04.04.2019

US-FemTech-Startup NextGen Jane: 9 Millionen US-Dollar Funding für Smart Tampons

NextGen Jane ist ein Startup, das mittels aus Tampons extrahiertem Blut Frauen auf Krankheiten testen möchte, die normalerweise spät entdeckt werden und die Gebärmutter beschädigen können. Nun hat das Unternehmen für seine nächste Versuchsrunde in einer Serie-A-Finanzierungsrunde 9 Millionen US-Dollar gesammelt.
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(c) NextGen Jane/Facebook - Gründerin Ridhi Tariyal und Partner Stephen Gire sehen die monatliche Menstruation als "natural biopsy", die man zur frühen Krankheitsdiagnose nutzen kann.

NextGen Jane ist ein FemTech-Unternehmen, das sich auf die reproduktive Gesundheit der Frau konzentriert. Den Userinnen werden Testkits mit einem speziellen Tampon zugesendet. Frauen schicken dann ihre Tampons nach dem (zweistündigen) Gebrauch an das Labor zurück. Aus dem extrahierten Blut werden beim Startup Zellen aus dem Fortpflanzungstrakt mittels einer kleinen Maschine untersucht.

Dieses Material wird dann analysiert und zur Erkennung von Krankheiten genutzt. Laut dem Unternehmen kann das System die DNA und RNA der Zellen aus Endometrium, Gebärmutterhals, Eileitern und Eierstöcken prüfen. So können Krankheiten, die man bei Frauen oft erst spät erkennt (vor allem bei Endometriose bis zu zehn Jahre später), deutlich früher diagnostiziert werden.

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Menstruation als natürliche Biopsie

“Menstruationsausfluss wirkt wie eine natürliche Biopsie des weiblichen Fortpflanzungsapparates und ermöglicht einen beispiellosen Zugang zu Gewebe zur Diagnose von Krankheiten”, sagt Ridhi Tariyal, Mitbegründer und CEO des 2014 gegründeten Startups. Die aktuelle Finanzierungsrunde von neun Millionen US-Dollar wurde, wie es in der Aussendung heißt, unter anderem von Material Impact, Viking Global Investors und Angel-Investoren geleitet – darunter George Church (Harvard Medical School), Deborah Kilpatrick und Angela MacFarlane (Stanford University).

Mit dem frischen Kapital möchte das Unternehmen nun wachsen. Nachdem es seine Technologie von einem Prototyp auf ein Betaprodukt übertragen hat, möchte das Unternehmen mit der Finanzierung nun seine wissenschaftlichen Daten in ausgewählten Bereichen der reproduktiven Gesundheit weiterentwickeln. Und irgendwann im Jahr 2020 für die Kommerzialisierung positionieren.

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FemTech bald ein 50 Milliarden Dollar Markt

Adam Sharkawy, Gründer und Managing Partner von Material Impact und ein ehemaliger Life-Sciences-Manager im Gesundheitswesen, weiß um das Potential des Unternehmens. “Bei Material Impact suchen wir nach wegweisenden Technologien, die den Zugang zu den Ressourcen, die wir am dringendsten benötigen, erleichtern können. Der globale Gesundheitsmarkt für Frauen ist 36,5 Milliarden US-Dollar schwer und wächst weiter, aber eine überwältigende Anzahl von Frauen hat keinen Zugang zu der von ihnen benötigten Versorgung”, sagt er. Das Marktforschungsunternehmen Frost & Sullivan prognostiziert, dass FemTech bis 2025 eine 50-Milliarden-Dollar-Industrie sein wird.

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Mit NextGen Jane besserer Zugang zu Versorgung

Das diagnostische Startup NextGen Jane wurde von Tariyal gemeinsam mit ihrem Geschäftspartner Stephen Gire entwickelt. Das Duo ist besonders stolz darauf,  dass die Untersuchung auf Endometriose, einer Erkrankung bei der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter, nicht mehr invasiv (mit einer kleinen Kamera in der Beckenhöhle) passieren muss und dass die Blutprobe ohne Nadel abgegeben werden kann.

Zudem erhöht dies die Chance, dass sich Frauen dieses Themas bewusster werden. Weltweit seien schätzungsweise rund 200 Millionen Frauen im gebärfähigen Alter von dieser Krankheit betroffen – meist ohne es zu ahnen, sagen die Gründer. Sie würden glauben, dass solche Schmerzen normal wären und daher keinen Arzt aufsuchen. Zudem, so Tariyal, könnten sich in den USA viele Frauen keine medizinische Versorgung leisten.

“Wir freuen uns, mit Material Impact eine Partnerschaft eingehen zu können, um einen besseren Weg zum Gesundheitsmanagement auf den Markt zu bringen”, sagt die Gründerin: “Die Entkoppelung der Blut-Probenentnahme aus der Klinik ist ein einfacher, aber effektiver Weg, um den Zugang zur Versorgung vieler unterversorgter Bevölkerungsgruppen zu erweitern. Der Zugang zu Pflege in den USA und weltweit wird zunehmend durch Geografie und Wohlstand beeinflusst”.

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FDA-Approval steht noch aus

Das Patentansuchen von NextGen Jane läuft derzeit für jenes Gerät, das Blut aus Tampons verdrängt. Die Erfindung muss allerdings noch von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) zugelassen werden.

Laut Tariyal soll eine klinische Studie diesen Prozess beschleunigen. Die Studie demonstriert, dass das Unternehmen mittels einer Untersuchung mit rund 800 Frauen die diagnostische Wirksamkeit von Menstruationsblut feststellen konnte.

FemTech in Österreich

In Österreich selbst gibt es in Sachen FemTech eine Plattform, die Frauen in Forschung und Technologie unterstützt. In der dazugehörigen Datenbank finden sich über 2000 Frauen, die in diesem Bereich erfolgreich aktiv sind. Diese Initiative vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) wählt zudem seit 2005 monatlich eine Expertin des Monats und stellt sie und ihre Tätigkeit vor.

Die aktuellsten Zahlen im Forschungs- und Entwicklungsbereich (F&E) stammen von 2015. Im besagten Jahr waren rund 23 Prozent des wissenschaftlichen Personals weiblich. Die einzelnen F&E-Sektoren unterscheiden sich jedoch deutlich hinsichtlich ihres Frauenanteils in den diversen Bereichen. Der Unternehmenssektor – der größte F&E-Sektor in Österreich – weist den geringsten Frauenanteil auf (16 Prozent), während der “private gemeinnützige Sektor” einen weiblichen Anteil von 46 Prozent besitzt. Zudem stagniert das Wachstum des Frauenanteils im Unternehmenssektor, während im Hochschulsektor der Frauenteil (Steigerung um sechs Prozent seit 2004 auf 36 Prozent heute) weiterhin langsam zunimmt.

Ridhi Tariyal und Stephen Gire über Life Science und ihre Methoden

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CEO Ibrahim Sagerer-Foric (c) BergWind Energy

Ob Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie: Erneuerbare Energien spielen in unserer Zeit eine zunehmend wichtige Rolle. Angesichts der Klimakrise entwickeln Startups vermehrt neue Technologien, die auf eine nachhaltigere Zukunft abzielen.

Auch das oberösterreichische Startup BergWind Energy will mit seinen neuen Produkten zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Es bietet Kleinwindanlagen an, die an Seilbahnen, Brücken oder anderen Infrastrukturen installiert werden können. Darüber hinaus fungiert eine Werbefläche auf den Anlagen als eine umweltfreundliche Werbemöglichkeit für Unternehmen.

BergWind-Anlagen seien eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle”

Ab dem kommenden Jahr werden die neuen Produkte „BergWind 2000“ und „Powerflag“ verfügbar sein. Die Kleinwindturbine „BergWind 2000“ ist speziell für den Einsatz in Bergregionen, insbesondere in Skigebieten, konzipiert. Sie wird an Seilbahnen oder Brücken installiert, um die Vorteile der Höhenlagen optimal zu nutzen und bestehende Infrastrukturen einzubinden. So soll laut Unternehmen kein zusätzlicher Boden versiegelt werden. Darüber hinaus ist die Anlage mit einer Werbefahne ausgestattet, die Unternehmen als nachhaltige Werbefläche nutzen können.

Laut BergWind Energy kann jede Turbine bei einer Leistung von 2.000 Watt je nach Standort jährlich zwischen 1.500 und 2.500 kWh erzeugen. Auch bei Nacht und bewölktem Wetter bleibt die Energieproduktion laut Produktversprechen konstant. Das soll speziell für Skigebiete und Seilbahnbetreiber eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle” darstellen.

Keine Bodenversiegelung durch Kleinwindturbinen

Die „Powerflag“ ist eine Windfahne, die traditionelle Fahnenmasten ersetzen soll. Die Fahnenfläche dient gleichzeitig als Rotorblatt, das den Wind einfängt und in Energie umwandelt. Zusätzlich bietet sie durch die Platzierung entlang von Straßen eine Werbefläche für Unternehmen. Durch die kompakte Größe und den flexiblen Standfuß kann die Powerflag ebenso auf Dächern oder auf Freiflächen installiert werden. Wie bei der Kleinwindturbine ist für die Installation der Powerflag keine Bodenversiegelung nötig, was CO2-Emissionen und Materialkosten einspart.

Das Besondere an den neuen Produkten liege in der Kombination von Energiegewinnung und Marketing: “Unternehmen können ihre bestehende Infrastruktur optimal nutzen und gleichzeitig nachhaltige Energie erzeugen”, so das Produktversprechen.

Energieerzeugung mit Marketing in einem Produkt

Das GreenTech-Startup wurde von CEO Ibrahim Sagerer-Foric und Co-Founder Nedeljko Milosevic ins Leben gerufen. Seit Jänner 2023 verfolgt das Unternehmen die Vision, Energieerzeugung mit Bergsport und Marketing in einem Produkt zu vereinen.

Zu seinen Kooperationspartnern zählen Unternehmen wie FE Business Parks, Kukla Waagenfabrik und Hypo Bank Immobilien und Leasing Vorarlberg. Darüber hinaus wird das Startup durch Förderprogramme unterstützt, darunter das Greenstart-Programm, bei dem BergWind im letzten Jahr zu den zehn Finalisten gehörte – brutkasten berichtete. Zudem finanziert sich BergWind zum Teil durch Dienstleistungen in Form von Innovationsworkshops, Produktentwicklung und Patenterstellung.

BergWind plant europaweites Wachstum

Mit dem offiziellen Marktstart im kommenden Jahr plant BergWind, europaweit zu wachsen. CEO Sagerer-Foric erklärt im Gespräch mit brutkasten, dass der Fokus des Startups zukünftig auf dem weiteren Ausbau liegen wird. Bereits jetzt zählen ein Skigebiet in Schweden, Salzburg und Kärnten sowie Unternehmen in Bayern und der Schweiz zum Kundenportfolio.

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