15.09.2023

Niels Cimpa: „ChatGPT statt Bücher in der Schule“

Interview. Lerncoach Niels Cimpa sieht dringenden Änderungsbedarf beim österreichischen Schulsystem. Der Fokus liege darauf "etwas schnell zu lernen und wieder auszuspeiben". In seinem neuen Buch erklärt er, wie man ChatGPT für den Lernerfolg einsetzt.
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Autor Niels Cimpa mit seinem Buch "Erfolgreich lernen mit ChatGPT und aus der eigenen Lernhölle entkommen". © Daniel Schiel

Niels Cimpa wollte ursprünglich Lehrer werden, brach aber seine Ausbildung ab, da ihn das Studium „rein gar nicht auf ein modernes Unterrichten“ vorbereite.  Cimpa wurde stattdessen Lerncoach und gründete sein eigenes Lerninstitut, bei dem er jährlich 200 Schüler:innen berät.

Laut dem Wiener, wird es nicht mehr lange dauern, bis das heutige Schulsystem zusammenbricht und durch ChatGPT ersetzt wird. Er sieht die KI-Anwendung als neues, schnelles und kostenloses Lerninstrument, das genutzt werden sollte, da sie die neuen Generationen auch in Zukunft begleite. ChatGPT funktioniere intuitiv und könne genau so agieren, wie es Kinder und Jugendliche brauchen.

In seinem Buch „Erfolgreich lernen mit ChatGPT und aus der eigenen Lernhölle entkommen“ zeigt Cimpa, wie Schüler:innen mithilfe Künstlicher Intelligenz ihren Lernerfolg verbessern können. Bewährte Lernmethoden sollen in Kombination mit ChatGPT den Schlüssel zu guten Noten bilden. brutkasten hat mit dem Autor über die Rolle des KI-Tools und das Schulsystem in Österreich gesprochen.


brutkasten: Angenommen man lernt in der Schule mit ChatGPT– was wäre dann die Aufgabe der Lehrkräfte?

Niels Cimpa: Ich halte sie für unglaublich wichtig, um Dinge beizubringen, die über Fakten hinausgehen. Wir haben wirklich viele junge, aber auch ältere engagierte Lehrer:innen, die da viel Herzblut reininvestieren, die mit den Kindern interagieren und bei ihnen wirklich was bewirken. Es braucht eben eigentlich Lehrkräfte, die Social Skills, das Lernen selbst und Kommunikation beibringen. Bei Prüfungs- oder Präsentationsangst, braucht es Lehrer:innen, die wissen, was man dagegen tun und wie man daran arbeiten kann. Die logische Ebene kann KI mittlerweile perfekt abdecken. Was sie nicht abdecken kann, ist das Zwischenmenschliche.

brutkasten hat sich bei Lehrkräften umgehört. Da gibt es schon noch Skepsis. Vielen Schüler:innen fehle demnach noch die digitale Kompetenz und die Medienkompetenz.

Wenn man sieht, wie viel Zeit sie am Smartphone, auf TikTok verbringen, wie viele mittlerweile schon mit ChatGPT ihre Hausübungen schreiben lassen – also angekommen ist es schon, nur im Schulkontext nicht. Aktuell wird eher darüber diskutiert Handys und ChatGPT in den Schulen zu verbieten. Da denk ich mir nur: What the fuck? Die arbeiten jetzt nur mit Smartphone und Computern. In ihrem weiteren Leben werden sie auch alle mit KIs zu tun haben. Jetzt müsste man alle auf denselben Stand bringen.

Das ist die technische Seite. Sie müssen trotzdem lernen, Inhalte einzuordnen. Auf TikTok kursieren fragwürdige Persönlichkeiten wie zum Beispiel Andrew Tate, die zum Teil schon in den Klassenzimmern angekommen sind.

Es wäre der falsche Weg, es daher zu verbieten. Ein Verbot löst das Problem nicht. Sie werden es trotzdem konsumieren. Vielleicht wird es dadurch sogar noch interessanter.  Stattdessen sollte man Medienkompetenz fördern – Themen wie Fake News oder Hassbotschaften im Klassenraum thematisieren. Kritisches Denken, eigenständiges Denken, Problemlösung – da ist die Schule gefragt.

Bei welchen Altersgruppen kann ChatGPT Ihrer Ansicht nach, genutzt werden?

Theoretisch kannst du es schon ab der Unterstufe einsetzen, da es so intuitiv ist. Wenn du den Prompt oder den Befehl richtig schreibst, kann ChatGPT so mit dir interagieren, wie ein Freund über WhatsApp. Also kommt es für jedes Kind infrage, das WhatsApp bedienen kann. Die KI spricht in ihrer Sprache und erklärt ihnen, was sie brauchen. Das ist viel zugänglicher für ein Kind als ein Buch aufzuschlagen.

Sport, Werken, Kunst – wären Fächer wie diese Ihrer Meinung auch mit ChatGPT umsetzbar?

Eher weniger – Hier könnte die Schule aber wieder ihrem Auftrag gerecht werden. Mehr körperliche Gesundheit, mehr Sport – das bekomme ich nicht vor dem Computer. Oder Kunst, wo ich mich mal mit meinen eigenen Händen mit etwas beschäftige oder etwas Kreatives mache – darauf würde ich mehr Fokus legen. Statt die Kunstgeschichte auswendig zu lernen, sollte es die Möglichkeit geben frei malen zu lernen, zu zeichnen oder zu musizieren. Das wäre ein Bildungssystem, wo man seine individuellen Stärken und Interessen ausbauen kann.

Bei ChatGPT ist man abhängig von einer Software, die ein einzelnes Unternehmen anbietet. Wäre es nicht besser, wenn bspw. eine öffentliche Stelle sich um ein Pendant kümmert?

In Deutschland wird genau an so etwas gearbeitet. ChatGPT macht zwar das meiste richtig und gut, aber es kann auch sein, dass es „halluziniert“. Es ist ein Large-Language-Modell, es lernt, Sprache zu imitieren und mit Personen zu interagieren. Es ist eigentlich nicht fürs Lernen ausgelegt, obwohl es das sehr gut kann. Wenn es ein Schul-GPT gäbe, dass dir einfach den gesamten Schulstoff inhaltlich richtig und so intuitiv wie ChatGPT erklären kann, wo auch klar ist, was in der Datenbank drin ist – das wäre eines der allergeilsten Dinge, die man überhaupt machen kann. Aktuell wird in der Bildungspolitik aber nur überlegt, ob man es verbieten soll oder nicht.

Sie haben es gerade angesprochen: ChatGPT ist nicht fehlerfrei, „halluziniert“, wenn eine Frage sein antrainiertes Wissen übersteigt und für unbezahlte Normalnutzung reicht der Informationsstand nur bis 2021. Soll man sich trotzdem darauf beim Lernen verlassen?

Gute Frage – ich sage mal so: Kann man sich auf irgendwas im Internet oder auf Wikipedia hundertprozentig verlassen?

Nein, aber man sollte sich auf Lehrer:innen verlassen können. Sie haben in ihrer Position die Verantwortung für den Lehrstoff.

Ganz gleich, ob ich von Wikipedia, YouTube oder einer anderen Person etwas lerne, muss ich immer im Hinterkopf behalten, dass es falsch sein kann. Die Wahrscheinlichkeit für Fehler bei Standard-Wissensfragen ist unglaublich gering, weil ChatGPT das in der Datenbank hat. Dort wo es um Meinungen oder um andere Dinge geht, die nicht erfasst wurden – da fängt ChatGPT dann an zu halluzinieren. Genauso wie bei Wikipedia kann ich aber zu 99 Prozent davon ausgehen, dass es stimmt.

An Anwendungen wie ChatGPT wird ja auch kritisiert, dass sie uns Arbeit abnehmen, die eigentlich schon wichtig wäre. Also es werden mittlerweile ganze Dissertationen oder Hausübungen, wie Sie sagen, damit geschrieben, die durchaus einen Sinn haben. Kann es dann nicht nachteilig sein für meine Ausbildung, wenn ich das so nutze?

Es ist wie bei allen Tools oder auch mit dem ganzen Internet: Ich kann damit verblöden oder mich weiterbilden. Gerade bei Arbeiten, die ChatGPT schreiben kann, sollte man wirklich überlegen, ob sie  überhaupt einen Wert haben. Worauf sich eine wissenschaftliche Arbeit oder Hausübung konzentrieren sollte, ist, dass beim Ergebnis mehr herauskommt, als etwas, das jede KI schon kann. Mit der industriellen Revolution oder dem Internet wurde uns auch viel abgenommen. Jetzt könnten Menschen von früher sagen: „Das ist ja Wahnsinn – da leben Leute, die können kein Essen mehr anbauen, kein Brot mehr backen, keinen Tisch bauen etc.“ – ja, aber wir haben es einfach ausgelagert. Wie sinnvoll man damit umgeht, ist eine andere Sache.

Man kann diese Verantwortung doch nicht einfach den Schüler:innen überlassen.

Ich muss es mit ihnen thematisieren – sie verwenden es so oder so. Wir leben im KI-Zeitalter, ein Verbot an der Schule schaffen wir nicht. Man muss sich jetzt überlegen, was die Schüler:innen motiviert, wieso sie in die Schule gehen und was sie interessiert. Statt einen Aufsatz über Napoleon zu schreiben, muss man bspw. ein Infovideo drehen, das kurz, knackig und auch spaßig ist. Da sind die Schüler:innen viel mehr dabei. Sie machen ihre eigenen TikTok-Videos und können sich auch viel mehr für später mitnehmen: wie präsentiere ich Dinge, wie komme ich zum Punkt – Fähigkeiten, die sie später auch im Leben brauchen.

Sie haben die Ausbildung zum Lehrer abgebrochen, weil sie „schlecht“ sei. Können Sie konkret schildern, was Sie daran zu bemängeln haben?

Mein Problem mit dem Lehramt-Studium ist quasi dasselbe, wie mit der Schule. Es geht vorwiegend um Faktenwissen. Ich habe zum Beispiel Deutsch und Geschichte auf Lehramt studiert. Im Seminar zur Antike, ging es einfach nur darum, Jahreszahlen oder Städte auswendig zu lernen – Dinge, die du einfach hinschreiben musst – ohne Kontextwissen. Es ist in der heutigen Zeit nicht mehr relevant, dass ich Fakten stupide auswendig lernen kann. Ich denke als Geschichtelehrer muss ich die Leute für Geschichte begeistern, Kontexte herstellen und mit der heutigen Zeit verbinden können.

In Ihrem Buch wird man jetzt nicht ein Loblied auf das Schulsystem finden. Was sollte anders sein?

Mein größter Kritikpunkt ist, dass der Fokus darauf liegt, etwas schnell zu lernen und wieder auszuspeiben. Die Themen, die wirklich wichtig sind, wie zum Beispiel Digitalisierung, der Umgang mit dem Handy, mentale Gesundheit, Finanzbildung, Lebensgestaltung, Zielsetzung, Jobfindung – all diese Sachen kommen fast nicht vor.  Das Bildungssystem orientiert sich nicht an der heutigen Zeit.

Wie sollte es denn Ihrer Vorstellung nach konkret sein?

Vermutlich würde es nicht mal Fächer geben, weil auch diese Idee heutzutage eigentlich veraltet ist. Statt dem klassischen Geschichte-Unterricht, will ich verstehen, wie die heutige Welt gewachsen ist, wie Machtstrukturen funktionieren, was wir in der Geschichte „probiert“ haben – politische Systeme, Konflikte, was ist da passiert und wie können wir heute daraus lernen. Darauf wird nicht der Fokus gelegt, sondern „Geschichte lernt man, weil man ein Bildungsbürger ist“ – das ist Bullshit. Ich sollte mir kein Allgemeinwissen aneignen, damit ich beim Pub Quiz besser performen kann, sondern erstmal, dass ich mein Leben auf die Reihe kriege. Wenn ich lerne, wie mein Gedächtnis funktioniert, kann ich eh lernen so viel ich will.

Was halten Sie von dem Vorschlag Soldat:innen gegen den akuten Lehrkraftmangel einzusetzen?

Ich finde, nichts stellt besser dar, was schiefläuft: Man schickt einen Soldaten, also jemand, der in einem sehr hierarchischen und sehr festgefahrenen System ist, eine klare Aufgabe und eine klare Struktur hat. Hauptsache, es steht jemand vorne. Ob der die Schüler:innen traumatisiert oder nicht, ist vollkommen wurscht. Ich kenne so viele Schüler:innen, die mir sagen, dass sie wegen ihrer Lehrkräfte Angst haben, in die Schule zu gehen. Da lasse ich mein Kind lieber zuhause mit ChatGPT lernen.

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Eine Frage des Mindsets

Wie gelingt Innovation in etablierten Unternehmen? Hinter allen Maßnahmen und Programmen brauche es vor allem die richtige Einstellung, meinen Stanford-Professor Ilya Strebulaev und McKinsey-Senior-Advisor Alex Dang: das "Venture-Mindset". Im Rahmen der brutkasten-Serie "Corporate Venturing" waren die beiden Autoren gemeinsam mit Franz Zöchbauer, Managing-Director von Verbund X Ventures, zu Gast im brutkasten-Studio.
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vlnr.: brutkasten-CEO Dejan Jovicevic, Stanford-Professor Ilya Strebulaev, McKinsey-Senior-Advisor Alex Dang und Franz Zöch- bauer, Managing-Director von Verbund X Ventures | (c) brutkasten
vlnr.: brutkasten-CEO Dejan Jovicevic, Stanford-Professor Ilya Strebulaev, McKinsey-Senior-Advisor Alex Dang und Franz Zöch- bauer, Managing-Director von Verbund X Ventures | (c) brutkasten

Dieser Text ist zuerst im brutkasten-Printmagazin von Juni 2025 “Neue Welten” erschienen. Eine Download-Möglichkeit des gesamten Magazins findet sich am Ende dieses Artikels.

Die brutkasten-Serie „Corporate Venturing“ is powered by AKELARaiffeisen Bank International AGUNIQA Insurance GroupMavie NextVERBUNDwhataventure — New business. Powered by entrepreneurs. und Wien Energie GmbH.


Sie kommen regelmäßig, und sie sind nicht zu überhören: die Rufe nach Innovation in etablierten Unternehmen. Der Wille ist da, das Budget sehr oft auch. Und doch will es vielfach nicht so recht funktionieren. Woran liegt das?

Geht es nach Stanford-Professor Ilya Strebulaev, Professor für Private Equity und Finance an der US-Elite-Uni, und Alex Dang, Senior Advisor bei McKinsey und ehemaliger Senior Product Manager bei Amazon, ist die Antwort einfach: Es ist eine Frage der Einstellung. Die beiden legten mit dem Buch „The Venture Mindset“ eine konkrete Anleitung vor, mit der es gelingen soll. In den USA wurde das Buch zum Bestseller.

Der Grundgedanke ist dabei schnell erklärt: Etablierte Unternehmen müssen Denk- und Entscheidungsweisen von Venture Capitalists – zu deutsch: Risikokapitalinvestor:innen – anwenden, um innovativ zu bleiben und neue Geschäftsfelder zu entwickeln. Es geht also, wie man bereits erahnen kann, darum, Risiken in Kauf zu nehmen – aber nicht nur; und auch nicht in allen Unternehmensbereichen.

„Im Kerngeschäft, wo man eine gewisse Stabilität und Vorhersehbarkeit hat, ist ein ‚traditionelles Mindset‘ nicht nur anwendbar, sondern sogar empfehlenswert. Überall, wo man es jedoch mit Unsicherheit zu tun hat und nicht vorhersehen kann, was nächstes Jahr passiert, ist das Venture-Mindset entscheidend“, meint Alex Dang im Gespräch mit brutkasten.

„Double down or quit“

Ein Prinzip sei dabei etwa „double down or quit“. Dang erklärt: „Man geht Wetten ein und verfolgt deren Entwicklung mit. Je nachdem werden einige davon gekillt, die anderen verfolgt man umso entschlossener weiter.“ Als Beispiel bringt er den Aufbau der Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS) seines früheren Arbeitgebers Amazon: „Es ist die Profit-Maschine des gesamten Unternehmens geworden. Ob es jetzt ‚New Business‘ oder Kerngeschäft ist, kann man nicht mehr sagen. Aber es ist das, was passiert, wenn man ein neues Geschäftsfeld von innen heraus entwickelt und wachsen lässt.“

Wichtig sei diese „Double down or quit“-Strategie, weil sie gegen „eines der allergrößten Probleme in großen Organisationen“ wirke, erklärt Ilya Strebulaev: die „Escalation of Commitment“, also das Festhalten an Projekten, obwohl diese nicht erfolgreich sind. Ein Projekt nicht aufzugeben, in das bereits viel Geld und Zeit geflossen ist, klinge zunächst nachvollziehbar, „ist es aber nicht – ist es ganz einfach nicht!“, betont Strebulaev. Man müsse erfolglose Projekte loslassen, um Ressourcen für erfolgreiche frei zu machen. Um die Strategie umzusetzen, könne man ebenfalls ein Prinzip aus dem Venture-Capital-Bereich anwenden.

Genau das tut Franz Zöchbauer, Managing Director bei Verbund X Ventures, der Startup-Beteiligungsgesellschaft von Österreichs größtem Energieversorger Verbund. Er nutzt in seiner Organisation aktiv das Buch „The Venture Mindset“, erzählt er im brutkasten-Talk, und er wendet eines der Prinzipien der „Double down or quit“-Strategie an. „Wir haben ein Rotationsprinzip bei Follow-on-Investments: Der Investmentmanager, der die erste Finanzierungsrunde geleitet hat, leitet die zweite nicht mehr, weil er zu ‚verliebt‘ sein und dabei Probleme übersehen könnte“, erklärt Zöchbauer.

Und er berichtet von einem weiteren „The Venture Mindset“-Prinzip, das er direkt anwendet und das „sehr leicht zu implementieren“ sei: „Juniors speak first“. „Zu Beginn eines Meetings schauen alle immer auf mich und warten darauf, dass ich oder ein anderer aus dem Management etwas sagen. Jetzt verweise ich immer auf das Buch und sage, dass ich der Letzte in der Runde bin, der spricht, und die Juniors beginnen. Das bringt andere Perspektiven“, sagt der Verbund-X-Chef. Denn, so die grundlegende Erkenntnis hinter dem Prinzip: Wenn die Seniors bereits ihre Ansichten dargelegt haben, trauen sich die Juniors nicht mehr, entgegengesetzte Meinungen zu äußern.

„Conviction beats Consensus“

Genau diese unterschiedlichen Meinungen stehen im Zentrum eines weiteren Prinzips: „Conviction beats Consensus“. „Ich habe mir die Geschichte einer der bekanntesten Venture-Capital-Firmen mit ihren Hunderten Investments angesehen: Bei jedem einzelnen Investment, das sich als besonders erfolgreich herausstellte, war zu Beginn die Mehrheit der Partner dagegen. Währenddessen wurde kein einziges Investment, bei dem sofort Einigkeit herrschte, zum wirklich großen Deal“, erzählt Ilya Strebulaev.

Alex Dang führt aus: „Wenn du nach Ausreißern suchst, wenn du das nächste Unicorn, das nächste Amazon, Google oder Apple finden willst, muss manchmal eine einzelne Person die Wette machen. Denn per definitionem kann ein Ausreißer nicht von allen verstanden und befürwortet werden, sonst wäre er kein Ausreißer.“

Um dieses Prinzip umzusetzen, brauche es wiederum eine konstruktive Scheiterkultur und ein „Safe Failure Environment“. „Wenn du nie scheiterst, hast du höchstwahrscheinlich nicht in genügend innovative Projekte investiert“, sagt Strebulaev. Dang ergänzt: „Die größte Angst von Venture Capitalists ist nicht, mit den gescheiterten Startups Geld zu verlieren, sondern das nächste Google oder Amazon zu verpassen.“

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