26.03.2025
FOODTECH

Neoh launcht Bueno-Alternative – Investor Dominic Thiem äußert sich

Es ist soweit: Der neue Neoh-Riegel ist da. Und wahrlich schmeckt er fast wie ein "Kinder Bueno" der Marke Ferrero. Das FoodTech wirbt in einer Aussendung auch mit Neoh-Investor und Ambassador Dominic Thiem - und arbeitet bereits an acht weiteren Produkten.
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das Neoh-Gründerteam
Das Neoh-Gründerteam Adel Hafizovic, Manuel Zeller, Patrick Kolomaznik und Alexander Gänsdorfer | Foto: Neoh

Was vor gut drei Monaten vorweggenommen wurde, ist nun (endlich) Realität: Der neue Neoh-Riegel ist da. Diesmal in etwas anderer Ausführung als die bisherigen „Originals“. Und: Der Produkt-Launch gilt als zuckerfreie Alternative zum Süßwaren-Klassiker „Kinder Bueno“. Auch geschmacklich ist man nicht weit davon entfernt, preis- und zuckertechnisch allerdings schon. Einige weitere Neoh-Produkte sind bereits in Planung.

Zuckerfreie „Kopie“ verändert „das Spiel endgültig“

Damals, vor hundert Tagen, meldete sich das FoodTech-Startup mit einem ambitionierten Vorhaben: Die zuckerfreie „Kopie“ einer Bestseller-Süßigkeit solle „das Spiel endgültig verändern“. Wobei: Gänzlich zuckerfrei ist der Neoh-Riegel nicht. Es ist lediglich kein Industriezucker zugesetzt. Doch die geringe Zuckerration kann sich im Vergleich zu Traditionsriegeln sehen lassen – mehr dazu am Ende des Artikels.

10.000 Riegel in 18 Stunden

Das FoodTech hat sein neues Waffelprodukt mit Haselnusscreme unter dem Namen „Crisp N Cream“ nun offiziell gelauncht. Vorab stand ein Sortiment von 10.000 Riegeln online zum Vorverkauf bereit. Nach Angaben des Startups sei das exklusive Vorab-Sortiment innerhalb von 18 Stunden ausverkauft gewesen. Aktuell gibt es den Riegel im Neoh-Onlineshop sowie im Einzelhandel bei Billa und Spar zu kaufen.

Wie auch bei seinen bisherigen Produkten wirbt das FoodTech mit seiner Zuckerersatz-Formel Zero+, die als Süße der Waffel dient. So besteht der neue „Crisp N Cream“-Riegel aus Haselnusscreme, umhüllt von Waffeln und einer Glasur aus Milchschokolade. Ästhetisch erinnert das Produkt an die Traditionsmarke „Kinder Bueno“. Zucker sei allerdings keiner zugesetzt. Dank Zero+ zeigt der „Crisp N Cream“-Riegel nur geringe Auswirkungen auf den Blutzucker.

„Ein absoluter Gamechanger“

Manuel Zeller, Founder und CEO von Neoh, wird zum Launch in einer Aussendung zitiert: „Waffelprodukte mit Haselnusscreme gehören zu den beliebtesten Snacks – aber sie geschmacklich perfekt hinzubekommen, ist selbst mit Zucker eine Herausforderung. Dass wir es geschafft haben, diesen Genuss ganz ohne zugesetzten Zucker zu kreieren, zeigt, was mit unserer ZERO+ Zuckerersatz-Formel möglich ist.“

Wie zu erwarten wird auch der langjährige Sponsor und Ambassador der Marke – Ex-Tennisprofi Dominic Thiem – zitiert. Offiziell meinte der Tennis-Star zu seiner „Vorab-Testung“: „Ich bin echt begeistert. Ich esse generell sehr gerne Neoh-Produkte, aber der Crisp N Cream ist ein absoluter Gamechanger“. Thiem erwarb im März 2021 Anteile am Wiener FoodTech. Seither fungiert er nicht nur als Investor, sondern auch als Testimonial.

Acht weitere Neoh-Produkte in Arbeit

Dass es bald weitere Additionen zur Produktpalette geben würde, bestätigt das Unternehmen auf brutkasten-Nachfrage. Gerade arbeite man an acht verschiedenen Produkten, so Neoh-Gründer Zeller, „aber wir launchen immer erst, wenn es zu 100 Prozent für uns passt.“ Momentan sei noch nicht absehbar, welches Produkt wann gelauncht werden würde. Man wolle sicherstellen, dass man „zu 100 Prozent unseren Neoh-Standards“ entspricht.

„Crisp N Cream“ und „Kinder Bueno“ – ein Vergleich

Sie sieht so aus, sie schmeckt gleich. Dennoch zeigen sich einige Unterschiede zwischen „Crisp N Cream“ und „Kinder Bueno“. Eine Packung der neuen Neoh-Variante enthält drei Riegel à 22 Gramm und kostet 3,79 Euro. Ein Riegel kommt auf 99 Cent, 100 Gramm kommen damit auf 4,5 Euro. Zum Vergleich: Das Pendant des Süßwarenherstellers Ferrero – namentlich der Riegel „Kinder Bueno“ – kostet im Online-Shop des Lebensmittelhändlers Billa 1,93 Euro auf 100 Gramm.

Kalorientechnisch gibt es nur geringe Unterschiede: Ein Neoh-„Crisp N Cream“-Riegel zählt 109 Kilokalorien auf eine Portionsgröße (22 Gramm). Der „Kinder Bueno“-Riegel (je 21,5 Gramm) zählt rund 122 Kilokalorien. Ein recht signifikanter Unterschied besteht allerdings in der Zutatenliste.

Süßungsmittel ersetzen zugesetzten Zucker

Der „Crisp N Cream“-Riegel enthält zwar keinen zugesetzten Zucker, aber Füllstoffe und Süßungsmittel. Ganz oben in der Zutatenliste steht Polydextrose, eine synthetische Verbindung aus Glucose, Sorbit und Zitronensäure. Üblicherweise wird Polydextrose als geschmackloser Füllstoff – vor allem in Kombination mit Süßstoffen als Zuckerersatz – eingesetzt.

Polydextrose ist keine Zuckerart, obwohl die Verbindung aus Zuckermolekülen besteht. Diese werden im Darm allerdings nur schlecht bis gar nicht aufgespalten. Deshalb wird Polydextrose als Ballaststoff gesehen.

10,6 versus 1,1 Gramm

Neben dem Ballaststoff finden sich u.a. die Süßungsmittel bzw. Süßstoffe Erythrit, Sucralose und Acesulfam-K im neuen „Crips N Cream“-Riegel. Polydextrose und die Süßungsmittel Erythrit und Sucralose sind neben pflanzlichen Ballaststoffen aus Agave, Zichorie und Mais auch die Hauptzutaten der von Neoh entwickelten Zuckeralternative Zero+.

Ähnlich wie die Traditionsvariante „Kinder Bueno“ enthält auch der neue Neoh-Riegel Emulgatoren und Backtriebmittel. Auch Haselnüsse, Vollmilchpulver, Kakaobutter und pflanzliches Fett – konkret Shea, Kokos, Raps und Sonnenblumenöl – finden sich in der Neoh-Zutatenliste. Ein großer Unterschied liegt klar im Zucker: Ein Bueno-Riegel enthält rund 10,6 Gramm Zucker, ein Neoh-Riegel nur 1,1 Gramm.

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Tinnitus, ForgTin, Biogena, fighttinnitus,
© Pansatori - Klaus Grübl von Pansatori mit seiner Tinnitus-Lösung ForgTin.

Er begleitet einen Tag und Nacht. Bei Autofahrten, beim Einkaufen und bei der Arbeit. Nachts schlägt er ebenfalls zu und stört nicht nur regelmäßig den Schlaf, er zerstört die Lebensqualität. Mit seinen inneren Geräuschen, die mal schwächer, mal stärker werden, mit seinen Hochfrequenztönen, die von Ohr zu Ohr wechseln oder seinem tiefen Rauschen. Klaus Grübl, Gründer von Pansatori, litt 19 Jahre lang sehr stark an Tinnitus, wusste beizeiten nicht mehr weiter, fand dann aber durch Zufall eine Lösung zur Abhilfe. Und ist seit sechs Jahren frei von der Qual.

Tinnitus in Österreich: Rund 12 Prozent betroffen

Und dass es eine Qual ist, zeigten skandinavische Wissenschaftler vor ein paar Jahren: Laut einer schwedischen Forschungsarbeit aus dem Jahr 2019 der Studienautoren um Christopher R. Cederroth vom „Karolinska lnstitutet“ in Stockholm gaben damals 9,4 Prozent von 874 befragten Frauen mit schwerem Tinnitus an, sie hätten versucht, sich das Leben zu nehmen. Von 1.121 Männern berichteten 62 Teilnehmer (5,5 Prozent) über einen Suizidversuch aufgrund des Tinnitus-Leidens. Diese erschreckenden Zahlen im Kopf, wiegt die Verbreitung des Leidens umso mehr. In Österreich sind rund zwölf Prozent der Bevölkerung von einem Tinnitus betroffen, was in nackten zahlen rund eine Million Menschen sind – bei circa 40.000 Personen geht das mit einer erheblichen Störung (chronischer Tinnitus) der Lebensqualität einher.

Im Schlaf die Lösung gefunden

Grübl selbst halfen damals weder traditionell westliche noch östliche Behandlungen, wie er erzählt. Er beschreibt sein Leiden auf einer Skala von „0 bis 10“ auf zwischen sieben und zehn. „Meine Lebens- und Schlafqualität war katastrophal“, sagt er. „Eines Nachts jedoch, bin ich nach ‚herumdrücken‘ und ausprobieren mit dem Finger an der Stelle eingeschlafen, wo bei Brillenträgern der Bügel aufliegt.“ Er wachte etwas später mit dieser sanften Berührung auf und merkte, dass sich etwas verändert hat. „Als ich den Finger wieder entfernte, war das laute Geräusch wieder da. Also wusste ich, man kann meinen Tinnitus modulieren.“

Der Founder war rund 30 Jahre lang Unternehmer und quasi von einem Tag auf den anderen „arbeitslos“. Es war der erste Tag des Lockdowns im März 2020 und Firmenkunden strichen alle gebuchten Schulungen seines Consulting-Unternehmens. Bereits davor hatte Grübl erste Prototypen seines ForgTin gebastelt, eines Bügels ähnlich einer Brille, der durch Druck die durch Zufall gefunden Stelle beim Ohr stimuliert. „Dieser Prototyp ist aber furchtbar geworden“, erinnert sich Grübl. „Leute haben mich gefragt, was ich denn da überhaupt trage.“

Mit der Quarantäne jedoch fand der Unternehmer die Zeit, Erfinder zu werden und gründete sein MedTech-Startup Pansatori. Für ihn war alles Neuland, er kümmerte sich um die CE-Zertifizierung, ließ Studien durchführen, suchte Partner für die Fertigung und fand sogar einen lokalen Schachtelproduzenten aus dem Mühlviertel. Ein halbes Jahr danach war der erste ForgTin-Bügel verkauft.

Tinnitus-Studie errege Aufmerksamkeit in China

Heute ist er seit knapp vier Jahren am Markt, hat sich entgegen aller Skeptiker, die es gab, einen Status aufgebaut, und mit seiner Tinnitus-Lösung sogar ihn China Aufmerksamkeit erregt.

In der Analyse „Effect of Auricular Point Acupressure Therapy on Noise-Induced Tinnitus: A Retrospective Analysis“ von Qin Chen, Huiyang Lv und Jinghuimin Qi vom „Department of Otolaryngology, The Sandun Branch of Zhejiang Hospital“ aus Hangzhou, verweisen die Autoren auf die hauseigene Untersuchung „Schlee et al. (2021)“ des Braunauer Teams. Und schreiben: „In einer klinischen Studie untersuchten Schlee et al. die Wirksamkeit der Ohrmuschelmassage zur Linderung von Tinnitus-Symptomen. Die Linderung wurde durch die Massage spezifischer Ohrmuschelpunkte erreicht, was mit den Ergebnissen der vorliegenden Studie übereinstimmt.“

Und weiter: „In dieser Studie wurde bei Patienten mit lärmbedingtem Tinnitus Druck auf die aurikulären Punkte ausgeübt (…) Diese aurikulären Punkte stehen in engem Zusammenhang mit den Funktionen vieler Eingeweide, einschließlich des Herzens, der Leber, der Gallenblase und der Milz, und üben eine lindernde Wirkung auf die Tinnitus-Symptome aus. (…) Die Anwendung von Akupressur an den inneren und äußeren Ohrpunkten klärt die Ohren, vertreibt Wind und Hitze. (…) Darüber hinaus kann die Akupressur der Ohrmuscheln die Erweiterung der Blutgefäße in den Ohren beschleunigen, die Geschwindigkeit des Blutflusses erhöhen und so die Blutzirkulation fördern.“

„Es hat uns eine sehr große Freude bereitet, in dem Land der Gründungsväter für Akkupunktur, erwähnt zu werden, und dass als ein Unternehmen aus Braunau“, sagt Grübl, der mittlerweile über 3.000 Kunden verfügt und weitere wissenschaftliche Bekräftigungen seiner Lösung aufweisen kann. So haben etwa Studien der Medizinuni Regensburg (Deutschland) die Wirksamkeit bestätigt, wie der Founder erzählt; eine zweite Studie mit dem selben Ergebnis soll bald von der Universität St-Gallen (Schweiz) folgen.

ForgTin soll man nicht spüren

„Wir sehen, dass nach einer Tragedauer des ForgTins – von tagsüber rund 40 Prozent -Betroffene berichten, dass sich ihr Tinnitus signifikant, also um mehr als 50 Prozent, verringert hat“, sagt Grübl. „Je länger man den Bügel am Ohr trägt, desto größer wird die Gruppe, die von einer Reduktion berichtet.“

ForgTin soll dabei leicht ans Ohr gelegt werden, sodass man den Bügel nach 15 Minuten gar nicht mehr spüren soll. „Bei manchen hat es sechs bis zwölf Wochen gedauert, bis eine Besserung eingetreten ist, bei anderen zehn Monate, bei anderen war der Tinnitus nach sieben Tagen weg“, erklärt der Gründer. „Warum das so ist, wissen wir nicht, da bräuchte es eine tiefgehende Grundlagenforschung, die wir momentan nicht abdecken können.“

Kooperation mit Biogena: #fightTinnitus

Grübl führt den Kampf gegen Tinnitus ja bereits seit zwei Dekaden und scheint doch erst jetzt richtig zu starten. Unter der Initiative #fightTinnitus kooperiert er aktuell mit Biogena in dieser Sache. „Gemeinsam mit ForgTin sagen wir Tinnitus den Kampf an: wir haben die Mikronährstoffe, die für Tinnitus-Betroffene unterstützend wirken können und ForgTin das wohl innovativste Produkt am Markt – den ForgTin-Ohrbügel“, schreibt das Unternehmen auf seiner Website.

„Ich habe Albert Schmidbauer (Anm.: Founder and CEO Biogena Group) mal getroffen und wir haben gemerkt, dass wir gut zueinander passen und gemeinsame Themen verfolgen, die uns beide bewegen“, erinnert sich Grübl. So finden nun monatlich an Biogena-Standorten Vorträge zum Thema Tinnitus statt, wo man auch für ein paar Minuten den sieben Gramm schweren ForgTin-Bügel ausprobieren kann.

Aktuell arbeitet Pansatori daran, Awareness für seine Lösung zu schaffen. Man konnte zudem exklusive Vertriebspartner in Griechenland, Australien und Neuseeland gewinnen und bereitet sich auf Vertriebspartnerschaften in Südafrika, Benelux, UK und Kanada vor. Auch die USA (mit 25 Millionen Menschen, die Tinnitus erfahren haben, der länger als fünf Minuten anhielt) habe man bereits im Blick.

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Tinnitus, ForgTin, Biogena, fighttinnitus,
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Er begleitet einen Tag und Nacht. Bei Autofahrten, beim Einkaufen und bei der Arbeit. Nachts schlägt er ebenfalls zu und stört nicht nur regelmäßig den Schlaf, er zerstört die Lebensqualität. Mit seinen inneren Geräuschen, die mal schwächer, mal stärker werden, mit seinen Hochfrequenztönen, die von Ohr zu Ohr wechseln oder seinem tiefen Rauschen. Klaus Grübl, Gründer von Pansatori, litt 19 Jahre lang sehr stark an Tinnitus, wusste beizeiten nicht mehr weiter, fand dann aber durch Zufall eine Lösung zur Abhilfe. Und ist seit sechs Jahren frei von der Qual.

Tinnitus in Österreich: Rund 12 Prozent betroffen

Und dass es eine Qual ist, zeigten skandinavische Wissenschaftler vor ein paar Jahren: Laut einer schwedischen Forschungsarbeit aus dem Jahr 2019 der Studienautoren um Christopher R. Cederroth vom „Karolinska lnstitutet“ in Stockholm gaben damals 9,4 Prozent von 874 befragten Frauen mit schwerem Tinnitus an, sie hätten versucht, sich das Leben zu nehmen. Von 1.121 Männern berichteten 62 Teilnehmer (5,5 Prozent) über einen Suizidversuch aufgrund des Tinnitus-Leidens. Diese erschreckenden Zahlen im Kopf, wiegt die Verbreitung des Leidens umso mehr. In Österreich sind rund zwölf Prozent der Bevölkerung von einem Tinnitus betroffen, was in nackten zahlen rund eine Million Menschen sind – bei circa 40.000 Personen geht das mit einer erheblichen Störung (chronischer Tinnitus) der Lebensqualität einher.

Im Schlaf die Lösung gefunden

Grübl selbst halfen damals weder traditionell westliche noch östliche Behandlungen, wie er erzählt. Er beschreibt sein Leiden auf einer Skala von „0 bis 10“ auf zwischen sieben und zehn. „Meine Lebens- und Schlafqualität war katastrophal“, sagt er. „Eines Nachts jedoch, bin ich nach ‚herumdrücken‘ und ausprobieren mit dem Finger an der Stelle eingeschlafen, wo bei Brillenträgern der Bügel aufliegt.“ Er wachte etwas später mit dieser sanften Berührung auf und merkte, dass sich etwas verändert hat. „Als ich den Finger wieder entfernte, war das laute Geräusch wieder da. Also wusste ich, man kann meinen Tinnitus modulieren.“

Der Founder war rund 30 Jahre lang Unternehmer und quasi von einem Tag auf den anderen „arbeitslos“. Es war der erste Tag des Lockdowns im März 2020 und Firmenkunden strichen alle gebuchten Schulungen seines Consulting-Unternehmens. Bereits davor hatte Grübl erste Prototypen seines ForgTin gebastelt, eines Bügels ähnlich einer Brille, der durch Druck die durch Zufall gefunden Stelle beim Ohr stimuliert. „Dieser Prototyp ist aber furchtbar geworden“, erinnert sich Grübl. „Leute haben mich gefragt, was ich denn da überhaupt trage.“

Mit der Quarantäne jedoch fand der Unternehmer die Zeit, Erfinder zu werden und gründete sein MedTech-Startup Pansatori. Für ihn war alles Neuland, er kümmerte sich um die CE-Zertifizierung, ließ Studien durchführen, suchte Partner für die Fertigung und fand sogar einen lokalen Schachtelproduzenten aus dem Mühlviertel. Ein halbes Jahr danach war der erste ForgTin-Bügel verkauft.

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