17.03.2021

Neuro-Tinder: AI-Schönheit liegt im Gehirn des Betrachters

Forscher aus Helsinki und Kopenhagen haben eine Künstliche Intelligenz entwickelt, die es schafft nach einem Gehirnscan attraktive Gesichter zu generieren.
/artikel/neuro-tinder-ai-schonheit-liegt-im-gehirn-des-betrachters
AI, Face, Tinder, Neuro-Tinder, Generiert,
(c) Stock.Adobe/Chepko Danil

Es könnte ein Plot für eine Science-Fiction-Serie sein, vielleicht auch ein Ausblick in eine nahende Zukunft. Oder eine Entwicklung, die Online-Singlebörsen und Matching-Apps aufjubeln lässt. Forscher aus Helsinki und Norwegen haben eine AI entwickelt, die das Gehirn scannt, um zu lernen, welche Features der Versuchsperson als attraktiv erscheinen.

Computergestaltete Gesichter

Konkret erstellten sie in der Studie computergestaltete Gesichter und griffen dabei auf ein kontradiktorisches neuronales Netzwerk zurück. Angelehnt an 200.000 eher unbekannten Promi-Bilder. Die Gesichter besaßen einige Gesichtszüge, die Menschen attraktiv finden. Zum Beispiel markante Kiefer und blaue Augen.

AI misst Reaktion auf Reize

Beim Versuch wurden Probanden nicht etwa gebeten, die generierten Gesichter zu bewerten. Stattdessen wurden bei den Tests P300-Wellen untersucht. Ähnlich wie bei Lügendetektor-Tests handelt es sich hier um eine Welle, die Reaktionen auf Reize misst. Mittels “Machine Learning” war das Programm in der Lage maßgeschneiderte Fotos von Personen zu erstellen, die es gar nicht gibt. Diese generierten Gesichter wurden dann Teilnehmern gezeigt. Diese mussten sich bei dem Experiment nur auf jene “Faces” konzentrieren, die ihnen gefielen, nicht mehr. Elektroenzephalographie (EEG) -Kappen nahmen während einer Slideshow “Daten aus dem Gehirn auf”. Danach eruierte ein Algorithmus was jene Bilder gemeinsam hatten, auf die die meisten Probanden ansprachen.

Erfassung der Gehirnwellen durch EEG

“Wir haben den Teilnehmern eine große Auswahl dieser Gesichter gezeigt und sie gebeten, sich selektiv auf jene zu konzentrieren, die sie attraktiv fanden”, erklärte Michiel Spapé, Postdoktorand an der Universität Helsinki, gegenüber Digital Trends. “Durch die Erfassung der Gehirnwellen per EEG, die unmittelbar nach dem Sehen eines Gesichts auftraten, haben wir erkannt, ob ein Gesicht als attraktiv angesehen wird oder nicht. Diese Informationen verwendeten wir, um eine Suche innerhalb des neuronalen Netzwerk-Modells, ein 512-dimensionalen ‘Face Space’, zu steuern und einen Punkt zu triangulieren, der dem Attraktivitätsgefüge eines einzelnen Teilnehmers entspricht.”

Reize im Vordergrund

Oder anders gesagt, man fand heraus, was welches einzelne Gehirn schön findet. Die Wissenschaftler sahen nämlich ungefähr 300 Millisekunden nachdem ein Teilnehmer ein attraktives Bild gesehen hatte, sein Gehirn mit einem bestimmten elektrischen Signal aufleuchten, das als diese P300-Welle bezeichnet wird. Es ging nicht um Anziehungskraft per se, wie die Forscher betonen, sondern um das Erkennen bestimmter relevanter Reize.

AI-Modell erfasst persönliche Präferenz

“Während es einige Merkmale gibt, die von den Teilnehmern allgemein bevorzugt werden, da einige in unseren Experimenten erzeugte Gesichter einander ähnlich sehen, erfasst unser AI-Modell wirklich persönliche Präferenzen”, so Tuukka Ruotsalo, Associate Professor an der Universität von Helsinki, gegenüber Digital Trends. “Es gibt Unterschiede bei allen generierten Bildern. Im trivialsten Aspekt erhalten Teilnehmer mit unterschiedlichen Geschlechtspräferenzen Gesichter, die dieser Präferenz entsprechen.”

Gehirn-Crawler

Mit diesem Durchbruch einer Art “Gehirn-Kriechers” lässt sich jetzt natürlich mutmaßen, inwiefern diese AI-Technologie genutzt werden kann. Und wird. Der erste logische Gedankenschritt in diese Richtung ist die Entstehung von etwas, das man als Neuro-Tinder bezeichnen kann und rein optisch zwei User per App miteinander verbindet, die ähnliche Geschmäcker haben. Weitaus komplexer wird es, wenn man weiter denkt und andere Bereiche, wie Märkte und Zielgruppen, mit einbezieht.

Potentielle Nutzung?

In Richtung “Targeting” gebe es tatsächlich viele Möglichkeiten der Nutzung. Während diverse Medien in dieser Causa von Filmemachern reden, die ihrer Zielgruppe entsprechend bestimmte (attraktive) Schauspieler casten, sind auch diverse CGI-Faces denkbar, die gezielt Gruppen ansprechen. Was gut in der Gaming-Industrie funktionieren würde. Aber auch die Werbung, die auf individuelles Marketing setzt, könnte mit so einer Technologie in der Hand und dem einhergehenden Reiz-Schema noch fokussierter auf potentielle Kunden zugehen. Und sie mit jener Schönheit locken, auf die sie schon anfällig sind.

Das gemeinsame Vielfache

Nicht, dass es etwas Neues wäre, attraktive Menschen in Film und Fernsehen zu nutzen, Produkte mit schönen Personen zu versehen oder nach Sympathie zwecks Attraktivität einzustellen. Allerdings ändert sich die Dynamik, sobald Marktstudien dahinter stehen und noch gezielter mittels AI-Reizforschung in die Vorlieben potentieller Kunden eingreifen können. Der Spruch “Schönheit liegt im Auge des Betrachters” deutet darauf hin, dass es viele individuelle Faktoren gibt, warum man jemanden attraktiv findet. Bei jedem anders, so die bisherige Annahme. Engt man allerdings wissenschaftlich basiert ein “gemeinsames Vielfaches” pro ausgesuchter Zielgruppe ein, so könnte das noch weitreichendere Folgen haben, als es bisher Amazon und Facebook mit ihrem individuellen “Target Marketing” auslösen. Denn, wenn Liebe blind macht, so kann man festhalten, Schönheit reizt. Auch eine AI-generierte.

Deine ungelesenen Artikel:
19.04.2024

Connect Day 24: Jetzt anmelden und vom qualitativ hochwertigen Matchmaking profitieren

Der Connect Day 24 wird am 4. Juni in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) im 4. Bezirk über die Bühne gehen. Wir bieten euch einen Überblick, wie Startups, Investor:innen und insbesondere Corporates sowie KMU vom Matchmaking profitieren können.
/artikel/connect-day-2024
19.04.2024

Connect Day 24: Jetzt anmelden und vom qualitativ hochwertigen Matchmaking profitieren

Der Connect Day 24 wird am 4. Juni in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) im 4. Bezirk über die Bühne gehen. Wir bieten euch einen Überblick, wie Startups, Investor:innen und insbesondere Corporates sowie KMU vom Matchmaking profitieren können.
/artikel/connect-day-2024
(c) pollak

Die ViennaUP 2024 steht in ihren Startlöchern und damit auch der Connect Day 24, der auch dieses Jahr traditionsgemäß als größte Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals am 4. Juni in Wien über die Bühne gehen wird. Zur Größenordnung: Letztes Jahr zählte der Connect Day über 1000 Teilnehmer:innen – darunter 200 Investor:innen. Zudem gab es unter den teilnehmenden Startups, Corporates und Investor:innen über 1500 Matchmaking-Meetings (brutkasten berichtete).

Und auch für dieses Jahr bietet die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) als Veranstalterin wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, um Startups, Investor:innen und Corporates sowie KMU miteinander zu vernetzen. Im Zentrum stehen unterschiedlichste Formate, die ein qualitativ hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen ermöglichen.

Der Corporate Reverse Pitch

Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Das Format wird bereits seit sechs Jahren umgesetzt und hat zahlreiche erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Startups und Unternehmen initiiert.

Das Besondere: Startups und Corporates begegnen sich durch dieses einzigartige Format auf Augenhöhe. Moritz Weinhofer von aws connect Industry-Startup.Net erläutert den Ablauf: “Beim Corporate-Reverse Pitch tauschen wir die Rollen. Normalerweise präsentieren Startups ihre Company und Lösungen. Beim Corporate-Reverse Pitch hingegen müssen Corporates ihre Lösungen präsentieren, nach denen sie suchen. Im Idealfall entsteht daraus eine Kooperation mit einem Startup”.

So pitchten in den vergangenen Jahren bekannte Unternehmen wie KTM, Hutchison Drei Austria und auch internationale Unternehmen wie SAAB ihre gesuchten Innovationslösungen. Der Corporate Reverse Pitch wird in diesem Jahr von ABA, aws connect Industry-StartUp.Net and EIT Manufacturing ermöglicht.

Zudem tragen zahlreiche weitere Partner zum Connect Day bei. Einer von ihnen ist die Erste Bank. Emanuel Bröderbauer, Head of Marketing Gründer & SME bei der Erste Bank, hebt die Bedeutung der Vernetzung von Corporates, Startups und Investor:innen für den Wirtschaftsstandort Österreich hervor: “Damit Österreich nicht den Anschluss an die großen Wirtschaftsnationen bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen verliert, bedarf es der Stärken etablierter Unternehmen, Startups und Investor:innen. Der Connect Day hilft, diese Kräfte zu bündeln.” Und er merkt an: “Der Connect Day ist eine Veranstaltung mit Mehrwert und daher sind wir als Erste Bank auch heuer wieder gerne als Partner dabei.”

Internationale Startups am Connect Day und B2B-Matchmaking

Neben der Begegnung auf Augenhöhe zeichnet sich Connect Day auch durch seine internationale Ausrichtung aus. So werden am 4. Juni neben heimischen Startups auch zahlreiche internationale Startups ihre Lösungen pitchen. Darunter befinden sich beispielsweise auch Startups aus asiatischen Märkten, die über das GO AUSTRIA Programm des Global Incubator Network (GIN) nach Österreich gebracht werden. Somit erhalten Corporates, Investor:innen und KMU auch einen Überblick über verschiedene Lösungen, die über den “Tellerrand Österreich” hinausreichen.

(c) pollak

Damit Startups, Investor:innen sowie Corporates und KMU Kooperationsmöglichkeiten möglichst effektiv ausloten können, findet auch in diesem Jahr wieder B2B-Matchmaking statt. Neben dem 1:1 On-site-Matchmaking, das pro Session 15 Minuten dauert, bietet die Austria Wirtschaftsservice (aws) auch ein Long-Term-Matchmaking an. So können Teilnehmer:innen sogar nach der Veranstaltung weiter mit Personen in Kontakt treten, die sie eventuell verpasst haben. Das B2B-Matchmaking wird von Enterprise Europe Network und aws Connect ermöglicht.

Zudem findet am 4. Juni auch eine Afterparty statt, die ebenfalls zum Networking genutzt werden kann und von Green Tech Valley Cluster sowie aws Connect gehosted wird.


Tipp: Für das On-Site-Matchmaking bedarf es einer Vorbereitung, um am Event-Tag möglichst viele Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Veranstalter bieten hierfür einen übersichtlichen Leitfaden mit allen wichtigen Informationen. Zudem wird den Teilnehmer:innen empfohlen, vorab die b2match-App herunterzuladen, die für iOS und Android zur Verfügung steht.


Wer kann am Connect Day teilnehmen?

Die Zulassung zur Teilnahme am Connect Day 24 steht laut Veranstalter allen offen, die an einer Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen interessiert sind. Es gibt jedoch auch gewisse Kriterien zu erfüllen. Der Veranstalter stellt so sicher, dass ein hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen stattfindet. Hier ein kurzer Überblick, worauf insbesondere Startups und Corporates/KMU achten müssen:

  • Startups dürfen nicht älter als sechs Jahre sein und über maximal 250 Mitarbeiter:innen verfügen. Zudem sollen sie mindestens einen Prototypen oder ein MVP vorweisen, das skalierbar ist. Startups, die sich für ein Matchmaking mit Investoren bewerben, werden von einer Jury gescreent.
  • Corporates/KMU müssen auf der Suche nach innovativen Produkten und Dienstleistungen sein. Zudem müssen sie die Bereitschaft mitbringen, mit Startups zusammenzuarbeiten. Dazu zählen etwa Pilotprojekte, gemeinsame Forschung und Entwicklung, aber auch Vertriebspartnerschaften.

+++ Hier findet ihr alle Voraussetzung für die Anmeldung zum Connect Day – Jetzt anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Tipp der Redaktion: Von aws Connect ganzjährig profitieren

Der Connect Day zeigt die Kollaboration der Ökosystem-Player untereinander und auch die Networking-Expertisen, besonders von aws Connect. Die Austria Wirtschaftsservice GmbH bietet mit den aws Connect Programmen ganzjährig ihre Matching-Services für Kooperationen, Investments und Internationalisierung an.

Auf der Online-Plattform sind aktuell rund 3200 Startups, KMU, Corporates, Investor:innen und Forschungseinrichtungen gelistet. Seit dem Start wurden so über 470 Kooperationen und Investments vermittelt.

Zu den vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten zählt übrigens auch der aws KI-Marktplatz. Hier treffen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die KI anbieten, mit Unternehmen, die KI für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte einsetzen wollen.

+++ Jetzt für aws Connect anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Neuro-Tinder: AI-Schönheit liegt im Gehirn des Betrachters

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Neuro-Tinder: AI-Schönheit liegt im Gehirn des Betrachters

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Neuro-Tinder: AI-Schönheit liegt im Gehirn des Betrachters

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Neuro-Tinder: AI-Schönheit liegt im Gehirn des Betrachters

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Neuro-Tinder: AI-Schönheit liegt im Gehirn des Betrachters

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Neuro-Tinder: AI-Schönheit liegt im Gehirn des Betrachters

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Neuro-Tinder: AI-Schönheit liegt im Gehirn des Betrachters

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Neuro-Tinder: AI-Schönheit liegt im Gehirn des Betrachters

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Neuro-Tinder: AI-Schönheit liegt im Gehirn des Betrachters