09.09.2021

ocay: Welser Autoabo-Startup machte im ersten Jahr 3,5 Mio. Euro Umsatz

Jährlich einen Neuwagen, bei dem man sich nur ums Tanken kümmern muss: Das ist das Versprechen des Welser Startups ocay Autoabo.
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ocay Autoabo: Da Gründer-Team
(c) ocay Autoabo: Das Gründer-Team

“one car a year” – dafür steht das “ocay” im Namen des 2020 gegründeten Welser Startups ocay Autoabo. Das Prinzip ist schnell erklärt: Kunden schließen mit dem Unternehmen einen Sechs- oder Zwölf-Monats-Vertrag ab und bekommen dafür einen Neuwagen geliehen, für den sie eine monatliche Gebühr zwischen unter 300 und über 1000 Euro (je nach Modell sehr unterschiedlich) bezahlen. Nur um das Tanken müssen sie sich dabei selber kümmern, so das versprechen des Startups. Um Dinge wie Reifen, Service, Anmeldung und Vollkaskoversicherung kümmert sich das Welser Unternehmen.

Ausgangspunkt der vier Gründer sei dabei das sinkende Interesse der jungen Generation am eigenen Auto gewesen, erzählt Co-Founder Michael Raberger. Angesprochen werden soll vom Abomodell nun aber nicht nur diese: “Wir wollen sowohl für jung oder alt, aber auch für Privatkunden und Firmenkunden passend zur aktuellen Lebens- oder Unternehmensituation das richtige Fahrzeug zu attraktiven Preisen zur Verfügung stellen”, meint der Gründer.

Neues Abo-Auto für die neue Lebenssituation

Weil man alle sechs bzw. zwölf Monate Auto wechseln kann, könnten Kunden sich optimal auf sich ändernde Lebenssituationen wie Familien-Zuwachs einstellen. Nach anfangs vier habe man inzwischen zehn Marken im Sortiment. Auch das E-Auto-Angebot habe man stark ausgebaut. “Und immer mehr Hersteller möchten mit uns zusammenarbeiten”, so Raberger. Dabei könne ocay im Vergleich zur Konkurrenz sehr günstige Preise anbieten: “Als Großabnehmer bei Herstellern und Versicherungen mit schlanken Strukturen und dank vollständiger Digitalisierung unserer Geschäftsprozesse geben wir diese Kostenvorteile an unsere Kunden weiter”.

Eine Abofalle gibt es dabei nicht. “Nach Ablauf des Vertrags bringt der Kunde das Auto zurück. Das Abo verlängert sich nicht automatisch, sondern endet ohne notwendiger Kündigung. Und dann kann er, wenn er ein neues Abo abgeschlossen hat, gleich mit dem neuen Auto vom Hof fahren”, erklärt der Gründer. Und was passiert mit den “alten” Autos? “Die Autos, die nach Abo Laufzeit zu uns zurückkommen, werden unterschiedlich verwertet. Entweder durch die Marken selbst oder aber auch durch uns”, sagt Raberger. In Sachen Nachhaltigkeit erreiche man über Elektro- bzw. Hybrid-Fahrzeuge im Angebot und die Unterstützung verschiedener Projekte von ClimatePartner, mit denen das von den Kunden ausgestoßene CO2 kompensiert wird, Klimaneutralität.

ocay: Marktführer nach einem Jahr

Mit all dem sei man bereits etwas mehr als ein Jahr nach dem Start Marktführer im Autoabo-Segment in Österreich. Raberger fasst die bisherige wirtschaftliche Entwicklung zusammen: “Unser prognostizierter Absatz im ersten Geschäftsjahr von 300 Fahrzeugen wurde mehr als verdoppelt. Damit haben wir rund 3,5 Millionen Euro Umsatz gemacht und kostendeckend gearbeitet. Und wir haben inzwischen zehn Mitarbeiter und suchen weitere Leute”.

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Pixelrunner - Ein Bild zeigt das Wort
Symbolbild Insolvenz (c) Adobe Stock / Pixel-Shot

“Das weltweit erste seiner Art” – was viele Startups von ihrem Produkt behaupten, hält bei genauerer Betrachtung oft nicht stand. Ein heimisches Startup, das den oft genutzten Claim erfüllt, ist Pixelrunner aus dem oberösterreichischen Engerwitzdorf. 2016 gegründet, entwickelte es den ersten Landschaftsdrucker der Welt. Das Gerät kann autonom große Bodenflächen – egal ob Asphalt, Rasen oder Schnee – bedrucken. Die Technologie ähnelt laut Unternehmen jener eines Tintenstrahldruckers.

Beteiligung nach 2 Minuten 2 Millionen von kurzer Dauer

Damit sorgte Pixelrunner nicht nur in der TV-Show 2 Minuten 2 Millionen für Aufsehen: 2017 stieg startup300, in der Show vertreten durch Michael Altrichter, beim Startup ein, gab seine Anteile jedoch bereits Mitte 2018 laut Firmenbuchdaten wieder ab. Tatsächlich sei der investierte Betrag auch deutlich geringer ausgefallen, als in der Show zugesagt, verriet Co-Founder Rainer Kargel gegenüber brutkasten im Jahr 2018. Damals verkündete das Startup ein Investment durch den OÖ HightechFonds. Dieser wurde in den Jahren darauf in mehreren Runden zum größten Investor, der aktuell mit 38,61 den höchsten Einzelanteil hält.

Viele Referenzen als Agentur, Hardware-Verkauf nicht realisiert

In den Jahren sammelte Pixelrunner zahlreiche Referenzen, vor allem bei großen Sportevents wie dem Vienna City Marathon, dem Berlin Marathon oder dem Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel. Dort erfüllte das Unternehmen Druckaufträge mit seinen Prototypen. Immer wieder wurde jedoch der Plan kommuniziert, mit dem Gerät in die Serienproduktion zu gehen und es weltweit zu verkaufen. 2021 wurde dies anlässlich eines CEO-Wechsels bekräftigt, wie brutkasten berichtete. Dem Vernehmen nach war Pixelrunner zuletzt aber weiterhin mit den eigenen Geräten als Agentur aktiv und konnte den Hardware-Verkauf nicht wie geplant aufbauen.

Pixelrunner meldet Konkurs an

Wie die Kreditschutzverbände KSV1870 und AKV heute berichten, brachte Pixelrunner nun einen Konkursantrag ein. Eine Fortführung der GmbH scheint somit aktuell nicht geplant. Eine Fortführung des Geschäfts in einer neuen Gesellschaft wäre aber natürlich möglich, wenn die Patente und Geräte aus der Konkursmasse gekauft werden. Zu den Insolvenz-Details, etwa die Höhe der Schulden oder die Anzahl betroffener Gläubiger:innen und Mitarbeiter:innen, machen die Kreditschutzverbände aktuell keine Angaben.

Eine brutkasten-Anfrage per E-Mail beim Unternehmen mit der Bitte um ein Statement wurde bislang nicht beantwortet. Sollte das Statement eintreffen, wird es hier ergänzt.

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