13.05.2020

Corona-Hilfe: 700 Millionen Euro sollen Non-Profit-Organisationen und Vereine unterstützen

Non-Profit-Organisationen und Vereine sollen im Rahmen der Coronakrise mit 700 Millionen Euro unterstützt werden. Das haben am Mittwochvormittag Vizekanzler Werner Kogler und Finanzminister Gernot Blümel im Rahmen einer Pressekonferenz angekündigt.
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Fixkostenzuschuss, Blümel, Corona, Umsatzersatz,
(c) BKA / A. Wenzel - Finanzminister Gernot Blümel stellte neue Details zu Förderungsmaßnahmen vor.

Ein 700 Millionen Euro schwerer Fonds soll nun Non-Profit-Organisationen (NPOs) und Vereine unterstützen, die wegen des Corona-Lockdowns in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Das haben am Mittwochvormittag Vizekanzler Werner Kogler und Finanzminister Gernot Blümel vor dem Ministerrat, wo das neue Hilfspaket abgesegnet werden soll,  bekannt gegeben.

+++ Corona, Wirtschaft und die Innovation +++ 

Non-Profit-Organisationen und Vereine

Der Fonds soll sich laut Kogler in erster Linie an Organisationen und Vereine aus dem Kultur- und Sportbereich, die nicht auf Gewinn ausgerichtet sind, richten. Dazu zählen auch Organisationen im Bereich “Soziales” und “Entwicklungshilfe”.

Der Fonds und die darin enthaltenen Hilfsmittel sollen sich auf einen Zeitraum von zwei Quartalen erstrecken. “Viele Vereine aus Sport, Kunst und Kultur haben Beeinträchtigungen, die über zwei Monate hinausgehen und deshalb ist der Fonds auf zwei Quartale angelegt”, so Kogler.

Der neue Fonds soll sich am Modell für Fixkostenzuschüsse für Betriebe orientieren. Dies umfasst laut Kogler zwei Punkte: Dazu zählen die “Abdeckung von Kosten” und eine “Starthilfe für den Herbst”. Weiters erwähnte der Vizekanzler, dass durch die Unterstützung von NPOs auch Arbeitsplätze gesichert werden, da mittlere und größere Organisationen einen beachtlichen Teil an Arbeitsplätzen schaffen.

Abwicklung über Austria Wirtschaftsservice

Die Abwicklung des 700 Millionen Euro schweren Fonds soll über die Austria Wirtschaftsservice (aws) erfolgen. “Die Förderbank des Bundes wird sich dieser Sache laut gesetzlichem Antrag annehmen”, so Kogler.

In den nächsten Tagen sollen die entsprechenden Richtlinien mit Bundesministerin Elisabeth Köstinger erarbeitet werden, da NPOs und Vereine in den Kompetenzbereich des Landwirtschaftsministeriums fallen. Zudem soll es eine enge Abstimmung mit Ländern und Gemeinden geben.

Inwiefern es Obergrenzen beim Fonds geben wird, ist noch nicht fixiert und wird derzeit noch verhandelt.

Fixkostenzuschuss

Finanzminister Blümel informierte zudem über die bisherige Auszahlung von Hilfsgeldern und die Gewährung von Krediten. Von den insgesamt 38 Milliarden Euro Hilfsfonds wurden 20 Milliarden Euro rechtsverbindlich zugesagt.

Zudem werden ab heute die Richtlinien für den Fixkostenzuschuss online abrufbar sein, so Blümel. Die Beantragung soll ab nächster Woche möglich sein. Damit Geld fließen kann, bedarf es einer Zustimmung der “Fixkostenzuschuss-Richtlinie” auf europäischer Ebene, so Blümel.


=> zur Page des Bundesministeriums Finanzen

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Jumug Carbon Recovery Ataleo Insolvenzen
(c) Adobe Stock

Das Unternehmen ilvi mit Sitz in Gleisdorf, Steiermark, digitalisiert mit seiner Hardware-Software-Kombination die Erfassung von Vitalwerten von Patient:innen. 2018 gab es dafür eine knapp siebenstellige Kapitalspritze unter dem Lead von eQventure. Wie nun der KSV (Kreditschutzverband) bekannt gab, wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Graz beantragt.

ilvi: Sanierungsplanquote von 20 Prozent

Es gibt 37 Gläubiger, elf Dienstnehmer:innen und rund 165.000 Euro Aktiva, bei 1,6 Millionen Euro Passiva. Das Unternehmen bietet eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren vom Tag der Annahme des Sanierungsplanvorschlages an.

Zu den Gründen für die Insolvenz zählen, dass die Umsatzerlöse der ilvi GmbH für das Jahr 2024 nicht erzielt werden konnten. Zudem wurde ein gewährtes Darlehen schneller verbraucht als ursprünglich angenommen. Eine weitere Darlehensvergabe war nicht möglich. Gespräche mit potentiellen Investoren führten ebenfalls zu keinem positiven Abschluss.

2018 gegründet

Zur Geschichte: Die ilvi GmbH wurde am 16. August 2018 von Erwin Berger und Christoph Kauer als Spin-off der Berger Medizintechnik GmbH gegründet. Nach mehreren Wechseln an der Spitze wird das Unternehmen seit dem 14. Mai 2024 durch Geschäftsführer Franz Salomon selbstständig vertreten.

Das Medtech fokussierte sich auf Softwareentwicklung im Bereich der Medizintechnik, insbesondere im Bereich mobiler Datenerfassung im Gesundheitsbereich. Darauf basierend entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen Medizintechnikprodukte.

Die mobilen Softwarelösungen hingegen zielen darauf ab, die Lebens- und Versorgungsqualität der Patient:innen zu verbessern und gleichzeitig die Gesundheitsversorgung der Zukunft sicherzustellen. Der “Personal Digital Assistant”, der Gesundheitswerte direkt am Krankenbett erfasst, via Bluetooth mit unterschiedlichen Geräten kommuniziert und Daten an das Krankenhaus-Informationssystem überträgt, soll die Arbeitsprozesse des Pflegepersonals digitalisieren und dadurch zugleich optimieren.

Fortführung von ilvi geplant

Die ilvi GmbH beabsichtigt das Unternehmen unter Umsetzung einiger Sanierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen fortzuführen: “Der zu bestellende Insolvenzverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann”, sagt Brigitte Peißl-Schickmair, Leiterin Unternehmensinsolvenz Graz.

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