19.03.2025
INVESTMENT

Nexufend: Safing-Gründer holen für neues Startup SAFE-Finanzierung von tecnet equity

Nach dem erfolgreichen Verkauf ihres Unternehmens an IVPN suchten die Safing-Gründer Raphael Fiedler und Daniel Hovie direkt nach der nächsten Herausforderung. Mit ihrem neuen Startup Nexufend gehen sie nun den nächsten Schritt – und sichern sich für das weitere Wachstum eine SAFE-Finanzierung vom niederösterreichischen VC-Fonds tecnet equity.
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v.l.n.r. Jürgen Milde-Ennöckl (Investment Manager, tecnet equity), Doris Agneter (Geschäftsführerin, tecnet equity), Daniel Hovie (CTO, Nexufend) und Raphael Fiedler (CEO, Nexufend) © Alissar Najjar

Mit ihrem ersten Startup, dem Badener Unternehmen Safing, wollten das Gründerduo Raphael Fiedler und Daniel Hovie Nutzer:innen die Kontrolle über ihre Daten zurückgeben. Der sogenannte Portmaster vereinfacht den Schutz der Privatsphäre auf dem Computer. 2017 begann alles im Kinderzimmer – brutkasten berichtete. Ende letzten Jahres war es dann so weit: Safing wurde verkauft.

Doch lange konnten die Beiden nicht bis zur nächsten Gründung warten. Mit Nexufend setzen sie nun auf eine softwarebasierte Lösung, die Netzwerkanomalien und Bedrohungsvektoren in Echtzeit erkennt. Für die Weiterentwicklung ihres Unternehmens konnten sie den niederösterreichischen VC-Fonds tecnet equity als Investor gewinnen.

tecnet sieht großes Wachstumspotenzial bei Nexufend

Der VC-Fonds tecnet equity setzt in der Frühphase von Unternehmen auf sogenannte SAFE-Finanzierungen. Auch in Nexufend sehen tecnet-Geschäftsführerin Doris Agneter und Investment-Manager Jürgen Milde-Ennöckl großes Wachstumspotenzial. Mit dem “tiefgreifenden Branchen-Knowhow der beiden Gründer ist Nexufend bestens positioniert, um im Segment der netzwerkbasierten Sicherheitsanalysen eine führende Rolle einzunehmen“, sagt Agneter.

SAFE steht für “Simple Agreement for Future Equity“. Im Wesentlichen ist es ein Wandeldarlehen mit fixen, nicht verhandelbaren Konditionen, das speziell für Startups in frühen Entwicklungsphasen gedacht ist. So erhalten diese eine finanzielle Unterstützung, ohne sofort Unternehmensanteile abzugeben – brutkasten berichtete. tecnet equity hat bereits in Startups wie Propcorn, CorpLife und Sipfront investiert.

Nun soll auch Nexufend mit frischem Kapital unterstützt werden, um “seine Vision weiterzuentwickeln und den Grundstein für einen erfolgreichen Marktstart zu legen“, so Agneter. Über die Höhe und Größenordnung des Investments wurde Stillschweigen vereinbart. Noch dieses Jahr wird jedoch eine Finanzierungsrunde stattfinden, bei der tecnet equity Anteile von Nexufend übernehmen wird, verrät das Startup gegenüber brutkasten.

Netzwerksicherheit im B2B-Sektor

Wie schon Safing fokussiert sich auch das neue Startup auf Netzwerksicherheit – diesmal jedoch im B2B-Sektor. Nexufend hat eine Softwarelösung für verteilte Software-Firewalls entwickelt, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre IT-Infrastruktur gegen Angriffe abzusichern. “Die Technologie ermöglicht detaillierte Einblicke in verdächtige Datenströme und potenzielle Angriffe“, heißt es in der offiziellen Aussendung. Die Software richtet sich insbesondere an IT-Teams, Managed Service Provider (MSPs) sowie Unternehmen in sicherheitskritischen und regulierten Branchen.

“Herkömmliche Sicherheitslösungen stützen sich auf hardwarebasierte Firewalls, die kostspielig, wartungsintensiv und oft unflexibel sind. Zudem stellen sie in modernen IT-Umgebungen mit dezentralen Teams und Cloud-Diensten Single Points of Failure dar, die im Falle eines Ausfalls oder Angriffs die gesamte Netzwerksicherheit gefährden. Mit Nexufend hingegen setzen wir auf eine verteilte Architektur, sodass es keine einzelne Schwachstelle gibt, die kompromittiert werden könnte“, sagt Gründer und CEO Raphael Fiedler.

“Maximale Sicherheit mit minimalem Aufwand”

Nexufend hebt sich laut Gründer durch einen besonderen Ansatz von anderen Lösungen ab. Statt nur an den Netzwerkrändern zu schützen, arbeitet die Software auf Prozess-Ebene. Das bedeutet, dass sie direkt innerhalb des Netzwerks reguliert, welche Anwendungen miteinander kommunizieren dürfen. So kann bereits im Vorfeld verhindert werden, dass nicht autorisierte Programme überhaupt aktiv werden.

“Nexufend kombiniert die Vorteile moderner Sicherheitsarchitekturen mit einer tieferen Kontrolle über die tatsächlichen Prozesse innerhalb eines Netzwerks. Unternehmen erhalten eine softwarebasierte Lösung, die in wenigen Minuten einsatzbereit ist. Das macht es besonders für all jene interessant, die maximale Sicherheit mit minimalem Konfigurationsaufwand erreichen wollen“, so Fiedler.

Exit von Safing kam unerwartet

Das Gründerteam hat durch sein vorheriges Startup bereits viel Expertise im Bereich Netzwerksicherheit sammeln können. Der Exit kam für viele unerwartet. Im Gespräch mit brutkasten beteuerte Fiedler 2021 noch folgendes: “Wir sammeln keine sensiblen Daten, sind open-source, damit Nutzer dies validieren können. Und wollen auch keinen Exit”. 

Im Dezember 2024 verkündete Fiedler dann: “Nach sorgfältiger Überlegung haben Daniel und ich entschieden, dass die Übernahme von Safing durch IVPN der beste Weg ist. Dieses Ergebnis hatten wir ursprünglich nicht angestrebt, was eine ehrliche und offene Diskussion über den besten Weg für alle Beteiligten ermöglichte.” 

IVPN hätte laut Fiedler keine Pläne, das Geschäftsmodell in einer Weise zu ändern, die einen Nachteil darstellen würden. Mit der Unterstützung von IVPN könne Portmaster nun schneller wachsen als je zuvor. “Obwohl wir nicht dem IVPN-Team beitreten, übernehmen wir eine beratende Funktion und planen, über Discord mit der Community in Verbindung zu bleiben und gelegentlich zur Entwicklung von Portmaster beizutragen”, so Fiedler zum Exit von Safing. 

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20.03.2025

Freundeskreis: Wiener Startup bringt vegane Hüttenkäse-Alternative auf den Markt

"Hütten-mmh-michel" ist das zweite Produkt des Wiener Vegan-Käse-Startups Freundeskreis - ebenfalls auf Marillenkern-Basis.
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Das Freundeskreis-Team rund um das Gründer:innen-Trio Markus Korn (2.v.l.), Mona Heiß (m.) und Leo Sulzmann (2.v.r.) | (c) Mona Heiß
Das Freundeskreis-Team rund um das Gründer:innen-Trio Markus Korn (2.v.l.), Mona Heiß (m.) und Leo Sulzmann (2.v.r.) | (c) Mona Heiß

Das Timing ist kein Zufall, wie Freundeskreis-Gründerin Mona Heiß gegenüber brutkasten bestätigt: Am kommenden Montag bringt das Wiener Startup mit der veganen Hüttenkäse-Alternative “Hütten-mmh-michel” sein zweites Produkt auf den Markt. Einen Tag später, am Dienstagabend, ist das Team in der Puls4-Show “2 Minuten 2 Millionen” zu sehen.

Freundeskreis bislang mit Camembert-Alternative am Markt

“Wir haben schon länger an neuen Produkten getüftelt und es trifft sich gut, dass wir jetzt launchen können”, sagt Heiß. Sie hat das Startup, nach vorangegangener Entwicklung, Anfang 2024 gemeinsam mit Leo Sulzmann und Markus Korn formell gegründet. Bislang ist Freundeskreis mit der Camembert-Alternative “Cam-mhh-berta” am Markt – brutkasten berichtete. Sowohl diese als auch die neue Hüttenkäse-Alternative basieren auf Marillenkernen, die in einem von Co-Founder Sulzmann entwickelten Verfahren verarbeitet werden. Für die Produktion übernahm das Startup eine aufgelassene Käserei auf einem Bauernhof im Wienerwald und betreibt eine Pilotanlage in Wien.

Österreichweite Listung für “Hütten-mmh-michel” bereits in fortgeschrittenen Gesprächen

Verkauft wird “Cam-mhh-berta” über den eigenen Online-Shop und einige kleinere Lebensmittel-Geschäfte in Wien und Graz. Auch zu einer österreichweiten Listung befinde man sich in Gesprächen, sagt Heiß. Noch weiter fortgeschritten seien diese aber bereits beim neuen Produkt “Hütten-mmh-michel”, das ab Montag zunächst nur im Online-Shop erhältlich ist. Spätestens nach dem Sommer soll dieses im ganzen Land bei einer großen Supermarkt-Kette gelistet sein. “Genaueres kann ich aber erst sagen, wenn wir alles unter Dach und Fach haben”, so die Gründerin.

Entwicklung im vergangenen Sommer

Entwickelt hat Freundeskreis die Hüttenkäse-Alternative bereits im vergangenen Sommer. “Wir haben dann Ende des Sommers eine Verkostung mit rund 2.000 Teilnehmer:innen durchgeführt. Die habe immer wieder ein Update von uns bekommen und warten bereits auf den Launch”, erzählt Heiß.

Freundeskreis: Hüttenkäse-Alternative
Der neue “Hütten-mmh-michel” | (c) Katharina Kohlhage

Hüttenkäse-Alternative bei “2 Minuten 2 Millionen” bereits verkostet

Auch bei der Aufzeichnung von “2 Minuten 2 Millionen” vor einigen Monaten wurde das Produkt bereits von den Juror:innen verkostet. “Damals hatten wir aber noch keinen Namen und kein Verpackungsdesign. Der Fokus lag daher auf der Camembert-Alternative”, sagt die Freundeskreis-Gründerin. Zur Sendung sei man klar mit dem Ziel gegangen, sowohl ein Investment zu holen, als auch vom Publicity-Effekt zu profitieren. Bislang hat das Startup keine Investoren an Bord und finanzierte sich unter anderem über Förderungen durch aws und Wirtschaftsagentur Wien.

Bekommt Freundeskreis ein Investment?

Und ist der Plan mit dem Investment bei “2 Minuten 2 Millionen” gelungen? “Das darf ich natürlich noch nicht verraten”, so Heiß. Nur soviel: “Der Auftritt war auf jeden Fall eine super Gelegenheit, auch im Fernsehen österreichweit an Kund:innen heranzutreten und uns als Team und unser Produkt vorzustellen. Wir wollen schließlich bald den österreichischen Markt flächendeckend bedienen.”

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Das Freundeskreis-Team rund um das Gründer:innen-Trio Markus Korn (2.v.l.), Mona Heiß (m.) und Leo Sulzmann (2.v.r.) | (c) Mona Heiß
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