10.09.2015

Österreichs nächster Exit: Flohmarkt-App Shpock geht an Medienkonzern Schibsted

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Nachdem erst kürzlich das oberösterreichische Startup Runtastic rund um CEO Florian Gschwandtner mit dem Verkauf an Adidas Schlagzeilen schrieb, nun die nächste Übernahme eines Startups aus Österreich.

Die Flohmarkt-App Shpock geht an den norwegischen Medienkonzert Schibsted. Über die Unternehmensbewertung wurde stillschweigen vereinbart. Shpock hatte erst kürzlich mit einem User-Rekord für Aufmerksamkeit gesorgt: Über 10 Millionen Nutzer verwenden die App der beiden Gründer Katharina Klausberger und Armin Strbac bereits.

Das Konzept: Direkt am Smartphone spielt sich das gesamte Flohmarkt-Geschehen ab. Angebote in der Nähe werden dem Nutzer von Shpock mit Foto und Preis angezeigt. Der Preis ist dabei durchaus diskutabel: Man kann mit dem Käufer direkt in der App in Kontakt treten und ein Gegenangebot machen. Einigt man sich, machen Käufer und Verkäufer einen Übergabetermin aus.

Im September 2012 launchten Klausberger und Strbac ihre Flohmarkt-App, nachdem sie zuerst finderly, ein Vergleichsportal für Elektronikartikel, starteten.

(c) shpock: Die beiden Gründer der Flohmarkt-App: Armin Strbac und Katharina Klausberger

Dabei erinnert sich Klausberger an Anfang 2013, als die Erfolgsgeschichte der Flohmarkt-App auf wackeligen Beinen stand: „Wir hatten zu dieser Zeit nur sehr limitierte Ressourcen zur Verfügung und mussten den Fokus auf ein Produkt legen.“ Man entschied sich, den Fokus auf das “Nebenprojekt” Shpock zu setzen. Mit Erfolg. „Zu sehen, wie das kleine Team von damals zusammengehalten und gemeinsam für die Vision von Shpock gekämpft hat, ist eine der schönsten Erinnerungen, die ich habe“, so Strbac heute.

Das neue Konzept schlug von Anfang an ein: Schon nach den ersten elf Monaten verzeichnete die App über eine Million Downloads. Shpock bedeutet übrigens “SHop in your POCKet”. Scannt man die Gegenstände, die man kaufen kann, bemerkt man, dass nicht nur das reine Flohmarkt-Herz beglückt wird: Von Vintage-Fahrrädern zu technischen Geräten, Brautkleidern (tatsächlich!) oder künstlerisch gestalteten Hirsch-Geweihen ist alles dabei. Wer nicht länger einkaufen möchte, kann überdies in der App schnell die Perspektive wechseln. Innerhalb von nur wenigen Sekunden kann man selbst Gegenstände einstellen und verkaufen – und das kostenlos. Inzwischen kaufen und verkaufen bereits mehr als 10 Millionen Menschen ungenutzte Dinge, im Wert von über 2,5 Milliarden Euro ihre Sachen über die App.

Heute verkündeten Schibsted Classifieds Media und das Shpock-Team nun die Übernahme: Der Medienkonzern hält ab sofort 91 Prozent am österreichischen Startup. Die Gründer und das Team bleiben allerdings an Board und wollen das Unternehmen weiter aktiv mitgestalten. „Dieser Deal ermöglicht uns nicht nur mit Shpock weiterhin Arbeit auf Weltklasse-Niveau zu leisten, sondern das Produkt auch von Wien aus in die Welt hinauszutragen“, meinen die beiden Gründer zur Übernahme.

Fast wenig überraschend ist der Name jenes Business Angels, der innerhalb weniger Wochen zwei seiner Portfolio-Startups erfolgreich durch den Verkauf geführt hat: Johann “Hansi” Hansmann.

Der Erfolgsfaktor? Die Menschen dahinter. „Das klingt kitschig, ist aber die Wahrheit“, so Klausberger, denn „ohne den Einsatz des Teams wären wir nicht dort, wo wir jetzt sind und Shpock würde sich nicht so deutlich von der Konkurrenz abheben“. Momentan besteht die Shpock-Crew in der Wiener Zentrale aus mehr als 45 Personen aus 14 verschiedenen Nationen. Bald werden es mehr sein.

Quelle, ein anderer Brutkasten-Artikel über Spock

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Das Team von No Border
Foto: Sven Thomann, 9.10.2024, Rapperswil (SG): Fabian Richter, Gilles Roulin, Ralph Weber und David Niederhofer haben zusammen die Firma No Border Schweiz gegruendet.

Fabian Richter und Daniel Niederhofer gründeten 2020 das Startup No Border E-Commerce und bieten seither Firmen ein Fulfillment-Service und die entsprechende Lagerlogistik an. In Ortenburg bei Passau betreiben sie ihr Logstikzentrum – brutkasten berichtete.

Wie das Startup nun bekannt gab, expandiert No Border in die Schweiz und gründete dafür eine eigene Gesellschaft. Im Zuge der Expansion konnte das Unternehmen die beiden ehemaligen Skiweltcup-Profis Gilles Roulin und Ralph Weber für sich gewinnen, die künftig operativ No Border Schweiz leiten werden. Roulin und Weber sind auch an der in der Schweiz ansässigen Gesellschaft beteiligt, wie No-Border-Gründer Fabian Richter gegenüber brutkasten bestätigt.

Von der Piste in die Wirtschaft

Ralph Weber, der im Februar 2024 vor der Weltcup-Abfahrt seinen Rücktritt bekannt gab, beschreibt seinen Übergang: „Der Abschied fiel mir schwer, denn mein bisheriges Leben war zu 100 Prozent auf den Sport ausgerichtet. Für die meisten Profi-Sportler ist es nicht leicht, sich neu zu orientieren. Umso mehr freut es mich, nun gemeinsam mit Gilles mit No Border ein neues Ziel vor Augen zu haben.” 

Gilles Roulin, der ebenfalls im letzten Frühling seinen Rücktritt vom Spitzensport bekannt gab, ist gespannt: „Der Einstieg in das Unternehmertum ist aufregend. Unser Konzept bietet zahlreiche Lösungen für bestehende Probleme im Handel und ich freue mich, gemeinsam mit Ralph diese neue Herausforderung anzunehmen.”

Cross-Border Fulfillment in die Schweiz

Mit der Expansion in die Schweiz bieten die Unternehmer ein Fulfillment, das sich auf die Lagerung und den Versand von Produkten aus dem Online-Handel spezialisiert. Das Angebot von No Border richtet sich an Händler aller Grössen und Tätigkeitsbereiche. Zu den Kunden zählen bekannte Unternehmen wie der österreichische Getränkehersteller Pfanner oder der deutsche Blumenhändler Blume2000.

Mit der Gründung der Schweizer Gesellschaft deckt No Border nun den gesamte DACH-Raum ab. Der Standort Schweiz soll es Händlern ermöglichen, Produkte zu Inlandskonditionen über Grenzen hinweg zu versenden. Für die Kunden soll dies Versandkosten und Lieferzeiten reduzieren.

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