09.07.2025
STARTUP FACES

Offline oder nicht: Machst du heuer Workation oder richtig Urlaub?

Wir haben Personen aus der Startup-Szene gefragt, ob sie dieses Jahr wirklich abschalten – oder ob Urlaub gar nichts für sie ist: Welche Pläne haben sie für den Sommer?
/artikel/offline-oder-nicht-machst-du-heuer-workation-oder-richtig-urlaub
l.n.r.: Eveline Steinberger, Constantin Wintoniak, Lisa Emmer, Tamás Petrovics, Maggie Childs, Michael Kowatschew

Dieser Text ist zuerst im brutkasten-Printmagazin von Juni 2025 “Neue Welten” erschienen. Eine Download-Möglichkeit des gesamten Magazins findet sich am Ende dieses Artikels.


Eveline Steinberger | Gründerin und Investorin

Ich gönne mir Urlaub ganz ohne Workation – einfach offline sein, neue Eindrücke sammeln und den Kopf frei bekommen. Am besten geht das an einem See oder am Meer. Das ist für mich der beste Nährboden für neue Ideen.

Eveline Steinberger | © Rafaela Pröll

Maggie Childs | Co-Founderin von paperwork.ai

A little bit of both – ich bin am entspanntesten, wenn ich täglich kurz bei meinem „Baby“ reinschauen kann. Eine Stunde E-Mails und Check-in, dann Strand, City oder Berg – das passt für mich am besten. Ganz offline geht’s selten, aber wenn was Dringendes ist, bin ich flexibel. Wichtig ist nur: Der Ort muss WLAN und möglichst guten Kaffee haben.

Maggie Childs | © Marcella Ruiz Cruz

Constantin Wintoniak | Co-Founder von fynk

Workation funktioniert für mich (leider) nicht. Wenn ich angefangen habe zu arbeiten, fällt es mir schwer, wieder aufzuhören und „abzuschalten“. Deshalb mache ich lieber richtig Urlaub – der Laptop ist aber für Notfälle meistens dabei.

Constantin Wintoniak | © brutkasten

Lisa Emmer | Ärztin und Gründerin von Hormonic

Früher, als ich noch angestellt war, war Urlaub für mich ein 120-prozentiges Abschalten – heute als Gründerin kann ich mich nicht mehr einfach eine Woche komplett ausklinken. Ich habe es zwar versucht, aber ich brauche trotzdem das Gefühl, dass ich auch im Urlaub mitbekomme, was gerade vor sich geht. Das Startup ist ein bisschen wie ein eigenes Baby, das ja gerade anfangs noch sehr viel Zuwendung und Zuneigung braucht.

Lisa Emmer | © Hormonic

Tamás Petrovics | Co-Founder und CEO von Xund

Als Gründer schafft man es leider wirklich selten, komplett abzuschalten – man ist mit einer Gehirnhälfte immer beim Unternehmen. Dennoch bin ich kein Fan von Workations und versuche, wenn ich im Urlaub bin, so weit wie möglich die Erholung in den Vordergrund zu stellen. Ich versuche dann einfach, jeden Tag eine Stunde zu timeboxen, in der ich auf wichtige Nachrichten antworte und mir einen Überblick verschaffe. Zum Glück haben wir aber mittlerweile ein super Team, sodass alles auch ohne mich gut funktioniert.

Tamás Petrovics | © brutkasten

Michael Kowatschew | Co-Founder von Heizma

Da wir als Unternehmen noch recht jung sind, fällt es mir schwer, komplett abzuschalten – meist bin ich auch unterwegs voll erreichbar und am Arbeiten. Das gehört in den ersten Jahren einfach dazu. Ende des Sommers heirate ich allerdings, und eine „Honeymoon-Workation“ könnte mich wohl den Kopf kosten. Ich hoffe also, zumindest dann wirklich ganz offline gehen zu können.

Michael Kowatschew | © brutkasten
Deine ungelesenen Artikel:
29.10.2025

Quantenelektronenoptik made in Austria: Das Haslinger Lab zoomt bis zum Atom

Einzelne Atome lassen sich mit moderner Elektronenmikroskopie zwar schon seit langer Zeit abbilden. Doch ihre Quanteneigenschaften, insbesondere der Spin, können bislang nicht direkt beobachtet werden. Die Forschungsgruppe um Professor Philipp Haslinger an der TU Wien arbeitet daran, das zu ändern – mit dem Ziel, eine Art „Magnetresonanztomografie im Nanomaßstab“ zu entwickeln, die Spin-Informationen sichtbar macht. Die dafür notwendigen Technologien finden sich auch auf der "Innovation Map" der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
/artikel/quantenelektronenoptik-made-in-austria-das-haslinger-lab-zoomt-bis-zum-atom
29.10.2025

Quantenelektronenoptik made in Austria: Das Haslinger Lab zoomt bis zum Atom

Einzelne Atome lassen sich mit moderner Elektronenmikroskopie zwar schon seit langer Zeit abbilden. Doch ihre Quanteneigenschaften, insbesondere der Spin, können bislang nicht direkt beobachtet werden. Die Forschungsgruppe um Professor Philipp Haslinger an der TU Wien arbeitet daran, das zu ändern – mit dem Ziel, eine Art „Magnetresonanztomografie im Nanomaßstab“ zu entwickeln, die Spin-Informationen sichtbar macht. Die dafür notwendigen Technologien finden sich auch auf der "Innovation Map" der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
/artikel/quantenelektronenoptik-made-in-austria-das-haslinger-lab-zoomt-bis-zum-atom
vl.: Michael Seifner, Antonín Jaroš und Philipp Haslinger | Foto: Philipp Haslinger
vl.: Michael Seifner, Antonín Jaroš und Philipp Haslinger | Foto: Philipp Haslinger

0,045 Nanometer – das ist aktuell die Auflösungsgrenze der leistungsstärksten Transmissionselektronenmikroskope. Ein großes Virus mit bis zu 150 Nanometern Durchmesser kann man damit schon recht gut erkennen, aber wenn es um die Untersuchung von einem DNA-Strang mit rund 2,5 Nanometer Durchmesser geht, sieht man nicht mehr viel – und das obwohl man im Prinzip einzelne Atome mit etwa 0,1 Nanometer Durchmesser sehen kann. Das Problem ist, dass der Elektronenstrahl die biologischen Bindungen, die die Atome zusammenhalten, zerstört.

Zukunftstechnologie Quantenoptik

Hier kommen der TU-Wien-Professor Philipp Haslinger und sein Team ins Spiel. „Mit klassischer Elektronenmikroskopie stößt man irgendwann an die Grenzen. Zudem werden organische Samples wie etwa Viren durch die Elektronenstrahlen zerstört“, erklärt Haslinger im Gespräch mit brutkasten. Seine Antwort: Quantenoptik – übrigens eine von 105 Zukunftstechnologien, die sich auf der neuen Innovation Map der WKÖ finden.

Genauer und „zerstörungsfrei“

Konkret ist es Quantenelektronenoptik, an der Haslinger und sein Team arbeiten. Dabei kombinieren sie zwei Technologien: Das Elektronenmikroskop (konkret: Transmissionselektronenmikroskopie) und die Spinresonanzspektroskopie, die aus der Magnetresonanztomografie (MRT) bekannt ist. “MRT ist eine nicht-invasive, also zerstörungsfreie Methode“, erläutert Haslinger. „Unsere Vision ist es, diese Idee auf die Nanowelt zu übertragen und damit kleinste Objekte sichtbar zu machen. Damit könnte man beispielsweise Protein-Strukturen auslesen, ohne sie zu beschädigen.“

Ungeahnte Möglichkeiten

Das ist aber nur eine von vielen potenziellen Anwendungsmöglichkeiten. Auch für die Materialforschung oder Energiespeichertechnologien könnte die Methode neue Perspektiven eröffnen. „Wir wissen heute noch gar nicht, welche Türen sich damit öffnen werden“, sagt Haslinger. „Im Grunde verleihen wir der Elektronenmikroskopie eine neue Charakterisierungmöglichkeit, eine neue Farbe. Sie liefert dann Informationen, die bisher unsichtbar waren. Das kann zu vielen neuen Erkenntnissen führen.“

Es sei vergleichbar mit dem Erkenntnisgewinn, den MRT gegenüber klassischer Computertomografie auf Röntgenbasis bringe: „Man sieht Dinge, die man vorher nicht gesehen hat“, so Haslinger, „als der erste Computer gebaut wurde, war auch noch nicht klar, dass einmal das Internet und später Künstliche Intelligenz folgen würden.“

„Können schon jetzt Dinge machen, die vorher nicht möglich waren“

Noch ist die Forschungsgruppe aber nicht am Ziel. „Mit unserem Prototypen können wir schon jetzt Dinge machen, die vorher nicht möglich waren, etwa die quantenmechanischen Eigenschaften von mikroskopischen Objekten mit dem Elektronenstrahl vermessen“, sagt der Forscher. Die angestrebte atomare Auflösung habe man aber noch nicht erreicht. Dafür brauche es weitere Prototypen, für die erst kürzlich unter anderem eine Förderung im Rahmen des Programms „Transfer.Science to Spin-off“ der „Christian Doppler Forschungsgesellschaft“ eingeworben wurde – brutkasten berichtete.

Antonín Jaroš am Prototyp im Labor der Forschungsgruppe | Foto: Philipp Haslinger

Diese Förderung schaffe Raum dafür, weiterzuforschen und gleichzeitig bereits an einer Spin-off-Ausgründung zu arbeiten, sagt Haslinger. Denn er forscht nicht alleine, sondern mit einem starken Team: Antonín Jaroš (PhD-Student) und Michael Seifner (PostDoc) sollen weiter die Möglichkeit haben, auch wissenschaftlich auf hohem Niveau zu arbeiten. Dennoch soll bereits in zwei bis drei Jahren gegründet werden – hierbei wird Haslingers Team auch mit den neu geschaffenen Spin-off-Strukturen innerhalb der TU Wien, zu denen unter anderem Noctua Science Ventures (brutkasten berichtete) zählt, unterstützt.

Mikroskopie als Milliardenmarkt

Und für die Zukunft gibt es durchaus große Pläne. „Elektronenmikroskopie ist ein Milliarden-Dollar-Markt mit weltweit zehntausenden Geräten – jedes große Krankenhaus, wie zum Beispiel das Wiener AKH, hat so ein Gerät“, sagt Haslinger. Und er gehe davon aus, dass die von seinem Team entwickelte Technologie in Zukunft neue Anwendungen in dem Bereich ermöglichen wird. „Es gibt jetzt schon mehrere Gruppen, die unser Produkt für die Forschung haben wollen“, so der Wissenschaftler.

Mit dem nächsten Prototypen werde man dann bereits erste Kooperationen umsetzen können. Und in weiterer Folge soll in einigen Jahren der Rollout der Technologie folgen. Ob man dann selber die Technologie herstellen werde, oder Lizenzen an Partner vergeben werde, sei aktuell aber noch nicht klar, so Haslinger. „Erst einmal müssen wir sehen, wie gut die nächsten Prototypen wirklich funktionieren und wie groß das Interesse dann tatsächlich ist.“


Entdecke die Innovation Map

Die Forschung von Philipp Haslinger und seinem Team steht exemplarisch für die Innovationskraft, die an Österreichs Universitäten steckt – und dafür, wie wissenschaftliche Erkenntnisse Schritt für Schritt ihren Weg in die Anwendung finden. Technologien wie die Quantenelektronenoptik zeigen, dass der nächste große Durchbruch oft dort entsteht, wo Grundlagenforschung auf Unternehmergeist trifft.

Wer mehr solcher Zukunftsprojekte kennenlernen möchte – von neuen Energiespeicherlösungen über MedTech-Innovationen bis zu Quantentechnologien – findet auf der „Innovation Map“ der Wirtschaftskammer Österreich einen Überblick über mehr als 100 Forschungs- und Entwicklungsvorhaben. Die interaktive Plattform macht sichtbar, wo bereits heute an der Zukunft gearbeitet wird – und lädt dazu ein, selbst einzutauchen in die Welt der Innovation.

👉 Jetzt entdecken, welche Technologien Österreichs Innovationslandschaft prägen: innovationmap.at

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Offline oder nicht: Machst du heuer Workation oder richtig Urlaub?

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Offline oder nicht: Machst du heuer Workation oder richtig Urlaub?

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Offline oder nicht: Machst du heuer Workation oder richtig Urlaub?

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Offline oder nicht: Machst du heuer Workation oder richtig Urlaub?

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Offline oder nicht: Machst du heuer Workation oder richtig Urlaub?

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Offline oder nicht: Machst du heuer Workation oder richtig Urlaub?

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Offline oder nicht: Machst du heuer Workation oder richtig Urlaub?

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Offline oder nicht: Machst du heuer Workation oder richtig Urlaub?

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Offline oder nicht: Machst du heuer Workation oder richtig Urlaub?