01.02.2019

Salzburger Original+ holt sich mit AI-Ski globalen Sport-Startup Award

Das Salzburger Startup Original+ bietet individuell angepasste Ski an, die anhand mehrerer Parameter von einem AI-Algorithmus berechnet werden. Damit holte sich das Unternehmen nun mit dem ISPO Brandnew Award einen globalen Sport-Startup Preis.
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Original+ gewinnt den ISPO Brandnew Award
(c) Original+

Der jährlich in München vergebene ISPO Brandnew Award ist nach Angaben der Veranstalter der weltweit größte Startup-Wettbewerb der Sportbranche. Nun geht der Pokal bereits das zweite Jahr in Folge nach Österreich. Vergangenes Jahr hatte das Linzer Startup My Esel (ua. von startup300-Co-Founder Bernhard Lehner) mit seinem mittels Algorithmus “massenmaßgefertigten” Holzfahrrad die Jury überzeugt. Dieses Jahr holt sich das Salzburger Startup Original+ mit einem sehr ähnlichen Konzept den Sieg. Vergangenes Jahr hatte das Unternehmen von Gründer Siegfried Rumpfhuber bei ISPO bereits in einer Kategorie gewonnen.

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“Massenmaßanfertigung” als Trumpf

Auch Original+ setzt auf das Schlagwort “Massenmaßanfertigung”. Dabei versucht man sich mit dem heiligen Gral des heimischen Sports: dem Ski. Dabei interpretiert eine auf künstlicher Intelligenz basierende Software die biometrischen Daten des Sportlers. Persönliche Angaben zum Fahrstil und der bevorzugte Einsatzbereich werden mit diesen Parametern kombiniert und alle gesammelten Informationen in einen individuellen Ski übersetzt. Der Prozess und die Skikonstruktion entsprächen dabei weitgehend den Rennskibau-Standards für Weltcup-Athleten, heißt es vom Startup.

Original+ Gründer mit viel Erfahrung in der Branche

Preislich liege man damit in einer Kategorie mit gängigen Massenprodukten großer Hersteller. Genau diese Ansage überzeugte auch die ISPO Brandnew-Jury. “Die Auszeichnung wurde für die Massenmaßanfertigung vergeben, die – wenn zu konkurrenzfähigen Preisen realisiert – ein großer Schritt für die Industrie wäre”, kommentiert Jury-Mitglied Thorsten Schwabe von Indigo in einer Aussendung. Original+ Gründer Siegfried Rumpfhuber dürfte jedenfalls wissen, worauf er sich einlässt. Er war zuvor unter anderem Geschäftsführer bei Kästle Ski und Internationaler Produktmanager Alpin bei Fischer Ski. Das Startup (Anm. Firmenname: TYPS GmbH) verkauft aktuell im Direktvertrieb über einen eigenen Webshop, sowie einen Factory Store in der Panzerhalle Salzburg.

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Bodo B. Schlegelmilch, Dekan der WU Executive Academy und Ikigai-Expertin Klara Palucki. (c) WU Executive Academy

Globale Pandemie, Klimakatastrophen, Kriege, politische Unruhen: In unserer Welt scheint kaum mehr etwas beständig oder vorhersehbar zu sein. Auch die österreichische Wirtschaft bleibt von diesen Entwicklungen nicht verschont. Die Unsicherheiten am Arbeitsmarkt stellen Unternehmen und besonders Führungskräfte vor große Herausforderungen.

Genau hier setzt das Lebenskonzept Ikigai an. Es soll dazu beitragen, das Berufsleben mit mehr Sinn und Orientierung zu füllen. Wie Ikigai Führungskräfte zu mehr Erfolg verhelfen soll, erklären Bodo B. Schlegelmilch, Dekan der WU Executive Academy, und Ikigai-Expertin Klara Palucki.

Ikigai dient als “eine Art Kompass” für Führungskräfte

Das BANI-Umfeld der 2020er Jahre beschreibt eine Wirtschaft in zunehmender Unbeständigkeit und Komplexität. Das Akronym steht für eine Welt, die brüchig, ängstlich, nicht linear und unbegreiflich ist. Es wird also zunehmend wichtiger, dass Unternehmen lernen mit unberechenbaren Krisen zurechtzukommen. Das BANI-Modell soll dabei helfen, Veränderungen in der Arbeitswelt frühzeitig zu erkennen und sich flexibel anzupassen.

In dieser unvorhersehbaren BANI-Welt kann das Lebenskonzept Ikigai Führungskräften als „eine Art Kompass“ dienen. Es unterstützt dabei, “den Fokus auf das Wesentliche zu richten und Entscheidungen wertorientiert zu treffen”. Schlegelmilch betont: „In turbulenten Zeiten ist es entscheidend, sich seiner Werte klar zu werden und danach zu handeln. Ikigai hilft dabei, die innere Sicherheit zu finden, die man braucht, um auch in unsicheren Zeiten Kurs zu halten“.

Die vier Fragen von Ikigai

Das japanische Wort „Ikigai“ lässt sich als „die Freude und der Lebenssinn“ übersetzen. Ikigai basiert auf vier grundlegenden Fragen: Was liebst du? Worin bist du gut? Was braucht die Welt? Wofür kannst du bezahlt werden? Diese Fragen werden in einem Venn-Diagramm dargestellt, wobei der Schnittpunkt dieser vier Dimensionen den persönlichen Lebenssinn – das Ikigai – symbolisiert.

Dieser Ansatz bietet insbesondere Führungskräften eine Möglichkeit, für sich und ihre Teams einen „sinnorientierten und nachhaltigen Weg einzuschlagen“. Expertin Palucki fügt hinzu: „Wenn ich weiß, wohin ich gehen will, dann bin ich bereits auf dem Weg zur Selbstführung. Diese persönliche Klarheit ist eine Führungskompetenz, die sich positiv auf das gesamte Team auswirkt“.

Wie kann das Lebensmodell im Arbeitsumfeld helfen?

Führungskräfte, die den Sinn in ihrem Leadership erkennen, können ihre Teams dazu inspirieren, ebenfalls einen sinnorientierten Weg einzuschlagen. Sie schaffen ein Arbeitsumfeld, in dem individuelle Stärken und Interessen der Mitarbeitenden berücksichtigt werden. Hierbei spielt Job Crafting – die aktive Gestaltung der eigenen Arbeitsaufgaben und des Umfelds – eine zentrale Rolle.

„Wenn ich in meinem Job nicht glücklich bin, kann ich mir in kleinen Schritten ansehen, welche Aufgaben mir liegen und welche weniger. Dadurch lässt sich ein Arbeitsumfeld schaffen, das besser zu den eigenen Bedürfnissen passt. Oft hilft es auch, genauer hinzuschauen, wo der Sinn abhandengekommen ist. Indem wir Aufgaben im Sinne von Job Crafting shiften und neu verteilen oder neue Projekte initiieren, können wir wieder Sinn entdecken“, so Palucki.

“Ikigai ist wie ein Rezeptbuch, um den Purpose eines Unternehmens zu finden”

Für Führungskräfte ist es entscheidend, nicht nur ihr persönliches Ikigai, sondern auch das ihres Unternehmens zu verstehen. Die gleichen Fragen, die jeder auf dem Weg zum eigenen Ikigai beantwortet, können Führungskräfte auch auf das Unternehmen anwenden. Schlegelmilch vergleicht das so: „Ikigai ist wie ein Rezeptbuch, um den Purpose eines Unternehmens zu finden”.

„Letztendlich geht es aber darum, dass man Freude an dem hat, was man tut”, betont er. „Führungskräfte sollten sich fragen, warum sie das tun, was sie tun, und ob es ihnen auch tatsächlich Erfüllung bringt“. Weiterbildungen bieten hierbei eine gute Gelegenheit, um mehr Sinn und Orientierung in die eigene Karriere zu bringen.

In der heutigen Welt wird Sinnorientierung zu einer grundlegenden Voraussetzung für modernes, nachhaltiges Leadership, ergänzt Palucki. „Menschen wollen zunehmend Teil von etwas Größerem sein und bleiben eher im Unternehmen, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Arbeit einen (guten) Zweck erfüllt“.

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