04.06.2018

NÖ-Startup Greenbird entwickelt Apps für Arbeitsnachweis und Facility-Optimierung

Startup-Portrait. Das Startup Greenbird mit Sitz im niederösterreichischen Breitenfurt will mit seinen beiden Apps Checkbird und Cleanbird Leistungstransparenz und gewerbliche Gebäudereinigung digitalisieren und optimieren.
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Greenbird
(c) Greenbird - Das Greenbird-Team entwickelt digitale Facility-Management-Lösungen.

Das niederösterreichische Startup Greenbird ist auf Facility-Services spezialisiert. Dabei setzt man darauf, “Smart-Building-Technology” in facilitäre Prozesse zu integrieren. Die Firma wurde von Harald Peterka gegründet, der im Bereich Facility-Management bereits 25 Jahre an Erfahrung aufweisen kann. Nun gibt es mit der Checkbird- und Cleanbird-App zwei Instrumente, die diesen Bereich ins digitale Zeitalter überführen sollen.

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Greenbird: Nur Flächen reinigen, die gereinigt gehören

“Mit Cleanbird messen wir die Nutzungsintensität von Flächen. Zudem ermitteln wir täglich aktuelle Reinigungseinsatzpläne für Reinigungskräfte. Wenig oder gar nicht genutzte Flächen werden eben weniger oder gar nicht gereinigt. Die Angestellten erhalten ihre Einsatzpläne auf einem Tablet in 17 Sprachen zur Verfügung gestellt”, erklärt Geschäftsführer Peterka gegenüber dem Brutkasten. Mit dem Tool könne man Reinigungskosten um bis zu 35 Prozent senken. Die Sensorik hinter Cleanbird misst unter anderem Bewegung, Temperatur und Feuchtigkeit. Die Ergebnisse sollen dann ein energiesparendes Facility-Management ermöglichen.

Nutzungsintensität erkennen

“Unsere Sensoren sind funkbetrieben – haben eine Batteriehaltedauer von zehn Jahren und eine Reichweite bis zu 35 Kilometern. Wir haben den gesamten Prozess – von der Ursache, etwa Verschmutzungserkennung, bis hin zur Leistungserbringung digitalisiert. Wir arbeiten wie der Regensensor in einem Auto – und passen die notwendige Leistung an den gemessen Bedarf automatisch an”, sagt Peterka.

Per App Arbeit katalogisieren

Die zweite App, die Greenbird herausgebracht hat, heißt Checkbird und ist ein “cloudbasiertes Organisationsinstrument zur Qualitätserfassung”. “Checkbird fungiert vor allem als digitaler Leistungsnachweis für Tätigkeiten und Anwesenheiten von Mitarbeitern, welche an verschiedenen Orten oder an bestimmten Gütern ihre Leistung dokumentieren müssen”, sagt der Gründer. Alle registrierten Daten werden über ein Portal namens Checkbird-Cockpit verbreitet, das online aufrufbar ist. “So kann man alle erfassten Leistungen auswerten und diese im Kalender einsehen, auch als PDF-Report oder Excel-Export zur weiteren Bearbeitung”, heißt es weiter. “Mit Checkbird wird das Dokumentieren der anfallenden Dienstleistungen nicht nur intuitiver, sondern vor allem auch bequemer und auch transparenter”.

Digitalisierung in Handlung umsetzen

Die Idee dazu kam Peterka, da er selbst Reinigungskosten einsparen wollte. Er wollte dazu die Branchenprobleme durch Digitalisierung adressieren. “Die Welt redet mehr über Digitalisierung als sie tatsächlich in Handlungen umsetzt”, sagt er. Das zu 100 Prozent eigenfinanzierte Startup hatte zur Gründungszeit mit der Entwicklung der Sensoren zu kämpfen. “Auch das Auffinden geeigneter IT-Entwickler, welche meinen mathematischen Ansatz in eine Softwarelösung umsetzen, war eine Hürde”, erinnert sich der Founder. Nach einer achtwöchigen Analyse-Phase wurden die Fragen zur technischen Machbarkeit des Vorhabens – und weitere 20 Punkte – zur Zufriedenheit geklärt und Checkbird ist seit dem 20. Jänner diesen Jahres im Apple App-Store und im Google Play Store kostenlos erhältlich.

Umsätze generiert das Unternehmen durch die Installation der Sensoren bei Kunden. “Das Optimierungspotential liegt bei der Berücksichtigung der Nutzungsintensität, sowie bei Abwesenheiten wie Urlaub, Krankenständen oder Außer-Haus-Terminen.Wir verrechnen für die Sensorik und unsere Softwarelösung ein monatliches Nutzungsentgelt”, erklärt Peterka. Zur Marketingstrategie gehört für Greenbird das Werben auf sozialen Netzwerken und Fachmedien, sowie die Vorstellung der Produkte auf Kongressen.

Erster Kunde Landeskrankenhaus Salzburg

Mittlerweile ist auch der erste Kunde gewonnen, wie uns Peterka wissen lässt. “Die Reinigungsfirma Markas hat Checkbird für das Landeskrankenhaus Salzburg beauftragt”, sagt er. Und man könne Checkbird noch in vielen weiteren Felder einsetzen, etwa bei Hygienetätigkeiten an Geräten, Gegenständen und Räumen, beim Prüfen von Geräten, oder beim Rasenschnitt in Wohnhausanlagen. Auch der internationale Rollout werde bereits vorbereitet, sagt Peterka. Zunächst soll es nach Deutschland und England gehen. Zudem plane man eine “massive Weiterentwicklung und Erweiterung der IoT-Lösung”.


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vlnr.: Verena Handler-Kunze. Peter Buchroithner, David Pflügl und Thomas Schranz | (c) Waffle
vlnr.: Verena Handler-Kunze. Peter Buchroithner, David Pflügl und Thomas Schranz | (c) Waffle

Viele haben es versucht und nur die Allerwenigsten haben es geschafft: Ein neues soziales Medium zu etablieren ist wohl so etwas wie die Königsklasse im Startup-Bereich. Und das, obwohl das Lamento über die Riesen am Markt allgegenwärtig ist. Auch Peter Buchroithner, Thomas Schranz, David Pflügl und Verena Handler-Kunze sind mit dem bestehenden Angebot nicht zufrieden. Mit Rakun, das eine App für neurodivergente Menschen betreibt, haben die vier erst dieses Jahr ein neues Startup gegründet, wie brutkasten berichtete. Nun kommt mit Waffle ein weiteres dazu.

Waffle: “Back to the roots der sozialen Medien”

“Bei Waffle geht es sozusagen back to the roots der sozialen Medien. In den letzten Jahren habe ich das Gefühl, dass die Verbindung zu den Menschen, mit denen ich eigentlich Kontakt haben will, bei den gängigen Social-Media-Plattformen verloren gegangen ist. Facebook ist voller Werbung und Memes, auf Instagram sieht man Gelegentlich eine Hochzeit, aber es ist dominiert von Influencern, die dir etwas verkaufen wollen, und auf TikTok sind Leute, die tanzen und dich unterhalten”, sagt Peter Buchroithner im Gespräch mit brutkasten.

Auch auf Messaging-Apps wie WhatsApp und Telegram sei man zusehends mit Werbung konfrontiert und private und berufliche Kontakte würden sich mischen. “Jeder, der irgendwann einmal deine Nummer gehabt hat, kann dir einfach schreiben”, sagt Buchroithner. Das Team habe aber einen Ort schaffen wollen, wo man wirklich nur mit seinen besten Freund:innen kommuniziert.

Kein “Geschwafel” bei Waffle

Beziehungsweise “von ihnen hört”. Denn Waffle setzt auf Voice-Messages. “Man hat nicht immer Zeit, mit seinen Freunden zu telefonieren, aber es ist schön und man fühlt sich mehr verbunden, wenn man ihre Stimme hört. So sind wir auf das Thema Voicenotes gekommen”, sagt Buchroithner. Nicht nur im Namen setzt das Startup beim Social-Media-Trend “Wednesday Waffle” an, bei dem User:innen einer ausgewählten Gruppe an Leuten einmal in der Woche ein Update über sich geben.

(c) Waffle

Wer bei der Kombination aus “Social” und “Audio” also an die ebenso schnell aufgestiegene wie untergegangene “Social-Audio-App” Clubhouse gedacht hat, kann beruhigt sein – das Konzept ist ein völlig anderes. Bei Waffle sind die Voice-Messages auf eine Minute beschränkt und User:innen sind dazu aufgefordert, dazu jeweils ein Bild hochzuladen. Maximal drei dieser Nachrichten können pro Tag gesendet werden, um “Geschwafel” zu verhindern, wie man es aus überlangen WhatsApp-Voice-Messages kennt. Und nach 24 Stunden verschwinden diese wieder von selbst.

Ungefilterte Kommunikation mit Filtern

Doch das ist nicht die einzige bewusste Einschränkung. Wer sich bei der App, die aktuell nur für iOS verfügbar ist, registriert, kann genau acht Kontakte auswählen, um seine Messages mit diesen zu teilen. Weil man auch von anderen Menschen ausgewählt werden kann, kann man dennoch in mehreren solchen Neun-Personen-Kreisen sein. “Es geht darum, nur den Leuten Updates zu geben, denen man wirklich alles erzählen kann. Es geht um ungefilterte Kommunikation”, so Peter Buchroithner.

(c) Waffle

Wobei: Filter sind bei Waffle durchaus geplant, erzählt der Gründer. “So, wie man bei Snapchat Filter über Fotos und Videos legen kann, wird man das bei uns mit dem Ton machen können – also etwa mit Darth-Vader-Stimme sprechen.” Generell wolle man im Thema Voice noch “sehr, sehr vieles dazubauen”.

“Ich denke, das Produkt hat das Potenzial, dass es von 100 Millionen Menschen verwendet wird”

Neben der Produktentwicklung geht es in den kommenden Monaten aber natürlich vor allem auch darum, viele User:innen in die App zu bekommen. Eine Android-Version soll daher bald folgen und die Plattform Product Hunt soll für Aufmerksamkeit sorgen. Firmenseitig befindet sich Waffle gerade als GmbH in Wien in Gründung. “Und wir planen auch eine Investment-Runde”, verrät Buchroithner.

In Sachen Monetarisierung werde man, wie andere soziale Medien, auf Werbung setzen. “Das ist in diesem Fall natürlich ein sehr sensibles Thema. Die Leute werden bei Waffle wohl nicht so tolerant sein wie etwa auf Facebook. Wir werden also mit ausgewählten Marken über eine Zusammenarbeit sprechen”, räumt der Gründer ein. Das sei aber “aktuell nicht wirklich hoch in der Priorität”. Denn zuerst gelte es, viele User:innen zu bekommen. “Ich denke, das Produkt hat das Potenzial, dass es von 100 Millionen Menschen verwendet wird. Und wenn man sowas schafft, dann ist die Monetarisierung nie ein Problem.”

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