10.11.2021

Neoh: Biogena wird nach neuer Finanzierungsrunde größter Investor bei Wiener Food-Startup

Die Biogena-Gruppe rund um Albert Schmidbauer erwirbt erneut drei Prozent an Neoh und wird somit zum größten Investor des Wiener Food-Startups. In Summe hält Biogena nun neun Prozent der Unternehmensanteile.
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Biogena
v.l.n.r. Stefan Klingmair (COO Biogena Group), Manuel Zeller (Gründer Neoh) und Albert Schmidbauer (CEO und Eigentümer Biogena Group) | (c) mfeller

Erst im August diesen Jahres holte sich das Wiener Food-Startup Neoh in einer Finanzierungsrunde rund 2,4 Millionen Euro, um in den Ausbau der Marketing- und Vertriebsaktivitäten in Österreich und Deutschland zu investieren. Insgesamt etwa eine Million Euro Kapital kam damals von rund 150 Kleinanlegern über die eigens dafür gegründete “Invest AG” und weitere 1,4 Millionen Euro über bestehenden Investoren, darunter Stargate Group und Biogena.

Biogena wird größter Investor

Wie Neoh Gründer und Geschäftsführer Manuel Zeller gegenüber dem Brutkasten bestätigt, kam es nun erneut zu einer Finanzierungsrunde durch Biogena rund um Albert Schmidbauer. Insgesamt erwirbt Biogena in der jüngsten Runde erneut drei Prozent an der dahinterstehenden Alpha Republic GmbH und steigt somit zum größten Investor von Neoh auf. Über die Höhe der Investmentsumme wurde Stillschweigen vereinbart.

Schmidbauer kommentiert das erneute Investment wie folgt: “Ich bin sehr stolz bei Neoh an Bord zu sein. Der wirtschaftliche Erfolg und die neuen Produkte sprechen für sich. Der Durchbruch beim Zuckerersatz ENSO ändert nochmal alles und ich kann es jedes Mal wieder nicht glauben, wenn ich meinen Blutzucker nach ein paar Neoh analysiere und die Kurve ist komplett flach.“

Das frische Kapital von Biogena soll nun in erster Linie in den weiteren Markenaufbau sowie Forschung und Entwicklung fließen. Neoh Gründer und Geschäftsführer Zeller betont in diesem Zusammenhang unter anderem die Expertise des Investors in Hinblick auf das Thema Gesundheit: “Albert ist immer auf der Suche nach Lösungen, die das Leben gesünder gestalten. Dieser Megatrend gibt jungen Unternehmen in Zukunft viel Platz für Wachstum, braucht aber Partner, die bereit sind Dinge anzupacken. Damit passt die gemeinsame Vision und die Chemie stimmt auf fachlicher, aber auch auf persönlicher Ebene.”

Neue Zuckerersatz-Formel & Produkte

In der sogenannten “ENSO-Formel”, die das Kernstück der Produktentwicklung bildet, stecken laut Zeller über elf Jahre Entwicklungszeit. Sie soll nicht nur für den Geschmack sorgen, sondern auch eine ausgewogene Nährstoffverteilung gewährleisten und zugleich weniger Auswirkungen auf den Blutzucker haben. “Der große Sprung ist uns erst jetzt mit dem jüngsten Upgrade der Formel gelungen”, so Zeller. Über Patente verfügt Neoh nicht, dennoch verfolgt das Startup rund um die Formel eine strenge Geheimhaltungsstrategie.

Die neue Formel kommt unter anderem bei drei neuen Produkten von Neoh zum Einsatz. Erst in diesem Jahr launchte das Startup den Waffel-Snack Hazelnut Crunch, einen veganen Riegel namens Caramel Nuts und die sogenannten Chocolate Bites. Letztere werden in Zusammenarbeit mit dem niederösterreichischen Snack-Startup Selectum produziert, an dem ebenfalls die Biogena Gruppe beteiligt ist.

Die große Nachfrage nach dem Launch der neuen Produkte führte laut Zeller zu einem kurzfristigen Lieferengpass. “Der vegane Riegel Caramel Nuts war online in zwei Tagen ausverkauft”, so Zeller. Mittlerweile ist aber wieder für ausreichend Nachschub gesorgt.

Drei neue Produkte & Umsatz von Neoh

Wie Zeller weiters erläutert, hat Neoh in den letzten zwei Monaten rund eineinhalb Millionen Euro Umsatz gemacht. Die Umsatz Verdopplung zum Vorjahr sei demnach in Griffreichweite. “Im September und Oktober haben wir mit Abstand die besten Umsätze erzielt. Wenn wir diese Traction halten, hätten wir nächstes Jahr rund zehn Millionen Euro Umsatz”, so Zeller.

Als Treiber des Wachstums nennt er die Vertiefung in Österreich und die Expansion nach Deutschland. Dennoch brauche man für den deutschen Markt noch etwas Geduld. Die jährlichen Wachstumsraten in Deutschland liegen laut Zeller bei rund 35 Prozent. Mittlerweile verfügt Neoh auch über ein eigenes Büro in München, um den Vertrieb im Nachbarland noch stärker anzukurbeln. Aktuell beschäftigt das Startup rund 15 Mitarbeiter.


Archiv: Neoh-Gründer Manuel Zeller beantwortet Fragen zur Gründung der Neoh Invest AG

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Die Veli-Gründer Stevan Radonjanin und Marko Selaković | (c) Veli
Die Veli-Gründer Stevan Radonjanin und Marko Selaković | (c) Veli

Krypto-Assets sind mittlerweile logischer Teil eines diversifizierten Anlage-Portfolios. Somit brauchen auch Finanzberater und Vermögensverwalter ein entsprechendes Angebot. Hier setzt das 2024 gegründete Startup Veli mit seiner Plattform an.

“Wir haben erkannt, dass die meisten Menschen immer noch den persönlichen Kontakt bevorzugen”

“Wir haben Veli mit der Idee gegründet, Investoren, die neu im Kryptobereich und der tokenisierten Ökonomie sind, zu helfen, wie erfahrene Profis zu investieren. Wir haben erkannt, dass die meisten Menschen immer noch den persönlichen Kontakt bevorzugen. Deshalb haben wir eine Plattform geschaffen, die es Fachleuten ermöglicht, Portfolios für ihre Kunden zu verwalten”, sagt Stevan Radonjanin. Der Österreicher ist Co-Founder und CEO des Startups und bringt unter anderem Arbeitserfahrung aus dem Bankenbereich und bei Bitpanda mit.

“Fokus auf Benutzerfreundlichkeit” bei Veli

Co-Founder und CTO Marko Selaković, der bereits mehrere Startups gegründet hat, ergänzt: “Die meisten Krypto-Anwendungen sind komplex und schwer zu bedienen. Deshalb haben wir einen besonderen Fokus auf die Benutzerfreundlichkeit gelegt und eine intuitive Plattform sowohl für Finanzberater als auch für ihre Kunden entwickelt.” Zudem habe man die neuesten Technologien genutzt und von Anfang an eine skalierbare Architektur aufgebaut, die es ermögliche, “neue Services einfach hinzuzufügen und die Plattform an die Bedürfnisse von Banken und anderen Finanzinstitutionen anzupassen, die zunehmend Interesse am Kryptomarkt zeigen”.

Litauen als Gründungsstandort

Gegründet haben die beiden Veli weder in Österreich noch in Selakovićs Heimat Serbien, sondern in Litauen. “Zu dem Zeitpunkt, als wir das Unternehmen registriert haben, war Litauen ein attraktiver Gerichtsstand für Krypto-Startups. Sie hatten gerade eine Verordnung für Krypto-Startups erlassen und die Anforderungen für den Erhalt der Lizenz waren nicht extrem hoch”, sagt CEO Radonjanin gegenüber brutkasten. “Außerdem ist es ein EU-Land mit Euro als Währung. Die Gründung des Unternehmens war einfach, ohne nach Vilnius fliegen zu müssen, und die Steuern in Litauen waren günstig. Außerdem gibt es in Litauen eine Menge kryptofreundlicher Banken.”

MiCAR-Lizenz soll über Partner bald kommen

Die wichtigsten Zielmärkte des Startups seien allerdings Slowenien, der DACH-Raum und “einige andere größere EU-Länder”, so der CEO. Auch der Nahe Osten steht als Markt am Plan. Die für den EU-Markt nun nötige MiCAR-Lizenz soll über die Partnerschaft mit einer spanischen Brokerage-Plattform kommen. “Sie haben sich beworben und werden die Lizenz wahrscheinlich in weniger als einem Monat erhalten”, sagt Radonjanin auf brutkasten-Rückfrage. Umsätze macht Veli mit unterschiedlichen Gebühren, die mit den Finanzbereitern geteilt werden.

Omorika Ventures aus Serbien investiert bei Veli

Nicht nur für die Expansion und um “ein globaler Player zu werden” holte sich Veli nun ein hohes sechsstelliges Investment. Als Kapitalgeber wurde der neu gegründete serbische VC-Fonds Omorika Ventures gewonnen, der auf Investments in frühphasige Tech-Startups fokussiert. “Veli hat etwas geschaffen, das unserer Meinung nach in der Finanzbranche fehlt – eine Plattform, die es Finanzberatern ermöglicht, einfach auf den Kryptomarkt zuzugreifen, ihre Kunden und deren Portfolios zu verwalten und mathematisch entwickelte Anlagestrategien zu nutzen”, kommentiert Miloš Matić, Managing Partner bei Omorika Ventures.

Produkt soll ausgebaut werden

Mithilfe des frischen Kapitals will Veli auch sein Produkt weiterentwickeln. Konkret plane man “die Entwicklung einer API für Krypto-Brokerage-Plattformen sowie einer technologischen Lösung für Privatbanken, die in den Kryptomarkt einsteigen möchten, zu beschleunigen”, heißt es vom Startup. Die Plattform werde Finanzberatern bald die Möglichkeit bieten, Parameter auszuwählen, Anlagestrategien mit wenigen Klicks zu erstellen und ihre bisherige Performance zu analysieren. “Darüber hinaus wird künstliche Intelligenz Beratern helfen, bessere Anlageentscheidungen zu treffen, indem sie Zugriff auf eine Vielzahl von marktrelevanten Informationen erhalten, darunter sofortige Nachrichtenanalysen, Analysen verschiedener technischer Indikatoren sowie die Möglichkeit, Marktbedingungen mit früheren Zyklen zu vergleichen”, so das Startup.

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