03.01.2024

one2zero: Salzburg AG-Startup holt durchblicker-Gründer Reinhold Baudisch als Berater an Bord

Das Corporate-Startup der Salzburg AG one2zero trifft personelle Weichenstellungen. Der bisherige Co-Geschäftsführer Peter Hochleitner verlässt das Unternehmen. Zudem kommt durchblicker-Gründer Reinhold Baudisch als "Strategic Advisor" an Bord.
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One2Zero-Geschäftsführer Tobias Wiener, Reinhold Baudisch, Salzburg AG-CEO Michael Baminger | (c) Salzburg AG/Leo

One-Stop-Shop für die Energiewende – das ist die Idee des Startup “One2Zero”, das im Sommer 2022 von der Salzburg AG gelauncht wurde. Das Unternehmen bietet eine Reihe von Dienstleistungen an, die von der Energieberatung bis hin zur umfassenden Umsetzung erneuerbarer Energielösungen reichen. Unter anderem konnten dafür in der Vergangenheit namhafte Kunden, wie beispielsweise die österreichische Lebenshandelskette Hofer, gewonnen werden (brutkasten berichtete).

Umbau der Geschäftsführung

Nach der Startphase sollen “jetzt strategische und organisatorische Weichenstellungen” getroffen werden, um das Corporate-Startup am Markt zu positionieren, wie die Salzburg AG am Mittwoch bekannt gab. Konkret wurde die Geschäftsführung umgebaut. Die Geschäftsführung hat fortan alleinig Tobias Wiener inne. Sein bisheriger Co-Geschäftsführer Peter Hochleitner verlässt auf “eigenen Wunsch” das Corporate-Startup, wie ein Konzernsprecher der Salzburg AG gegenüber brutkasten bestätigt. Nähere Gründe für den Austritt werden allerdings nicht genannt.

Baudisch als neuer strategischer Berater für one2zero

Neben dem Umbau der Geschäftsführung holt One2Zero durchblicker.at-Gründer Reinhold Baudisch als “Strategic Advisor” an Bord. Konkret soll Baudisch das Unternehmen im Zuge der “strategischen Fokussierung” des Geschäftsmodells unterstützen.

“In den ersten 18 Monaten haben wir einiges erreicht und vieles gelernt. Auf diesen Erfahrungen aufbauend wollen wir Unklarheiten ausräumen, das Geschäftsmodell konkretisieren und den nächsten Entwicklungsschritt gehen: die One2Zero 2.0”, so Geschäftsführer Tobias Wiener.

Um welche “Unklarheiten” es sich handelt, wird allerdings nicht konkretisiert. Dazu heißt es in einer Aussendung lediglich: “Einige wesentliche Fragen zu Strategie, Steuerung und Organisation wurden damals nicht abschließend beantwortet.” Die strategische Fokussierung soll laut Salzburg AG bis Herbst abgeschlossen sein.

Baudisch als Pionier in der Startup-Szene

Baudisch gilt als Pionier in der heimischen Startup-Szene. Bereits 2009 gründete er gemeinsam mit Michael Doberer das Tarifvergleichsportal durchblicker.at. Nach dem Verkauf von durchblicker.at im Jahr 2022 hat sich Baudisch dazu entschlossen, sich verstärkt der Energiewende zu widmen.

Baudisch ist mittlerweile selbst als Startup Investor tätig und unter anderem Gesellschafter bei den zwei bekannten Wiener Startups froots und notarity. Im Oktober wurde bekannt, dass sich Baudisch als Gesellschafter beim niederösterreichischen Sensorik-Unternehmen LineMetrics beteiligt und dort fortan die Rolle des CEO ausübt (brutkasten berichtete).


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Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger verkündete heute den Ausstieg aus den Koalitionsverhandlungen | Screenshot: https://youtu.be/YhTQASb6eoM
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Das war’s. Die Dreier-Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und Neos sind Geschichte. Vielversprechend waren sie von Beginn an nicht – zu groß sind die Differenzen zwischen den drei Parteien. Doch der Zweckoptimismus gebot darauf zu hoffen, dass die Zweckehe es irgendwie schafft, den Zweck zu erfüllen. Und dieser Zweck ist zugegebenermaßen groß. Österreich, Europa, ja die ganze Welt sind bekanntermaßen mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Auf die muss nicht nur reagiert werden. Es braucht proaktive Reformen, um in der Zukunft mitspielen zu können.

Wie es weitergeht, wird sich in Kürze zeigen. Doch ob nun ÖVP und SPÖ es mit hauchdünner Mehrheit zu zweit versuchen, ob die Grünen doch noch an Bord geholt werden, ob die FPÖ wieder ins Spiel kommt oder es gar Neuwahlen gibt – fest steht: Die heimische Politik scheint den Herausforderungen unserer Zeit tatsächlich nicht gewachsen zu sein.

Trotz allem weiter wie bisher

Denn obwohl Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger in ihrer Rede zum Verhandlungs-Aus sehr sparsam mit konkreten Vorwürfen umging, gab sie doch einen tiefen Einblick, woran es krankt. Die alteingesessenen Parteien ÖVP und SPÖ, die Österreich mal gemeinsam, mal abwechselnd, durchgehend seit 1945 regieren, sind auch in der Wirtschaftskrise, der Klimakrise, der geopolitischen Krise und der Budgetkrise nicht dazu in der Lage, von längst überholten Dogmen abzugehen. Während die Welt brennt, bleiben klientelpolitische Artefakte, interne Machtkonstruktionen und uralte ideologische Maximen unangetastet.

Nun kann man gewiss konkrete Themen herausgreifen: eine SPÖ, die sich aus ideologischen Gründen bei notwendigen Maßnahmen für den Standort querstellt, eine ÖVP, die aus klientelpolitischen Gründen eine Entbürokratisierung verhindert. Man könnte hier einiges auflisten. Das Problem geht über diese konkreten Themen hinaus. Es sitzt tiefer. Wie Meinl-Reisinger umfassend in ihrer Rede ausführte, geht der Zeithorizont, in dem die Verhandler:innen von ÖVP und SPÖ denken, genau eine Legislaturperiode weit. Nicht das Wohl des Volkes, der Wirtschaft und des Staates, sondern das Gewinnen der nächsten Wahl ist das primäre Ziel. Dabei sollte es inzwischen als hinlänglich bewiesen gelten, dass weder das eine noch das andere auf diese Weise gelingt.

Wie Nokia, nur dass nichts Besseres nachkommt

Der Vergleich dieser Politik des Weitermachens wie bisher zu den vielzitierten Geschichten von Kodak und Nokia wurde bereits von anderen aufgestellt. Auch diese scheinbar völlig reformunfähige politische Kaste wird abgelöst werden, weil sie die Zeichen der Zeit nicht erkennt – obwohl diese so deutlich dastehen, dass man sich fragt, wie das überhaupt möglich ist. Doch was da stattdessen kommt (und die Wahl ja bereits gewonnen hat) ist nicht das bessere Produkt, so wie einst Digitalkamera und Smartphone bei Kodak und Nokia. Die aktuelle politische Alternative – nicht nur in Österreich – ist keine konstruktive, in die Zukunft gerichtete Kraft, sondern eine destruktive, in die Vergangenheit gerichtete.

Der Standort bräuchte dringend Impulse. Innovation müsste dringend mit aller Kraft gepusht werden. Die Entbürokratisierung müsste dringend vorangetrieben werden. Das alles müsste dringend nicht gegen, sondern im Einklang mit den Klimazielen passieren. Dazu bräuchte es dringend das Eingeständnis, dass sich wirklich etwas ändern muss. Das alles bleibt wohl im Konjunktiv stehen. Stattdessen geht es mit Vollgas weiter in den Abgrund.

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