18.06.2024
FOODTECH

Neoh-Founder Zeller: “Snickers ist seit jeher mein Lieblingsriegel”

Er habe Snickers früher verschlungen. Nun bringt er eine Alternative auf den Markt: Der neue Riegel des Startups Neoh rund um Manuel Zeller gewann als Nasch-Ersatz erst kürzlich einen Award.
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NEOH, Prokop, Riegel,
Gründer und Geschäftsführer Manuel Zeller (c) NEOH

Das FoodTech Neoh will bekanntlich gegen zu hohen Zuckerkonsum vorgehen. Dafür erntete das Wiener Jungunternehmen seit seiner Gründung 2017 Lob wie Kritik – so unter anderem Vorwürfe der Intransparenz vonseiten der Initiative Oekoreich im vergangenen Februar.

Nach rechtlichen Schritten und klärenden Gesprächen entpuppte sich das FoodTech auch in den Augen des Vorwurfs-Initiators Sebastian Bohrn-Mena als “nachhaltiger Vorreiter”. Brutkasten verfolgte den Sachverhalt.

Zuckerersatz und neue Sorten

Abseits von Transparenz rund um Zutaten und Co sieht sich Neoh als Produzent und Vermarkter alternativer Süßwaren: Ursprünglich schmückte sich das FoodTech mit einem Sortiment aus ausgewählten Schokoriegel-Alternativen ohne zugesetzten Zucker – namentlich in den Sorten Himbeere, Schoko und Kokos.

Nach und nach kam es zur Sortimentserweiterung: So erschienen etwa im Oktober 2023 Waffeln im Kleinformat in den Süßwarenregalen heimischer Lebensmittelhändler. Gesüßt wird mit der eigens entwickelten Zuckerersatz-Formel ENSO.

Seit April gibt es diese auch über den Online-Shop des FoodTechs zu erwerben. Der Marktfokus liege im B2B-Geschäft: Der Zuckerersatz soll primär an Unternehmen verkauft werden. So kam zuletzt ein Neoh-Donut bei der Traditionsbäckerei Anker auf den Markt. Auch auf Endverbraucher:innen-Seite sehe man mit der 250-Gramm-Packung des Zuckerersatzstoffes Potenzial.

Snickers-Alternative gewann Auszeichnung

Die Newskurve rund um das in Wien sitzende FoodTech-Startup flachte über die Jahre nicht ab. Erst kürzlich brachte Neoh einen neuen Riegel auf den Markt – in der Geschmacksrichtung Peanut (Erdnuss). Der Riegel sei nach Angaben des Startups vegan, palmölfrei und ohne zugesetzten Zucker hergestellt – und mittlerweile österreichweit bei Billa und im Onlineshop des Startups verfügbar.

Neoh feierte allerdings nicht nur den Markteintritt seines neuen Produktes: Die eigens betitelte Snickers-Alternative des Startups gewann erst kürzlich im Rahmen des Sweetie Awards 2024 in der Kategorie Riegel – und wurde von einer Fachjury zum “Top-Snack des Jahres 2024” gekürt.

Zeller: Snickers “früher geradezu verschlungen”

Der gezielte Vergleich mit dem Traditionsriegel Snickers fiel indes von Neoh-Founder und -Geschäftsführer Manuel Zeller: “Snickers ist seit jeher mein Lieblingsriegel, den ich früher geradezu verschlungen habe.”

Mit seinem Peanut-Riegel, der den Zuckerersatz ZERO+ enthält, und damit weniger Auswirkungen auf die Blutzuckerkurve als mit Industriezucker gesüsste Riegel haben soll, wollte man eine Alternative zum Traditionssnack schaffen.

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Die Geschäftsführer der cycoders GmbH: CTO – DI (FH) Martin Guess, CEO – Thomas Mörth Bildrechte: cycoders GmbH
(c) cycoders GmbH - Die Geschäftsführer von cycoders Martin Guess und CEO Thomas Mörth.

Getuschel. Hinter vorgehaltener Hand wird geflüstert, Gespräche erst fortgesetzt, wenn die Führungskraft außer Hörweite ist. Man mutmaßt, man nimmt an. Man glaubt, dass die Firma Probleme hat und sich womöglich von Leuten trennen muss. Die Sorge wächst und man fürchtet, dass es einen treffen könnte. Und an die Arbeit zu denken, ist mit einem solchen Gefühl nur schwer möglich. So ähnlich geht es zu Krisenzeiten in Unternehmen zu, weiß Lolyo Co-Founder und CEO Thomas Mörth, der auch gemeinsam mit Martin Guess Geschäftsführer von cycoders ist. Er möchte mit seiner App Ängste von Mitarbeiter:innen lindern.

Lolyo mit direktem Draht

Die Idee dazu kam ihm vor ein paar Jahren, als er in seiner Werbeagentur kundenseitig den Wunsch verspürte, eine verbesserte digitale und interne Kommunikation zu entwickeln. “Es gab am Markt bereits einige Lösungen, aber die waren zu teuer oder zu kompliziert”, erzählt er. “Also haben wir entschieden, das wir uns der Sache annehmen.”

Heraus kam Lolyo, eine Mitarbeiter:innen-Mitmach-App als Kommunikationstool, das man aufs eigene Smartphone laden kann und so direkten Zugang zum Führungsteam erhält.

“Wenn man Mitarbeiter binden möchte, mitteilen, was man alles tut, dann war das bisher mit klassischen Kanälen schwierig”, so Mörth weiter. “So ein Tool ist heutzutage jedoch unverzichtbar und funktioniert nicht bloß einseitig, sondern auch umgekehrt. Es ist ein direkter Draht zur Unternehmensführung.”

Das Zeitalter der Verunsicherung

Gerade jetzt, wo Unternehmen Personal abbauen müssen oder zumindest die Gefahr dazu groß sei, herrsche in der Regel große Verunsicherung, weiß der Founder. “Das schlägt sich negativ in der Produktivität nieder, denn ängstliche Personen können nicht motiviert arbeiten.”

Die Folgen dieser negativen Gefühle können für alle Seiten verheerend sein: Die Arbeitsmoral verschlechtert sich und eine sinkende Produktivität, erhöhter Stress und Burnout-Gefahr schleichen sich ein und lähmen den täglichen Betrieb.

Mit den psychischen Folgen für die verbleibenden Mitarbeiter:innen hat sich Alexander Ahammer mit seinem Team vom VWL-Institut der Johannes Kepler Universität Linz in einer Studie beschäftigt. Eine der Erkenntnisse: Innerhalb eines Zeitraums von eineinhalb Jahren nach dem Personalabbau der untersuchten Firmen erfolgten 6,8 Prozent mehr Medikamentenverschreibungen sowie 12,4 Prozent mehr Krankenhaustage, erwähnte der Ökonom 2022 in einem APA-Gespräch. Dass diese Ängste Arbeitgeber:innen viel Geld kosten können, wurde auch in einer Studie der FH Köln aus dem Jahr 2000 belegt, wie Mörth erwähnt. “Diese Angst kann man aber mit den richtigen Instrumenten wegnehmen.”

Lolyo als mobiles Intranet

Lolyo ist im Detail ein mobiles Intranet, das Mitarbeitende miteinander vernetzt. Die drei primären Kanäle – News, Pinnwand und Chat – sollen dabei einen optimalen Informationsfluss garantieren. Zudem enthält die App eine Vielzahl an Features, die das Engagement erhöhen und interne formelle Abläufe wesentlich vereinfachen soll. Im Idealfall soll sie für alle Mitarbeitenden den Zugang zu allen digitalen Services des Unternehmens anbieten.

Insgesamt gibt es 30 verschiedene Features, die von Terminen, Formularen, Umfragen über automatische Übersetzung bis hin zum Start eines eigenen Podcast-Kanals verschiedene Angebote parat halten. Der Mitmach-Booster von Lolyo ist zudem als Anreiz gedacht, aktiv zu bleiben. Wenn man sich Nachrichten durchliest, liked oder kommentiert, erhält man Punkte, die dann in einem vom Unternehmen aufgesetzten “Goodies Store” eingelöst werden können. “Das ist unser USP”, sagt Mörth. “Wir haben diese Art von ‘Gamification’ von Anfang an integriert.”

300 Kunden

Seit dem Beginn im Jahre 2018 konnte Lolyo 300 Kunden (Anm.: darunter Liebherr, Efco, Recheis, Wutscher Optik) aus 15 Ländern für sich gewinnen. “Corona war für uns ein glücklicher Fall, denn die Unternehmen mussten umdenken”, erinnert sich Mörth. “Der Bedarf nach guter Kommunikation hat sich ja damals plötzlich erhöht.”

Auch die Mundpropaganda war für das 16-Personen starke Team wesentlich. “Wir sind ein kleines Unternehmen und nicht investorengetrieben”, erklärt der Founder. “Und haben keine Millionen an Marketing-Budget. Der Erfolg kam über unsere ‘Word of Mouth-Taktik’. Damit konnten wir bisher unseren Umsatz jährlich verdoppeln.”

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