstafel:

📉 Zweite schwache Woche in Folge, Bitcoin bei 63.600 Dollar

Starten wir mit einem Blick auf die Marktentwicklung. Nach der bereits schwachen Vorwoche (siehe Crypto Weekly #144) ging weiter abwärts. Bei Bitcoin blieb die zuletzt Anfang Juni überschrittene Marke von 70.000 US-Dollar somit außer Reichweite. Unter den großen Krypto-Assets verzeichneten Solana (minus elf Prozent) und Dogecoin (minus 13 Prozent) besonders starke Verluste, während sich Ethereum mit einem geringfügigen Kursabschlag von unter einem Prozent vergleichsweise fast stabil hielt - doch dazu später noch mehr.

Unter Druck geriet der Markt jedenfalls vor allem zum Wochenausklang. Unmittelbaren Auslöser dafür gab es keinen. Die Verluste dürften wieder einmal auf das allgemeine Marktumfeld zurückzuführen sein: Auch an der tech-lastigen US-Börse Nasdaq ging es am Donnerstag klar abwärts und am Freitag zeichnete sich vorbörslich ein eher schwacher Handelsstart ab. 

Die Nasdaq gilt gemeinhin als bester Vergleichsindikator für den Kryptomarkt. Denn empirisch bewegen sich Kryptowährungen weiterhin wie klassische Risk-on-Assets, zu denen auch Tech-Aktien zählen: Sie steigen, wenn die Risikolaune am Markt hoch ist - und fallen, wenn die Zeichen auf Zurückhaltung stehen. Der Aktienmarkt ist stark von den makroökonomischen Rahmenbedingungen beeinflusst, was dann indirekt auf den Kryptomarkt wirkt. 

Schon in der Vorwoche hatte sich die Zinsentscheidung der US-Notenbank - oder genauer gesagt, ihr Ausblick auf das laufende Jahr - in den Krypto-Kursen niedergeschlagen. Die Korrelation zwischen Krypto-Assets und US-Aktienmarkt ist - mit Unterbrechungen - insbesondere seit der Coronakrise stark. 

😮 US-Börsenaufsicht stellt Ethereum-Untersuchung ein…

Das größte Thema in den vergangenen Wochen in der Kryptobranche war aber nicht die Makroökonomie, sondern die US-Politik, in der sich Tauwetter abzuzeichnen begann. Zuerst genehmigte die US-Börsenaufsicht überraschend Ethereum–Spot-ETFs (siehe Crypto Weekly #141). Dann positionierte sich der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump mit einer expliziten Pro-Krypto-Message. Und schließlich gab es Medienberichte, die auch noch auf eine Neupositionierung des Lagers von Amtsinhaber Joe Biden hindeuteten (siehe Crypto Weekly #142). 

Hier gibt es also zwei Ebenen: Einerseits die Positionierung der Kandidaten im Wahlkampf, andererseits das Vorgehen der in diesem Bereich wohl wichtigsten Behörde. Und zu zweiterem Themenkreis gab es diese Woche eine weitere interessante Entwicklung: Denn die Börsenaufsicht hat offenbar eine Untersuchung zu Ethereum eingestellt. Dies gab das Blockchain-Unternehmen Consensys Mitte der Woche bekannt

Consensys hatte im April eine Klage gegen die Börsenaufsicht eingebracht. Das Ziel der Klage: Endlich Klarheit zu schaffen, ob Ethereum nach US-Recht als Wertpapier einzustufen ist oder nicht. Im Zuge dessen wurde bekannt, dass die Börsenaufsicht bereits im März 2023 eine Untersuchung zu genau dieser Frage eingeleitet hatte. Dies geschah offenbar vor dem Hintergrund der Umstellung des Ethereum-Konsensusmechanismus von “Proof of Work” auf “Proof of Stake” nach dem berühmten “Merge” im September 2022. Diese Untersuchung dürfte nun eingestellt worden sein.

"Die Entscheidung folgt auf einen Brief, den wir am 7. Juni geschickt haben, in dem wir die Börsenaufsicht gebeten haben, zu bestätigen, dass die Genehmigungen der ETH-ETFs vom Mai, die davon ausgingen, dass ETH eine Commodity (und kein Wertpapier, Anm. d. Red.) ist, bedeuten, dass die Behörde ihre Ethereum-2.0-Untersuchung einstellen wird", schreibt Consensys in einer Mitteilung. Ethereum 2.0 war eine Zeit lang der gängige Begriff für Ethereum nach dem “Merge”, also für das “Proof of Stake”-Ethereum.

🤔 Was die Entscheidung bedeutet - und was nicht

Zumindest lässt sich aus der Entscheidung wohl ableiten, dass die Argumente für eine Einstufung von Ethereum als Wertpapier nach Ansicht der Börsenaufsicht vielleicht nicht ganz so stark sind, wie Anfang 2023 gedacht. Gleichzeitig bedeutet die Einstellung der Untersuchung aber nicht, dass die Börsenaufsicht definitiv akzeptiert hat, dass Ethereum nicht als Wertpapier einzustufen ist. 

Eine interessante Einordnung dazu traf die auf Wertpapierrecht spezialisierte Jus-Professorin Carol Goforth von der University of Arkansas gegenüber Cointelegraph. Denn anders als von Consensys in der oben zitierten Mitteilung suggeriert, hat nach Einschätzung der Juristin “die  Zulassung eines ETF nichts damit zu tun, ob der Basiswert ein Wertpapier ist". Die Entscheidung der Börsenaufsicht, die Ethereum-Untersuchung einzustellen, sei aber "ein ziemlich guter Hinweis darauf, dass die Agentur nicht glaubt, ein Gericht davon überzeugen zu können, dass ETH ein Wertpapier ist." Die Behörde habe wohl eine möglicherweise peinliche Niederlage vor Gericht vermeiden wollen, vermutet die Juristin. 

Zusammenfassend gesagt: Gewissheit darüber, ob die Börsenaufsicht Ethereum als Wertpapier betrachtet, gibt es weiterhin nicht. Aber die Entscheidung ist ein weiteres Indiz dafür, dass eine solche Rechtseinschätzung in den USA zunehmend an Rückhalt verliert - auch innerhalb der Börsenaufsicht selbst.  


Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

OroraTech: Erster Satellit von Münchner Anti-Waldbrand-Startup soll am 13. Jänner ins All fliegen

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

OroraTech: Erster Satellit von Münchner Anti-Waldbrand-Startup soll am 13. Jänner ins All fliegen

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

OroraTech: Erster Satellit von Münchner Anti-Waldbrand-Startup soll am 13. Jänner ins All fliegen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

OroraTech: Erster Satellit von Münchner Anti-Waldbrand-Startup soll am 13. Jänner ins All fliegen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

OroraTech: Erster Satellit von Münchner Anti-Waldbrand-Startup soll am 13. Jänner ins All fliegen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

OroraTech: Erster Satellit von Münchner Anti-Waldbrand-Startup soll am 13. Jänner ins All fliegen

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

OroraTech: Erster Satellit von Münchner Anti-Waldbrand-Startup soll am 13. Jänner ins All fliegen

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

OroraTech: Erster Satellit von Münchner Anti-Waldbrand-Startup soll am 13. Jänner ins All fliegen

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

OroraTech: Erster Satellit von Münchner Anti-Waldbrand-Startup soll am 13. Jänner ins All fliegen