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Österreichische Startups setzen nur sehr selten auf geschützte Patente. Nur 2 Prozent haben derzeit ein Patent angemeldet und nur 6 Prozent eine Marke schützen lassen. “Das ist schockierend wenig”, schreibt das österreichische Patentamt, das dafür 7.000 Startups aus Österreich untersuchen ließ. Allerdings: Im Vergleich zu mittelständischen Unternehmen in der EU melden heimische Startups sogar recht oft ein Patent an: Die Nutzungsintensität von Patenten liegt bei KMU in der EU laut Europäischem Patentamt bei 0,9 Prozent – bei Großunternehmen sind es 17,8 Prozent.
Patente führen zu langlebigeren Startups
Das österreichische Patentamt mahnt, dass ein fehlender Schutz von Marke und Technologie Folgen haben kann. Startups können so schnell vom “Firstmover zum Follower” werden, wenn andere Firmen Technologie oder Marke verwenden oder gar einen ähnlichen Namen schützen lassen. Zudem zeige die Studie einen Zusammenhang zwischen Patentschutz und Überlebenschance als junge Firma: “Die Überlebenschance ist deutlich höher bei Firmen, die sich ordentlich und rechtzeitig um ihre Patente und Marken kümmern”, sagt Patentamtspräsidentin Mariana Karepova. Die Studie habe gezeigt, dass von jenen Startups, die ihre Ideen mit Marken und Patenten geschützt haben, 78 % die ersten fünf Jahre überleben. Bei Startups ohne IP-Rechte sind es nur 65 %. Die Studie habe außerdem gezeigt, dass eine möglichst frühe Anmeldung bei der Gründung oder im ersten Jahr ebenfalls zu höheren Überlebensraten führen.
2020 wurden mehr Patente angemeldet
Trotz Coronakrise sind die Patentanmeldungen im Vorjahr in Österreich gestiegen. 2.737 Erfindungen wurden 2020 angemeldet, aus denen mehr als 1.000 Patente wurden: “„Aus jeder zweiten Anmeldung, sagt die Statistik, wird auch tatsächlich ein Patent”, so Karepova im Rahmen der Jaresbilanz-Präsentation. Im Bundesländer-Ranking führt wiederholt Oberösterreich mit 638 Anmeldungen, gefolgt von der Steiermark (522) und Wien (436). Das Unternehmen mit den meisten Anmeldungen ist wieder AVL List (180), gefolgt von Julius Blum und Zumtobel Lightning. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler sieht bei den Anmeldungen einen klaren Trend zum Klimaschutz: “Bei Gebäudetechnologien, klimaschonenden Verkehrstechnologien und Abwasserklärung und -recycling liegt Österreichweit über dem EU-Schnitt”.