29.09.2020

ÖBB 360° sorgt dafür, dass man künftig komplett auf das eigene Auto verzichtet

Mit ÖBB 360° will Österreichs größter Mobilitätsanbieter die Fahrgäste auch auf der ersten und letzten Meile befördern. Ein Pilotprojekt in Korneuburg zeigt, wie das funktioniert.
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ÖBB 360 Team
v.l.n.r. Veronika Salmhofer, Anna Vardai, Anna Mayerthaler. (c) ÖBB/Marek Knopp
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Anfang September wurde in Korneuburg von den ÖBB und der Gemeinde ein neues Konzept der Mobilität präsentiert: Car-Sharing-Autos an zwei Standorten, 40 E-Scooter und 10 E-Bikes stehen ab sofort für die “erste” und “letzte” Meile zur Verfügung.

Das eigene Auto wird überflüssig

Die Mission hinter diesem Pilotprojekt ist klar: Wer mit dem Zug am Bahnhof ankommt, soll für den innerstädtischen Verkehr nicht gleich aufs eigene Auto umsteigen, sondern problemlos nachhaltigere Verkehrsmittel nutzen können. So wird ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet.

Copyright: ÖBB/Marek Knopp

“Wir bringen Menschen und Güter umweltfreundlich an ihr Ziel, und unser Engagement hört nicht dort auf, wo der Zug und der Bus enden”, erklärt ÖBB CEO Andreas Matthä: “Denn, öffentlicher Verkehr ist dann besonders attraktiv, wenn die Letzte Meile einfach und umweltfreundlich zu bewältigen ist. Es freut mich besonders, dass die Stadtgemeinde Korneuburg hier eine Vorreiterrolle einnimmt und wir gemeinsam integrierte Mobilitäts-Produkte und Services anbieten.”

Alle Angebote gebündelt über wegfinder

Eine besondere Rolle spielt dabei die wegfinder-App: Ziel ist es, alle neuen und bisherigen Angebote künftig gebündelt über wegfinder buchen zu können. Neben den öffentlichen Verkehrsmitteln sind nun im ersten Schritt die E-Scooter von TIER und Fahrräder von nextbike in der App buchbar.

ÖBB Rail & Drive: Österreichweites Carsharing

Die genannten Carsharing-Autos sind wiederum Teil des Projekts “ÖBB Rail & Drive“, welches vor etwa drei Jahren gestartet wurde. Die Nutzung ist einfach: Nach einer Registrierung über die Website www.railanddrive.at können Kundinnen und Kunden an den angeführten Vertriebsstellen die Kundenkarte, die als “Schlüssel” für das online oder per App gebuchte Fahrzeug dient, abholen. Das ist auch am Ticketschalter am Bahnhof Korneuburg möglich. Anschließend kann man sofort losfahren.

Copyright: ÖBB/Marek Knopp

Die Abrechnung der Fahrten erfolgt auf Grundlage eines gestaffelten Zeit- und Kilometertarifs. Kundinnen und Kunden, die eine ÖBB Österreichcard oder eine ÖBB Vorteilscard besitzen, erhalten bei Registrierung ein Fahrguthaben bis zu 60 Euro. Mitglieder von ÖAMTC oder ARBÖ und Jahreskarten-Besitzerinnen und -Besitzer der Wiener Linien erhalten bei der Registrierung ebenfalls ein Guthaben. 

Mittlerweile steht Rail&Drive in 30 Städten an 34 Standorten mit rund 350 Fahrzeugen zur Verfügung.  In Korneuburg sind zum Beispiel zwei VW Golf und mit dem SEAT Mii auch ein E-Fahrzeug verfügbar. 

ÖBB 360°: Multimodalität für Österreich

Das Pilotprojekt in Korneuburg, die Integration in die wegfinder-App und das Projekt Rail&Drive sind dabei Teil eines größeren Vorhabens namens ÖBB 360°. Damit hat sich Österreichs größter Mobilitätsanbieter das Ziel gesetzt, die Fahrgäste nicht nur den Großteil der Reise mit dem Zug oder Bus zu transportieren, sondern auch die berühmte “erste Meile” und “letzte Meile” zu erfüllen – also den Weg von und zum Bahnhof.

Dabei werden die unterschiedlichen Services und Produkte kombiniert, entscheidend ist dabei auch die digitale Integration der verschieden Angebote – von der Reservierung über die Buchung bis zur Bezahlung. In der ÖBB-App wegfinder sollen dabei alle Mobilitätsformen erfasst werden. Die App agiert somit als übergreifende Informations- und Buchungsplattform.

Gemeinsam mit den Partnern soll so eine “nachhaltige, emissionsarme Mobilitätskette” entstehen. Und zwar nicht nur in Großstädten, sondern auch in kleineren Ortschaften.

Internes Open-Innovation-Projekt

Entstanden ist die Idee innerhalb der ÖBB: Das Team von Open !!Innovation beschäftigt sich seit 2018 mit derartigen Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden. Im ersten Innovationsprogramm entstand so die Idee eines Mikro-ÖV-Systems – heute erfolgreich und bekannt als Postbus Shuttle. Damit war der Grundstein für weitere Services im Bereich der integrierten Mobilität gelegt.

An der Spitze des Innovations-Teams steht Anna Mayerthaler als Product Ownerin (Projektleiterin) für TIMO (Team Integrierte Mobilität, später ÖBB 360°). Anna Mayerthaler und das Innovationsteam wählten damals ein Team aus “Intrapreneuren”, die sich freiwillig für das Programm beworben hatten.

v.l.n.r. Lisa Reinhart, Gerhard Gstöttner, Tanja Pfaff-Röders , Anna Mayerthaler, Harald Ulver

In nur acht Wochen entwickelte das Team den ersten Prototyp, die ersten Piloten (z.B. ÖBB-Shuttle St. Johann) sowie das erste Konzept für Korneuburg. Im Dezember 2019 wurde dann entschieden, “integrierte Mobilität” als neues Produkt der ÖBB zu vermarkten.

Man darf gespannt sein, wie das Projekt dieser kreativen Frauen und Männer in Zukunft auf weitere Bereiche und in mehr Städte ausgebaut wird.

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ready2order, Schweiz
(c) ready2order - Markus Bernhart und Arnold Blüml von ready2order.

Das Wiener Fintech ready2order hat sich seit 2015 auf die Entwicklung modularer Point-of-Sale- und Payment-Anwendungen für kleine Unternehmen spezialisiert und zählte im Vorjahr bereits über 10.000 Firmen in Deutschland und Österreich zu seinen Kunden. Nun aber wird die Kassensoftware des Fintechs auch gezielt in der Schweiz angeboten, um den Bedürfnissen von kleinen Unternehmen in Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungssektor gerecht zu werden, wie es heißt.

ready2order: Schweiz als Ausgangspunkt

“Die Schweiz war für uns immer ein interessanter Markt”, erklärt ready2order CEO Markus Bernhart. “Trotz fehlendem Marketing haben wir bereits eine dreistellige Zahl an Kunden gewinnen können. Dies zeigt klar, dass es den Bedarf gibt und es ist für uns auch der richtige Zeitpunkt, unsere Präsenz im Markt auszubauen und unsere Kassenlösung offiziell anzubieten. Zudem sehen wir die Schweiz durch ihre Mehrsprachigkeit als perfekten Ausgangspunkt für eine Expansion in weitere europäische Länder.”

Zuchetti-Exit 2023

Eine wichtige Rolle bei der Expansion spielt die Unterstützung durch die Zucchetti-Gruppe, zu der ready2order seit Juli 2023 gehört – brutkasten berichete.

“Zucchetti ist bereits seit vielen Jahren mit der Kassensoftware TCPOS in der Schweiz vertreten und kennt den Markt sehr gut. Diese Erfahrung und das starke Partnernetzwerk vor Ort sind für uns von großem Vorteil”, so Bernhart weiter. Zudem würden sich durch die Synergien innerhalb der Gruppe zusätzliche Möglichkeiten eröffnen: „Als Zucchetti-Gruppe können wir verschiedene Kassensysteme für unterschiedliche Kundensegmente anbieten, was uns hilft, neue Marktchancen gemeinsam zu nutzen.”

ready2order: Zunächst nur Deutsch und Englisch

Zu Beginn wird sich ready2order auf die deutschsprachige Schweiz konzentrieren. “Unser Kassensystem unterstützt mehrere Sprachen, aber um den Markteintritt zu vereinfachen, setzen wir zunächst auf Deutsch und Englisch. Diese Region bietet uns operative Synergien, die den Start erleichtern”, erklärt Chief Growth Officer Arnold Blüml.

Die langfristigen Ziele von ready2order in der Schweiz sind für Blüml klar: “Als Innovationsführer möchten wir in den nächsten Jahren einen signifikanten Marktanteil erreichen”, sagt er. “Dabei spielt neben der Kundenzahl vor allem die Kundenzufriedenheit eine zentrale Rolle, die wir kontinuierlich messen werden.”

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ÖBB 360° sorgt dafür, dass man künftig komplett auf das eigene Auto verzichtet

  • Anfang September wurde in Korneuburg von den ÖBB und der Gemeinde ein neues Konzept der Mobilität präsentiert: Car-Sharing-Autos an zwei Standorten, 40 E-Scooter und 10 E-Bikes stehen ab sofort für die “erste” und “letzte” Meile zur Verfügung.
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  • Die genannten Carsharing-Autos sind wiederum Teil des Projekts “ÖBB Rail & Drive”, welches vor etwa drei Jahren gestartet wurde.
  • Entstanden ist die Idee innerhalb der ÖBB: Das Team von Open Innovation beschäftigt sich seit 2018 mit derartigen Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden.

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