20.04.2017

Österreichisches Startup „Cleen Energy“ geht an die Wiener Börse

„Heimisches Startup geht an die Börse“ – eine derartige Schlagzeile gab es in Österreich schon des längerem nicht mehr zu hören. Nun ist es wieder so weit. Donnerstag der 20. April 2017 ist ein geschichtsträchtiger Tag für das Energie-Unternehmen „Cleen Energy“, denn es ist der erste Handelstag an der Wiener Börse.
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14 Monate hat es gedauert, bis Cleen Energy offiziell den Sprung zur Börsennotierung geschafft hat. (c) imaginer.at

Die Wiener Börse verzeichnet einen Neuzugang im geregelten Markt. Es ist der erste Handelstag für das Unternehmen „Cleen Energy“ im Segment „standard market“. Cleen Energy ist auf LED-Beleuchtungslösungen spezialisiert und ab sofort ist die Wiener Börse exklusiver Handelsplatz für die Aktien der Firma mit Hauptsitz in St. Margareten im Burgenland.


Gegründet wurde Cleen Energy im Jahr 2014 und zählt bereits jetzt zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen im Bereich nachhaltiger Energieeffizienzmaßnahmen im deutschsprachigen Raum. Im ersten Halbjahr 2016 machte das Unternehmen 3,5 Millionen Euro Umsatz. Im Jahr 2015, laut Jahresabschluss sogar einen Gewinn von 265.000 Euro.


Handel um 13.30 möglich

Preisbildung und Handel der Aktien sind einmal täglich in der Mittagsauktion gegen 13.30 Uhr möglich. „Um auch in Zukunft wachsen zu können und für eine Kapitalaufnahme vorbereitet zu sein, haben wir den Weg an die Heimatbörse beschritten. Die Wiener Börse hat uns in dieser Zeit als sehr serviceorientierter Partner begleitet“, sagt Lukas Scherzenlehner, Vorstand von Cleen Energy. 14 Monate hat es gedauert, bis der Börsengang offiziell „durch war“. 80 Prozent der Aktien befinden sich in der Hand der Gründer:

  • Erwin Stickler – 54 Prozent
  • Lukas Scherzenlehner – 25 Prozent
  • Alfred Luger (Runtastic-Co-Founder) – 4 Prozent
  • Streubesitz – 15,8 Prozent
Redaktionstipps

“Wie geil ist das denn”

Die Gründer Erwin Stricker und Lukas Scherzenlehner

„Die Cleen Energy setzt ganz klar aufs richtige Pferd. Welcher Unternehmer würde nicht sofort 80 Prozent seiner Stromkosten einsparen wollen. Der weltweite Energieverbrauch steigt kontinuierlich, da bedarf es dringendst solcher Unternehmen. Cleen Energy ist mein 32. Startup im Portfolio. Sie unterscheiden sich dahingehend von den anderen, dass sie Profit machen – und das bereits nach zwei Jahren. Wie geil ist das denn“, sagt Investor Michael Altrichter.

Anwendungsbeispiel „Merkur“

„Die Rewe Gruppe zählt zu unseren Lieblingskunden“, sagt Scherzenlehner. Das Unternehmen unterstützt, die der Gruppe angehörenden Supermärkte wie Merkur, Billa oder Penny bei der optimalen Beleuchtung ihrer Produkte. Fleisch braucht beispielsweise eine andere Beleuchtung als Brot. Innerhalb von 10 Jahren spare man bei einer einzigen Filiale mehr als 162.000 Euro ein, erklärt Scherzlehner weiters. Neben der Rewe Gruppe zählen „Schärf Coffeeshop“, „Paletten Logistik Winter“, „DS Smith“ und „Frankstahl“ zu den Kunden der Burgenländer. Auch auf der Parnterseite finden sich mit Philips, OMV und UniCredit sehr prominente Namen.

Über Cleen Energy

Energie sparen mittels Umrüstung auf effiziente LED-Beleuchtungstechnik – so lautet das Konzept von Cleen Energy. Das Unternehmen hilft Kunden, deren Energiekosten wie Strom und Gas zu senken. “Maximale Energie durch individuelle Beratung, technische Planung und eigenhändige Abwicklung – das sind die Pfeiler unsere Geschäftsmodells”, sagt Scherzenlehner. Unternehmensangaben zufolge, kann Cleen Energy dazu beitragen, bis zu 80 Prozent der Stromkosten einzusparen.

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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