08.06.2018

Salzburger Startup Ocean Maps verfolgt Vision für “Google Earth Underwater”

Als begeisterter Hobbytaucher und Wassersportler fand Thomas Nemetz es bedauerlich, dass es kaum oder nur schlechtes Unterwasser-Kartenmaterial gab. Er gründete in Salzburg Ocean Maps, das inzwischen nicht nur Hobbytauchern, sondern auch Energie- und Baubetrieben nützliche Dienste erweist. Damit schaffte er es auch ins aws Seedfinancing-Programm.
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Kartenmaterial von Ocean Maps
(c) Ocean Maps.
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Mit einer Kombination aus moderner Technik bestehend aus Sonar, Videoaufnahmen und Satellitenmaterial arbeitet Thomas Nemetz, CEO des Salzburger Startups Ocean Maps, an der Vermessung der Meere. Mit diesem patentierten Verfahren entstehen Unterwasser-Karten, wie es sie in dieser Präzision vorher nicht gegeben hat. Thomas Nemetz, der selbst passionierter Taucher und Wassersportler ist, berichtet: “Früher gab es die sogenannten ‘dive briefings’ auf Plastikkarten oder nur auf Servietten vom Tauchlehrer skizziert. Ich dachte mir, es kann doch nicht sein, dass für die Unterwasserwelt kein professionelles Kartenmaterial existiert.” Und so war die Idee für sein Startup geboren.

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Weg vom Smartphone, hinein ins Wasser

Ursprünglich war sein Unternehmen rein im B2C-Bereich angesiedelt, um Tauchern eine professionelle Lösung zur Vorbereitung ihrer Tour an die Hand zu geben. Auf interaktiven und dreidimensionalen Karten können sie Route und Beschaffenheit der Umgebung in einer Smartphone-App genau erkunden. Dies trägt zu einer höheren Sicherheit bei. “Mir war es auch wichtig, die Jugend fürs Tauchen zu begeistern. Vor allem in den USA leidet die Taucher-Community nämlich an Überalterung. Unsere Lösung mit der App spricht ein junges Publikum an und ermutigt sie vielfach zum Sprung ins kalte Wasser”, so Thomas Nemetz. Inzwischen sind bereits hunderte verschiedene Orte auf allen Kontinenten vermessen. Am meisten davon in Florida, im Roten Meer, auf den Philippinen sowie in Europa. 

Ocean Maps Team
(c) Ocean Maps. CEO Thomas Nemetz (zweiter von links) und sein Team.

Ocean Maps als wichtiger Partner von Konzernen im Offshore-Bereich

Mit der Zeit konzentrierte sich Ocean Maps immer stärker auf die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen. Auch Tauchcenter und -Schulen haben die Nützlichkeit von Ocean Maps erkannt. So können Tauchlehrer in der App den Schülern die geplanten Touren besser demonstrieren und haben sogleich einen Nachweis, dass eine adäquate Sicherheitseinweisung stattgefunden hat. Doch seit diesem Jahr beginnen sich auch andere Unternehmen für Ocean Maps zu interessieren. Denn Energiekonzerne und Bauunternehmen greifen gerne auf das detaillierte Kartenmaterial des Startups zurück, das sie für aufwendige Offshorebauwerke dringend benötigen. Auf riskante Tauchmissionen kann so verzichtet werden. Stattdessen können Unternehmen das lizensierte Kartenmaterial von Ocean Maps erwerben oder Aufträge zur Vermessung mit einem Tauchroboter erteilen.

aws investiert mit finanziellen Mitteln und Know-how

Unterstützung hat Ocean Maps unter anderem von der aws (Austria Wirtschaftsservice) bekommen. Dies erfolgte im Rahmen des Programms “aws Seedfinancing”. Hierfür können sich Hi-Tech-Unternehmen und Gründer um eine Förderung bewerben. Zusätzlich zur finanziellen Unterstützung bekam Ocean Maps von der aws auch wichtiges Know-how im Bereich Intellectual Property Rights (IPR). “Insbesondere in den USA haben Patente einen sehr hohen Stellenwert. Die aws hat uns sehr dabei geholfen, unsere Patentstrategie zu internationalisieren”, sagt Nemetz.

Größter Investor des Salzburger Startups ist Michael Altrichter. Insofern hat sich für Thomas Nemetz Österreich als guter Standort für sein Startup erwiesen, mit dem er langfristig eine Art “Google Earth Underwater” erschaffen will. Auch wenn die Lohnnebenkosten in Österreich sehr hoch seien, profitiere Ocean Maps sehr stark vom ausgezeichneten Niveau der Fachkräfte in Österreich. Außerdem gebe es sehr viele Möglichkeiten, Förderungen zu erhalten, so CEO Thomas Nemetz.

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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