08.07.2025
EY AI BAROMETER

Österreich bei KI-Akzeptanz Schlusslicht im Europa-Vergleich

Für das EY European AI Barometer 2025 wurden Personen in mehreren europäischen Ländern befragt. Österreich sticht dabei durch besonders große Skepsis heraus.
/artikel/oesterreich-bei-ki-akzeptanz-schlusslicht-im-europa-vergleich
(c) Adobe Stock / AI generated
(c) Adobe Stock / AI generated

Dass Künstliche Intelligenz – insbesondere generative KI – eine weitere technologische Revolution darstellt, die den Alltag der Menschen nachhaltig verändert, steht mittlerweile für die meisten außer Frage. Entsprechend steigert sich auch die Akzeptanz für die Technologie. Das zeigt auch der EY European AI Barometer 2025, für den fast 5.000 Arbeitnehmer:innen in neun europäischen Ländern (Deutschland, Schweiz, Österreich, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Belgien und Niederlande), darunter 500 in Österreich, befragt wurden.

16 Prozent in Österreich sehe KI negativ

Demnach sehen aktuell 70 Prozent der Befragten in Europa KI sehr oder eher positiv – vergangenes Jahr waren es noch 63 Prozent. In der Länderstatistik zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede. Während die Schweiz mit einem Anteil von 76 Prozent 2025 hier ganz oben steht, findet sich Österreich mit einem Anteil von 64 Prozent (2024: 52 Prozent) ganz unten in der Liste der Länder in der Studie. Zu 20 Prozent Personen mit neutraler Einstellung gegenüber Künstlicher Intelligenz kommen hierzulande 16 Prozent mit einer eher oder sehr negativen Einstellung hinzu – ein deutlicher Höchstwert im Vergleich mit den anderen Ländern. In Spanien sind es etwa nur fünf Prozent.

Zu tun haben könnte diese vergleichsweise geringere Akzeptanz mit einem weiteren Wert, bei dem Österreich (in diesem Fall gemeinsam mit Frankreich) das Schlusslicht bildet: der KI-Nutzung. 73 Prozent der Befragten hierzulande haben demnach mit KI-Anwendungen wie ChatGPT nach eigenen Angaben schon einmal „zu tun gehabt“ bzw. diese aktiv genutzt (2024: 69 Prozent). In der Schweiz liegt dieser Wert bei 85 Prozent.

Österreich am restriktivsten bei KI am Arbeitsplatz

Über dem Europa-Schnitt liegt Österreich beim Anteil jener, die KI-Anwendungen nur privat genutzt haben (37 Prozent / Europa: 34 Prozent), deutlich unter dem Schnitt dagegen bei jenen, die diese nur oder auch beruflich genutzt haben (36 zu 44 Prozent). Das verwundert nicht, wenn man die Ergebnisse eines weiteren Fragesets betrachtet: Während europaweit 32 Prozent der Befragten KI-Tools beim Arbeitgeber ohne Einschränkungen nutzen dürfen, sind es in Österreich nur 20 Prozent. Weitere 36 Prozent dürfen hierzulande im Job KI-Tools mit Einschränkung nutzen (Europa: 35 Prozent). Auch hier gibt es aber eine deutliche Steigerung zu 2024: Im Vorjahr durfte nur knapp jede:r siebte Österreicher:in KI am Arbeitsplatz uneingeschränkt verwenden (15 Prozent), für etwas weniger als ein Drittel (31 Prozent) waren KI-Applikationen verboten.

Österreicher:innen am häufigsten mit schlechten KI-Erfahrungen

Und in noch einer weiteren Statistik, die einen Zusammenhang mit dem vergleichsweise niedrigen Akzeptanzwert haben könnte, steht Österreich ganz unten im Europa-Vergleich: bei der Beurteilung der Erfahrungen mit KI. 21 Prozent haben hierzulande demnach ausnahmslos oder eher negative Erfahrungen gemacht – in Portugal, das sich auf dieser Liste ganz oben findet, liegt der Wert bei 10 Prozent. Auch in Österreich überwiegen die eher oder ausschließlich positiven Erfahrungen aber somit mit 79 Prozent sehr deutlich.

EY-Partnerin Zach: „noch am Ende des Ländervergleichs, doch die Dynamik stimmt“

Susanne Zach, AI & Data Lead Partnerin bei EY Österreich, sieht Österreichs Schlusslicht-Position aufgrund der Verbesserung zum Vorjahr nicht so tragisch und gibt sich optimistisch: „Österreich liegt zwar aktuell noch am Ende des Ländervergleichs, doch die Dynamik stimmt: Die Akzeptanz wächst, die Nutzung steigt, und die Erfahrungen sind überwiegend positiv. Das ist eine starke Basis, auf der wir aufbauen können – wenn Unternehmen jetzt gezielt in Kompetenzaufbau und Anwendung investieren, kann Österreich vom Nachzügler zum Vorreiter werden.“

Erwartung, dass Unternehmen wegen KI weniger Personal brauchen, in Österreich am geringsten

Was die zukünftigen Implikationen von KI betrifft, sind die österreichischen Befragten im Europa-Vergleich jedoch ebenfalls zurückhaltender. Nur in Frankreich ist der Anteil der Personen, die glauben, dass Künstliche Intelligenz keine Auswirkung auf ihre Arbeit haben wird, mit 42 Prozent höher als in Österreich mit 40 Prozent. Und bei der Frage, ob man glaube, dass KI dazu führen werde, dass Unternehmen weniger Personal benötigen, liegt Österreich mit 66 Prozent „Ja, definitiv“- und „eher ja“-Angaben abermals europaweit ganz unten.

Zufriedenheit mit KI-Schulungen durch Arbeitgeber:innen in Österreich am niedrigsten

Ob da Schulungen helfen? Nur in Portugal geben jedenfalls mit 47 Prozent weniger Befragte als in Österreich (48 Prozent) an, sich im Bereich KI beruflich oder privat (oder in beiden Bereichen) weiterzubilden. Und bei der Zufriedenheit mit dem KI-Weiterbildungsangebot durch Arbeitgeber:innen liegt Österreich mit 19 Prozent abermals ganz hinten (Europa-Schnitt: 24 Prozent). Führungskräfte sehen das übrigens anders: 47 Prozent der befragten österreichischen Führungskräfte geben an, dass ihre Teammitglieder ausreichend Schulungsmöglichkeiten bekommen, um effektiv mit KI zu arbeiten (Europa: 53 Prozent).

Österreicher:innen glauben tendenziell nicht, dass KI die Produktivität des Managements steigert

Auch bei der Produktivitätssteigerung gibt es eine deutliche Diskrepanz zwischen Mitarbeitenden und der Führungsebene: 47 Prozent des Managements (Europa: 57 Prozent) geben an, dass KI die Produktivität des Teams steigert, aber nur knapp 19 Prozent der Mitarbeitenden (Europa: 32 Prozent) glauben, dass KI die Produktivität des Managements steigert.

Deine ungelesenen Artikel:
vor 16 Stunden

Hololight holt 10 Mio. Euro: Innsbrucker „Netflix für XR“ will weltweit expandieren

Das Innsbrucker Scaleup Hololight erhält für seine XR-Pixel-Streaming-Technologie erneut frisches Kapital.
/artikel/hololight-holt-10-mio-euro-innsbrucker-netflix-fuer-xr-will-weltweit-expandieren
vor 16 Stunden

Hololight holt 10 Mio. Euro: Innsbrucker „Netflix für XR“ will weltweit expandieren

Das Innsbrucker Scaleup Hololight erhält für seine XR-Pixel-Streaming-Technologie erneut frisches Kapital.
/artikel/hololight-holt-10-mio-euro-innsbrucker-netflix-fuer-xr-will-weltweit-expandieren
Das Kernteam von © Hololight (l.n.r.): Susanne Haspinger, Florian Haspinger, Alexander Werlberger, Luis Bollinger

In den vergangenen Jahren machte das Innsbrucker Unternehmen mit einigen Investment-Runden auf sich aufmerksam. 2019 schloss es eine vier Millionen Euro schwere Series-A-Runde ab, 2021 folgte eine Finanzierung über 5,3 Millionen Euro. Zuletzt verkündete das Startup im November 2023 seine Series-B-Kapitalrunde über 11,4 Millionen Euro.

Das 2015 gegründete Scaleup Hololight bildet eine technische Brücke zwischen XR-Anwendungen und XR-Geräten. Damit möchte es eine der Herausforderungen im Bereich AR/VR lösen – das Streaming leistungsstarker Anwendungen direkt auf Geräte, ohne dass es dabei zu Leistungsverlusten kommt.

Zwei Jahre nach der letzten Finanzierungsrunde konnte Hololight nun erneut frisches Kapital an Land ziehen – diesmal in Höhe von zehn Millionen Euro. Damit soll die XR-Pixel-Streaming-Technologie weltweit skaliert werden.

Warum die Runde in Summe kleiner ausfällt als die letzte Finanzierungsrunde, wurde auf Anfrage des brutkasten noch nicht beantwortet.

Globaler Vertrieb geplant

Den Lead bei der aktuellen Finanzierungsrunde übernimmt der Europäische Wachstumsfonds Cipio Partners. Der Fonds investiert üblicherweise in europäische Technologieunternehmen in der Wachstumsphase mit einem Jahresumsatz zwischen zehn und 50 Millionen Euro und tätigt dabei Erstinvestitionen in Höhe von fünf bis 15 Millionen Euro – so auch in diesem Fall. Auch die bisherigen Investoren Bayern Kapital, Direttissima Growth Partners, EnBW New Ventures und Future Energy Ventures bleiben an Bord.

Mit dem frischen Kapital will Hololight seine Produkte weltweit vertreiben und „seine Vision vorantreiben, XR-Pixel-Streaming für den gesamten AR/VR-Markt verfügbar zu machen“, wie es in einer Presseaussendung heißt.

„Hololights einzigartige XR-Pixel-Streaming Technologie öffnet die breite Anwendung von AR/VR in der Industrie und in Zukunft auch für Konsumenten. Mit dem Investment kann Hololight nicht nur sein bestehendes Geschäft weiter skalieren, sondern auch seine neuste Innovation, Hololight Stream Runtime, weltweit vermarkten”, sagt Ansgar Kirchheim, Partner bei Cipio Partners. 

Pixel-Streaming

Das neueste Produkt im Portfolio ist, wie oben bereits erwähnt, Hololight Stream Runtime. Damit sollen Unternehmen laut Produktversprechen „jede OpenXR-kompatible App mit nur einem Klick streamen“ können. Streaming-Erlebnisse sollen so deutlich einfacher zugänglich werden. Hololight stelle XR so bereit, „wie Netflix Filme bereitstellt“, behauptet CEO und Co-Founder Florian Haspinger.

Die zugrunde liegende Technologie, das sogenannte Pixel-Streaming, ermöglicht es Unternehmen, AR/VR-Anwendungen in größerem Umfang zu nutzen. Sie erlaubt es, „Applikationen von zentralen Servern ohne Performanceverlust direkt auf AR- und VR-Brillen zu streamen – unabhängig vom Endgerät und mit höchster Datensicherheit“, verspricht das Scaleup.

Mit dieser Technologie konnte Hololight bereits mehr als 150 internationale Kunden und Partner gewinnen, darunter große Namen wie NVIDIA, Qualcomm, Snap und Meta.

Das „nächste Level“

„Wir sind überzeugt: XR Pixel-Streaming wird sich weltweit als Standard für den Einsatz von AR/VR durchsetzen – und bald genauso selbstverständlich sein, wie Videostreaming heute”, gibt sich Haspinger optimistisch für die Zukunft.

Hololight ist mittlerweile in Deutschland, Österreich und den USA mit eigenen Niederlassungen vertreten. Zum Kernteam gehören die Tiroler Florian Haspinger (CEO), Alexander Werlberger (CTO) und Susanne Haspinger (COO), sowie der Deutsche Luis Bollinger (CMO).

Künftig möchte das Unternehmen seine Rolle im Bereich XR Pixel-Streaming weiter ausbauen und die weltweite Einführung seiner Technologie vorantreiben. „Unsere Vision ist klar: Wer AR/VR erfolgreich nutzen will, braucht XR Pixel-Streaming. Nur so lassen sich Anwendungen flexibel, sicher und skalierbar in Unternehmen integrieren“, so Haspinger. „Wir sind bereit, AR/VR auf das nächste Level zu heben.“

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Österreich bei KI-Akzeptanz Schlusslicht im Europa-Vergleich

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Österreich bei KI-Akzeptanz Schlusslicht im Europa-Vergleich

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Österreich bei KI-Akzeptanz Schlusslicht im Europa-Vergleich

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Österreich bei KI-Akzeptanz Schlusslicht im Europa-Vergleich

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Österreich bei KI-Akzeptanz Schlusslicht im Europa-Vergleich

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Österreich bei KI-Akzeptanz Schlusslicht im Europa-Vergleich

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Österreich bei KI-Akzeptanz Schlusslicht im Europa-Vergleich

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Österreich bei KI-Akzeptanz Schlusslicht im Europa-Vergleich

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Österreich bei KI-Akzeptanz Schlusslicht im Europa-Vergleich