16.06.2021

Orbillion: Wie eine Grazerin vom Valley aus den globalen Fleischmarkt erobern will

Patricia Bubner erklärt im Interview, warum "Cultivated Meat" die Zukunft ist und was für den globalen Durchbruch noch fehlt.
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Orbillion: Gründerin Patricia Bubner
(c) Orbillion: Gründerin Patricia Bubner

Im Bioreaktor gezüchtetes Fleisch – oftmals als „Labor-Fleisch“ bezeichnet – soll zukünftig eine wichtige Rolle in der weltweiten Lebensmittelversorgung spielen. Viele Unternehmen arbeiten bereits daran – als größte Hürde erweist sich dabei die Skalierung. Die Grazerin Patricia Bubner tritt mit ihrem Startup Orbillion, das sie im Silicon Valley mit Gabriel Levesque-Tremblay und Samet Yildirim gegründet hat, an, dieses Problem zu lösen.

In ersten Verkostungen konnte das Startup mit seinem „Cultivated Meat“ von Wagyu-Rind, Lamm und Elch bereits überzeugen. Nach einer Teilnahme im renommierten Y-Combinator-Accelerator schloss Orbillion eine fünf Millionen US-Dollar-Seed-Runde ab – der brutkasten berichtete. Im Interview sprachen wir mit Bubner unter anderem über den Mitbewerb, die mittelfristigen Pläne und den weiteren Kapitalbedarf.

Orbillion züchtet Fleisch im Labor. Wie kann man sich das als Laie vorstellen?

Es ist so ähnlich wie Bierbrauen. Dort gibt es auch große Stahltanks, in denen man Zellen vermehrt. Das ist genau das, was wir machen. Wir nehmen verschiedene Zellen von einem Tier – etwa Muskelzellen und Fettzellen – und geben sie in einen Bioreaktor – das ist jetzt natürlich stark vereinfacht beschrieben. In so einem Bioreaktor finden die Zellen alles vor, was sie brauchen. Ein Rührer durchmischt Nährmedium und Zellen und sorgt so ständig dafür, dass die Zellen wachsen und sich vermehren können.

Das Ziel ist also, Fleischzellen ohne das Tier zu produzieren, das ja auch viele unnötige Dinge hat, die wir wirklich nicht essen müssen, wie Knochen, Gehirn und Gefühle.

Ihr habt euch ja auf sehr spezielle Fleischsorten spezialisiert…

Es gibt verschiedenste Gründe dafür, warum wir uns genau darauf fokussieren. Die Rindfleisch-Produktion ist im Lebensmittelsegment der größte Verursacher von Treibhausgasen und braucht extrem viel Wasser und Land. Weil es auch ein riesiger globaler Markt ist, ist es wichtig, das zuerst zu ersetzen. Wenn man sich ansieht, welches Rindfleisch am meisten gegessen wird, kommt man auf dominierende Rinder-Rassen. In den USA ist das zum Beispiel Angus. Das liegt nicht daran, dass es das beste Rindfleisch ist, sondern daran, dass die Landwirtschaft auf möglichst viel Ertrag optimiert wurde. In der Zellkultur sind wir aber in der Wahl der Tierarten nicht eingeschränkt. Warum sollten wir jene nehmen, die in der klassischen Zucht am meisten Ertrag bringen? Wir können stattdessen jene nehmen, die wirklich den besten Geschmack haben.

Ziel ist es, dass die Leute unser Produkt wirklich gegenüber dem klassischen Rindfleisch bevorzugen. Dazu müssen wir etwas schaffen das besser schmeckt, das klimafreundlicher ist und idealerweise gesünder ist, sprich: das einfach das bessere Produkt ist.

Ihr hattet ja bereits erfolgreiche Verkostungen. Wo genau steht ihr mit Orbillion derzeit?

Dank unserer speziellen Technologie sind wir sehr schnell vom Entschluss, das Unternehmen zu starten und dem Proof of Concept zur ersten Verkostung gekommen. Die hatten wir dieses Jahr im März und sie war ein voller Erfolg. Die Leute waren begeistert. Es waren Testimonials dabei, wie: „Euer Lamm schmeckt besser als echtes Lamm“. Das hat uns darin bestätigt, dass es sich auszahlt, mit den alten, geschmackvolleren Nutztierrassen zu beginnen.

(c) Orbillion: So sieht das Wagyu-Rind-Faschierte aus dem Labor aus

Und was braucht es noch, um das zu skalieren?

Die Skalierbarkeit von Zellkultur ist die große Herausforderung. Die Methode ist ja für den Biopharma-Bereich und andere medizinische Anwendungen entwickelt worden. Bei diesen Produkten gibt sehr hohe Margen und es war nie der Bedarf da, die Kosten so extrem zu senken, wie es für ein Food-Produkt mit geringen Margen nötig ist. Umgekehrt würde die Verbesserung der Skalierbarkeit trotzdem nicht nur für uns, sondern auch für Biopharma und Medizin eine enorme Chance bieten.

Generell ist diese Skalierbarkeit ein Engineering-Problem und ich bin absolut davon überzeugt, dass wir das lösen können. In jedem Bioprozess – egal ob es um tierische Zellen oder Hefezellen geht – steckt viel Prozessoptimierung, Zeit, Arbeit und Brainpower. Bei Cultivated Meat im Speziellen arbeiten wir mit Zellen, mit denen noch nicht im Labor gearbeitet wurde. Es hat nie jemand mit Rinder- oder Bison-Zellen in einem großen Maßstab gearbeitet, weil das einfach nie nötig war. Doch diese Zellen haben spezielle Erfordernisse, die man herausfinden muss und für die man den Prozess optimieren muss.

Teilweise sind auch die Zutaten, die wir für den Zellkultur-Prozess brauchen, noch sehr teuer. Aber es arbeiten einige Firmen derzeit daran, diese Kosten zu senken. Das Good Food Institute Europe ging kürzlich in einem Bericht davon aus, dass der Kilopreis für Cultivated Meat bis 2030 auf unter sechs Dollar gesenkt werden kann.

Es gibt auch andere Unternehmen, die an Laborfleisch arbeiten. Wie siehst du euer Verhältnis zum Mitbewerb?

Der globale Fleischmarkt hat derzeit ein Volumen von 1,2 Billionen Dollar. Er ist also riesig und wird ja auch heute nicht von einer Firma dominiert. Es wird auf jeden Fall mehrere Gewinner an unterschiedlichen Orten mit unterschiedlichen Produkten geben. Weltweit gibt es übrigens bislang genau ein Produkt am Markt: Chicken Nuggets in Singapur.

Prinzipiell haben die Mitbewerber die gleichen Probleme mit der Skalierbarkeit. Die für uns relevanten sind ja schon sehr lange dabei, das aufzubauen. Doch bevor Gabriel (Anm. Levesque-Tremblay, Co-Founder und CTO), Samet (Anm. Yildirim, Co-Founder und COO) und ich mit Orbillion begonnen haben, haben wir genau darüber öfter gesprochen und hatten viele Ideen, wie man es besser machen könnte. Die setzen wir jetzt um. Und mit unseren beruflichen Hintergründen und Erfahrungen haben wir genau die passenden Voraussetzungen, um das zu machen. Wir sind definitv das stärkste Founding-Team im Bereich Cultivated Meat.

Und wir bringen auch die nötige Nüchternheit mit. Denn es sind zum Beispiel viele Gründer im Alt-Protein-Bereich vegan. Wir haben einen Co-Founder, der einmal versucht hat vegan zu leben. Aber will wollen ja ein Produkt für Fleischesserinnen und Fleischesser machen. Und wir wollen mit den Bauern und Züchtern zusammenarbeiten, weil uns klar ist, dass die diejenigen sind, die das Essen auf den Tisch bringen. Cultivated Meat wird einen sehr großen Marktanteil haben, aber noch ist es nicht soweit. Und Studien zufolge wird der Fleischbedarf in den kommenden Jahren massiv steigen. Wenn mich Bauern fragen, ob wir sie aus dem Markt drängen wollen, sag ich ihnen, dass wir hoffen, mit unserem Produkt und anderen Alt-Protein-Produkten überhaupt den Mehrbedarf abdecken zu können.

Aber ist nicht langfristig trotzdem die Vision, dass kein Tier mehr für Essen sterben muss?

Ich bin ganz ehrlich: Das ist nicht meine Langzeit-Vision. Ich glaube nicht, dass das passieren wird. Weil Tierhaltung ist Teil unserer Kultur. Ich denke, dass die industrielle Tierzucht, wie wir sie in den vergangenen 50 Jahren erschaffen haben, um den erhöhten Bedarf zu decken, das Problem ist. Nicht generell Fleisch Essen, sondern die Menge an Fleisch und wie wir es produzieren. Natürlich ist mir das Tierwohl sehr wichtig. Aber auch der Klimawandel und Menschen gutes nahrhaftes Essen zu bieten, sind uns sehr wichtige Anliegen. Das ist, wofür Orbillion steht.

Gibt es bereits Studien zu gesundheitlichen Aspekten von Cultivated Meat?

Nachdem es eben erst ein Produkt am Markt gibt, gibt es auch keine gesundheitlichen Studien. Aber es ist ja prinzipiell das gleiche wie Fleisch. Und weil wir es in eine Bioprozess erzeugen, ist es extrem kontrolliert. Das heißt, wir wissen ganz genau, was da drinnen ist. Bei Fleisch vom Schlachthof weißt du nicht, was das Tier gegessen hat und welche Keime drauf sind. In unserem Produkt findet man definitiv keine Viren, während die industriellen Tierzuchten den Nährboden für die nächste Pandemie bieten.

Es sind also prinzipiell die gleichen gesundheitlichen Auswirkungen zu erwarten, wie bei herkömmlichem Fleisch, aber ich erwarte, dass unser Produkt aus den genannten Gründen unterm Strich gesünder ist. In einer Studie wurde auch bereits gezeigt, dass in den Fleischzellen Vitamine produziert werden können, die üblicherweise nicht in Fleisch enthalten sind. Es gibt also auch sehr viele Möglichkeiten es so zu optimieren, dass es ein gesünderes Produkt ist.

Ich mache jetzt nochmal einen zeitlichen Sprung zurück. Du bist ja ursprünglich aus Graz. Wie bist du überhaupt ins Silicon Valley gekommen?

Ich bin ja Wissenschaftlerin und habe mein Doktorat in Graz gemacht. Ich war einfach sehr interesiert und da geht man oft mal für eine Zeit lang auf andere Institute, um neue Dinge zu lernen. Schon 2005 war ich mit einem Stipendium der Stadt Graz für ein Jahr in den USA. Ich habe mich bereits damals in die USA verliebt, weil hier sehr viele Leute von überall zusammenkommen und es eine wirklich gute Umgebung für Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ist, um neue Sachen zu lernen. Über den Bio Fuels-Bereich, in dem ich später tätig war, bin ich dann an die UC Berkeley gekommen, die damals der Bio Fuel-Think Tank schlechthin war. Die Zeit dort war ein Wahnsinn und dort habe ich auch Gabriel kennengelernt.

Ich hatte auch ein Nebenprojekt im Food-Bereich, nämlich das „Hirse-Projekt“, wo ich mit Landwirten im Bereich Biodiversität von Getreide zusammengearbeitet habe.

Ihr wart mit Orbillion im Y-Combinator. Wie war das?

Es war insofern seltsam, weil wir wegen Corona an allem virtuell teilgenommen haben, obwohl wir nur 20 Minuten vom Y-Combinator-Standort entfernt sind. Aber es ist wirklich ein fantastisches Programm, das uns extrem weitergebracht hat. Sie haben dort so viele Startups gesehen, die es geschafft haben und so viele, die gescheitert sind. Sie sind sehr gut darin, die Muster aufzuzeigen, die es da gibt. Auch profitiert man extrem vom Netzwerk, das sie haben, mit Unternehmen, Investoren und Alumni. Es sind drei Monate sehr intensives Lernen mit sehr konkretem Rat.

Und der Demo Day ist dann natürlich eine besondere Erfahrung. Danach haben wir täglich bis zwei Uhr in der Nacht E-Mails beantwortet, weil wir so viele interessierte Investoren hatten. Es war eine sehr spannende Zeit.

Ihr habt ja dann kürzlich auch eine fünf Millionen Dollar-Seed-Finanzierung mit einer ziemlich illustren Investoren-Runde abgeschlossen…

Mit einigen der Investoren hatten wir bereits vor Y-Combinator Kontakt, aber vieles kam auch durch den Demo Day. Viele Investoren sind genau an dem Bereich sehr interessiert, weil sie wissen, dass hier eine Revolution im Gange ist und sie Teil davon sein wollen. Für uns war es wirklich wichtig, Investorinnen und Investoren an Bord zu haben, die unsere Mission vertreten und uns jetzt oder in Zukunft helfen können – sei es durch ihre Verbindungen oder durch spezielle Expertise. Wir haben auch bewusst darauf geachtet, Verbindungen in die USA, Asien und Europa zu bekommen, weil alle drei wichtige Märkte für uns sind.

Wie schätzt Du euren Kapitalbedarf in den kommenden Jahren ein? Was braucht Orbillion, um skalieren zu können?

Wir sind unersättlich! (lacht) Jede Firma, die einen Bio-Prozess von dieser Größenordnung aufbauen will, braucht viel Geld. Über kurz oder lang werden wir also die nächste Kapitalrunde brauchen. Das wichtigste ist, dass wir die Milestones bis dahin gut bewältigen. Das haben wir auch jetzt vor der Seed-Runde zeigen können. Wir konnten die Investorinnen und Investoren überzeugen, dass wir mit unserem Wissen schneller sind als andere. Sie waren beeindruckt. Und so wollen wir es auch in der nächsten Runde machen.

Was ist euer Zeitplan?

Wir haben natürlich sehr ambitionierte Pläne. Wir wollen unser erstes Produkt – Wagyu-Rind – 2023 am Markt haben. Bis Ende 2022 wollen wir die Pilot-Produktion starten. Deswegen sind wir jetzt dabei, unsere Produktion zu verstärken und den Preis hinunter zu bringen. Wenn wir dann wirklich den Preis ausreichend reduziert haben und bereit für die Pilot-Produktion sind, werden wir die nächste Fundraising-Runde starten.

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© Wirtschaftsagentur Wien | Karin Hackl

Wien hat sich längst einen Namen als pulsierende Kulturmetropole gemacht. Doch die Stadt kann mehr als historische Pracht und erstklassige Lebensqualität bieten: Mit der ViennaUP hat die Wirtschaftsagentur Wien über die letzten Jahre ein dynamisches, dezentrales Startup-Festival geschaffen, das junge Unternehmen aus aller Welt zusammenbringt und ihnen die Chance eröffnet, wertvolle Kontakte zu knüpfen. Letztes Jahr besuchten über 15.000 Teilnehmer:innen aus 90 Nationen das Startup-Festival (brutkasten berichtete).

ViennaUP setzt wieder auf Vielfalt

Die ViennaUP versteht sich als dezentrales Startup-Festival, das über mehrere Tage hinweg in ganz Wien stattfindet. Statt sich auf eine einzige Location zu beschränken, verteilen sich Pitches, Konferenzen, Workshops, Networking-Sessions und Panel-Diskussionen über unterschiedliche Veranstaltungsorte in der gesamten Stadt. Wer durch das bunte Programm streift, merkt schnell: Die Eventvielfalt ist groß – und genau darin liegt die besondere Stärke. Jede und jeder kann sich individuell das Passende aussuchen, um Kontakte zu knüpfen, sich inspirieren zu lassen oder schlicht neue Perspektiven zu gewinnen.

So unterschiedlich die Formate sind, so einheitlich ist das Ziel: Gründungsinteressierte, Startups, Investorinnen und Investoren, Talente sowie Kooperationspartner sollen zielgenau zusammenfinden und voneinander profitieren. Wien beweist damit einmal mehr, dass hier nicht nur Tradition, sondern vor allem ein kreatives, modernes Zukunftsdenken zu Hause ist.

„Minimist“ – KI-gestützte Effizienz für Secondhand-Shops

Ein Paradebeispiel für die internationale Anziehungskraft der ViennaUP ist Stephan Hofmann, Gründer des Wiener Startups Minimist. Geboren mit Wiener Wurzeln in Neuseeland, hat er bereits in Schweden und den USA gelebt, bevor er sich in Wien niederließ, um seine Geschäftsidee voranzutreiben. „Von Anfang an wollten wir nicht nur in Österreich präsent sein“, betont Hofmann im Gespräch mit brutkasten. „Wir haben internationale Kundinnen und Kunden im Blick und bauen ein global skalierbares Software-as-a-Service-Produkt auf.“

(c) Minimist

Doch was genau macht Minimist? Das Startup entwickelt eine KI-basierte Plattform, die besonders den Secondhand-Sektor revolutionieren will. Mithilfe intelligenter Bilderkennungstechnologie lassen sich Kleidungsstücke und andere Produkte automatisiert erkennen, kategorisieren und sogar textlich beschreiben. Dadurch sparen Verkäufer:innen – egal ob in Secondhand-Shops, Wohltätigkeitsorganisationen oder private Nutzer:innen auf Vinted & Co. – enorm viel Zeit (brutkasten berichtete).

Dass Wien hierfür eine solide Basis bietet, zeigten nicht zuletzt die Erfolge während seiner ersten Teilnahme an der ViennaUP. Gleich bei einem der Programmpunkte lernte Hofmann seinen ersten Business Angel, Sebastian Sessler, kennen, der gemeinsam mit weiteren Investor:innen in Minimist investierte. „Ich habe gepitcht, Leute waren interessiert, und plötzlich standen wir mitten in konkreten Gesprächen über eine Investition“, erinnert er sich.

Rückblick: Vom Entdecken zum Durchstarten

Der Grundstein dieser Erfolgsgeschichte wurde 2024 bei Events wie dem Inside-Out-Summit gelegt – einem der vielen Programmpunkte im Rahmen der ViennaUP. Dort hatte Minimist die Gelegenheit, sich zu präsentieren, während Investor:innen und Branchenexpert:innen gezielt nach vielversprechenden Ideen Ausschau hielten. Die „immer offene Tür“ ist laut Hofmann das größte Plus der ViennaUP. „Wenn man mit einer guten Geschichte anreist und bereit ist, mit möglichst vielen Menschen zu sprechen, entstehen fast immer spannende Gelegenheiten“, erklärt er.

Inzwischen ist Minimists Plattform live und verzeichnet erste Kund:innen, die damit ihre Artikel effizient online stellen. „Wir sind zwar ein österreichisches Unternehmen, aber wir denken von Tag eins global“, fasst Stephan zusammen. Erst Anfang April schloss sich zudem Uptraded-Founderin Anna Greil dem Startup als Co-Founderin an (brutkasten berichtete).

„Fermentful“ aus Lettland nutzte ViennaUP

Dass das Wiener Startup-Ökosystem längst nicht nur Wiener Startups begeistert, zeigt auch Anda Penka aus Riga, Co-Founderin von Fermentful. Das Unternehmen hat sich auf fermentierte Buchweizen-Drinks spezialisiert – eine gesunde, vegane und glutenfreie Alternative, die zugleich umweltfreundlich produziert wird. Ziel ist, das volle Potenzial der Buchweizenpflanze auszuschöpfen und ein nährstoffreiches Getränk zu kreieren, das in Lettland bereits sehr erfolgreich vertrieben wird. Mittlerweile ist Fermentful sogar in Billa-Plus-Filialen in ganz Österreich erhältlich – ein wichtiger Schritt, um den österreichischen Markt zu erschließen.

(c) Fermentful

Penka war Teil des Vienna Startup Package 2024 und nutzte diesen Aufenthalt, um das riesige Ökosystem kennenzulernen. „Letztes Jahr habe ich bei Impact Days in der Hofburg, den Coffee House Sessions, dem Connect Day sowie bei Lead Today. Shape Tomorrow mitgemacht. Es war toll, gleich an mehreren Orten und Formaten teilzunehmen.“ Dieses Jahr legt sie noch eine Schippe drauf: „Wir planen, beim INSIDE OUT Summit, dem CEE Innovation Forum und ‚Venture Built by HiQ Connect‘ dabei zu sein.

(c) Fermentful

Außerdem gibt es am Karlsplatz, der ViennaUP-Homebase, eine Fermentful-Präsentation und Verkostung. Diese findet am 12. Mai von 18 bis 20 Uhr statt. „Wir freuen uns, unsere Produkte diesmal in Wien vorzustellen und die großartige FoodTech-Community kennenzulernen“, erklärt Penka.


Tipp der Redaktion:

Die Homebase am Karlsplatz ist der zentrale Meeting-Spot von ViennaUP und bietet dir inmitten des pulsierenden Stadtlebens eine entspannte Networking-Oase. Unter schattigen Bäumen mit Blick auf die imposante Karlskirche kannst du hier neue Kontakte knüpfen und die Wiener Lebensart hautnah erleben. Zudem wird es in diesem Jahr auch wieder die beliebten Coffee House Session geben. Mehr darüber könnt ihr hier erfahren.

© Wirtschaftsagentur Wien | Philipp Lipiarski

Der Vienna Planet Fund Brunch

Nach dem erfolgreichen Debüt 2024 ist Minimist bei der ViennaUP 2025 nun als Role Model mit an Bord. Insbesondere beim Vienna Planet Fund Brunch – einem Programmteil, der von der Wirtschaftsagentur Wien initiiert wird – soll gezeigt werden, wie Startups mit Nachhaltigkeitsfokus erfolgreich agieren können. „Wir sprechen auf Panels darüber, wie sich Impact-Initiativen finanzieren lassen und welche Hürden es bei zirkulären Geschäftsmodellen gibt“, so Hofmann. „Wien ist dafür ideal: Die Stadt hat ein klares Bekenntnis zu nachhaltiger Innovation.“

Netzwerken leicht gemacht: So kann man die ViennaUP für sich nutzen

Sowohl Hofmann als auch Penka heben das dezentrale Konzept der ViennaUP als großen Vorteil hervor. „Man entdeckt dabei nicht nur die verschiedenen Schauplätze, sondern vor allem eine beeindruckende Vielfalt an Formaten“, sagt Penka. „Von Pitches über Workshops bis hin zu abendlichen Get-togethers ist für jede Phase eines jungen Unternehmens etwas dabei. Wer offen ist, sich einzubringen und mit möglichst vielen Leuten ins Gespräch zu kommen, kann enorm profitieren.“

Hofmann empfiehlt insbesondere, sich einen gut strukturierten Event-Kalender zu erstellen: „Vorab planen, wo man pitchen oder ausstellen will, und gezielt auf potenzielle Investor:innen oder Kooperationspartner:innen zugehen. Und noch ein Tipp vom Gründer: Eine Live-Demo – selbst eine kurze – kann den Unterschied machen. Was man visuell zeigt, bleibt länger in Erinnerung.“

Internationales Mindset trifft Wiener Charme

Als dezentrales, aber dennoch lockeres Festival bietet die ViennaUP eine Plattform, auf der Hightech- und Impact-Initiativen, AI-Startups, FoodTech-Unternehmen, Investoren und Corporates ohne steife Messestimmung zusammenkommen können. „Das ist nicht vergleichbar mit den riesigen Konferenzen wie Slush“, meint Stephan. „Die ViennaUP ist familärer, verteilt sich über mehrere Tage und mehrere Locations. Das hat den Vorteil, dass man nicht komplett erschöpft wird wie bei einer gigantischen Messe.“

Für Gründer:innen, die mit dem Gedanken spielen, Wien näher kennenzulernen, ist die ViennaUP ein idealer Einstieg. „Man spürt den Tatendrang förmlich in der Luft“, so Penka. „Ich freue mich vor allem darauf, unser Netzwerk zu festigen und neue Impulse für unsere Produktentwicklung einzusammeln.“

Jetzt über ViennaUP informieren und rechtzeitig Teilnahme planen

Egal, ob du gerade auf der Suche nach Investments, Business Angels, KooperationspartnerInnen oder einfach nach inspirierendem Austausch bist – die ViennaUP ist ein absolutes Must-Go-Event im europäischen Startup-Kalender. Plane jetzt rechtzeitig deine Teilnahme. Alle Infos dazu findest du hier.

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