11.06.2018

Newsadoo: Linzer “Spotify für News” will Verlage vereinen

Mit der Digitalisierung ging auch eine Veränderung des Konsumverhaltens von Nachrichten einher. Nutzer wollen News orts- und zeitunabhängig bereitgestellt haben. Bisherige Versuche daraus ein Geschäftsmodell zu machen, sind laut Newsadoo gescheitert. Dort setzt das OÖ. Startup an und möchte Verlage einbinden.
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Newsadoo
(c) Newsadoo - Hinter Newsadoo stehen die Gründer von Pulpmedia Paul Lanzerstorfer und Robert Bogner (links und rechts Außen) und Susanna Wurm, Alexandra Auböck und David Böhm, Gründer des Macher Media House (mittig von l. nach r.).

“Laut Digital News Survey 2017 des Reuters-Instituts geben etwa 94 Prozent der Deutschen an, mehrmals pro Woche Nachrichten zu konsumieren. In Österreich und der Schweiz sind diese Zahlen ähnlich hoch. Während sich das generelle Verlangen nach News also kaum geändert hat, verändert sich mit der Digitalisierung das Konsumverhalten von Nachrichten laufend. Viele Verlagshäuser versuchen darauf zu reagieren, trotzdem gibt es noch keine Lösung, wie das Geschäftsmodell der Verlage in einer vollständig digitalen Welt weiterhin funktionieren soll”. So argumentiert das Team des Linzer Startups Newsadoo und will eine Lösung dafür gefunden haben.

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Google und Facebook: 96 Prozent Marktanteil für Onlinewerbung

Trotz hoher Investitionen und sehr guter Reichweiten, betrage der Anteil an Digitalumsätzen von Verlagen im Durchschnitt nur rund sieben Prozent. Die Reichweiten konnten bisher im digitalen Segment nicht in Umsätze umgemünzt werden, so das Startup weiter. “Google alleine hat mittlerweile höhere jährliche Werbeumsätze als alle Verlage der Welt zusammen. Und Google und Facebook sind für 96 Prozent des weltweiten Wachstums der Onlinewerbung ausgenommen China verantwortlich. Wir glauben schlichtweg nicht, dass einzelne Verlage Lösungen entwickeln können, die sich im kompetitiven, weltweiten Onlinemarkt durchsetzen werden. Es braucht eine volle Fokussierung auf die User, darauf, was sie wollen und wofür sie bereit sind, Geld zu zahlen. Und es braucht eine Kollaboration der Daten der Verlage, um gemeinsam den amerikanischen Giganten etwas entgegensetzen zu können. Wir haben eine Lösung entwickelt, die für alle Beteiligten in der europäischen Verlagsszene funktionieren kann und eine wirkliche Zukunftsperspektive bietet”, erklärt Newsadoo-Founder David Böhm.

Newsadoo: Content-Bündelung aus relevanten Quellen

User würden Inhalte nicht mehr aus nur einer Quelle, etwa einer Tageszeitung, konsumieren, sondern ihre Informationen aus vielen Quellen beziehen, wie Böhm sagt. “Mit Newsadoo bündeln wir den Content aus allen relevanten Quellen an einem Ort, analysieren ihn automatisiert mittels künstlicher Intelligenz und liefern ihn ganz individuell und mit vielen Zusatzfunktionen zu den Usern”, so Böhm zur Kernfunktionalität von Newsadoo. Ein “Spotify für News”, wie es in einer Aussendung heißt.

Machine-Learning-Algorithmen für maßgeschneiderten Content

Beim Linzer Startup können Nachrichten von unterschiedlichen Medien mit einer Anmeldung und einem monatlichen Abo gelesen werden. Die Auswahl der Quellen bestimmt der Nutzer selbst. Machine-Learning-Algorithmen sollen dafür sorgen, dass User das bekommen, was sie interessiert und für sie relevant ist. Gleicher oder sehr ähnlicher Content aus unterschiedlichen Quellen würde automatisch erkannt und gebündelt angezeigt werden.

Newsadoo
(c) Newsadoo – Das Team von Newsadoo versucht mit dem News-Ökosystem Newsadoo.com dem Mediennutzungsverhalten der User gerecht zu werden.

“Verlage müssen mitziehen”

Mit Anfang Juni 2018 ist Newsadoo in einer ersten Beta-Version kostenlos nutzbar. Im Juli folgen die iOS und Android App und ein Alexa Skill. Im Herbst kommen zudem noch  kostenpflichtige Funktionen dazu. So sollen dann herkömmliche Inhalte, aber auch Premium-Content direkt auf der Plattform zu konsumieren sein. Damit das gelingt wünscht sich Böhm einen, “lange fälligen und nötigen”, Schulterschluss der Verlage. “Wir haben Newsadoo entwickelt, um eine wirklich nachvollziehbare Lösung für die vielfältige, europäische Medienlandschaft zu schaffen. Natürlich wird es nur dann eine disruptive Lösung sein, die Google, Facebook und Co. in Europa etwas entgegensetzen kann, wenn die Verlage nach und nach mitziehen. Wir machen den Anfang, haben das System technisch sauber entwickelt und werden jetzt einen Schritt nach dem anderen machen und versuchen, die Verlage ins Boot zu holen”, sagt Böhm.

Bisher eine Million Euro Kapital aufgebracht

In Sachen Marketing versucht Newsadoo mittels Kampagne (Plakat, Radio, TV, Print, Online) mit Fokus auf Oberösterreich eine erste Dynamik unter Usern zu erzeugen. “Das Ziel dabei ist, dass wir einen offiziellen Startpunkt setzen. Wir haben jetzt lange an der Lösung gearbeitet, hatten mehrere Hürden zu überwinden und nun ist es Zeit, hinaus zu gehen und Menschen dafür zu begeistern”, sagt David Böhm. “Wir wollen jetzt die Basis für den Launch unserer Premium-Version gegen Ende des Jahres schaffen. Wir haben nicht nur das Produkt in der ersten Version fertig gestellt, sondern auch den Businessplan präzisiert und im letzten Jahr ständig weiterentwickelt. Wir werden jetzt versuchen, die richtigen Leute von unserer Vision zu überzeugen, und auch den richtigen Lead-Investor zu finden, damit wir skalieren und internationale Schritte setzen können”. Bisher wurde in das Projekt rund eine Million Euro investiert, die von den Gründern selbst und über eine Förderung durch die FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft) aufgebracht wurden.

Promo-Video von Newsadoo:

Hintergrund

Das Unternehmen hinter Newsadoo ist die “18th Floor Onlinemedia GmbH”, die Anfang 2017 in Linz gegründet wurde. Dahinter stehen mit David Böhm, Alexandra Auböck und Susanna Wurm die drei Gründer des Macher Media House (Editoriaverlag GmbH) und mit Paul Lanzerstorfer und Robert Bogner die Gründer von Pulpmedia. Das Startup wurde kürzlich als eines der “Upper Austria’s Hottest/International Start-Ups” von der Aussenwirtschaft Austria und dem Exportcenter OÖ ausgezeichnet. Beim Dublin Tech Summit wurde Newsadoo als eines der spannendsten, internationalen Startups im Bereich Artificial Intelligence präsentiert. Demnächst wird Newsadoo beim Bits & Pretzels in München und bei der IFRA World Publishing Expo und DCX Digital Content Expo in Berlin vorgestellt werden. Für Herbst diesen Jahres wird die erste größere Finanzierungsrunde angestrebt.


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Liebeleien am Arbeitsplatz, Intimitäten auf Weihnachtsfeiern und Work-Husbands und -Wives sind ein längst bekanntes Metier der Arbeitswelt. Was aber kaum thematisiert wird, sind Freundschaften im Job. Dies hat nun der willhaben-Jobmarktplatz geändert und 1.050 User:innen zum Thema “Freundschaft am Arbeitsplatz” befragt.

Team-Building für Freundschaften hilfreich

Aus der Umfrage lässt sich herauslesen, dass drei Viertel der Arbeitnehmer:innen in ihrem derzeitigen Job Freundschaften geschlossen haben – konkret meinten 10,2 Prozent “eine” und 66,5 Prozent “mehrere” Freundschaft(en) über ihre Arbeit gefunden zu haben. Als besonders gesellig erweisen sich dabei Kärntner:innen, Steirer:innen und Wiener:innen.

Um Kolleg:innen näher kennenzulernen, zeigten sich vor allem vom Arbeitgeber oder Arbeitgeberin organisierte Team-Building-Maßnahmen und gemeinsame Unternehmungen hilfreich. Mit 58,1 Prozent hat mehr als die Hälfte der Befragten den Eindruck, dass Freundschaften bei ihrem derzeitigen Job gefördert werden.

Das Feierabend-Getränk

Auf der anderen Seite ist es aber auch das ein oder andere Feierabend-Getränk, das aus Arbeitskolleg:innen Freund:innen werden lässt. Auch hier sind es etwa drei Viertel der Befragten, die der Thematik positiv gegenüberstehen. Im Detail empfinden es 22,1 Prozent als “sehr angenehm” und wichtig für den Teamgeist und weitere 51 Prozent als “eher angenehm”. Dem gegenüber steht jedoch etwa ein Viertel der willhaben-Nutzer:innen, die mit “eher unangenehm, ich nehme selten teil” geantwortet haben oder solche Aktivitäten überhaupt vermeiden.

Bemerkenswert ist zudem, dass nicht nur der direkte Kontakt Freundschaften fördern kann. In Zeiten der Digitalisierung spielen sie sich zu einem gewissen Teil in den sozialen Netzwerken ab. Ein Viertel der Befragten nimmt eine Anfrage immer an, wenn sich ein/e Arbeitskolleg:in in den sozialen Medien vernetzen will. Weitere 52,5 Prozent “nehmen die Anfrage an, wenn sie sich mit der Person gut verstehen”. 11,3 Prozent nutzen keine sozialen Netzwerke.

Bei Vorgesetzten sieht die Sache jedoch etwas anders aus. Arbeitnehmer:innen zeigen sich hier aufgeschlossen, wenn auch etwas zögerlicher. Während die überwiegende Mehrheit offen ist, Führungspersonal auf Instagram und Co. zu adden, ist der Anteil jener, die dies eher bzw. gänzlich ausschließt, mit 29,3 Prozent merklich höher als bei Kolleg:innen, die sich beruflich auf derselben hierarchischen Ebene befinden.

Folgen der Freundschaft

Doch was sind die Folgen davon, sich mit Kolleg:innen zu befreunden? Am häufigsten genannt wurden dabei “besserer Teamzusammenhalt” (77,4 Prozent), “mehr Spaß während des Arbeitstages” (77,2 Prozent) sowie “höhere Zufriedenheit und Wohlbefinden bei der Arbeit” (72,4 Prozent). Gefolgt von zwei Faktoren in puncto Produktivität, nämlich “schnellere Problemlösung durch gegenseitige Unterstützung” (63,9 Prozent) und “erhöhte Motivation” (57,5 Prozent).

Als Kehrseite der Medaille und als Problemfall wird die Bevorzugung einzelner Kolleg:innen (51,6 Prozent) genannt, auch “Schwierigkeiten, berufliche und persönliche Grenzen zu wahren” (44,8 Prozent) sowie “Ablenkung und reduzierte Produktivität” (40,3 Prozent) werden hier als Nachteil angeführt.

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