10.11.2017

Natural Cycles: 30 Mio Dollar für Verhütungs-App mit Wiener Co-Founder

Unter dem Lead des VC EQT Ventures investierten auch Sunstone, E-ventures und Bonnier Growth Media in das umstrittene schwedische Startup.
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(c) natural cycles: Founder-Ehepaar Elina Berglund und Raoul Scherwitzl

Erst zu Beginn des Jahres hatte Natural Cycles in internationalen Medien für viel Diskussionsstoff gesorgt. Das schwedische Startup wird vom Physiker-Ehepaar Elina Berglund und Raoul Scherwitzl, der ursprünglich aus Wien stammt, geführt. Und die Founder behaupten, dass mit ihrer App genau so sicher verhütet werden kann, wie mit Kondom und Pille. Dazu wurden EU-weit mehrere Zertifikate erworben, etwa vom TÜV Süd. Bei der deutschen Prüfstelle legt man jedoch Wert auf die Feststellung, dass die App zwar der Medizin-Produkte-Richtlinie entspräche, man aber keine Aussage über ihre Effizienz treffen könne.

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Studie mit 22.000 Userinnen

Die Verlässlichkeit steht, wie allgemein bei natürlichen Verhütungsmethoden, zur Debatte. Kritiker weisen darauf hin, dass die Körpertemperatur – sie bildet die Datengrundlage für die App – aus unterschiedlichsten Gründen schwanken kann. Lediglich bei Frauen, die sowohl einen regelmäßigen Zyklus als auch einen regelmäßigen Schlafrhythmus hätten, sei die Methode wirklich sicher. Und vor Geschlechtskrankheiten kann sie naturgemäß auch nicht schützen. Und dennoch: Natural Cycles legt eine (selbst durchgeführte) Studie mit über 22.000 Probandinnen vor, wonach die Effizienz mit jener von Kondom und Pille vergleichbar ist.

Bislang 37,5 Millionen US-Dollar Investment

Das hat nun nicht zum ersten Mal Investoren überzeugt. 2015 gab es 1,5 Millionen US-Dollar bei einer Seed-Runde. 2016 folgten sechs Millionen in einer Serie A Runde und nun gab es eine Serie B Runde mit ganzen 30 Millionen Dollar. Neu dazugekommen ist der VC EQT Ventures aus Schweden, der auch den Lead übernahm. Zudem beteiligten sich die schwedische Bonnier Growth Media, die seit der A Runde dabei ist und Sunstone und E-ventures, die bereits in der Seed-Runde investiert hatten. Mit dem neuen Kapitalschub soll der Weltmarkt nun weiter erobert werden.

Je mehr Daten, desto mehr “grüne” Tage

Die App des Physiker-Ehepaars, das auch am CERN tätig war, verlangt im Optimalfall eine tägliche Körpertemperatur-Messung. Sie arbeitet mit einem Algorithmus. Je mehr Daten sie gesammelt hat, desto genauer grenzt sie die Tage mit Empfängnisbereitschaft ein. Visuell arbeitet sie mit einem Ampelsystem. An “grünen” Tagen wird eine mögliche Schwangerschaft ausgeschlossen, an “roten” wird empfohlen, mit Kondom zu verhüten. Je weniger Daten von den Userinnen eingegeben werden, desto größer ist Anzahl an “roten” Tagen.

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PÜSPÖK
(c) PÜSPÖK/Alex Lang Photography - PÜSPÖK Agrar-Photovoltaikpark Nickelsdorf II.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt der Püspök Unternehmensgruppe 80 Millionen Euro für die Errichtung von sechs Agrar-Solarfarmen im österreichischen Burgenland zur Verfügung. Dieses Vorhaben wird gemeinsam mit der Erste Bank der österreichischen Sparkassen realisiert, die zusätzlich ein Darlehen von 43 Millionen Euro bereitstellt. Davon wiederum werden 28 Millionen Euro durch die EIB refinanziert.

Püspök: Ausbau erneuerbarer Energien

Bis Mitte 2026 werden in Nickelsdorf, Parndorf, Gattendorf und Mönchhof Agri-PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 257 Megawattpeak entstehen, ergänzt durch ein Batteriespeichersystem mit einer Kapazität von 4,1 Megawatt/8,6 Megawattstunden.

Diese Anlagen sollen in der Lage sein, den Strombedarf von 71.000 Haushalten zu decken und damit einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit von Energieimporten leisten.

“Ein schneller Ausbau der erneuerbaren Energien ist entscheidend für die Dekarbonisierung der Wirtschaft. Die von Püspök geplanten Solarfarmen stellen einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer klimaneutralen Energieversorgung dar und tragen dazu bei, Europas Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten zu reduzieren”, sagte Thomas Östros, Vizepräsident der EIB.

REPowerEU

Die Projekte werden auf Grundlage von Marktprämienverträgen gemäß dem österreichischen Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz realisiert. Zusätzlich unterstützt der REPowerEU-Plan der Europäischen Union dieses Vorhaben mit dem Ziel, die europäische Abhängigkeit von fossilen Energieträgern rasch zu reduzieren. Dank REPowerEU kann die EIB 72 Prozent der Gesamtkosten von 144 Millionen Euro finanzieren.

“Die Unterstützung der Europäischen Investitionsbank und der Erste Bank ermöglicht uns die Realisierung von sechs Agrar-Photovoltaikparks, die einen Meilenstein auf unserem Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft darstellen. Mit einer Leistung von 257 Megawattpeak beschleunigen wir nicht nur den Weg zur Energieunabhängigkeit Österreichs, sondern leisten auch einen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele. Durch die Integration eines leistungsfähigen Batteriesystems sorgen wir für eine stabilere Einspeisung und entlasten damit die Netze”, erklärt Lukas Püspök, CEO von Püspök und Founding Partner von Push Venures. “Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz und eine lebenswerte Zukunft.”

Hans Unterdorfer, Firmenkundenvorstand Erste Bank Österreich, sieht die grüne Transformation der Wirtschaft als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit: “Gleichzeitig ist sie eine enorme Wachstumschance für innovative Unternehmen”, sagt er. “Mit dem Bau der Solarparks adressiert Püspök einen entscheidenden Erfolgsfaktor für eine erfolgreiche Zukunft, nämlich eine verlässliche und nachhaltige Energieversorgung. Daher freut es uns besonders, Partner dieses zukunftsweisenden Projekts sein zu dürfen.”

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